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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 21.04.1905
Umfang: 20
„kaiserlich". Der Entwurf ist aber nicht nur von den demokratischen Elementen der derzeitigen Majoritätspartei, sondern auch von zahlreichen solchen Herren unterfertigt, die „kaiserliche und königliche Kämmerer" und „kaiserliche und königliche geheime Räte" sind, die also genau wissen, welcher Titel dem kaiserlichen Herrn gebührt. Solche kleine Züge be zeichnen den traurigen Stand der Dinge in Ungarn. — Die Sozi in Jtalienischtirol waren in den letzten Jahren in zwei Lager gespalten. Wie Advokat

zu dem im Vorjahre von den Delegationen bewilligten 450 Millionen-Militärkredit zu erlangen, von dem bereits 370 Millionen verausgabt wurden. Und das ist für unsere verantwortlichen Räte der größte Schmerz. — In Ungarn hat in der vorigen Woche der Reichstag getagt. Es gab wiederholt arge Krawalle. Dem Ministerium Tisza wurde die schärfste Mißbilligung ausgesprochen für die Geschäfts ordnungsverletzung vom 18. November 1904. Aber so groß auch das Geschrei der Magyarember ist, ein bißchen Angst

als Helle Köpfe bekannt sind, könnten gewissen Zopf trägern in Oesterreich zum Muster dienen. Kaud von der Wuttsu! In einer Volksversammlung „auf der Land straße" in Wien erinnerte kürzlich Bürgermeister Dr. Lueger daran, daß er der erste war, der den Schlachtruf gegen Ungarn ertönen ließ. Damals sei er ausgelacht und verhöhnt worden, und jetzt kommt einer nach dem andern zu derselben Ueber- zeugung. Oesterreich muß die volle Freiheit er ringen, wir dürfen nicht zu Heloten der Ungarn herabsinken

15. August d. I. den sechsten Parteitag der christlichsozialen Arbeiterschaft, und zwar diesmal in Salzburg. Österreichs Weruf und die gegenwärtige Ueichskrise. Das Verhängnis unseres unglücklichen Vater landes ist es, daß immer wenigstens eine Reichs- hälste in einer schweren Krise sich befindet, sagte neulich der christlichsoziale Abgeordnete Prinz Alois Liechtenstein in einer Wählerversammlung in Wien-Leopoldstadt. Derzeit ist Ungarn': der schwer heimgesuchte Teil der Monarchie. Die Unabhängig

Vertretungskörper bringt, weil dieser die Mittel zur Ausgestaltung der magyarischen Selbständigkeit ein für allemal verweigern müßte. Zu bedenken ist, daß, selbst wenn diese Zugeständnisse den Ungarn geemacht würden, Oester reich, dessen Bestand eine europäische Notwendigkeit ist, dies nicht dulden könnte, weil es auf die Dauer seine Existenz nicht in Frage stellen lassen kann. Nicht bloß die koalierten Parteien unter Kossuth, sondern die gesamte Monarchie treibt einerKatastropheentgegen. Unser Vater land

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 15.01.1904
Umfang: 20
der parlamentarischen Ordnung und eine j ungestörte Tätigkeit des Reichsrates zu fördern j geeignet ist. Insbesondere kann auch die Bestrebung auf Abänderung der Geschäftsordnung des Abgeord netenhauses auf die kräftigste Unterstützung der Partei zählen. In der Frage des Ausgleiches mit Ungarn, der Zoll- und Handelsverträge wird die christlich soziale Partei dieJnteressen der heimischen Bevölkerung, unbehindert von Rücksichten auf die auswärtige Politik und das Verhältnis zu Ungarn, mit aller Entschiedenheit wahren

, welche die Bezeichnung „gemein sam" in dem Gesetzartikel 12 der Ausgleichsoerfaffung vom Jahre 1867 hervorruft. Anschließend warf der Redner die Frage auf, ob es überhaupt eine Reichs-, respektive österreichische Armee gebe. Vom land läufigen Standpunkt gibt es weder in Oesterreich, noch in Ungarn eine gemeinsame Angelegenheit oder ein gemeinsames Organ und deshalb auch keine österreichische Armee. Der Redner legte nun in aus führlichster Weise die staatsbürgerlichen Rechte der Untertanen dar, verbreitete

sich über die Aufgabe der Delegationen und bewies an der Hand zitierter Stellen des Ausgleichsgesetzes vom Jahre 1867, daß der gemeinsame Staat Oesterreich durch die 1867er Ereignisse unberührt geblieben sei. Dann schilderte Dr. v. Dänischer die Doppelzüngigkeit des Gesetz artikels 12 und bemerkte, daß man in Ungarn immer unter dem Deckmantel dieses Gesetzartikels zu sün digen sucht. Die letzte gemeinsame Institution, das einzige Palladium, die Armee, welche bisher unver sehrt geblieben, erscheint nunmehr ebenfalls

bedroht. Der Redner zog nun die Beschlüsse der Neuner kommission der liberalen Partei in Ungarn, sowie die Haltung des Ministerpräsidenten Grafen Tisza dem Neunerprogramm gegenüber in Erörterung. Hier habe es den Anschein gehabt, als ob Tisza gegenüber dem Postulat der Kommission seitens der verantwortlichen ungarischen Regierung in seinen Forderungen zurückgegangen sei. Diesem gegenüber müsse bemerkt werden, daß Tisza in die Formel der Neunerkommission ausdrücklich die Begriffe der un garischen Krone

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 25.08.1905
Umfang: 16
. Nun werden diese Listen in den ministeriellen Abteilungen geprüft und in sechs bis acht Wochen werden die ersten schriftlichen Aus einandersetzungen über den Vertragsabschluß erfolgen. Man glaubt überzeugt sein zu können, das; sich drm Abschlüsse des Vertrages oder eines Provisoriums keine erheblichen Schwierig keiten in den Weg stellen werden, und zwar ist dies nicht nur betreffs der handelspolitischen Beziehungen der Schweiz zu Oesterreich, sondern auch zu Ungarn selbstverständlich. Dies kommt daher

, daß die landwirtschaftlichen Kreise Ungarns wegen der Gefahren zu zittern beginnen, da ihnen eine Zolltrennung von Oesterreich also mindestens einen ieilweisen Verlust des Absatzgebietes für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse bringen müßte. Unter dem unwiderstehlichen Zwange der handelspolitischen.Daumenschraube werden auch die rabiatesten Schreier in Ungarn verstummen, denn der praktische Sinn der dortigen Agrarier wird ihnen Einhalt gebietm. Darum würden wir an maßgebender Stelle kaltes Blut und ruhiges Zuwarten

empfehlen. Der so verwirrte Knoten der ungarischen Agitation wird sich von selbst lösen, wenn man in Ungarn einsieht, daß die Ausfuhr von land- und forstwirtschaft lichen Erzeugnissen auf dem Spiele steht und die ungarischen Landwirte werden die ersten sein, welche den dortigen Spektakel-- machern die geballte Faust auf den Mund legen werden. Abgeordneter Schrott gegen das Bundesökatt. Vor einigen Wochen langte an die Adresse unseres Redakteurs ein rekommandiertes Schreiben ein, dessen Annahme

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 21.09.1899
Umfang: 8
am 10. Juli I3SK in Ls-zlnok in Ungarn, Tochter d-r Nosülia Holt uuö .Troisach. Honzik Johanna, geboren am 14. Juli 1390 in Budapest, Tochter der Johanna Honzik aus KriSanäw. Honzik Johanna, geboren in Budapest, 3 Mo nate alt, Tochter der Johanna Honzik aus KriZanow, -gestorben am 23. October 1890 in Budapest. Horrenstein Nikolaus, geboren am 20. No vember 139.5 in Hudapeft, Sohn des Peter Horren stein aus Wiener-Neüdorf und der Marie Tillesch. Horvath Johann, geboren am 2K. August 1890 in Dorogh (Ungarn

. Hugot Theodor, au« Wien, 43 Jahre alt, Kellner, Sohn des Josef Hugot, gestorben am i s. De cember I8«3 in Pari«: . Huin Heinrich Georg, aus Wien, 24 Jahre alt, Taglöhner, Sohn der Marie Lonife Huin, ge storben am lo. April 1895 in Cayenne. Hkttl Rudolf Johann, geboren am IS-Jän ner 1890 in Fünskirchen (Ungarn), Sohn des Josef Hüttl, k. u. k. Musikfeldwebels aus Rojan und der Auguste Parzizek. Hüttner Theresia geborene Kasteker, auS Langcnlois, 34 Jahre alt, gestorben am i. Jänner 1897 in Budapest

. Hynek Anton Jacob, geboren am 24. Juni 189« in Csik-Madefalva (Ungarn), Sohn des Josef Hynek aus Zemnichach in Böhmen und der Barbara Burian. Jllner MarcuSBictor, geboren am 30. Sep tember 189S in Marseille, Sohn des Gustav Jllner aus Prag Jabczon Jfidor, aus Wieprz, 33 Jahre alt, Taglöhner, gestorben an« 2!. December 1395 in Bekasnilgher in Ungarn. Jaindl Carl, aus Fürstenfeld in Steiermark, 40 Jahre alt, Tischlergehilfe, Sohn des Nicolaus JaiiM und der Marie Neubauer, verehelicht m>t Julie Sinka

am 23- März 1896 in Budapest. Jancfik Mathias, aus Mnisct in Galizien, 7 Jahre alt, Sohn des' Thomas Gregor und der Katharina Jancsik, gestorben am 4. December 1395 in Kis-Demeter (Ungarn). Janokna Johanna, aus Troppau, 63 Jahre alt, Tochter des Franz Schrott und der Hedwig Sas, gestorben am 12. Februar 1896 in Kaposvär (Ungarn). Jelen Magdalena, aus Radkersburg, 26 Jahre alt, Tochter des Vitus Jelen und der Anna Bohunecz, verehelicht mit Carl Jnrcfecz am 28. November I8S6 in Strido (Ungarn). Jenko

Bartholomäus, aus Trieft, «5 Jahre alt, Sohn des Anton Jenko und der Antonia Castelli, Fleischhauer, gestorben am 7. October 1896 in Fiume. Jirowetz Josef, aus Smalitz, 75 Jahre alt, Invalide, gestorben am I. März 1897 in Tyrnau. Jirsa Anna, geboren in Eibenthal und zuständig nach Kladno, 23 Monate alt, Tochter des Carl Jirsa und der Marie Walter, gestorben am 22. Mai 1896 in Eibenthal in Ungarn. Juffmann Elsa, geboren am 30.August 1390 zu Mailand, Tochter des Alexander Jussmann auS Trient und der Elise

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 29.03.1905
Umfang: 8
. Die fortgesetzt kritische Lage in Ungarn dauert fort. Selbst die Anwesenheit des greisen Monarchen in Budapest vermag die Situation in Ungarn nicht zu klären. Die ungarischen Chauvinisten wollen von einer Zugehörigkeit zur Monarchie nichts mehr wissen, sie schwärmen für die Personalunion und die Zolltrennung von Oesterreich. Das Heer soll in ein österreichisches und in ein ungarisches mit selb ständiger Kommandosprache, eigenen Wappen zc. geteilt werden. Damit wäre auch die Großmacht stellung der Monarchie

preisgegeben und ein Ver hältnis ä 1a Schweden und Norwegen würde zwischen Oesterreich und Ungarn aufkommen. Jeder aufrichtige Oesterreicher muß wünschen, daß es dem Kaiser gelingt, die große Gesahr abzulenken und die Monarchie vor einer äußerst gefährlichen Zwei teilung zu bewahren. Vorderhand scheint es aber dank der Halsstarrigkeit der Ungarn keinen Aus weg zu geben. Ueber eine. Woche lang ist der Kaiser in Budapest und hat in ungezählten Audienzen mit den ungarischen Politikern ver handelt

, ohne auch nur zu einem kleinen Resultat zu kommen. Es darf einem nicht Wunder nehmen, daß bei einer derart verwickelten Lage in Ungarn allerlei Gerüchte laut werden, als wolle der Kaiser abdanken, wenn die Ungarn nicht billiger werden in ihren Ansprüchen auf Kosten der Monarchie. Für uns Oesterreicher gibt es nur einen Stand punkt den ungarischen Hitzköpfen gegenüber. Keinen Schritt zur Vernichtung der Großmachtstellung der .Monarchie, die Einheit der Armee dars nicht be rührt werden. Es ist bekannt, daß auch der Kaiser

auf diesem Standpunkt steht und unerschütterlich darauf beharrt. Besonders die militärische Seite der Krise ist von weittragender Wichtigkeit und da haben wir Oesterreicher mit unserem vielgeschwäch ten Parlamente wenigstens den einen Lichtpunkt, daß in diesen Fragen die Parteien des österreichi schen Parlamentes im großen und ganzen auf dem selben gleichen Standpunkt gegenüber den An sprüchen der Ungarn stehen. Auch die Aeußerungen des neuen Landesver teidigungsministers FZM. Schönaich geben uns die Bürgschaft

, daß die österreichischen Regierungskreise vor den Ungarn nicht zurückweihen wollen. FZM. Schönaich hat sich über die militärischen Fragen der Monarchie in unzweideutigster Weise aus gesprochen und in Ungarn ist über seine Rede arge Verstimmung eingetreten. Die Hoffnung der Un garn, daß mit dem Personenwechsel im österreichi schen Landesverteidigungsministerium auch ein Ge- sinnungswechsel eingetreten sei, hat sich nicht erfüllt. Graf Welsersheimb war wiederholt in solch unzweideutiger Offenheit für die Einheitlichkeit

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 16.05.1905
Umfang: 8
zum Schlüsse — und das ist charak teristisch von diesem Herrn Lanczy — »ob es denn gar so unberechtigt wäre, wenn in Ungarn die Forderung auftauchen würde, es möge trotz eines mäßigen Zwischenzolles für Jndustrieprodukte den landwirtschaftlichen Erzeugnissen und dem Viehverkehr die volle Zollfreiheit gewahrt bleiben'. Man muß wirklich Ungar sein, um eine solche Zumutung an Oesterreich zu stellen. In der Zeitung, in welcher die Aeußerung Lanczys enthalten ist, in der »Neuen Freien Presse' wird daraus

Müllerei, auf das schmerzliche Bedürfnis, unseren gesunden Viehstand vor der permanenten Gefahr der Seucheneinschleppung aus Ungarn zu bewahren, keine Rücksicht nimmt.' Die »Neue Freie Presse' anerkennt also, daß eine permanente Gefahr der Seucheneinschleppung aus Ungarn besteht, und sagt, es wird uns zu gemutet, auf die Milliarden, die in unserem Biehstand investiert sind, keine Rücksicht zu nehmen, wogegen Ungarn berechtigt wäre, durch den Zollschutz einer Zwischenzollmie eine In dustrie

zu Ungunsten Oesterreichs passiv' — der Zwischenverkehr Oester reichs und Ungarns ist zu unserm Ungunsten um 260 Millionen passiv, das muß festgenagelt werden, denn erst, wenn man sich dessen bewußt ist, begreift man die Unverschämtheit der fort währenden Provokationen Ungarns gegenüber dem geduldigen Oesterreich — »eine Ziffer, welche gewiß eine klare Sprache spricht'; so ichreibt die Zeitung. — »Oesterreich führt nach Ungarn Fabrikate für 580 Millionen Kronen, Ungarn nach Oesterreich für 385 Millionen

Kronen aus. Aus der diesseitigen Reichshälfte werden da gegen nach Ungarn Rohstoffe nur im Werte von 100 Millionen Kronen exportiert, aus Ungarn nach Oesterreich dagegen im Betrage von 560 Millionen Kronen. Die Differenz, welche bei dem Fabrikatenexport zugunsten Oesterreichs besteht, wird durch die hohe Rohstoff- ausfuhr Ungarns dem Werte nach weit über wogen.' Sie ersehen aus diesen Ansichten von Politikern, in welcher Situation wir uns gegen über Ungarn befinden. Die Situation kann heute

? den Ungarn, die unsere Brüder sind und heute noch mit uns in einem Reiche leben, ist es frei zustellen, den Verhandlungen beizutreten. Wir haben nichts dagegen, wenn sie beitreten, wenn sie aber nicht wollen, so haben wir keinen Grund, sie dazu zu zwingen. Wenn aber Ungarn den Verhandlungen Oesterreichs beitreten will, dann muß dafür gesorgt werden, daß endlich einmal volle Parität zwischen Zis und Trans walte; daß endlich auch wir einmal als vollwertig seitens der Ungarn angesehen und behandelt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.02.1902
Umfang: 8
Ungarns wird ablesen können, und daß nur die Aufrichtung einer Zollgrenze zwischen Ungarn und Oesterreich unseren von allen Seiten bedrohten Weinbau vor dem sicheren Untergange werde retten können. Mit dem Losungsworte: „Los von Ungarn, Zollunion mit Deutschland' schlössen wir damals unsere Betrachtungen über die so über aus trüben Ausfichten unseres Weinbaues. Wie sehr wir damals den Nagel auf den Kopf getroffen haben, bezeugt uns die gestern aus Buda pest eingetroffn»« Nummer des „Magyar BorkereS

- kedelem' („Ungarischer Weinhandel'). In einem fist vier Seiten ausfüllenden Leitartikel wendet sich dieses Blatt in ungarischer und deutscher Sprache in schärfster Weise gegcn unsere Ausführungen. Vor allem wirft uns das ungarische Weinhänd lerblatt Undankbarkeit vor, indem es sagt, das; wir vergessen hätten, welche Unmengen von „Fabriks- weinen' bis in die jüngste Zeit aus Tirol nach Ungarn und jenen Theilen Oesterreichs „eingeschleppt' werden konnten, welche heute gerne ungarische Sand- wcine kaufen

. Wer Butter auf dem Kopfe habe, solle nicht an die Sonne gehen; in Tirol fei die Zahl der unreellen Weinfirmen eine weit größere, als die der ehrbaren. Tirol cxportire dreimal mehr L^'eii! als es erzeuge. Fast der ganze Tresterwein werde als „Tiroler garantirt analysenfester Wein' verkauft. Thatsachen sprechen dafür, daß der nie derösterreichische, steiermärklsche, böhmische und mäh- njche, Weinhandel diesen Umstand in Erwägung ge zogen und Heuer nicht in Tirol, sondern in Ungarn die guten

ungarischen Sandweine gekauft hätten u. s. w. Jeder, der die tirolischen Weinhandelsoerhältnisse nur einigermaßen kennt, wird aus vorstehenden Auslassungen sofort ersehen, daß den Ungarn kein Mittel zu schlecht ist, um unsern Wein aus ihren Absatzgebieten zu verdrängen. Das ehrenwerthe Weinhändlerorgan, das sich in so allgemein gehal tenen Verleumdungen ergeht, möge uns einmal eine Tiroler Firma nennen/welche Wein „fabrizirt'. Ais heute ist es in Tirol noch keiner Firma passirt, daß deren Weine konfiszirt

worden wären, wie es in Ungarn fast an der Tagesordnung ist. Daraus ist doch zu schließen, daß sich der Weinhandel Tirols in weitaus reelleren Bahnen bewegt, als der Un garns. Oder haben vielleicht den „Magyar Borkereskedelcm' die vor drei Jahrein im »Burggräfler', in der „Brixner Chronik', im „Ti roler Volksblatt' und in anderen klerikalen Blättern erschienenen Artikel des Traminer Pfarrers und nun mehrigen Neichsrathsabgeordneten Christian Schrott über die Tiroler

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 25.01.1908
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler BoUSdUm 25. Januar 19 08 Brief eines Bauernbündlers. (Schluß.) Seit dem 17. Oktober sind mir die Schuppen ordentlich von den Augen gefallen. Schon gleich die erste Regierungsvorlage, der Ausgleich, hat mich stutzig gemacht. Das Entgegenkommen gegen die Ungarn ist mir viel größer vorkommen als in allen früheren Ausgleichen. Ich habe gar nicht be griffen, wie unsere, die christlich-sozialen Zeitungen, immer wieder sagen konnten, es sei von allen bis herigen Ausgleichen der beste

, mir ist er gleich als der schlechteste vorgekommen. Das Handelsbündnis hat die Regierungsvorlage den Ungarn zuliebe aufgegeben und sich mit einem losen Vertrag zu. frieden gegeben. Der ungarischen Staatsrente wurde in der Regierungsvorlage die Steuerfreiheit zuge sichert, eine Wohltat, die nicht einmal unsere eige nen Landeswertpapiere haben, dann wurde die un garische Staatsrente unsern Staatswertpapieren in bezug auf Fähigkeit zur Anlage von Mündelgeldern ganz gleich gestellt, ebenfalls eine Wohltat

den Un garn gegenüber, wie sie kein fremder Staat je ge währt hat. Weiters wurde den Ungarn eine Reihe von Erleichterungen bei Rückzahlung der allge meinen Staatsschuld gewährt und das macht bei 1348 Millionen etwas aus. Von einer Teilung der Zolleinnahmen war in der Regierungsvorlage keine Rede. Demgegenüber haben die Ungarn zugestan den, daß sie um 2 Prozent mehr zu den gemein samen Ausgaben beitragen und von der Donau- schiffahrtsgesellschast die Transportsteuer nicht mehr einHeben

werden. Die „Reichspost' hat damals folgende Berechnung zusammengestellt: Die Ungarn profitieren: 1. Durch die Nichtteilung der Zoll einnahmen 30,000 000 Kr. 2. Der gemeinsamen Staatsschuld 4,280.000 „ 3. Durch die Befreiung von der Rentensteuer 750.000 „ 4. Bei der Konsumsteuer .... 500.000 „ Zusammen 35,530.000 Kr. Wenn man davon abzieht: Die 2'/g Vermehrung des Beitrags 4,800.000 Kr. Die Aufhebung der Transportsteuer für die jüdische Gesellschaft auf der Donau 350.000 „ Zusammen 5,150.000 Kr. so beträgt der Gewinn

, welchen jährlich Un garn infolge des neuen Ausgleichs zu unferm Ungunsten einsackt, 30,380.000. Dann hieß es, daß die Ungarn dafür versprochen haben, ein gleich gutes Weingesetz einzuführen, wie wir es vorher durch den Schrott in Oesterreich bekommen haben. Ja, habe ich mir gedacht, wir haben für unser gutes Weingesetz von den Ungarn auch nichts ge- kriegt, wir haben's auch nicht für die Ungarn ge macht, sondern wegen unseren Weinbauern. Wenn also die Ungarn für ihre Weinbauern auch ein gutes Weingesetz

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 23.04.1923
Umfang: 6
erschienen, Direktor Schrott sowie Vertretungen aller Meraner Sportvereine mit ihren Vereinspräsidenten und viele andere erschienen. Oberst v. Strobl begrüßte die Athleten Im Namen Merans und der Meraner Sportge meinde, welche herzlichen Willkommworte Dr. S. Schenk oerdeutsche, worauf die Sportsleute in kurzen Worten dankten. Die Ungarn brachten den Meraner Sportsfreunden ebenso wie die Wiener die Grüße ihrer Heimat. Dr. Orosch spielte den Dolmetsch zwischen den Ungarn und den Deutschen. Ein kräftig

allgemeins „Hipp- Hipp-Hurrahl* schallte durch die Bahnsteighalle. Die Namen der Meisterschaftsläufer sind: Oesterreich: Rauch, Fried. Haidegger und Dreß ler: Ungarn: Gerö, Benedei und Nemethy. Die Herren wurden sodann in ihre Quartiere geleitet, welche von den Hotels in liebenswürdig ster Weise zur Verfügung gestellt worden sind. Am Samstag nachmittags — leider einem wolkenschiwereni Regentag — langten die italie nischen Konkurrenten: Zucca, Cominotto und sich gestern der Einladungs-Länderkampf M schen

Italien, Oesterreich und Ungarn am Spori' platz abgespielt. Unter den Anwesenden sah^ wir: den Divisionskommandanten von Triem General Modem», Unterpräfekt Cav. von/ Bürgermeister Dr. Markart, Brigadetomm.,^ lcbtathletik- Hölzl und viele andere. Punkt 4 Uhr nachmittags stellten sich den, Starter die drei Meisterschaftsschaftsläufer die 100 Meter-Strecke. Es sind: Zucca s ^ Italien. Gerö für Ungarn und Rauch i ^ Oesterreich. Nach regulärem Ablauf überniin!,. Zucca die Führung, welche ihm nach etwa

Meter von dem mächtig aufholenden Uncsnri' entrissen wird. Gerö gewinnt in glänzenden, Stil den Lauf in der vorzüglichen Zeit r,o„ 10.08 Sekunden: zweiter Jucca in 10.09 Sekun den. Rauch 8 Meter zurück als dritter. Im 800 Meter-Lauf treffen sich: für Cominotto. für Oesterreich Fried, Ungarn Benedek. Nach dem Ablauf sch>> , sich Eominotto vor, dicht nach ihm folgt der II,, ar, an dritter Stelle der Oesterreicher. Nach 00 Meter fällt Fried etwas zurück. Nach W Meter schiebt sich Benedek vor und geht

in glänzendem Endspurt in der sehr guten von 2 Min. 08 Sekt, durchs Ziel. Cominotto, dc, sich geschlagen sieht, fällt etwas ab und endel 15 Meter nach Beneoek. Mit gleichem Abstarb läuft 15 Meter nach dem Zweiten der Oest«. reicher durch Ziel. Im 5600 Meter-Lauf starten: Ambro s i n i für Italien, Haidegger für Oesterreich und Nemethy für Ungarn. Ambrosini über, nimmt die Führung, gefolgt von seinen Gen nern. Nach 800 Meter liegen Ambrosini und Nemethy oicht zusammen, an dritter Sie»e Haidegger

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 17.11.1906
Umfang: 10
Konflikte aus schließt. Wären Italien und Oesterreich-Ungarn nicht verbündet, so könnten die Beziehungen zwi schen den beiden gespannte werden. So bedeutet der Dreibund, an welchem die drei Verbündeten gleichzeitig interessiert sind („Sehr wahr!' rechts) — einer nicht weniger, aber auch keineswegs mehr als der andere — nicht nur eine politische Ent lastung Europas, sondern auch eine Hauptquelle der gegenwärtigen allgemeinen wirtschaftlichen Pro sperität, die enge mit der Erhaltung des Friedens verknüpft

ist. Und so können wir ohne Übertrei bung und ohne Ueberhebung sagen, daß die Fort dauer des Dreibundes auch dem europäischen Inter esse entspricht, weil dem Interesse des Friedens. Meine Herren! Es ist auch mir ein Bedürfnis, aus zusprechen, wieverläßlichdieUnterstützung ist, die uns Oesterreich-Ungarn auf der Konferenz von Algeciras gewährt hat. Ich brauche nicht hinzuzufügen, daß wir eintreten den Falles Oesterreich-Ungarn dieselbe Treue halten werden, getragen von der Zu stimmung dieses hohen Hauses und der ganzen Nation

der deutschen Politik, von denen ich niemals abge wichen wäre. Allerdings kann ich nicht mit dem Ausdrucke meines Erstaunens darüber zurückhalten — was ja auch der Abg. Bassermann hervorge- hoben hat — daß eine politisch'so geschickte und politisch so intelligente Nation, wie die Ungarn, uns so etwas überhaupt zutrauen kann. Wie war das möglich nach all dem, was man in Budapest weiß über den Ausgangspunkt, die Ziele und den Charakter des Dreibundvertrages, den in Ungarn Graf Julius Ardrassy abgeschloffen

hat und nach dem Kaiserbesuche in Budapest 1897, bei dem ich zugegen war, nach allem, was ich hier so oft spon tan und motu proprio über unser Verhältnis zu Ungarn ausgeführt habe. Denn eine Einmischung in die Differenzen zwischen Zis- und Transleitha nien kann man unmöglich von uns erwartet haben. Gegenüber diesem Konflikte war für uns nur Re serve möglich und die haben wir eingehalten. Wir werden sie wieder einhalten, denn gute Bezie hungen mit Oesterreich-Ungarn ent sprechen den Interessen Deutschlands heute

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.04.1905
Umfang: 8
noch zu behandeln vermögen. Daß eS ins LatzsonS einmal altkonservative Priester und darunter besonders einen altkonservativen geistlichen Redakteur getroffen hat, war nur eine kleinegerechte Strafe für all den Hohn und Spott, für Verleumdung und Verketzerung, welche in altkonservativen Zeitungen seit vielen Jahren schon gegen alle christlichsozialen Priester so skrupellos verbreitet worden find. < Rundschau. Kurze Nachrichte«. Der Kaiser hat die Errichtung eines Hof mars challamteS in Ungarn verfügt

, welches dem Hofmarschall in Ungarn unterstellt sein wird. Das neue Amt, das eine Zwischeninstanz zwischen dem Obersthofmeisteramte und der Burg hauptmannschaft, beziehungsweise den Großgarden- verwaltungen zu Osenpest und Gödöllö bilden wird, wird bereits bis 1. Mai aktiviert. — Also noch ein weiterer Erfolg der Magy a r en! Die Mitglieder des deutschen Viereraus schusses, Dr. Groß, Dr. von Derschatta und Dr. Lueger, sind am 3. ds. beim Minister präsidenten Freiherrn v. G autsch erschienen und kündigten

verhaftet. Man fand bei ihm eine Menge von krigsmaritimen Daten und Plänen des Kriegshafens. Der Offizier ist ein Leutnant ans einem in Ancona stationierten Artillerieregimente. — Was sagt wohl der Be schwichtigungshofrat rmd Minister des Aenßern GoluchowSki dazu? Er wird es wohl auch diesmal nicht über fich bringen, sewe Hand zu rühren. Aom Aartameut. Am 3. April wählte das Abgeordnetenhaus einen 48gliedrigen Ausschuß zur Prüfung des Verhältnisses zu Ungarn. Dem Ausschusse gehören

, Schraffl und Genossen den Ministerpräsidenten über das ungarische Kompromiß. Ausgehend vom Beschlusse des Abgeordnetenhauses, für die Behand lung des Verhältnisses zu Ungarn einen eigenen Ausschuß einzusetzen, erwähnt die Interpellation die Nachrichten über das den. Ungarn angebotene Kompromiß, erklärt dasselbe als Eingriff in die Gerechtsame Oesterreichs und charakterisiert sie als ungl a üblich und unmöglich, da es ohne Wissen und Mitwirken der österreichischen Regierung geschaffen wurde

. Die Interpellanten fragen den Ministerpräsidenten: 1v ob die Zeitungsnachrichten über dieses Kompromiß auf Wahrheit beruhen, 2. ob er bereit ist, über den Stan^ der Dinge wahren und erschöpfenden Aufschluß zu geben. Pie Krise in Ungarn wird «och verworrener. Die Verhältnisse in Ungarn haben fich neuer dings verschlimmert, denn die Lösung, welche an geblich von Szögyeni-Marich vorgeschlagen würde, stieß wider Erwarten auf so großen Widerstand, daß das Provisorium mit Zurückstellung

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 14
Datum: 15.10.1902
Umfang: 14
scheint der ungarische Ministerpräsident die gänzliche Zer fahrenheit des österreichischen Parlamentes auszu nützen, um für Ungarn stets neue Vorteile zu er reichen. Es zeigt sich immer mehr, daß der Aus gleich, welchen das Ministeriuin Thun mit Ungarn vereinbart hatte, unter den gegebenen Verhältniffen das Erreichbare geboten hätte. Die Obstruierung dieses Ausgleiches, der ja selbstverständlich manche Punkte enthielt, welche für Oesterreich Opfer be deuteten, erweist sich immer mehr als ein bedenk

barsten Ausgleich mit Ungarn abzuschließen, so ist damit keineswegs die Gewähr für die parlamen tarische Erledigung desselben gegeben. Die innerpolitische Lage erfährt überdics noch dadurch eine Verschärfung, daß die Jungczechen mit der Obstruierung des Ausgleiches drohen, wenn ihnen nicht vorher einige nationale Forderungen, wie interne czechische Amtssprache u. s. w. gewährt werden. Wir würden diese Drohungen der Jung czechen nicht ernst nehmen, wenn dieselben nicht in so feierlicher Form gemacht

es ist Dr. v. Kocrber schon mehr wie einmal gelungen, in den schwierigsten Situationen einen Ausweg zu finden. Vielleicht gelingt es ihm auch diesmal. Die Nachgiebigkeit gegen die Obstruktion schafft chrtwährend neue Schwierigkeiten und es ist kein Absehen, wo das enden soll. In dein Augenblicke, wo gegenüber Ungarn ein starkes Parlament nötig wäre, in dem Augenblicke, wo eine österreichische Regierung gegenüber Ungarn unnachgiebig bleibt und die Interessen Oesterreichs mit Energie vertritt

, sollte es in Oesterreich keine Partei geben, welche nicht die Stellung der Re gierung kräftigt. Wenn der Ausgleich mit Ungarn erledigt wäre, dann könnte von dem nationalen Ausgleich die Rede sein. Aber den nationalen Ausgleich als Vorbedingung des wirtschaftlichen Ausgleiches mit Ungarn fordern, halten wir geradezu ür ein Verbrechen an Oesterreich. Zur Fleimstalbahnfrage. Am Donnerstag (10. ds.) abends fand im großen Bürgersaale in Bozen die angekündigte Bcrsamm- ung zur Besprechung des deutschtirolischen Projektes

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Volksblatt
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Datum: 20.01.1906
Umfang: 8
eine direkt revolutionäre Bewegung. Da zur selben Zeit in Belgien die Revolution herrschte, so traf diese Aufnahme seiner Reformen den un glücklichen Kaiser auf das schmerzlichste. Aus dem Totenbett nahm er die den Ungarn verhaßten Re formen zurück, schickte die Stephanskrone wieder nach Ungarn und versprach den Reichstag einzu berufen. Doch früher kam der Tod. Kaiser Leo pold II. bemühte sich vor allem, einen Teil der josefinischen Schäden wieder gut zu machen. 1790 berief der neue Herrscher die Stände

nach Ofen zum Reichstage ein. Jetzt waren die über ihre Ver fassung eifersüchtig wachenden Magyaren wieder etwas beruhigt. Der Öfner Reichstag faßte mit Zustim mung des Herrschers folgende Beschlüsse, die gerade jetzt wieder häufig zitiert werden: „Der neue König ist verpflichtet, sich sechs Monate nach dem Tode seines Vorgängers krönen zu lassen und das Jnauguraldiplom auszustellen. Die hl. Krone soll in Ofen gehütet werden, der König, soweit als möglich im Lande wohnen. Ungarn ist srei und unabhängig

, bis nach der unglückseligen Schlacht bei Königgrätz unser Herrscher Frieden mit den Magyaren schloß. Schon lange war es dem Hose und der kaiserlichen Regierung bekannt, daß in Ungarn die revolutionäre Propaganda um sich greist, daß wiederholt hochverräterische Beziehungen zu Frankreich, Italien und Preußen gepflogen wurden. Am 8. Juni 1867 wurde Kaiser Franz Josef zum König von Ungarn gekrönt, nachdem zwei Tage vorher schon das Jnauguraldiplom er schienen war. Statt sich des errungenen Erfolges

^ustria!', das 1851 Joses Mazzini zuerst geprägt hatte, geht auch in unseren Tagen von Mund zu Mund. Aus den Vorgängen in Oesterreich selbst, wir erinnern nur an die geradezu fieberhafte Tätigkeit des Kampfvereines „Freie Schule' und an die Massenpetition in Angelegen heit der Ehereform, können wir mit Recht schließen, daß in Ungarn der Sturm bald losbrechen werde. Schon krächzen die Raben und die Hyänen schleichen dem Schlachtfeld? zu. Hoffentlichen werden die Er fahrungen, die man bei den einzelnen

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