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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.11.1897
Umfang: 6
rnsenen Einjährig-Freiwilligen wie über den Präsenz- dienst derselben im Soldatenstaude, bei der VerpflegS- ui.d der Militär BaurechnungSbranche. Nach diesen Tabellen haben im ersten Jahre deS Jahrzehnts (188.1/90) die wenigsten Personen, nnd zwar in Oester- riich 2002 nnd in Ungarn 947 Personen das Frei- willigenrecht znertannt erhalten, während im letzten Jahre (1395/96) 2936 Ocsterreicher und 1801 Un garn Freiwillige wurden. Die Höchstzahl in der ge dachten Periode entfällt in Oesterreich

aus das Jahr 1892/93 mit 3029 und i» Ungarn auf das Jahr 1395/96 mit der früher erwähnten Ziffer. Die Zu- crkennungen des EittjährigFreiwilligeurechteS haben danach in den 7 Jahren in Oesterreich nur um ein Drittel zugenommen, in Ungar» sich aber verdoppelt. Entweder verzeichnet Ungarn in dieser Periode eine total spruughaste Hebung in der Bildung seiner assent- fähigen Jugend, oder werden die Bedingungen für Verleihungen des Freiwilligenrechteö in Ungarn we sentlich weniger streng als in Oesterreich

gehandhabt, sonst ist dieser rasche Aufschwung in der Zahl der ungarischen Freiwilligen kaum erklärbar. Durch diesen Aufschwung ändert sich das Verhältnis zwischen der Zahl der ertheilten Einjährig-Freiwilligen-Begünsti- güngen Oesterreichs und Ungarns, welches 1889/90 rund 2 : 1 betrug, auf ungefähr 5 : 3. Im Soldaten stände haben im ersten Jahre 1889/90 in Oesterreich 2151 und in Ungarn 1207 und im letzte» Jahre 1895,96 in Oesterreich 2170 und in Ungarn 1284 den Freiwilligen-Dienst begonnen

. Von denselben wurden im Jahre 1839/90 in Oester reich 1825 und iu Ungarn 1079 und im Jahre 1895/86 in Oesterreich 1827 und in Ungarn 1107 I zur Reserveofficicrsprüfung berufen. In Relativzahlen > gelangten demnach von den österreichischen Freiwilligen in beiden Jahren 84 Pereent und in Ungarn im Jahre 1889/90 über 89 und im Jahre 1895/96 über 86 zur Reserveofficiersprüfung. Von den zur Prüfung Berufenen sind in: Jahre 1839/90 in Oesterreich nur 1774 und in Ungarn 1069 zur Prüfung erschienen und haben von ersteren

82 und von letzteren 84 Per cent das Examen bestanden. Im Jahre 1395/96 sind in Oesterreich 1810 und in Ungarn 1090 zur Prü fung erschienen und haben von ersteren 73 und von letzteren 74 °/o die Prüfung bestanden. Relativ hat da her trotz deS auferlegten zweiten Dienstjahres die Zahl der Freiwilligen, welche die Prüsnng nach dem ersten Dieustjahre abgelegt haben, von 82 auf 78, bezw. 34 auf 74 Percent abgenommen. Diese Abnahme beträgt in Oesterreich 4 und in Ungarn 10 Percent und die selbe bestätigt wohl, dass

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 14.12.1898
Umfang: 10
, was aus deutsch „der wievielte Theil' bedeutet. „Welches ist die Quote?' heißt hier so viel, als: „Der wievielte Theil der ge meinsamen Auslagen ist von Oesterreich, der wievielte ist von Ungarn zu zahlen?' So gelangen wir zu einem neuen Worte, das der Erklärung bedarf, „ge meinsame Auslagen'. Ihnen gegenüber stehen solche Auslagen, die nicht gemeinsam sind. So stehen wir bei der Frage: Wie verhält es sich denn in Oesterreich- Ungarn mit den „gemeinsamen Auslagen' ? I. Die gemeinsamen Auslagen. Um diese Frage

leichter zu beantworten, müssen wir einen kurzen geschichtlichen Rückblick machen und insbesondere das Jahr 1867 ins Auge fassen. Die Ungarn hatten sich bekanntlich 1848 gegen Oesterreich und seine Dynastie erhoben und wurden im folgenden Jahre mit Hilfe der Russen zwar besiegt, aber nicht beruhigt. Der Reichsrath, der für ganz Oesterreich- Ungarn gemeinsam sein sollte und in Olmütz zuerst tagte, wurde von den Ungarn nicht anerkannt und nicht beschickt. Nach dem unglücklichen Kriege vom Jahre 1866

wünschte der Kaiser, dass auch im Reiche der Friede einziehe, und der damalige Minister präsident Belcredi machte Vorschläge, die aber nicht an genommen wurden; er dankte insolgedessen ab. Es kam der sächsische Protestant Beust als Ministerpräsident, der andere Vorschläge machte und gleichsam mit einer politischen Schere beide Reichshälsten, Oesterreich- Ungarn zerschnitt. Im Februar 1867 wurde Ungarn als (selbstständiger) Staat anerkannt: Diese Theilung der Monarchie in zwei Theile wurde

von dem Monarchen selbst verfügt, nachdem früher der Führer der in Ungarn herrschenden Partei, namens Franz Deak, war zurathe gezogen worden. Siebenbürgen wurde vollständig mit Ungarn vereinigt; Croatien wurde Ungarn angegliedert, behielt aber den eigenen Landtag. Weil der Fluss Leitha auf eine bedeutende Strecke Oesterreich und Ungarn trennt, unterscheidet man von da an Cisleithanien, das sind „die in unserem Ruche vertretenen Länder', und Transleithanien, „die Länder der ungarischen Krone'. Diese Trennung

seine eigene innere Verwaltung, z. B. Schule, öffentliche Bauten, Beamten, Landesver theidigung, benöthigt. Trotz dieser so weitgehenden Trennung haben beide Staaten im Jahre 1867 etwas Gemeinsames gerettet. Gemeinsam ist vor allem die Krone. Habsburg wird auf beiden Seiten als gemeinsame Tyuastie anerkannt. Der jeweilige Träger beherrscht die „Gesammtmo- narchie' als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn. Gemeinsam sind ferner die diplomatischen Beziehungen nach außen, mit anderen Staaten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 25.10.1850
Umfang: 6
. Innsbruck. Kolonisation In Ungarn. — Truxpenabmarsch. Wien. Hofnachrichten. Schinhats. jzapnau. Kein Zwangt, Ztntehen kn der Lombardie. Angebt. Erklärung Frankreichs tik Bet«? ter teutschen Centralgewalt. Gerücht ron einer Einigung mit Barern über die Dcnauschifffahrt. v^kiergeld- Stalistik. vioerfe«. - ' T r i e st, die nautische Sternwart. — Pesth, da« Straf rerfahren. — t)erm a nnsta dt, Entweichung ron Krimi nalsträflingen. Das Sacksentand. — Verona, die Wer tungen in der Schweiz für Rom. Frankfurt

Handelspolitik. Kathegorische Sutwort te« päpstl. jzose«. Oi- Umtriebe der Demokratenpartei. — Rom, des Erwerbsteuergesetz. MiSjellen. Salzburg, 24. Okt. t? Uhr 33 Minuten. (Tel. Dep.) Socken ist der Dvmkapitular Mari- milici:: voll Tarnoczy zum Fürst-Erzbischofe von Salzburg erwählt worden Innsbruck, 2Z. Okt. Es ist bereits öffentlich zur Sprache gekommen, daß sich im Kronlande Tirol und na mentlich imOberinn-undZillertdale Auswanderungslustige nach Ungarn vorfänden, welche nur auf eine Einladung

oder aufklärende Nacliricht Herren,- um ihr Vorhaben ins Werk z» setzen. Neulich kam sogar ein Wälschtiroler hteher, um sich über die allfälligen Ansiedlungsbedlngun- gen in Ungarn bei den Behörden zu erkundigen; er erklärte sich bereit, gegen eine entsprechende Unterstützung mit Mebrcrcn als Kolonisten die Reise nach dem Ungar« lande sogleich anzutreten. Um allen Denjenigen, welche ähnliche Absichten hegen sollten, die dermal begonnenen Vorbercitngen zur Kolonisation in Ungarn bekannt zu geben

, und sie bezüglich der Ausführung ihrer Ueber- siedlnngSanträge vorerst noch zu vorsichtiger Geduld geneigt zu stimmen, halten wir die Ausnahme deS nach stehenden Aufsatze« auS der „Austria' Nr. 242 in un ser Blatt für zeitgemäß. Kolonisation in Ungarn. Uns liegt ein „Entwurf des Programms, der Sta tuten und der Geschäftsordnung znr Gründung deS ersten österreichischen AnsiedlnngSvereins behufs der Beförde rung der Kolonisation in Ungarn von Ritter v. Hohen- blum, Unternehmer des Komptoirs zur Beförderung

der Privatkolonifation in Ungarn,' vor. Wir wollen dem Gutachten von Sachverständigen über diesen zu solchem Zwecke der Publicität übergebenen Entwurf um so we niger vorgreifen, alS die Allerhöchsten OrtS angefuchte Ermächtigung zur Einleitung der vorbereitenden Maß regeln noch niclit herabgelangt ist. Als Zweck des Ver eins wird die Beförderung der Kolonisation in Ungarn auf dem Privatwege durch Ankauf größerer Gutskörper und deren parzellcnweise Wiederveräußerung an Kolo- ') Mit Freude erfüllte die Nachricht ron

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1899
Umfang: 8
N-. 2LS !'ojmer ^ellung^ fSüdtirole? Tllg^a Donnerstag. dm 14 Dezember 189i) sumiert und bezahlt, zweitens aber steckt erst «och die österreichische Regierung eine Ver brauchsabgabe für Zucker ein. Dadurch werde Ungarn geschädigt. Wenn ein anderer Staat, zum Beispiel Deutschlard nach Ungarn Zucker exportiert, dann erhebe man ja eben einen Zoll, der auch der ungarischen Reichshälfte zugute kommt, vom österreichischen Zucker aber habe Ungarn nichts. Infolge dessen wurde daS Abkommen getroffen

, daß ein Theil des Ertrages der Verzehrungs- und Verbrauchs steuern und Abgaben von Oesterreich an Un garn überwiesen werde, und umgekehrt wieder für Produkte, die in Ungarn produzirt und besteuert und nach Oesterreich eingeführt wer den, Ungarn einen gewissen Theil der Steuer an Oesterreich überweist. Dieses Ueberwei sungsgesetz ist aber natürlich stark zu Gunsten Ungarns gemacht, denn alle die Artikel, um die es sich handelt, werden zumeist in Oester reich produzirt und eingeführt, zum weuigsten Theile

aber umgekehrt. Dieses Ueberweisungs» gesetz schafft den Ungarn so große Vortheile, daß es sogar die Regierung Badeni. welche leichtsinnig, was Ungarn nur wollte, dem selben auch zugestand, für nöthig fand, das Ueberweisungspesetz mit der Quote in eine gewisse Verbindung zu bringen und zu sagen: wir können diese Üeberweisung nicht annehmen, wenn nicht wenigstens eine Kompensation für Oesterreich durch die Erhöhung der ungari schen Quote zugestanden wird. Nun hängt daS Ueberweisungsgesetz in der Luft

. Die Ungarn schreien jetzt schon, daß ihnen das Werthvollste am ganzen Ausgleiche, das Ueberweisungsgesetz am End? entschlüpfen könnte. Das Ueberweisungsgesetz ist ja einer der Haupttheile der ganzen Beute, die Un garn mit diesem Ausgleiche davonträgt. Nun wurde Ministerpräsident v. Szell im ungari schen Abgeordnetenhause wegen des Ueber- weisungsgesetzes interpelliert und gab dabei folgende Antwort: Oesterreich hat mit Un garn einen Vertrag geschlossen, laut welchem der zwischen Badeni und Banffy

vereinbarte von Thun und Szell dann angenommene Ausgleich beiderseits acceptiert wird. Ungarn habe seinerseits die Ausgleichsgesetze parla mentarisch erledigt. Wenn Oesterreich das Ueberweisungsgesetz nicht bis Ende Dezember annimmt, dann werde sich Ungarn selber helfen, und zwar, indem es nicht etwa Zoll schranken aufrichtet, sondern indem es die Vortheile des übrigen Ansgleiches, die es mit Hilfe des § 14 erhalten hat, behält und sich die Ueberweisung selber verschafft. Es wird nämlich kein Stück Zacker

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 8
Datum: 21.09.1899
Umfang: 8
1820 alt, gestorben am «. September I8SK in Hunfalu in Ungarn. Kozel Rosina, geboren am 20. September 189k in Halaszi, Tochler des Josef Kozel aus CsaS- zlau und der Susi Szirak. Krainc Guido, geboren am 19. Februar I39S in Venedig, Sohn des Anton Krainc und der Anna Briscik. Krajncz Anton, geboren am 26. März 1897 in Sarisap in Ungarn. Sohn des Jgnaz Kraincz aus Tolmein und ker Gertrud Jereb. Kral Anton, aus Zbudow, 33 Jahre alt, Schneider, Sohn des Mathias Kral, getraut mit Magdalena Dahinden

am 14. Jänner 1893 in Paris. Kratky Josef, geboren am 19. Juni 1897 in Budapest, Sohn des Anton Kratky aus Klobuk und der Jostfine Bauer Kraus, am 27. März 189K in Budapest, todt geborene Tochter d»s Emanuel Kraus aus Trieft und der Adelheid Deutsch. Kraus Katharina, geboren am 27. Mälz I3SK in Budapest, Tochter des Emanuel Kraus aus Trieft und der Adelheid Deutsch. Krausz Marie, aus Innsbruck, so Jahre alt, Tochter des Johann Stettner, gestorben am 2K Juli I39K in Felka in Ungarn. Krainer Marie

, auS Trifail, 5 Jahre alt, Tochter des Jakob Kreincr und der Katharina Kolsek, gestorben am 11. Mai 189« in Livazeny in Ungarn. Krejüi Valburga, geboren am 13. November 1895 in Nemtibanya-Felep in Ungarn, Tochter des Mathias Krejöi und der Katharina Maesnik. Kren Aloisia Marie, aus Görz, 31 Jahre alt, Näherin, Tochter des Johann Kren und der Katha rina Flamio, verehelicht mit Giusto Capudi am 28. November 1895 in Fiume. Krisöiak Jnes Marie geboren am 30. Sep tember 189« in Fiume, Tochter der Virginia

Krisöiak aus Störte (Se2ana). Kristoviv Alois Josef, geboren am 8. März 1897 in Fiume, Sohn des Jakob Kristoviö aus St. Barbara und zuständig nach Pettan und der Antonia Todesco. Kromer Aloisia. aus Wien, 70 Jahre alt, Tochter des Anton Kronier, gestorben am 3. Jänner 1894 in Paris. Krusii-s Lidia, geboren am 10. Jänner 189K in Tokod in Ungarn, Tochter des Johann Krusics aus Laibach und der Lidia Czcrna. Kubik Emanuel, aus Cernov in Böhmen, 29 Jahre alt, Schneider, verehelicht mit Bozna Maria Lebne

am 7. Juni 1893 in Caen (Frankreich). Labek Franz viäv Schlager Franz Ladie Franciska, geboren am 17. September 1897 in Fiume, Tochter des Ferdinand Ladio ans Adelsberg und der Marie Morelj. La na Ma ie. ans Castel di Trento, 83 Jahre alt, Tochter des Fortnnat Malignoni und der Mafsenza Lana, gestorben am 27. Jänner 1898 in Bagna- cavallo in Italien. Lancssarics Peter, uus Laibach, 57 Jahre alt, Schuster, Sohn des Johann Lancsarics, gestorben am 17. Juni 189« in Tapsony in Ungarn. Landa Katharina

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 03.03.1884
Umfang: 8
511 „Bote fnr Tirol und Bor«?rlbern' A?r. ST Zur Reforu» der Brantweinsteuer. ll. Da» Verhältnis, in dem die Rückvergütung der Brantweinsteuer Cisleithauieus zu jener von Ungarn steht, wird durch die nachstehenden Ziffer» illustriert. Im Jahre 1373 betrug der Brutto - Ertrag der Brantweinsteuer in Cisleithanien 7569.000 fl., in Ungarn 6.334.0l.0 sl.; auf Oesterreich entfiel im Ver hältnisse zum thatsächlichen Export aus der Steuer- Rückvergütung eine Quote von 478.000 sl. auf Un garn dagegen

ein Betrag von 1.266.000 sl. und die Summe, welche Oesterreich infolge der gegenseitigen Abrechnung*) als Steuerrückvergütung zu bezahlen hatte, betrug 1.080.00(1 fl., auf Ungarn entfiel da gegen unr eine Quote von 664000 fl. Im Jahre 1379 betrug das Bruttoeinkommen aus der Brant weinsteuer in Oesterreich 7.6 l 2.000 sl., in Un garn 6.722.000 fl. ; die Steuerrückersatz - Qoute fiir Oesterreich 565.000 sü, für Ungarn 1.351.000 fl.; bei der gegenseitigen Schlußabrechnung, bezahlte Cisleithanien

als Rückvergütung 1.021.000 sl., Ungarn dagegen blos 395.000 fl. Im Jahre 1830 betrug die Brutto - Brantweinsteuer in Oesterreich 7.431.000 fl. und in Ungarn 6.585.000 fl.; auf er steres entfiel eine Rückersatz-Quote von 459.000 fl. und auf Ungarn von 17457.000 fl.; bei der gegen seitigen Verrechnung bezahlte Cisleithanien als Steuer- ruckerfatz 1.034.000 fl., Ungarn dagegen nur 379.000 fl. Aus den eben angeführten Zahlen erhellt, dass die Productiou der Brennereien in Ungarn viel größer

gewesen ist, als die Prodnction in Oesterreich, nnd dass nichts destoweniger der Bruttoertrag der Steuer viel größer war in Oesterreich, als in Ungarn, wor aus denn auch folgt, dass ein Theil ter ungarischen Brantweiu-Prodnctiou eigentlich gar nicht besteuert worden ist, dass der Export in Ungarn viel größer war, als in Oesterreich, uud dass Deshalb auch die Steuerrückersatz-Quore, die deu ungarischen Staats- finanzen zu Gute kam, viel größer als jene gewesen ist. welche die österreichischen Finanzen getrosten hat. Obgleich

sich die Nestiiutionsquole nach dem Brutto ertrage der Steuer richtet, so hat doch Oesterreich einen viel größeren Niickerfatz-Betrag zu entrichten gehabt, als Uugaru, was eben so viel sagen will, als dass der Staatsschatz den Ungarn auch uoch eine sehr bedeutende Exportprämie bezahlt hat, nnd das ist wohl die beste Illustration des gegenwärtig zu Recht bestehenden Systems der Brantwein-Besteuerung vom Standpunkte der Staatsfinanzen. Wir glauben nicht zu fehlen, wenn wir es unter nehmen, den Einfluss zu schildern

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 16.04.1862
Umfang: 6
kann, die ungari schen Mitglieder an der Spitze standen. Den ungari schen Landtag einzuladen, an dem Entwürfe der neuen Verfassnng sich zu betheiligen, lag zu nahe, als daß die Regierung nicht hätte darauf verfallen sollen. Wie kam es nun, daß dessennngeachtet diesxr Weg nicht eingeschlagen würde? Hauptsächlich, wie ich aufrichtig glaube, geschah es auf Abrathen der ungarischen Reichsräthe selbst. Sie waren es, die dem Könige von Ungarn riethen, eine Reichsverfassung zu ver leihen, ohne sie ihrem Landtage

, die Ungarn unter den früheren Beziehungen besaß, zogen sie die Erlassung jener Verfassung durch Machtspruch der Chance einer Verzögerung oder Ver werfung im ungarischen Landtage vor. Sie vertrau ten auf das aufrichtige Verlangen des Kaisers ein konstitutioneller Souverän zu werden, und auf den Eindruck, den die Verkündigung solch unendlich aus gedehnter Privilegien auf die Einwohner Ungarns hervorbringen würde. Weder auf Seiten der Krone noch auf Seiten ihrer ungarischen Nathgeber bestand die leiseste

und der Schwierig keit des gegenwärtigen Problems. Der Landtag ist nicht befragt worden und die Reichsverfassung^ ist in's Dasein getreten: Ungarn weigert sich, seine Quote von Reichsvertretern zu senden, und die konstitutionelle Maschinerie ist in Stillstand gerathen. ..Was soll nnn geschehen? Die Frage ist überaus ernst) denn die sür Alle bei diesem Stillstand Betheiligten herbeigeführte Gefahr ist unermeßlich. Der gute altenglische Aus weg, der einzige weise und politische Weg, ist ein Ausgleich, — solch

die Frage in einem solchen Geiste auffassen würde. Ungarn mag, wenn es nichts an ders will, darauf bestehen, daß das Rekchsparlament mit einem Minimum von Machlbcfugniß bekleidet werde; auf der andern Seite ist aber Oesterreich be rechtigt, zu fordern, daß dieses Minimum »ls die einzige Sicherheit gegen die Auflösung deS Staates vollständig und rückhaltlos gewährt werde. Eine auf der Basis einer solchen Verständigung eingeleitete Be« rathuug würde rasch die Wunde schließen, und ein solcher Ausgleich

,' was ich mit aufrichtigem Schmerze thue, daß die Schuld hievon lediglich anf Seiten Ungarns liegt. Denn auch zugegeben, daß die österreichische Regie- ruug den Verstoß beging, den Landtag nicht zu Rathe zu ziehen, oder wenigstens sich der Zustimmung von solchen Staatsmännern zu vergewissern,'deren Ansehen iu Ungarn unbestritten ist, ehe sie die Verfassung ver lieh; immerhin bleibt das Faktum bestehen, daß den Ungarn eine weit liberalere Regierung zugestanden wurde, als sie jemals zuvor besaßen. Seit der Wei gerung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 21.07.1849
Umfang: 4
mit Baden wegen Auswechs lung der den Flüchtlingen abgenommenen Werthfachen, Was» fen und Geld. Neuestes. Ein Wort über die deutschen Patrioten, welche über die Siege der Magyaren frohlockten. Zwei Parteien sind es besonders, welche sich höchlich freuen, wenn die kaiserlichen Truppen in Ungarn ge schlagen und zurückgedrängt würden. Diese sind l) die Partei der Demokraten und Republikaner; 2) die Par tei des kleindeutschen Erbkaiserthumö. Warum doch, müssen wir fragen, freuten sich diese Parteien

so sehr über die Ungiückssälle Oesterreichs ? Hat dieser Jubel eiue moralische Grundlage, und ist er etwa die Freude über den Sieg der Freiheit und die Niederlage unge rechter Bedrücker? Wir gestehen zu, daß es viele Menschen geben könne, die jeder Nation Selbstständigkeit und Freiheit wünschen, und die sich daher über die Fortschritte der magyarisch- polnischen Insurrektion aus bloßem Interesse für die Sache der Freiheit königlich ergötzten. Wer sich ans diesem, und nur aus diesem Grunde über die Siege der Ungarn freute

, dem wollen wir in Betreff seines redli chen Willens nichts anhaben; wir wollen ihn bloß aus den großen Widerspruch aufmerksam machen, i» den er sich verwickelt. Es ist nämlich bekanntermaßen mit dein Siege der Magyaren und der Vosrcißnng Ungarns von Oesterreich die Fortdauer der Unfreiheit allrr derjenigen Völker ver bunden, die in Ungarn und Siebenbürgen wohne», ohne zum Stamme der Magyaren zu gehören. Bekanntlich sprechen die Magyaren die alte Herrschaft über die Kroaten, Romanen, Slaven nnd Deutschen (die in Un garn

leben) an. Wer sich also über den Sieg der In surgenten in Ungarn freute, der freute sich in Einem Momente über die Befreiung der einen und die Knech tung der auderu! Würde man die gänzliche Selbststän digkeit aller (oder doch der größer») in Ungarn nnd Siebenbürgen wohnenden Völkerschaften wollen, so wäre man wenigstens konsequent. Aber nun will man einer seits die Befreiung der Magyaren von der Herrschaft Oesterreichs, nnd ist andererseits wohl zufrieden damit, daß dann die Teutschen, Romanen

und Kroaten :c. von den übermüthigen Magyaren geknebelt werten. Welch lächerlicher Widerspruch! Allein die weit überwiegende Mehrzahl der Magyaren- srciindc hatte andere Gründe des InbelS als die Idee der Freiheit. Die Demokraten und Republikaner im Allgemeinen frohlocken (abgesehen von allem andern) über den Sieg der Insurgenten überhaupt, und sähen es gern in allen Ländern, also auch in Ungarn, wenn die Umstnrzpartei die Oberhand gewänne, obgleich ans dem Siege dieser in der Regel das Gegentheil der wah

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 28.10.1896
Umfang: 8
der ZZ 2 bis 4 dieses Gesetzes er folgt, darf eine Gebür nicht erhoben werden. Z 10. Definitiv angestellte Hof-, Staats-, Landes-, Ge meinde-, Bezirksvertretungs- und öffentliche Fonds- bcamte und Diener, Geistliche und öffentliche Lehr- personen, endlich die k. k. Notare erlangen mit dem Antritte ihres Amtes das Heimatrecht in der Ge meinde, in welcher denselben ihr ständiger Amtssitz an gewiesen wurde.' Aur Wahlbewcgung in Ungarn. LandcsvertheidigungSministcr FZM Freiherr von Fejervary hielt am 25. ds. in '^.emeSvar

dieser Nation hochschätzte, gemeinsam mit den weisen Rathgebern derselben, unsere Verhältnisse mit Oesterreich zu regeU.: und eS gelang ihn« dies auch in' der Weise, dass Ungarn sein Selbstver- sügungsrecht zurückgewann und als sreie und selb ständige Nation im Vereine mit seinem weisen Könige ans Grundlage der pragmatischen Sanction die Ange legenheiten des Landes regelt. Selbst der vorein genommenste Politiker wird eingestehen, dass Ungarn aus der Großmachtstellung der Monarchie unzweifel haft

einen größeren Nutzen zieht, als wenn es auf seine eigene Kraft angewiesen wäre. Wir sehen, dass Ungarn seit dem Augenblicke, als der 1867ger Aus gleich zustande gekommen war, in jeder Richtung sich mächtig entwickelte und eniporblühte. Diese dem Ausgleich des Jahres 1367 gegebene Grundlage, welche in Wirklichkeit der größte Segen Ungarns ist, wollen salsche Propheten zerstören, und, ohne zn be denken, was sie thun, Ungarn abermals dorthin bringen, wo eS srüher war, und das Land mittels falscher Theorien

in einen Zwiespalt mit Oesterreich bringen. Es sage mir niemand, dass man unser Vaterland auf diesem vou der Opposition bezeichneten Wege glück licher machen könnte. Seil die Welt steht, war das eingebildete Bessere ein Feind des Guten. Wenn der 1367er Ausgleich sür Ungarn nicht gut gewesen wäre, so würden die Schöpfer desselben, Franz Deak und Graf Julius Andrassy, nicht bei jeder Gelegenheit mit patriotischem Eiser sür dessen Vertheidigung einge treten sein. Wir müssen daher an den bestehenden

staatsrechtlichen Verhältnissen unverbrüchlich sesthalten; denn wir sehen auf Grund der Erfahrungen, dass Ungarn gerade auf dieser Grundlage prosperiert, wissen aber nicht, ob das Abweichen von diesem Wege nicht Ungarn zum Schaden gereichen würde. Ein Experimentieren in der Politik ohne sichere Grund lage, wäre die größte Sünde.' Der Minister weist sodann aus die geregelten sinanziellen Verhältnisse Ungarns hin und hasst, dass Ungarn, wenn die Verhältnisse in nicht langer Zeit die Ansnahme der Barzahlungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1861
Umfang: 4
-Konzipisten ernannt. Innsbruck am 21. Juli 136l. Nichtamtlicher Theil. Königliches Nescript nn Nngar». Das am 22. Juli in den Sitzungen des Ober- und Unterhauses verlesene königliche Nescript an den ungarischen Landtag lautet: Wir svrnnz Joseph der Erste,c. :c. ;e. entbieten den in Folge Unserer Einbernfnng auf den 2. April l. I. im Landtage versammelten Magnaten und Vertretern Unseres getreuen Kö nigreiches Ungarn Unseren Gruß und Unsere Gnade. Geliebte und Getreue! Nachdem Ihr Unserer, mittelst

. Uns über die in dieser Adresse ent haltenen hochwichtigen Angelegenheiten rückhaltlos ans- sprechen zu können, um auf diese Weise durch eine klare und bündige Auseinandersetzung die gedeihliche und dauernde Lösung der vorliegenden Schwierigkeiten zu erzielen. Mit der Einberufung des gegenwärtigen Landtages wünschten Wir jene Bahn zn eröffnen, auf welcher die Hindernisse der constitutionellen Verwaltung Un seres Königreiches Ungarn gesetzmäßig beseitiget und die aus dessen unauflösbarem Verbände mit Unseren übrigen

Theil der all gemeinen Besteuerung uud uicht, wie iu Zuknnft kraft des Diploms, auf alle Arten von Steuern nnd Finanz- angelegenheiten erstreckte, als anch anf den Wortlaut der in den Gesetzartikeln 1 und 2 des Jahres 1723 anfgenommenen pragmatischen Sanktion anfmcrksam, welche hiernach nicht nur deshalb in's Leben trat, um Unser Königreich Ungarn gegen innere und äußere Angriffe erfolgreicher vertheidigen und vor den leicht erregbaren, dem Lande wohlbekannten Zwischenreiches- Wirren schützen

zu können, sondern auch damit für die gegenseitige Verständignng nnd.Einignng mit Un seren übrigen Königreichen und Ländern ein desto feste rer gemeinsamer Stützpunkt gewonnen werde. Unsere königlichen Einberiifungsschreiben für den gegenwärtigen Landtag haben schon den Beweis ge liefert, daß es Unser fester Wille sei, das Herkommen in Betreff des Krönungs-Diplöms ausrecht zu halten, so wie Wir zur erwünschten Beruhigung der erregten Gemüther und Beseitigung unbegründeter Befürchtun gen auch offen anerkennen, daß Unser Königreich Ungarn

ist, aber keinesfalls ergibt sich hieraus, daß das zwischen Unserem König reiche Ungarn und Unseren übrigen Königreichen und Ländern bestehende unauflösliche Band einzig und allein in der Einheit des Herrscherhauses bestehe, oder nur eine Personal-Union bilde, welche Behauptung durch die ans den Gesetzen und der Geschichte that sächlich hervorgegangen? staatsrechtliche Stellung Un seres Königreiches Ungarn klar widerlegt wird. Die Einheit des Thrones; die Führung der Armee und die Centratteitung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 10.05.1899
Umfang: 16
MM Meran: Zum AbHolm vierteljährig fl. l.«S; halöjähriz fl. ».Z0; ganzjährig sl. S.S0. — Mit Zustellung in'» Hau» in Meran und Bozen: vierteljährig fl. l.S0; halbjährig fl. Zü0: ganzjährig fl. 7.zo. — Oesterreich,Ungarn: Mit Zusendung vierteljährig fl. Z.—: halbjährig fl. 4.^: ganzjährig fl. S,— — Einzelne Nu«mera 5 kr. - JnfertionsPret» nach Toris. Annahme »an Jnsertions-Austrägen m allen Jnseraten-Bureaus des In- und Auslande». — Erscheint jeden Dienstag, Zonneritag und Samstag, abend« s Uhr

und haben ohne Einsprache die Dinge ihren verhängnißvollen Lauf nehmen lassen. Die Ausrede: Ungarn dürfe und könne sich nicht in unsere Angelegenheiten mischen, ist nur bis zu einem gewißen Grade zulässig. Die Real- Union zwischen den beidm Staaten der Monarchie ist eine so innige, die Wechselbeziehungen sind so zahllos, daß dasjenige, welches den Einen berührt, auch den Andern trifft. Wir haben überdies einen gewichtigen Präcedenzsall, als Graf Andräfsy vor 28 Jahren gegen die föderalistischen Absichten des Grafen

Hohenwart einen derartigen Protest einlegte, daß Hohenwart milsammt seinen Fundamentalartikeln fiel. Auch der Gesetzartikel XU vom Jahre 1367 fordert ausdrücklich ein verfassungsmäßig regiertes Oesterreich, und da dies nicht der Fall ist, wäre schon deshalb eine Einsprache seitens Ungarns durch aus nicht ungerechtfertigt. Die Sache hat aber auch ihre andere Seite. Mag Ungarn, unsere traurige Lage benützend, sich Vortheile zuwenden, durch Zollschranken, eine eigene Bank und sonstige derartige Maßregeln

sich von Oesterreich absperren, auf eigene Füße stellen und so viel als möglich von der Gemeinsamkeit ab schütteln, gegen etwa? kann eS sich doch nicht her metisch abschließen, und das sind Gedanken und Geistesströmungen. Je mehr Oesterreich slavistert wird, desto mehr werden auch die slavischen Ten denzen in Ungarn Ausschwung nehmen; nicht um sonst wird die Slavisierung Schlesiens betrieben, dieser Brücke nach Ungarn. Und da das Königreich nur 7 3 Millionen Magyaren, dafür aber 3 Millionen Slaven, 2 6 Millionen

Rumänen und 2 Millionen Deutsche zählt, wird bei Überhandnehmen des SlavismuS, das magyarische Prestige arg bedroht. Bisher hatten die Magyaren stets das Ueber gewicht im Reichstage. Das jetzt in Berathung stehende Gesetz über die Reinheit der Wahlen be deutet für den magyarischen Stamm eine weitere Gefahr. Man muß wissen, wie bisher in Ungarn die Wahlen gemacht worden sind. Es ist bekannt, daß die rein magyarischen Komitate mit Vorliebe oppositionell wählen; die Regierungspartei setzt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1879
Umfang: 8
für Telegramme aus Oesterreich-Ungarn nach Bosnien und der Herzegowina folgender Worttarif in Kraft: 20 Kreuzer Grundtaxe für jedes Telegramm, mehr 4 Kreuzer Worttaxe für jedes Taxwort. Die sonstigen Gebühren und Bestimmungen sind dieselben, wie für inländische Telegramme. Innsbruck am 27. Mai 1.^79- K. K. Telegraphen-Direction fiir Tirol und Vorarlberg. Kuudmachung. Die k. k. Telegraphen-Sommerstation Toblach wurde heute für Staats- und Privat - Correspondenz für diesen Sommer eröffnet. Innsbruck am 27. Mai

Ungarns lasten, die bekanntermaßen keine hohen Transportspesen und noch viel weniger Zwischen zölle vertragen. Es ist vielleicht nicht zu viel behauptet, wenn gesagt wird, daß Ungarn eine Lebensader unter bunden wird, wenn es keinen Weg nach dem Westen ohne Zollschranken findet. Daher kommt es, daß nun auch von dort die Augen nach dem Arlberg gerichtet werden, und daß sich die Ungarn lebhast für diese Bahn zu iuteressiren beginnen. Bereits bezeichnen öffentliche Stimmen den Bau

derselben als eine ungarische An- gelegenheit. In einem von Baron Leonhardi gezeich neten Artikel des „Westungarischen Gränzboten' lesen wir u. A. Folgendes: „Wenn nuu Fürst Bisniarck sein Vorhaben auch dahin durchführt, selbst alle Tran sitwaaren Zoll zahlen zu lassen, so ist da« gewisser maßen auch ein Schutzzoll für die Industrie jener Länder, wohin die Transitwaaren gehen. Für Un garn speciell ist nuu die ^ache der Transitzölle eine Lebensfrage. Der hauptsächlichste Artikel, den Ungarn nach und über Deutschland

ausführt, ist der Weizen. ES sind nun im Herzen von Europa 2 Länder, welche unbedingt Jahr aus Jahr ein den Bedarf nach Brod früchten haben, nämlich Tirol und die Schweiz. Beide erzeugen im allergünstigsten Falle nur zwei Drittel ihres Bedarfes an Brotfrüchten. Das ist also ein Markt, den Ungarn unter allen Umständen zu behaupten trachten muß. Der größere Theil de» Tiroler Marktes steht durch die Pusterthaler Bahn in ununterbrochener Verbindung mit Ungarn. Aber Vorarlberg und die Schweiz

ist aber immer eine höchst prekäre Sache bei dem jetzigen Zustande dieses Stromes. Das Ueber laden vom Dampfschiffe auf die Eisenbahn vertheuert nicht unbedeutend die Fracht. Und übrigens weicht dieser Frachtenweg sehr bedeutend von der Luftlinie ab, also: wieder Vertheuerung der Fracht. Wenn nun Ungarn einen Weg schaffen könnte, welcher ermöglichte, beim Transport das Umladen und den Transitzoll durch Deutschland zu ersparen, so würde sich der Getreidehandel nach der Schweiz un- gemein beleben müssen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.02.1861
Umfang: 4
zwischen den Zeilen ihrer Antworten lesen, daß sie die Existenz , der übrigen österr. Aronländer. das Bestehen einer österreichischen Monarchie völlig ignoriren. Es scheint, daß sie keinen Kaiser von Oesterreich, sondern nur einen König von Ungarn kennen, und duß sie der Meinung sind, der Erstere habe bei ihnen gar nichts zu schaffen. Diese Antworten erheischen von Seite der Regierung eine Erwiederung und zwar eine möglichst deutliche und möglichst präcise, denn so lange solche Grund sätze in der Ueberzeugung

der Ungarn wurzeln, kann lind wird die Begriffsverwirrung und mit ihr die Unordnung steigen und von einem Einverständniß mit dem aus solchen Konil't.lteil hervorgehenden Landtage kann keine Rede sein. Der Monarch möge es daher den Ungarn deutlich sagen, daß sie Unrecht haben, wenn sie behaupten, die Suspension der Gesetze vom Jahre 1848 sei eine Rechtsverletzung ge wesen. Hat eine Rechtsverletzung damals stattgefunden, so ist sie vielmehr von den Ungarn ausgegangen. Die weitgehendsten Forderungen wurden

ihnen damals zur Siche rung ihrer Unabhängigkeit bewilligt. Dessenungeachtet haben sie auch diese Grenze überschritten. Es kam so weit, daß sie w.'der der Stimme ihres Monarchen noch jener des österr. Reichstages irgend ein Gehör mehr schenkten. Kein Verständniß irgend einer Art konme mehr mit ihnen er zielt werden. Sie ließen dem österreichischen Monarchen keine andere Wahl als entweder Ungarn aufzugeben oder an die Gewalt ver Waffen zu appell-rni. Indem sie zuerst den legalen Boden verließen, wofür

haben. Sie soUten sich nun bill gerweise scheuen, wieder vorl nnznkiiüpfcii, lvo sie es im Jahre 1848 gelassen haken, denn es könnte l'a liur wlroer zuiii gleichen Ende führen Die Ungarn sollen es ein- für allemal wissen, daß ver Monarch niemals darin einivilligeii werde, daß sie die übrigen österreichischen Krönländer ganz ignoriren, und d.,ß sie es ilmi unmöglich machen surfen. Kaiser von Oester reich zu bleiben. Sie sollen eS wissen, daß der Monarch zwar König von Ungarn, aber zugleich Fürst im deutschen

Bunde ist. und daß er zwar die ungarische Nationalität in ihrem Lande in allen Ehren halten, aber es niemals gestatten könn.-, daß das deutsche Element in Ungarn un- terdrückt werde, wozu sie Lust bezeigen ; daß endlich schon die übrigen Aronländer es niemals zugeben könnten, daß der österreichische Monarch seine bleibende Residenz in Un garn aufschlage. Die Ungarn müssen sich dem unabänder- lichen Grundsätze fügen, daß der ungarische Landtag in Bezug auf Finanz. Zoll. Handel, Heer und Auswärtiges

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 12.07.1889
Umfang: 10
nach er schöpfend und nach jeder Richtung hin unzweideutig zu kennzeichnen. Allein wenn sich auch. des Verhält nis zwischen den Ungarn und dem ehemaligen Dicta tor nicht leicht in eine entsprechende Formel fassen ließe, Thatsache ist jedenfalls das Eine, dass es in Ungarn keine Partei gibt, die sich in ihrer politischen Haltung die Ideen Ludwig KossuthS zur Richtschnur nehmen und die Verwirklichung seines Programmes in offener Weise zur Ausgabe machen würde. Auch die äußerste Linke kann nicht als Gegenbeweis

, um nicht dem Massenbesuche von Ungarn bei Kossuth in Turin eine irrige und übertriebene Bedeutung beizulegen. Mögen die ungarischen Ausflügler in Turin welche Sprache immer geführt, mögen sie die politische Lage Ungarns im Gcspäche mit Kossuth ganz im Lichte ihrer ein seitigen, überspannten Auffassung dargestellt und sich scheinbar in voller Uebereinstimmung mit Kossuth be funden haben; der überwiegende Theil jener Ungarn, die ihren Weg nach Paris über Turin nahmen, hat sich bei dem Kossuth abgestatteten Besuche

lediglich von Gefühlen der Pietät leiten lassen. Nachwirkungen politischer Natur werden sich an diesen Vorgang in keiner Weise knüpfen. Die öffentliche Meinung Un garns in ihrer Gesammtheit sieht die Sache in diesem Lichte, und niemand fasst den Besuch einer Gruppe von Ungarn bei Kossuth in dem Sinne auf, als ob mit diesem Act der Pietät gleichzeitig eine verletzende Kundgebung gegen das Herrscherhaus beabsichtigt wor- den'wäre, oder als ob dadurch in den politischen Zu ständen Ungarns eine neue Wendung

herbeigeführt werden sollte. Man muss in dem Verhältnisse der Ungarn zu Kossuth die Empfindungen von den Gesinnungen und politischen Tendenzen immer sorgfältig auseinander halten. Dieser wesentliche Unterschied konnte ja im Lause der Jahre häusig beobachtet werden, wenn man den Eindruck der Briefe KossuthS auf die öffentliche Meinung in Ungarn verfolgte. Man las die Briefe, man brachte ihnen Interesse entgegen, aber die Grund sätze und Anschauungen, die der ehemalige Dictator in diesen Schriftstücken

, als einen Korteschkniff, eine Sensationshascherei, da rauf berechnet, die Haltung von sonst ziemlich unbe deutenden Persönlichkelten im Parlamente mit einem gewissen Glorienscheine zu umgeben, ihr ein Relief zu leihen. Es ist zu bedauern, dass Kossuth dem Verlangen seiner Gäste entsprochen und ihnen Rath schläge ertheilt hat. Wie sollte er dazu berufen sein, nachdem er doch seine Besucher nicht kannte und von der in Ungarn bestehenden Lage unmöglich ein klares Bild haben kann? Die Aeußerungen KossuthS wer

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 03.10.1849
Umfang: 6
«» W r»«k»üm Ueberfteht. Die »TimeS^ über Oesterreich und Ungarn. Smtlich-S. TagSneuigkeiten. Wien, die slovakischen Deputationen, politische Einlheilung Sie» benbürgenS. — Kronstadt, Nachricht über die flüchtigen Insurgenten. — Triest, Beraubung der österreich. Handels« Brigantine -Giulayr, Cho!era»Bulletin. — Venedig, Aut lieferung einer neapolitanischen Batterie, neapolitanische Flücht, linge, Aufhören der Eholera. Frankfurt, der Prinz von Preußen, neue Schlägereien zwi schen baierifchen und preußischen Soldaten

. London, beruhigendere Nachrichten aus Canada, Friderike Bremer, Cobden gegen die österr. Anleihe. Alerandria, AbbaS-Pascha, Wüstenstraße von Eairo nach Sue». Neuestes. Die ..Times» über Oesterreich und Ungarn. Die Politik der österreichischen Regierung mit Bezie hung aus Ungarn wird sich dem Vernehme» nach zuvör derst mit der Durchführung kräftiger militärischer Maß regeln , durch welche die so sehr durchwühlte Ruh« des Landes allein ausrecht erhalten werden kann> und dann mit der Einführung

der Verfassung vom 4. März in Ungarn, wie in den übrigen Ländern der Monarchie be schäftigen. Es ist begreiflich, daß in den ersten, einer solchen Jnfurrection folgenden Monaten von keiner Pa- cifikation die Rede sein kann, und daß daher ein bedeu tender Trnppenstand erhalten werden mnß, um dir auf geregten Gemüther an einen geregelten gesetzlichen Zu stand zu gewöhnen. Schlecht eingeübte und schnell zu sammengeraffte Baueruhaufen find nun urplötzlich aus gelöst werden und machen die Straßen unsicher

in Beziehung auf Ungarn erhalten werden. Fürst Schwarzcnbcrg hat klüglich einen Standpunkt zwischen dicfcn beiden crtreiiieii magyarischen Factionen genommen; denn während er die Russen zur Bekämpfung der cincn Partei herbeirief — ist er auch fest entschlossen, den Ansprüchen einer Partei, welche sich unter dem Deck mantel der Loyalität den politischen Verbesserungen wi dersetzt, kräftig entgegenzutreten. Je weiser eine solche vermittelnde Politik ist, desto heftiger wird sie wahrscheinlich

Oesterreichs vor sich gegangen sein, und die Insti tutionen des GesammtstaateS werden Ricscusortschritte machen. Eine Verbindung mit Ungarn war für Oester reich so lange unmöglich, als es selbst noch absolut re giert wurde, während Ungarn die Rechte einer aristokra tischen Constitution genoß. N»r durch allerlei krninme Schleichwege konnte eine gewisse Harmouie beider ver schiedenartig beherrschten Staaten hergestellt werden; es konnte jcdoch kcin gegenseitiges Vertrauen bei so nnver- einbarten Elementen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 11.11.1865
Umfang: 8
. Nichtamtlicher Theil. Korrespondenz. Wien, Berichtigung. Die polizeilichen Kurinspektionen M den größer» Kurorten aufgelöst. ZeituiigSschau. Kronländer. Ungarn, Baron EötvöS sür den Dua lismus. Deutschland. Berlin, zur preußischen Politik in der deutschen und schlcswig-holsteinischen Frage. — Wer bau. Cholera. — Altona, Gesuch um Einberufung der Ständeversammlung. Frankreich. Pari«, die Einschiffung der sranz. Truppen in Civitavecchia. Die Presse über Oeulschlanv. Großbritannien. London, zur Wahlreform

Deputirten als „am Vor abend deS Landtags' die Wichtigkeit des Momentes wohl zu erwägen, hinsichtlich der Frage einer Union mit Ungarn die Anerkennung der souveränen Unabhän gigkeit Kroatiens von Ungarn als Bedingung auszu stellen, und an den Beschlüssen deS Landtages vom Jahre 186 t festzuhalten, mit der C-ntralregi-rung aber die Verständigung auf eine, die kroatische Nationalität und Autonomie sicherstellende Weise ernstlich um so mehr anzustreben, weil im Falle de« NichtauSgleicheS die Re gierung

auf allen Gebieten feiner Thätigkeit mit Theilnahme begleiten, am wärmsten aber auf dem Felde der VolkSwirthschaft, weil di-S dasjenige Gebiet sei, wo Ungarn, wenn auch keine andern Bande eS an Oesterreich knüpfen würden, suchen müßte, die gemeinsamen Interessen zu beleben unv ihre Intensität zu steigern. Schon von diesem Standpunkte müsse gegen daS Programm GhyczyS Ver. Wahrung eingelegt werden, insofern dasselbe gemein same Interessen negire. Im Gegentheile, wenn diese Interessen nicht beständen, müßten

sie geschaffen wer den, damit der Friede, die freundschaftlichen Beziehun gen, die Verständigung zu höhern Zielpunkten einen Stützpunkt in denselben finden könnten. Auf den in Verhandlung stehenden englisch-österreichi schen Handelsvertrag übergehend, sagt „Pesti Naplü« weiter: ES schmälert durchaus nicht ven Werth dieses Vertrages, wenn ver österreichische Minister sür VolkS wirthschaft demselben auch für unS Ungarn abschließt. Sr ist unS dadurch nicht entgegengetreten, daß er, be vor sich die Gelegenheit

zu einer konstitutionellen Vor führung darbot, sich beeilte, die Versäumnisse der ehe maligen Regierungen provisorisch gut zu machen. Viel leicht werden wir nur den einen Vorwuis vorbringen können, baß Ungarn ein größeres Maß von Handels freiheit vertragen hätte, alö welches in den Ziffern die ses Vertrages ausgedrückt sein wird. Aber deshalb ver wahren wir unS doch gegen j-de Voraussetzung, als ob wir in den materiellen Interessen der ciS- und tranS- leiihanischen Völker eine Verschiedenheit der Interessen fänden

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.09.1865
Umfang: 4
. Was aber die Länder diesseits der Leitha betrifft, so darf man nur an das gänzliche Wegbleiben der Südtiroler uudVe- netianer, an den Austritt der Czechen, an die Ver wahrung der Polen, au die Manifestationen der deutschen Autonomsten denken, um zu erkennen, daß die Rechts- und Reichsfrage Oesterreichs keine duali stische ist. Nehmen wir aber an, daß sich wirklich nur Ungarn und die sogenannten deutsch-slavischen Erbländer gegen überstünden. Aus beiden Seiten spricht sich ein ent schiedenes Rechtsbewußtsein

aus, hier und dort wird die Rechtscontinnität betont. Welches Rechtsbxwußt- sein collidirtdenn nun feindlich mit dem andern, welche Rechtscontinuität will die andere zerstören? Was wollen denn die Ungarn? Ungarn will eben das Kö nigreich Ungarn bleiben, und . dazu ist es vollkommen berechtigt. Als Ungarn an das Haus Habsburg kam, da dachte Niemand daran, daß aus dem Besitzthum der Dynastie einmal ein Kaiserthum Oesterreich ge macht werden sollte. Und selbst als dieses Kaiser» thum prvclamirt wurde, dachte wieder Niemand dar

hat man sich wohl überzeugt daß diese Bequemlichkeit eine Fiction ist, denn cls- bald mußten die damaligen Central, f.n erfahren, daß die Reichsmaschine gerade an den schwierigsten Punc ten ins Stocken gerieth. Oder glaubt man, daß die Regierung in einem centralisirten Staate sicherer sei, als in einem föderativen ? Frankreich bietet ein war nendes Beispiel. Die Ungarn sind also mit dem, was sie für sich selbst verlangen, vollkommen im Rechte, und ihr Verlangen ist zugleich politisch, klug und dy nastisch loyal

kann, so konnte die Februarverfassung nur ein Partikularrecht für diejenigen schaffen, von denen sie eben angenommen worden, und dieses Partikular recht ist an Würde und Kraft vollkommen dem un garischen gleich. Das ist unser Rechtsbewußtsein, un sere Rechtskontinuität. Aber wir haben durch das Geschenk des Kaisers nicht das Recht erlangt, uns in die ungarische Verfassung einzumischen, Ungarn als eine Provinz zu betrachten, wir haben nicht das Recht erlangt, die Ungarn als unsere parlamentarischen Leibeigenen

Rechts- und Reichssrage um den Libera lismus handeln möchte. Die Centralisten bilden sich ein, daß die Februarverfassung nur deshalb verun glückt sei, weil sie zu wenig „Freiheiten' gewährte. Wir rufen aber diesen Centralisten zu: Verschafft uns diesseits der Leitha die allerfreisinnigste Verfassung, und die Ungarn werden dieselbe doch nicht mit dem Verluste ihrer staatsrechtlichen Selbständigkeit erkau fen wollen. In Oesterreich ist ein doppelter Libera lismus nothwendig. Zuerst der Liberalismus

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1892
Umfang: 8
. Ein« schätzenkwerthe Arbeit über die Beding ungen der langen Lebensdauer hat unS Prof. Fodor in der „Ungar. Revue' (1385) geliefert. Derselbe sammelte Daten über die Lebensdauer von ISO v innerhalb der letzten ll) Jahre in Ungarn. Oesterreich, Deutschland, Frankreich und England verstorbenen Männern und Frauen der höheren und gelehrtenStände. Das mittlere Alter der Männer der b.sseren Klassen beträgt für Ungarn 43 3, für Oesterreich 561, Deutschland 631,' England 701 Jahre. Die Produktive Lebensperiode

der Aristokratie veranstaltete« .Picknick' mit Tanz statt, zu welchem eine Abtheilung ver Kurkapelle die Musik besorgte. – Gegen K<Z äe- ladene Gäste nahmen an dieser Unterhältung, welch« bis Morgens 7 Uhr währte, Theil. sBianca Panteo.Z Den Musikfreunden, ln unserem Kurorte steht in nächster Zeit ein hoher Genuß bevor, indem die junge Bioltü-Birtuosin Bianca Panteo hier zwei Concerte zu geben gedenkt. Ein Wiener Blatt schreibt über die junge. Künstlerin demnach in Ungarn um kürzer als in England, '/«kürze

als in Deutschland und von den 6V jährigen starb der über wiegende Theil vor dem 7<Z. Lebensjahr«, während in Eng land die meisten noch 8V Jahre erreichen. Prof. Fodor be klagt das harte Schicksal seiner Nation, welcher hohes Lebens alter karger alS allen anderen Nationen zugemessen ist und seine Studien brachten ihn zur Ueberzeugung, daß das durch schnittlich nieder« Alter in Ungarn durch daS be sonders kurze Leben der geistig arbeitenden Klaff« bedingt ist. DaS mittlere Alter der verstorbenen ungarischen

Gelehrten und Professoren betrug 51-8 Jahre, daS der öster reichischen 635, der englischen 67 9, der deutsche»' 68 8, der französischen 71. Aehnlich ist das Verhältniß unter Künstler«, Schriftstellern, Aerzten und Biamten in Ungarn. Ein be sonderes niederes Alter «rr«ich«n die Techniker, nämlich 521 und nur 65 von 159 erreichen 'das 60., Lebensjahr, viel günstiger sii d die LebenSverhältnisse der Aristokraten und Grundbesitzer in Ungarn, wenn sie' gleich noch weit hinter jene der englischen

StandeSgenvssen zurücktreten. 'DaS Durch schnittsalter der ungarischen Grundbesitzer betrügt 63, der österreichischen 68 3, der deutschen 63, der englischen 63 4. Während in Ungarn nur 185°» über 80 J. alt «erden, werden eS in England 57 S'/». In Betreff deS hohen LlterS übertreffen die katholischen Geistlich »unbedeutend die Angehörigen aller andern Stände in ^Ungarn. Tal mittler« Alter der katholischen Geistlichen in Ungar» beträgt 67 3, der Geistlichen der englischen StaatSkirche 74'S Da» mittlere Alter

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 28.09.1860
Umfang: 6
und dem Venelianischen vorjüglich bewährte. Hiefür sprechen ^.die dort bestehenden Verhältnisse; die Lage der Kommunen, die Art der Verwaltung, die Kultur des Bodens und hundert andere Bedin gungen sind es> welche in den Italienischen Ländern die Nützlichkeit und unabweisbare Nothwendigkeit dieses Instituts herausstellen; »Ganz entgegengesetzte Erfahrungen bietet dasselbe in Ungarn. Ich habe bereits in der Zeit, zu welcher es in diesem Königreiche eingeführt werden sollte, meine Bedenken dagegen

und gegen die dadurch noth wendiger Weise verursachten außerordentlichen Kosten vorgetragen, worauf mir geantwortet wurde, ich würde mich überzeugen, daß die Bevölkerung dieses Institut in wenigen Jahren lieben werde. Es sind ttun zehn Jahre verflossen und in Ungarn ist dieses erwartete Ereigniß nicht eingetreten. Ich fasse die Thätigkeit der Gendarmerie nach zwei Seiten in's Auge: die eine Aufgabe derselben ist die niedere Polizei, welche auf den Straßen geübt und wodurch die materielle Sicherheit

auf dem Territorium des Lande« gewahrt, werden soll; die zweite und hökere Aufgabe aber ist die einer Kontrole über gewisse Organe, selbst jene der Regierung. „Was die ersterwähnte Aufgabe betrifft, nämlich die polizeiliche Sicherheit der Straßen u. s. w , so haben wir nun eine reichliche Erfahrung, daß die Gendarmerie den Erwartnngen und Anforderungen in Ungarn durchaus nicht genügte. »Ich selbst war in der Lage, mich öfter an die verschiedenen KommaNden zu wenden, und ich kann versichern

, daß durch die Gendarmerie nie die Thäter eines von mir angezeigten Diebstahls zu Stande gebracht wurden. Es kam so weit, daß man Ge genstand des Spottes wurde, wenn man sich zu solchem Endzwecke der Gendarmerie bedienen wollte, und man mußte andere Mittel und Wege ergreifen. Ich. glaube also, was die Polizeiaufsicht betrifft, so hat die Gendarmerie nicht entsprochen. Niemals ist die Sicherheit in Ungarn so gefährdet gewesen als in der letzteren Zeit und seit Bestand dieses Instituts. Polizeiliche «Störunge», Räubereien

und Ueberfälle sind jetzt mehr als je an der Tagesordnung. Es mögen wohl auch immerhin andere Ursachen diesen Zustand der öffentlichen Sicherheit in Ungarn be dingen; gewiß ist es aber, daß in allen Klassen der Bevölkerung des Landes die Ueberzeugung in das Bewußtsein übergegangen ist, ' die Gendarmerie sei es nicht, welche zur Förderung der öffentlichen Sicherheit beiträgt. Durch 20 Jahre, bis zum Jal>re >343, lebten wir in Ungarn ohne Gendar merie, und der Znstand der öffentlichen Sicherheit war wahrlich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 02.05.1882
Umfang: 6
in der gestrigen Sitzung die Einwendungen in drei Gruppen getheilt hat, in die, welche die Finanz zölle. die Agrarzvlle und die Jndustriezölle betreffen. Gegen die Finanzzölle ist eingewendet worden, die Belastung der Bevölkerung sei eine unerträgliche, die Höhe der Zölle sei ungerechtfertigt, namentlich darum, weil Ungarn ein Präcipuum habe, indem das Verbrauchsverhältnis in Ungarn und in Oester reich ein unendlich verschiedenes sei, dass Oesterreich mehr belastet sei, und dergleichen mehr. Hauptsäch lich

allgemein, auch bei uns anerkannt worden, dass die directe Besteuerung nicht mehr angespannt wer den kann, und dass für die Bedürfnisse des Staates auf dem Wege der indirecten Besteuerung die Be deckung gesucht werden muss. Dieser Standpunkt wird aber bei uns perhorresciert, weil man sagt, er ist nachtheilig wegen des Quotenschlüsselk. Nun möchte ich aber doch bemerken, dass daS Präcipuum für Ungarn i» dem Ausgleiche liegt, welcher unabänderlich ist. und dass, nachdem wir die Finanzielle ebenso brauchen

wie Ungarn, wir sagen können: wir würden die Jinanzzölle einführen, wenn auch dieses Verhältnis nicht bestehen würde, vielleicht auch, wenn eS noch ungünstiger wäre, als es dargestellt worden ist. Es ist nach meiner Ansicht überhaupt ein gefährliches Argument, bei solchen Zollaliniachungcn immer dieses sogenannte Präcipuum in den Vordergrund zu stellen und es als Hauptargument für oder gegen den Abschluss solcher Zollabmachungen hinzustellen. Ich glaube, dass vi?l wichtigere Gründe als ein Präcipuum

, welche von hervorragenden Mitgliedern dieses Hauses und von Iiervorragenden Mitgliedern der Negierung, welche im Jahre 1S7S an diesem Platze war, gebraucht worden sind, und ich glaube um so mehr berechtigt zu sein, diese Citate vorzubringen, weil ja auch damals Finanzzölle und Jndustriezölle sich gegenüber gestanden sind, und weil ja auch damals das Prä cipuum für Ungarn in besonderer Weise betont wor den ist. Ein sehr verehrtes und sehr hervorragendes Mitglied des Abgeordnetenhauses hat von diesem Platze

am 14. Februar 1L78 folgende Bemerkung gemacht (liest): „Nur nebenbei will ich bemerken, dass von einem solchen Tauschhandel zwischen er höhten Finanzzöllen und Jndustriezöllen andererseits zwar sehr viel gesprochen wurde, dass dies aber der Standpunkt der Regierung nienals war; wir brauchen die Finarizzölle. wir so wie Ungarn, und wir hätten die Finanzzölle in Anspruch nehmen müssen, auch wenn wir gar keine Schutzzölle nöthig gehabt hätten.' Ein anderes sehr hervorragendes Mitglied der Ne gierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 23.11.1877
Umfang: 8
auf die P/ovenienzen a»S den übrigen Staaten, mit welchen Oesterreich-Ungarn in ein Vertiagsver- hältniß getreten war, übertragenwurde», bewirkte zu nächst, daß die Vertragstarise ;ur großen. Regel für die Verzollung der Waaren wurden, umsomehr, als es auch an den ausreichenden Controlmitteln seblte, um die Provenieuz ans NichtverlragSstaalen zu con- statiren. Der allgemeine Zolltarif ga t sohin hauptsächlich nnr an ver nord- und südöstliche» Grenze und sonst für verhältnißmäßig wenige orer doch für den Eharacter

: Die Opposition ist eine verschiedene. Der erste Vorwurf richtet sich gegen die Taktik der Regierung; er wurde von Herrn von KeUersperg erhoben. Er meinte, die Regierung hätte es mache» sollen wie die Ungarn, und hohe Forde rungen stillen, um nur etwas zu erreichen. Wie un würdig eine solche Haltung, wie taktlos ein solches Feilschen gewesen wäre, haben schon Andere hervor gehoben; ich aber betöre die Unrichtigkeit der Be- dauptung, daß die Ungarn ähnlich vorgegangen seien. Ungarn ist ganz loyal

gewesen, und wenn es an fangs hohe Forderungen stellte, so war es von der Rechtmäßigkcit derselben von feinem Standpunkte a»S überzeugt. Es war eben die Aufgabe und die Wir kung der Tbätigkeit unserer Regierung, Ungarn zu überzeugen, daß es in diesem unv jenem Punkte nach geben müsse. Der Minister ironisirt hierauf die Vergleichuugen Kellerepeig's von „Freund und Freund' und vom Verhältniß Oesterreichs zu Ui-garn als das eines Mannes zu seiner Frau und fährt dann fort: Der Ausgleich als Monolog ist leicht, der Ausgleich

aber als Dialog, wenn man dem andern Theil gegenüber steht, bietet erst die wirklichen Schwierigkeiten. Wenn man z. B., wie Herr v. Plener sagt, man hätte für Konzessionen in der Bankfrage die Achtzig. Millionen- Schuld ganz übernehmen können, so vergißt man. daß Ungarn diese Schuld ja gar nicht anerkennt. Der zweite Vorwurf gegen die Regierung ist der, daß dieselbe nicht rechtzeitig zurückgetreten sei. Dieser Vorwurf trifft aber seinen Urheber; denn er mußte ja schon im vorigen Jahre dieselbe Ueberzeugung

bezeichnet nun gerade einen Fortschritt; denn der Kampf, einerseits auf Centralisation, andererseits auf Jsolisirunq gerichtet, hat aufgehört. Der Ausgleich von 1867 ist der Ausgangspunkt einer neuen und glücklicheren .Gestaltung. Zum ersten Male wurde der einheitliche Gedanke der Monarchie hervorgehoben, eS wurde eine Brücke geschlagen, auf der- man nicht nur von Oesterreich nach Ungarn, sondern auch von Ungarn nach Oesterreich gelangen kann. Vorläufig ist es zwar nnr eine Nothbrücke, aber mit der Zeit

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