Jahrg. XI7. ,)Tii-o!er V olksbote/'' Seite s. ist eine andere Nummer. Bei unseren schweren Zeiten, wo der Baue» häufig, mehr an sein Gu: angehängt als darauf einge wachsen, lsi, da heißt's sich .kümmern und sorgen Tag und Nachl, heut' so wie morgen, da heißt's rechnen und raiten. sparen und klemmen, rackern und sich plagen, was nur die Rippen tragen, falls einer nicht wie ein abgebissener Türkenkolben vom Estrich herunterplatzen will. Wenn aber ein Bauer trotz Schulden und Lasten, trotz Unglück
und Mißwachs, trotz aller ungünstigen Verhältnisse durch Sparen, durch Kämpfen und Arbeiten sich durchringt und aus seinem Gu:e fest sitzen bleibt, so iest wie ein Nagel, der mit dem Hammer in die Wand getrieben wurde, dann ist er in meinen Augen ein Ehrenmann durch und durch, er mag selbstbewußt und keck überall seinen Namen mit großen, dicken Buchstaben unterschreiben, er ist gewissermaßen ein Held, der sein Vaterland gerettet hat. — Heutzutage leider ist dieses Ringen und Kämpfen, dieses Schinden
, als herausläuft, der Herr Gast geber bleibt häufig ein König Johann ohne Land, das heißt, ein Wirt ohne Gäste; wenn einzelne Herrenleute kommen, muß er sich bücken und drücken wie ein Bedienter und trotz allem Knix und Knax bleibt er doch nur ein armseliger Kreuzerpax; im Herbst muß er Geld leihen — dann kommen die Tauzpseifer und Bodenschleifer, die blasen und drechseln ihm noch die letzte Ehre und das Ansehen aus dem Haus, über Jahr und Tag aber ist der Schneider beim Nadelloch aus. — Es gibt noch mehrere
be redet ihn, er solle das Knechtsein aufgeben und Fremdenführer werden: als solcher verdiene er zehnmal mehr und übers Jahr könnten sie beide ihr Geld zusammenschießen und heiraten. Florian geht trotz der ernsten Warnung des Bauers darauf ein, vernarrt sich ganz in die Rosl, leiht ihr von seinem Geld und wird immer mehr von derselben ausgebeutet. Sein Verkehr mit dem Mädchen wird mehr als bedenklich, es kommt ihm aber schon der Verdacht, daß die Rosl es nicht auf ihn, sondern nur auf sein Geld