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Meraner Zeitung
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Seite 80 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
gamo, Macenza, Reggio, Rovereto usw. die noch aus der Zeit ihrer Selbständigkeit (namentlich als kleine Hofresidenzen) unverhältnismäßig groß erscheinende Theater gebaut hatten, die so genannte Opernstagione, welche allerdings nicht länger dauert, als je nach der Größe der Stadt drei bis sechs Wochen, mitgemacht. Trotz der Kürze dieser Stagione haben diese Theater (ich habe mich dafür stets interessiert), wie mir von Einheimischen mitgeteilt .wurde, manchmal ohne, jedenfalls

hatte die furchtbare «Krisis überstanden, hat die Enttäuschung nach der Monte Carlo-Blüte der kurzfristigen Spielbank verdaut. Meran ist am besten Wege, sich trotz der Ungeheuern Schwie rigkeiten der heutigen Verhältnisse, wie sie vor allem die Ausschaltung des ganz ungeheuren deutschen, russischen, österreichi-sch-ungartschen ehemaligen Fremd enkontingentes ergibt, lang sam aber bereits sichtbar wieder zu erholen. Die neue Regierung, welche in erfreulichster Weise, die auch selbst innerhalb des an Schön« Helten

so'überreich gesegneten Italien für den gleichwohl ganz einzigartigen Charme unserer Heimat ein sehr anerkennenswertes Verständ nis bekundet, tut, und mit ihr seine maßgeben den Faktoren, Ihr -möglichstes, Meran Wieder nach Kräften trotz aller widrigen Umstände emporzubringen. Aber während früher Meran trotz seiner zahl losen Hotels und Pensionen, ohne sich irgend bemühen zu müssen, gleichsam seine Tore öffnete und die Fremden froh waren, überhaupt unter zukommen, so daß -die hiesigen Hotelbesitzer

nicht praktischen, überaus komplizierenden Ver hältnisse nicht kennt, «welche den -wirtschaftlichen Berkehr mit den Verwaltungsbehörden infolge dessen sehr überflüssig erschweren, ja das har monische Zusammenarbeiten stören. Die eiserne Hand- eines Luegers hat weit hete rogenere Gebiete als dies Obe-r- und Untermais sür Meran ist, in die Gemeinde Wien gezwängt, und es hat sich trotz weit namhafterer Schatten seiten bewährt. Für Meran ist aber die Frage des Zusammenschlusses Ober-, -Untevmais und Grätsch nickt

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Meraner Zeitung
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Seite 46 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
, um morgens wieder arbeitsfähig zu sein. Aber welcher Stolz, als im dritten Lehrjahre sein Meister erkrankte und er ganz allein» trotz brummigem Kopfschütteln des Alten, die Oster- abrechnung fertig mächte — fehlerlos — und ein harter Taler und der erste freie Sonntag die Anerkennung waren. Welchen Respekt der junge Friedrich Wilhelm seinem alten Lehrmeister abzugewinnen ver mochte, beweist das Lehrzeugnis: „Herr Ellmenreich vereinigt mit streng ehren hafter Gesinnung einen unermüdlichen Fleiß

zu über nehmen. Trotz der Beteuerungen, daß er keinen Neukreuzer Vermögen besitze, schien unser Vater dem alten Fromme der rechte Mann, und so ward schließlich der Pakt versekt, daß er für ein Jahr probeweise als Geschäftsführer nach Meran wandern solle. So finden wir Ende Juni 1865 unseren Vater auf der Wanderschaft nach seiner neuen Heimat Meran. Ueber diesen wichtigen Ab schnitt seines jungen Lebens fand sich im Fami- lienschrank ein Dokument aus seiner eigenen Hand, der erste Brief aus Meran

, Trinken und Spielen reden zu können, so saßen wir noch bis nach Mitternackt auf seiner freund- iich mit Klavier eingerichteten Stube trotz Müdigkeit und Strapazen. Lange noch lag ich darauf im Fenster, schaute hinaus in das dcim> merungverschleierte, weithin sich breitende Tal und dachte zurück nach Wien, wie sie wahrschein lich noch zusammensäßen in heiterem Geplauder, vielleicht auch ein Wort im Guten oder Schlim men von mir sprächen, und wurde mir recht wehmütig ums Herz; mehr wie einmal mußte

.' Die Burschen gefielen mir, hatten ehrliche Gesichter und ge sunde Ansichten und so machten wir uns denn selbander aus die Strümpfe: der Schneider, der Sckqwed und der Muller, ein prächtiges lieder liches Kleeblatt. Und wahrlich, es wandert sich besser in Ge sellschaft; die beiden waren weit herumgekom men in der Welt und wußten manche Schnurre zu erzählen, so daß wir trotz des steilen Berg absteigens und des Herabspringens von Stein zu Stein, daß einem die Erschütterung durch Mark und Bein ging, heiter

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
?, die WeMiNöeten Frankreichs und Bel giens gemei-nsmn mit Deutschland vereinbaren. Frankreichs Alnanzmtsere. Qn der »fvanzösWen Wirtsch^ftskorrespondenz zieht Francis Döla-ijsi, d>er im Jahre 1911 in einem sehr begannt !gewor>den!en Buche „Der Krieg, der da lkommt' schon ailles richtig wor- ausgesagü hat, die B illang des ,wirtschaftlichen Zustande« Frankreichs und konumt zu folgendem Ergebnis: Was -auch iimmer die omMchen Kundgebungen Helsagen mögen, die französische Produktion hat trotz ihres schnellen

Wiederaus- b'aueZ und trotz des ungeheuren Gelwiinins durch den PwdMionszuwwchjS Elsaß-Lothringens -noch nicht den Stand der VMriegszeit erreicht. Schlimmer 'als die WirlschaM- ist' aber die Finanzbilanz Frankreichs. Der Feh>A>etr«g in der Handelsbilanz ist zwar nur um 36 Pvozent geringer ails 2913; aber sehr -viel bedenklicher als damals. Vor dem Kriegs wurde er erleich tert durch die EMNuNfte aus dem im In- und Ausland «mgelegten Kapitalien. Man begisserte sie «auf 40 Milliarden mit einem Jahresertrag

von ungefähr 2 Milliarden, avoglu noch die Ausgaben fremder Reisender >kamen, die aius mindestens AX> Millionen geschätzt wurden. So erklärte sich, diaß die stanWsffchen Wechselkurse trotz einer dauernd passiven Handelsbilanz vollkommen stabA waren. 'Heute aber ist der sreinden Werten säst oöMg >cm ffremoen Werten «fast vomg ver schwenden. Die iin rulssischen, türkischen!, baVa- nilschen üfw. «Melegten PapieumWiariden 'brin gen nichts ein. Die guten interna tionaAen Werte sind vom Staate !ausgek'au

, und es ist sein GNck, datz er es tut; denn die Hoffnung ist unser bester Leibenserhalter. Warum sollen wir auch nicht hoffen? Jeder Tag kann irgend etwas Schönes brmgen, jed? Stunde einen Lichtblick im grauen Alltag. Und nun svst recht das neue Jahr, das ganze, lange neue Jahr, das nun wieder vor uns liogtl Ist es ein Wunder, daß heißes Hof fen und Wünschen den Menschen bewegt, wenn wieder isin neuvs Jahr anbricht, von dem keiner weiß, ob es sein schönstes oder sein bitterstes werden wird? Neujahr ist, trotz

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Seite 3 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
von außen' unerreichbar sein, und, was noch schlimmer i^t, man kommt Mich nncht me«hr hinaus. Der Verkehr ist vollends lahmgislegt, mit Ausnahme gegen 'den SDen; 'seliifamcrweis^ .'enzen.rieren« jich die- Niederschläge Hehler nicht wie sonst in «der Gegend 'des sturmreichen, wet- Rr-versen«gt>en Breninergebietes, aus «dem Bren ner liegt nicht viel mehr Schnee als in Inns brück, daher konnte -auch die Bremrerbahn bis her allen Stürmen Trotz bieten un!> die Ver- bindu-ny mit dein Süden fast u-ngesbörti

selbstverständlich die Lasten und Pflichten der neuen Staatszugehörig keil auf uns genommen haben, wir haben weit darüber hinaus in den ,,Friedensjahren' seit ISIS aus eigener Kraft getrachtet, uns trotz aller Erschwernisse und Belastungen wirtschaftlich stark zu erhalten, um dem Staate mehr zu geben, als was er von allen seinen Bürgern in gleichem Maße nimmt. Es ist uns gelungen^ unsere geliebte Heimat- stadk. deren Grenzen ja nun gottlob da gesteckt sind, wo deren gemeinsamen Interessen erst ihre Grenze finden

- Aufheiterung MW bessere Verbindung ab: gesprochene QawinengeMr -besteht -ja noch viel Unheil -m sind von der rückgske-hrt: man ni mo in einem tief des Aufheiberu ausgesprochene nicht. Die Temperatur will aber trotz der S^emasfen nicht sinken, es beisteht vielmehr die ^endenZ zu Rögen. Wehe dem Lande, wenn dieser unheilvolle Austand -eintreten soll. Das WiH> hat unter solchen Verhältnissen auch fchr stank zu lie-id-en, seit Weihnachten stehen die Gemsen -bereits in -den Wäldern,. Hirsche, R-ehe nähern

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Seite 97 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
, der hier als der offiziöse Kurbeginn gilt. Als das wichtigste Problem für die dies- jährige Saison wird in den einschlägigen In. terefsentenkreisen die Ausländerfrage erörtert. In diesem Jahre sollen nun, wie man hört, fast noch keine Anmebdungen von Ausländern vor liegen. Als Hauptgrund werben die Pah- schwierigkeiten für Ausländer angegeben. Dieser Behauptung widerspricht allerdings die Tat sache, daß oie deutschen Kurorte und Sommer frischen im vorigen Jahre trotz der erschweren den Momente einen Massenbesuch

, und daß er mich in Anbetracht diieses äußerst wichtigen Ereignisses einlade, mit chm einige Flaschen Cyperwein zu leeren. Ich riß mich also, großmütig entsagend, von Kloinasien los und folgte idiesvx EinlÄdurw. Da geriet mein guter Schiffshäuptking aber auf den ingeniösen Einfall, trotz der großen Wärme, die jetzt mitten im IM in jenen Breiten herrschte, den Cnverwein in Form von Glühwein M genießen, und da ich besArchten mußte, daß ibei einer Weiterung meiner« seits lder KapWn den seltenen Tropfen allein vertilgen

deutschen Büchern und in Gedanken pflegen,' mit dem Kapitän unterhielt ich mich auf französisch, mit dem Steuermann sprach ich englisch und mit den Matrosen radebrechte ich teils italienisch, teils bediente ich mich eines von mir erfundenen, sehr kunstvoll zusammengestellten Kauder welsches, das einige Aehnlichkeit mit Vola- pük cniifwies. Die Hauptsache dabei war aber doch, daß mit der Aeiit, trotz aller erschwe renden Umstände, eine leidliche Verständi gung zwischen meinen Reisegefährten

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Seite 108 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
Ausreise über das große Wasser antreten soll. Kollegen aus ganz Deutschland, besonders vi^ Süddeutsche, die das schöne Schiff kennen lernen sollen, das den Namen der bayerischen Haupt stadt trägt; Künstler, bremische Senatoren. Es ist, als ob neun Jahre fortgelöscht würden, als ob dunkle Vorhange auseinander flatterten, Feier werktätigen, starken Lebens: der Nord- zeutsche Lloyd ladet wieder zu der ersten Aus- ahrt eines Schiffes ein. Aber in den Worten zes Generaldirektors Stimmig M trotz

>aller Be- ah.una der dunkle Schmerz, der über seder deut chen Stunde liegt. Dann spricht Präsident Hei. neken: „Wir sind hier nicht zu einem fröhlichen Festmahl zu ammengekommen, sondern wir wollten Ihnen zeigen, daß hier an der Wasser kante trotz allen Elendes und aller Bekümmer nisse doch der alte hanseatische Geist noch weiter lebt, und daß wir gerade in der Schisfahrt dar auf hinarbeiten, einen Teil dessen wieder zu er ringen, wa? wir verloren haben.' Sanftes Licht unter gelbseidenen Schirmen über weiß

und der Bischof traten sofort auf sie zu und> letzter rief sie an: „Ei, st, seht, da kommt unser kleiner Trotz kopf: zwischen uns fei Frieds, Amen! Ich ersuche Euch, uns freundlichst den Willkom- mentrunk zu reichen.' Margarete schob den dargebotenen Pokal und goß den Wein zur Erde. „So heißt Ihr uns willkommen, Marga rete?' sagte der Bischof und setzte hinzu: „Bei St. Rochus, Schade um dien edlen Trunk. Aber dennoch bleiben wir Euch in Gnaden gewogen, Kind, sofern Ihr nicht durchaus wollt, dah

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