? des GesetzentwurseS einer Kritik unterzieht, sagte er weiters: Die Herren von der jetzigen Majorität im Landtage versprachen uns schon seitJahren das Blaue vomHimmel herunter, wenn sie einmal ans Ruder kämen; aber in Schul- und Lehrerfragen haben sie bereits fchmählichen Schiffbruch gelitten und konnten trotz der sicheren Versprechen, die ein ehrlicher Mensch zu halten pflegt, nichts bieten. Am „Jüngsten Tage' aber brauchen wir kein Gesetz mehr und ein solches, wie uns in Aussicht gestellt ist, schon gar
nicht. Der Herr Statthalter, der Förderung des GehaltSgesetzeS versprochen hatte, glänzte bei der Beratung durch Abwesenheit, griff aber dafür bei Beratung der Agrarvorlagen begeisternd in die Debatte ein. Trotz der bestimmten Zusicherung an unsere Obmänner Griffemann und Reinisch, daß diesmal dieRekrutenvorla ge nicht vor Januar bewilligt werden solle, um dadurch eine Januartagung des Landtages zu erzwingen, bewilligte der Land tag 24 Stunden später die Rekruten einstimmig und ohne Debatte
) in einer später stattfindenden vertraulichen Sitzung behandelt werden wird. Herr Lehrer Zog geler von Lengmoos machte aus zwei in verschiedenen Zeitungen erschienene Artikel ausmerksam, welche sich direkt gegenüber stehen. Der Vorsitzende ließ sodann folgende Resolution zur Verlesung bringen: „Die in Bozen versammelte deutschtirolische Lehrerschaft bedauert auss tiefste, daß die Lösung der Lehrergehaltsfrage trotz der bindenden Zusagen der Abgeordneten aller Parteien abermals auf unbe stimmte Zeit verschoben
wurde. Unter der Lehrer fchaft Tirols herrscht tiefe Erregung darüber, daß der Landtag selbst das Wenige, das er in sichere Aussicht gestellt hat, trotz sechswöchentlicher Tagung nicht bewilligte. Die Lehrerschaft ist heute der Ueberzeugung, daß es weniger an Zeit und Geld, als an Einsicht und Willen gebrach. Daß für das wichtigste Landesint.reffe keine Mittel vorhanden oder aufzubringen waren, fällt uns schwer zu glauben, angesichts der Freigebigkeit, mit welcher der Landtag gerade