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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 16
Datum: 22.11.1908
Umfang: 16
, hat über Ahriman, den finsteren Geist engherzi gen Eigennutzes einen neuen, großen Sieg errungen. Er 'leuchtet wie ein gigantisch Denkmal der Kultur der Liebe, wie eine Feuersäule der Worte Christi: „Kindlein liebet einander, und was ihr tiicht wollt, das Euch ge schehe, das tut auch keinem andern" weit über unseren alten, mit ewigen Eis gekrönten Berge hinaus in die fernsten Lande. Holzhammer hat mit einem Ueberschuß von Nahe 500 Stimmen über den Geist der verkleideten Reaktion gesiegt; gesiegt trotz

der selbst im Lager der Wiener Christlichsozialen unerhört ordinären Kampses- weise der Rathauspartei; gesiegt trotz der Erpresser kunststücke, mit denen man die Beamten itiittelst der Ruten, die man ihrem, in seine Teile zerlegten Brot korb entnommen, zur Urne peitschen wollte; gesiegt trotz aller Wahlliebe, mit der die Rathausgewalthaber die Polizeiwachlente und die Diener als zur Beamten schaft gehörig einzuspinnen versuchten, um sie nach dem! erhofften Sieg als ausgepreßte Zitronen ver dorren -zu lassen

; gesiegt trotz der in allerletzter Stunde durch die „Innsbrucker Nachichten" verbreiteten frech erfundenen Lüge, der Reichsrar Dr. Renner habe ttlia in flrco bei der Ricbterei die Mc Da hat es sich, schreibt man mir aus Riva, zua- getrag'n, daß der sattsam genannte und bekannte k. k. Polizeikommissär Dr. Muck itt Riva — als Angeklag ter vor der Richterei in Arco hat erscheinen müaß'n, weil ihn a bereits mehrmals vorbestrafter Kutscher zweg'n Ehrenbeleidigung vor die Schranken des Ge richtshofes

aM Vorabend der Wahlschlacht die nationale Un terdrückung der Tschechen in innigen Tönen bejammert für die s Jiot des deutschen Volkes in Böhmen aber kein Wort des Mitleides gefunden, ttttb gesiegt endlich trotz der tückischen Denutt^atiom die Sozialdemokraten wären in ihrem Wahlkampf selbst vor der Kirchentüre und der Majestät des Todes tricht zurückgeschreckt, son dert! hätten aus Kirchentüren angeschlagene Partezettel und überdies auch noch „schütte" wertvolle Geschäfts plakate mit ihren Wahlaufrufen

, weil die Richterei selbst auf ihrer Seite war. Diese hat nämlich trotz protokollarischer Feststellungen über die Unhalt barkeit der Anklage beit Dr. Muck schuldig gesprochen und zu 50 K oder 5 Tag Arrest verurteilt. Aller dings soll sich die Richterei beim Verurteilten gleich nachher entschuldiget haben: „Daß sie fehlerhaft den Polizeikömtnissarius verurteilt haben und darum der festen Hoffttung, nein, Ueberzeugung Ausdruck verlei-

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 24.09.1905
Umfang: 12
der letztere infolge seines jähen Heimgangs unter der Last ungesühnter schwerer Sünden gefahren ist. Die Mutter aber will er trotz ihrer schweren, uusühnbaren Mitschuld vor einem gleichen Los bewahren, und er beschwört sie, Buße zu tun, während er gleichsam die Hand am Dolche hat, seinen Oheim zu verderben. Er trifft ihn endlich allein, aber wie er ihn zur Hölle senden will, findet er ihn im Gebete, und er steckt den schon gezückten Degen ein und zähmt seinen Rachedurst, um den Sünder später

, die ohne Gleichen dasteht, wie ein wildes Tier auf sein Opfer und ermordet es so schnell „in der Blüte seiner Sünden", daß es nimmer Buße tun, ja nicht einmal den Wunsch dazu fassen kann, und so wird die lang geplante Rache in aller Vollkommenheit vollendet. Trotz dieses beispiellos durchgeführten Rache planes, der nicht furchtbarer und erschreckender hätte betrieben werden können, ist Hamlet von irgend einem Kritiker, der es vermutlich aus Grund seiner akademischen Aichung verstanden hatte, in den Ruf

, auf dem sonst der kritische Unsinn so ungestraft als üppig blüht und wuchert. In Ansehung des vielen kritischen Unsinnes, den ich seit nun schon bald zwei Dezennien über mich er gehen lassen mußte, hätte ich mich trotz des glücklichen Zufalles, daß ich nun ein Blatt mein eigen nenne, auch jetzt nicht zur Wehr gesetzt, wenn mir anläßlich der hiesigen Erstaufführung meines Volksstückes „Die Sünden der Väter" im Bericht der „Inns b. Nachr." nicht „künstlerische Skrupellosig keit" vorgeworfen worden wäre. Dagegen muß

, doch das wurde reichlich wieder wett gemacht, indem man mich trotz meiner deutschen, tirolischen Eltern, wegen meiner zu fällig in Ungarn erfolgten Geburt bis zur Stunde wie einen hingelaufeneu Fremdling behandelt, mit entsprechenden Uebernamen verhöhnt und trotz meiner offenkundigen, selbst von meinen Feinden respektierten Redlichkeit verächtlich und lächerlich zu machen sucht. So habe ich bis zur Stunde alle die Leiden tragen müssen, die das blöde Vorurteil sonst nur unehe lichen Findelkindern auferlegt

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 25.12.1904
Umfang: 12
, sich der frechen Verunglimpfung der besten Dichter unserer Zeit entgegenzustellen. Kranewitter, der Referent des „Tagblattes", dem jedes gute Werk ein Dorn im Auge ist, leistete sich anläßlich der Aufführung von Gorki's „Nachtasyl" die kühne Behauptung, daß keine Direktion einen Abend an das Werk gewagt hätte, wenn „er oder ein anderer Tiroler Dichter" diese Szenen geschrieben hätte. Das ist in Anbetracht dessen, daß Kranewitters „Hofer" trotz des Zensur-Verbotes und der ungeheueren Parlaments-Reklame sowohl

sein, daß er, wie dies Kranewitter trotz der gegenteiligen Kunstreferate ausdrücklich feststellt, die Darstellung der geradezu furchtbaren leiblichen lind seelischen Not dieser Aermsten der Armen ohne Gruseln und Schauern mitanznsehen vermag. Es ist wohl wahr, daß Gorki's Werk fein Drama im herkömmlichen Sinn genannt werden kann, aber desto mehr ist es eines in dem des Dichterfürsten Shakespeare, denn kein anderes haltet der Menschheit seiner Zeit mit so unerbitterlicher Strenge den Spiegel vor, wie Gorki's „Nachtasyl." Wer

an seine Seele pochen. Dieser tröst liche Lichtblick läßt daß Publikum trotz der Tatsache, daß diese Unglücklichen nach dem Abgang des gütigen, lichtspendenden Pilgers wieder in Nacht und Grauen versinken, mit der Hoffnung von hinnen ziehen, daß solch ein Nachtasyl nicht mehr möglich sein kann, wenn die herrschende Mehrheit der Menschen erkannt haben wird, daß die Menschlichkeit, deren Grundton die Güte ist, selbst im verworfensten Individuum nur mit ihm selber sterben kann. So betrachtet

Meißner, ein Schauspieler von höchst seltenen und ganz ausgezeichneten künstlerischen Qualitäten, gab den Baron und bot auch damit wieder eine geradezu voll endete Leistung von größter charakteristischer Feinheit, so zwar, daß er nach der Behauptung des erwähnten Dramatikers trotz einer anders gearteten Auffassung bezw. Wiedergabe der Rolle zu mindest auf der gleichen künstlerischen Höhe stand, wie der Berliner Darsteller. Frl. Gisela Qtt blieb als Nastja nicht weit hinter Herrn Meißner zurück

, besondereAnerkennung. Frau Glöckner's Gastspiel fand trotz der großen Beliebtheit, deren sich diese Künstlerin hier mit Recht erfreut, vor schlecht besuchten Häusern statt, was Frau Glöckner hoffentlich nicht abschreckt, zu einer besseren Zeit wiederzukommen. Diesmal trat sie an zwei Abenden in Hosenrollen ans, was viele gewiß bedauert haben, weil sie sich dadurch, ihres größten Reizes begab. Die Pikanterie, die sie in Franen- klcidern so anmutig macht, steht halbwüchsigen Jungen nicht gilt zu Gesicht, weshalb

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 24
Datum: 15.12.1907
Umfang: 24
Freund des nun errungenen Volksrechtes gewesen? Nie mand anderer, als unser Kaiser! Er hat schon zur Feit Taffees einer sehr erheblichen Erweiterung der politischen Rechte des Volkes die Vorsanktion gegeben, und es ist wahrlich nicht seine Schuld, wenn dem Volk das von unserem Kaiser wohlgegönnte Recht durch den stürmischen Wider stand des protzigen Bürgertums so lange vorenthalten worden ist. Trotz dieser üblen Erfahrung hat unser Kaiser im Ver trauen auf die breiten Massen des Volkes

Kind ganz genau, mtb ebenso ist auch bekannt, daß unser Kaiser trotz der heftigsten Angriffe von Seite seiner unablässig streitenden und rau fenden Völker sich niemals hat verleiten lassen, zugunsten oder ungunsten irgend einer Partei in den Streit einzu greifen, sondern er ist vielmehr trotz der aufreizenden Stürme, die ihn Jahrzehnte lang wütend umbrandet uitd wüst umtobt haben, wie keinen anderen Regenten der Welt, seiner Pflicht als konstitutioneller Herrscher allzeit treu geblieben

, sondern dies schöne Vorrecht jenen zu überlassen, die Kaiser und Reich hinter den römischen Bischof zurückstellen und auf dessen Wink jederzeit bereit sind, das Vaterland an Rom oder zugunsten Roms zu verraten. _ Also Burschen heraus und geniert euch nicht, dem Re präsentanten des Staates, dessen junge Blüten ihr ja seid, durch Absingen der Volkshymne die gebührende Achtung zu erweisen, und duldet nicht länger, daß die eueren kindischen Trotz schlau ausnützenden, römischen Volksverräter attch von euerem

Ehrenplatz verdrängen. Bringt das fast zu einem Schimpf gewordene Wort Patriot durch Achtung vor dem Vollzieher des Volkswillens wieder zu Ehren, und ihr könnt dies, wenn ihr im klebrigen nach wie vor euch für Freiheit und Fortschritt einsetzt. Eben dies gibt euch das gute Recht, euch im besten Sinne des Wortes Patrioten zu nennen, und darum sollt ihr den alten, auch von Schönerer unvermerkt eingeimpften kindischen Trotz fallen lassen, und den Mut haben, auch zu scheinen, was Ihr seid: Die wehrhaften

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 22.03.1908
Umfang: 12
Staatsbahn-Aktien 671.— Rand-Dukaten 4% Tiroler Pfand-Briefe . . 98.25 Geld, 99.25 Ware 31 / 0 / ° hl IO " " » . . . . 94.— „ 95.— „ 4 °/ 0 Zentralb -Schuldverschr. . . 98.— „ 99— „ 1492 Obgleich ich dieser starken Forderung eine derbe Kritik des Benehmens der Suttner. gegen ihre Angestellten folgen lies;, und ihr unter anderen vorwarf, daß sie mich trotz ihrer demokratischen Mätzchen, die sie der Welt gegenüber stets zur Schau trage, mit einem empörenden Hochmut behandelt

, mich zurückholen zu lassen, Gebrauch zu machen, und so wolle es sie bei meiner augenblicklichen Entlassung bewenden 'lassen, wenn ich die mit genommene Kasse sofort zurückstellen würde. Diese schwere Beschimpfung versetzte mich begreiflicher Weise in eine namenlose Aufregung, die mein schwaches Lebenslicht hätte ausblasen müssen, wenn der Wille zu meiner Rechtfertigung Nicht so stark gewesen wäre. Gleichwohl brachte ich trotz mehrfacher Versuche nicht die Kraft aus, die Antwort auf diesen empörenden Vorwurf

jemand in die Feder zu diktieren, sondern mußte es meiner Frau überlassen, die Suttner über meinen Zu stand anfzuklüren, und gegen die mir zuge fügte Beschimpfung mit der Bemerkung Pro test zu erheben, daß eine ausführliche Recht fertigung Nachfolgen werde, sobald ich dazu die nötige Kraft ausbringen winde. Nachdem dieser Brief abgegangen war, verlangte ich selbst zu einem weitum berühmten Arzt nach Schüttenhosen gefahren zu werden, wozu ich Mich vordem trotz des Drängens meiner Angehörigen

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 30.08.1908
Umfang: 12
Oesterreichs hätte dich den Rotstift, wenn auch seufzend, weglegen geheißen, weil du es trotz deines himmelstürmenden Ehrgeizes nie und nimmer fertig gebracht hättest, über die Leiche deiner höher stehenden Wiener Kollegen zum traurigsten Ruhm emporzusteigen. ,Jm loyalen Wettbewerb bist du beincit höher stehenden Kollegen um mauche warme Rotstiftlanze vor gewesen, aber ein Schwarzwild, das sie passieren ließen, war vor betitcr Feder sicher. Galts der Pfaffen tausenfältig Weh und Ach, stachst

, wie wir trotz der gegenteiligen Meinung deiner obersten Hüter von Gesetz und Recht aus dem Kerl im Handumdrehen zur Beschämung unserer Wiener Kollegen einen Verbrecher machen werden. Wir haben diesem Menschen unsere Verachtung schon damit zu erkennen gegeben, daß wir das Konfis kations-Erkenntnis nur mit -einem absolut unleser lichen Gekritzel unterschrieben haben. Was braucht so ein Zeitungsschuft zu wissen, wer ihn uins Geld bringt! Es ist genug, daß er sich darum gebracht sieht und erkennt

, daß wir unsere Gewalt jederzeit zum Recht machen können 'und dabei trotz unseres hohen Ge haltes so faul 'fein dürfen, daß wir die von uns ver übte Vergewaltigung nicht einmal lesbar zu unter schreiben brauchen, während er sich jeden Groschen mit bitterster Galläpfeltinte erschreiben muß. So kann man diesen unerhört brutalen Zensur gewaltakt, der selbst einen Tschurtschenthaler noch be schämen muß, auslegen, aber weil die Rechtswege unserer Staatsanwaltschaft nachgerade schon überun- forschlich

sind, und ich niemand ein Unrecht zufügen mag, werde ich trotz meiner diesbezüglichen, üblen Erfahrungen gegen diese Konfiskation vor Gericht Ein spruch erheben und nach der sollst wohl zwecklosen Einspruchsverhandlung die dabei ein gehandelten Brom beeren vor den Augen meiner Leser fein säuberlich ausbreiten, um die sozialdemokratischen Abgeordneten, die nun stark genug sind- Parlamentsräder zum Still stand zu bringen, anzuspornen, die nun lang genug abgelegene Preßgesetzreform endlich durchzusetzen. Ulie herrlich

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 16
Datum: 21.08.1910
Umfang: 16
der besag ten Entschließung 'zur Tagesordnung überzugehen, ganz so, als ob es nicht eine gerichtsordnungsmäßig fest gestellte Tatsache wäre, daß Tr. Mang einer armen Witwe trotz oft und wiederholter Forderung die Aus zahlung für sie empfangener Gelder im ansehnlichen Betrage von Kronen 2305.19 nicht durch anderthalb Jahre vorenthalten und erst dann ausbezahlt hätte, als er durch ein landesgerichtliches, vom Advokaten und ehemaligen Reichsratsabgeordneten Tr. Eduard Erler betriebenes Einschreiten

dazu gezwungen wurde. Ter Bürgerausschuß hat mit seinem von einem Tr. Wasser mann — nomen est omen — beantragten Beschluß auf Uebergang zur Tagesordnung, oder besser gesagt „Ta gesunordnung", nicht mehr bekundet, als daß ihn: just ein solcher Mensch als Oberhaupt gerade recht und gut genug ist, der einer armen Witwe den ansehnlichen Betrag von Kronen 2305.l9 trotz des gegenteiligen Ratschlages dreier Rechtsanwälte so lange vorenthält, bis ihn das Landesgericht zur längst schuldigen Zah lung zwingt

nach einem rechtschaffenen (lerhältnis rum Weibe pocht immer stärker an den Unzuchtkerker des Zöli bates, den welke Greise zur Mehrung ihrer Machtfülle und ihrer Einnahmen und Reichtümer der von Gott geschaffenen Natur zum Trotz eingesetzt und damit geschlechtlichen Skandalen Tür und Tor angelweit ge öffnet haben. Sie, die selber vertrocknet und verdorrt auf jenem Sitz landeten, von dem aus sie die Welt, die sich täglich erneut, mit ihrer Unnatur beherrschen zu können meinten, müssen nun erfahren, daß die Natur stärker

ist als sie, trotz all ihrer grausam errafften Macht, und immer öfter und immer lauter hört man Priester klagen, daß man ihnen mit dem reinen Ver hältnis zum Weibe, in dem ein Gott sein Schöpfungs werk unablässig fortsetzt, und göttliche Gefühle in den Menschen erweckt, das Gottesgnadentnm raubte, das mit jedem innigen Verhältnisse zum Weibe im Men schen lebendig wird und ihn zu einem Teil der ewig kreisenden Gottheit macht. „Daran ist der Zölibat schuld", verteidigt der im Grunde tief bedauernswerte Kapuziner

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 28
Datum: 20.12.1908
Umfang: 28
die Worte „frei radikal" aus dem die Bürgermeisterei von Pergine zu den ärgsten Jein den der Rohmeder-Meyerei gehört und es ihr gewiß bekannt gewesen ist, daß der Peter Wieser net nur quasi der Bnrgvogt von Persen geivesen ist, sondern obendrein auch noch in Massetti eine deutsche Sprach schule hat errichten wollen und errichtet hält, lvenn er von der besagten Meyerei unterstützt worden war Weiters weiß der Peter Wieser zu berichten, daß man ihm trotz seiner Stellung in der streitbaren Burg Persen

und trotz dem Umstandes, daß er ansang koa Wort welsch gekannt oder auch nur verstanden hat, von allen Seiten auf das allerfreundlichste begegnet ist. Daraus folgt, daß ein Deutscher in Welschtirol net nur ungestört lvohnen und sein Brot verdienen, sondern auch ohne jeden Anstand, ja sogar zur Freude aller eine deutsche Sprachschule errichten darf, wenn er das den Welschen net zum Trotz, sondern zu Nutz und Frommen tut. Aus diesen höchst interessanten Erlebnissen des deutschen Kolonisten Peter Wieser

ist zu erkennen, daß iunsere ivelschen Vaterlander net we- niger Kultur im Leib haben als wir selber und man mit ihnen trotz der Rhom^)er-Meyer-Verhetzung sehr wohl, ja geradezu ausgezeichnet auskommen kann, wenn man sich selber wie ein Kulturmensch benimmt. Friede und nicht .Krieg sei daher die Losung von Volk zu Volk, und Oesterreich, besonders aber Tirol ist die herrlichste .Heimat der ganzen weiten Welt länger verboarnlicben Kops der Zeitung entrüstet gestrichen und diese Be- schneidung

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 16
Datum: 26.06.1910
Umfang: 16
Geistlichen trotz des Bibel- oder Gottes Wortes „Es i st n i ch t gut, daßderMensch allein f e i" die Ehelosigkeit aufzwingt und sie trotz der zahllosen daraus erwachsenden Skandale aufrecht erhält, obwohl, wie männiglich bekannt, sowohl Petrus wie auch die meisten übrigen Apostel verheiratet gewesen sind und legitime Kinder ghabt haben, und so auch viele Bischöfe und Geistliche bis herauf ins vierzehnte Jahrhundert. Durch dies egoistische, einzig und allein dem Papsttum Der Pfarrer scheint

der Beweis erbracht worden, daß grad unter den Geist lichen die allerärgsten Schweine Vorkommen, und zwar gar net selten, sondern vielmehr so häufig, daß sie koa Recht haben, für ihren Stand das Ansehen besonderer Reinheit zu beanspruchen, wie sie das durch die hiesige ihnen mehr oder weniger mit Haut und Haaren er gebene Presse trotz aller Blamagen immer wieder glau ben machen möchten. Betrachtung der Kapuzinade m der Mutten vergleichen dienende Gebot der Ehelosigkeit sind schon ungezählte Tausende

ergraute Banditen vollführt, den Raub trotz der blu tigen Tränen einer armen Arbeitermutter hartherzig festgehalten haben und auch jetzt noch, nachdem ihr qualifizierter Menschenraub klar zutag liegt, nix tun, um die armen Eltern wenigstens materiell schadlos zu halten. Zu einem so traurigen Ruhm haben es die Kapuziner mitsamt ihrem Kapitalschweinkerl doch noch net gebracht, und drum haut der „Wastl" die strittige Palme den schwerhörigen Jesuiten hiemit pflichtgemäß um die tauben Ohren. von Salurn

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 12
Datum: 22.04.1906
Umfang: 12
. Abgesehen davon, daß sie sich sonst den Teufel um die Aussprüche scheeren und z. B. trotz des klaren Bibel spruches „Du sollst nicht töten" bei jeder Hinrichtung offi ziell beteiligen, geben sie dem zi tierten Bibelspruch, der die Un trennbarkeit der Ehe verteidigen soll, a ganz a andere Auslegung und lüagen obendrein no an Hau fen aus Eigenem dazua. Wenn man sich an den genauen Wort laut haltet, so hoaßt der Satz: „Was Gott zusammengefügt, das soll der Mensch nicht trennen", net mehr und net weniger

, oder Liab zu Liab, wia's Gott macht, sondern sie knüpfen die Leut die Mehresteweil nur mit den gegenseitigen Vorteilen aneinander. Von 100 Braut paaren, dö die Pfaffen wirtschaftlich zusammenfügen, fein in Wahrheit no lang net zehne von Gott in Liebe ver bunden worden, sondern die Leut heiraten gewöhnlich nur derentwegen z'samm, weil sie von anander die besten wirt schaftlichen Vorteile erhoffen. Mit einer solchen Ehe hat Gott der Herr trotz der gegenteiligen Versicherung der Pfaffen net das Mindeste

zu tuan. I mag mir über Gott und feine Eigenschaften und sein Tuan und Lassen net den Kopf zerbrechen, weil's erstens zwecklos ist, und zweitens, weil er, wenn er uns von sich was wissen lassen wollt, dazua tausend bessere und ver läßlichere Mittel hätt als die Pfaffen. Soviel ist mir aber trotz meiner begründeten Unlust, über das Wesen Gottes nachzudenken, doch klar, daß er, wenn er über haupt eines Zornes fähig war', wozu i' ihn zu hoch halt, sich über die pfäffische Ehebindung nur ärgern könnt

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 30.05.1908
Umfang: 12
pheten etwas gelten 'läßt, vor sie gestroben sind, dem sei erwiedert, daß auch die Lehren der Propheten anderer Zeiten und Völker trotz aller Anerkennung nie befolgt, sondern immer nur zu den niedrigsten Taten, die sich nackt nirgends sehen lassen tonnten, als Deckmantel mißbraucht wurden, wie 'z. B- die des größten Propheten Jesus. Und hast du diese weisen Lehren, rief es mir a,us der frommen Biichofstadt Brixen zu, nicht selbst mißachtet, indem du trotz der ausdrücklichen Weisung Christi, nie

an Orten zu ver weilen und zu 'lehren, wo man nicht hören will, den noch zu predigen, dich unterfangen? Hochwürdigste pater peccavi, das tat ich, ries ich zum bischöflichen Palast hinüber, und um volle zehn kostbare Jahre meines Lebens zu spät erkenne ich, daß meine Meinung, es wäre ein nützliches, ja fast not wendiges Werk,, den Wastl zu schreiben, ein kollossaler Irrtum, ja geradezu eine fürchterliche Du min heit, von der ich heute lieber als morgen ablassen würde, wenn ich sie nicht trotz

!: Heere in nichts an derem die Type der jungen „Volkswehrmacht" auf den Leib gebrannt wäre, — die Militär-Gerichtsbar keit .böte diese Marke. Speziell wir Oesterreicher mit unserem veral teten, aus Weiland Maria Theresiens-Zeiten noch herübergenommenen Militärgerichten, müssen nei dischen Auges in dem Fall nach Italien schauen, und — können die Gerichtsverhandlung Hauptmann Zi roni — Major Paolucc.s nur als lehrreiches Bei spiel der durch Un g arns Trotz so un v e r a n t - Mai 190 $). besprochen

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 04.10.1903
Umfang: 12
stellt und an die Unsterblichkeit Ihrer edlen Seele zweifelt? Damit ist der Ladenburg abgetan. Wegen die paar Leut, dö allenfalls über die letzten Behaup tungen Ladenburg's a bißl Nachdenken, brauchen wir uns aber koane grauen Haar wachsen zu lassen, denn von denen haben wir aso wia aso nix zu erwarten. Z'wider ist das Manifest der Gottlosigkeit, wia die Stimmen die Rede Ladenburg's getauft haben, derent wegen dechter, denn sie ist trotz des ungeschickten Schlusses do an Art Tropsapparat

die Red gangen ist, scheint amal aso an Dr. Schinter in die Klauen g'fallen zu sein, denn er kimmt, wia man heart, trotz seines sonst so friedfertigen Be- ruafes aus dem Prozessieren net außer. Jatzt scheint er gar Lust zu haben,^ mit mir anzubandeln, denn er hat mir durch den Notar Dr. Knoll aus Um-!./^ wegen sagen lassen, daß er mi wegem dem erwähnten Artikel vor dem Ge-' schworenen-Gericht zur Verantwortung ziehen- und außerdem a' no denselbigen Kaufmann, von dem er den Rest seines Guthabens

auf so kostpieligem Weg eingetrieben, auf sage und schreibe „zwoatausend Gulden Schaden ersatz klagen wird, wenn der Artikel net widerruafen wird. Daß der Schwien bacher trotz seiner vielen unerfreulichen Prozeßerfahrungen aso a Klage für aussichtsvoll haltet, ist am Gnd begreiflich, aber daß der Notar Dr. Knoll ihn darin zu bestärken scheint, das ist wianiger begreiflich und sonst no was, was i net sagen mag. Von der mehr als schwankenden Basis von dear Schadenersatzforderuug gar net zu reden, muaß

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 21.10.1906
Umfang: 12
Offerten belästigt haben. Das ist der Wie ner Parteileitung zweifellos sehr wohl bekannt, und trotz dem dürfen sich dö Rodenlos charakterlosen Mander nach wie vor als Häupter der alldeutschen Partei aufspielen. Wo ist da also der Unterschied zwischen den Volksparteilern und den Schönerianern? Da wird man selbst die besagte Kaizl- sche papierdiinne Wand ganz vergeblich suchen. Sie braucht also nach dem Wunsch des /Tageblattes zum Zweck eines gemeinsamen Frontmachens gegen den gemeinsamen Feind

ist. Die Wiener Geschworenen haben das alles in Rechnung gezogen, die Tat zwar einstimmig als Totschlag erkannt, der Angeklagten aber auch Sinnesverwirrung zu gebilligt und sie damit 'freigesprochen, während man hier der Rutthofer trotz der mehrfachen laut dafür sprechenden Tatsachen und Umstände sogar die Notwehr einstimmig ab gesprochen hat. Die zwei Urteile beweisen, daß die Mensch lichkeit, dö bis dato mehr auf dein Land dahoam gewesen ist, über Nacht in die Großstadt übersiedelt ist. Sprugg

. Während in Tirol und auch in Wien unten unter den Ueberpatrioten Tirols von nix anderem die Red geht, als davon, wie man anno 1906 das Andenken Hofers und seiner Kalnpfgenossen am würdigsten feiern könnt, ist ein Urenkel Hofers trotz seiner glücklich abgelegten Forst- Prüfung net imstand, ^eine feinen Fachkenntnissen entspre chende bescheidene Stellung zu bekommen, sondern er muaß trotz seiner glorreichen Herkunft beim Handelsministerium als Diyrnist sein Leben fortfristen, d. h. ratenweise verhungern, Lin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1910
Umfang: 8
12 Kr.; durch die Post monatlich 1-20 Kr., vierteljährig 3-60 Kr., halbjährig 7-20 Kr., ganzjährig 14-40 Kr. Einzelnummern Ln Innsbruck und auswärts 10 Heller. In Deutschland vierteljährig 3-90 Kr., in der Schweiz vierteljährig 4-50 Kr. Nr. 124 Innsbruck, Montag, 17. Oktober 1910 18. Zahrg. Trotz alledem! Innsbruck, 16. Oktober. Tausende neuer Feinde sind in den letzten Jah ren der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung er standen. Feinde, die sich mit dem Schwerte der Lüge umgürten und gemeines Gift ins politische

Verräter an der Arbei terklasse. Auch wir Tiroler können, wie die jüngste Zeit gar treffend lehrt, von dem konzentrischen Aufmarsch unserer unterschiedlichen Gegner ein Liedlein singen. Heftiger als vielleicht anderswo schwingt die Allianz des politischen Sumpfes ihre hohle Keule über unsere Häupter. Schäbiger als anderswo versucht ein „unparteiisch" sein wollen des Blatt verleumderisches Gift über uns in die Massen zu träufeln, und meldet oft triumphierend das nahende Ende unserer Partei. Aber trotz

der vereinten Mühen unserer Gegner, der Allianz der Kloaken, trotz dem immer wieder gemeldeten Massenabfall von der Partei, trotz des prophezeiten baldigen Endes unserer Bewegung ist sie in diesem Jahre wacker vor sich geschritten. Wie in keinem der vorhergegangenen Jahre hat die Par tei sich innerlich konsolidiert und sich Waffen ge schmiedet, die in den Tagen des Kampfes mit wuch tiger Schärfe niedersausen werden auf unsere Gegner. Vor wenigen Wochen feierten wir die Eröffnung des eigenen Heimes

lichtbrin gend hinausflattern in die finsteren Gaue des Lan des als ein Wahrzeichen, daß die verleumdete, ver dächtigte und so oft totgesagte sozialdemokratische Partei in Tirol lebt, sich rüstig fortentwickelt und fortschreitet trotz alledem und alledem. Rüstig an die Agitation, jeder werde Abonnent, jeder werbe Abonnenten und vereinte Tatkraft soll bald ein neuer Fortschritt krönen. Große Laudtagswahlrechts- Jemonstration. Der Freitag Abend hat den Beherrschern des Landtages deutlich wahrnehmbar

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 04.02.1906
Umfang: 12
Schindluadertreibeu mit der erhabenen Person und Kraft zum Licht drängt, wird sie allen Machinationen Lehre Christi. Das ist die Wahrheit, und wasmaßen der Klerisei zum Trotz durchdringen und das Lügenwerk jede Wahrheit mit einer heiligen und unbesiegbaren 1 der Psasfen der verdienten Schande preisgeben. Die römische katholische Glaubenslehre gleicht einem Baum von dem das auf alle Bäume zutreffende Trostwort gilt, daß die Vorsehung dafür gesorgt hat, daß koaner in den Himmel aufiwachst. Beim

besagten römischen Baum haben aber neben der Vorsehung a' die Pfaffen dafür gesorgt, daß er zugrund gehen muaß, denn sie haben im blinden Vertrauen auf den ewigen Bestand der Dummheit des Menschen stammes nach dem Vorbild der Christbaumhändler so viele künstliche Aeste daran ge bohrt, daß es ihm ans Leben gangen ist und er trotz aller Glaubenseiferer von Jahr zu Jahr sichtlich ab stirbt. Der französische Zwiesel, dear die meisten Früchte getragen hat, ist so guat wia hin, und durch sein Verdorren fallt

verteidigt, Kriege geführt, zahlreiche Kriege ang'stiftet und eine Grau samkeit ohne Gleichen in unsere Justiz gebracht, und das alles nn Namen Christi, des friedfertigen Menschen freundes ohne Gleichen. Und dö Mander wollen seine unfehlbaren Nachfolger sein. Na, hochgeehrte Klerisei, dear Bam hat sein Wachstum für Zeit und Ewigkeit verloren. Der Bürgermeisterei scheint um ihre Macht und Herrlichkeit bange zu sein denn sie fangt an der gefürchteten und trotz der Schützenhilfe des deutschen Kaisers

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