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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 04.02.1933
Umfang: 8
ReparatlonsverpflichtungcN blieb Oesterreich verschont und eine Kriegöfchuldfrage, wie sie Deutsch land heute noch beschäftigt, kennt es Nicht. Aber trotz dieser Schonung hat sich Oesterreich nicht erholt, ob wohl es seine inländischen Kriegsschulden durch die Inflation abgeschüttelt und seine Volkswirtschaft in takt aus dem Kriege übernommen hat. Und heute ist seine gesamte Lage derart schlecht, daß nicht nur nn Ausland, sondern auch in Oesterreich selber die Lebensfähigkeit des Staates bezweifelt wird und der Glaube

. Und da diese Führung in allen Einzelstaaten versagt hat, war auch nie anzunehmen, daß sie auf internationalem Boden erfolgreich fein werde: daher hat auch der Völkerbund und kas in ternationale Arbeitsamt trotz aller Geschäftigkeit die wirtschaftliche Zersetzung Europas nicht aufzuhalten ver mocht. Man lernt nicht aus den Mißerfolgen 5. Für Den Kenner der Volkswirtschaft bildet diese Entwicklung keine Ueberraschung. Erstaunlich ist höchstens die grenzenlose Geduld, mit welcher die Völ ker die Folgen

von einer Weltwirtschaftskrise rmd denkt dabei ohne weiteres an eine Weltursache, d. h. an eine einheitliche zentrale Ursache, aus der sie entsteht. Der eine betrachtet als „Weltursache" die sogenannte Überproduktion, wöbet er allerdings die Erklärung, weshalb denn mif einmal dieser Warenüberschuß trotz größter Bedürftigkeit der Völker entsteht, schuldig blei- ben muß. Der andere denkt an eine wirtschaftliche Rückwirkung politischer Störungen, führt die verderb lichen Zölle auf politisch-nationale Momente zurück

und wiederum die Erklärung, wieso denn die Staaten trotz des Rufes nach internationaler Zusammenarbeit die Zollmauern errichten und erhöhen, schuldig bleiben. Wie der andere reden von einer Strukturkrise und ver- wechseln dabei die Ursache und Folge: denn wenn heute tatsächlich eine Entwicklung zur Autarkie, zur geschlossenen Nationalwirtschaft eingesetzt hat, so ift dies ja nicht die Ursache, sondern im Gegenteil ge rade eine Folge der in den verschiedenen Staaten herr schende Krise, und zwar eine Folge

, obwohl es wie Frankreich Siegcrstaat war. Englands Krise begann schon 1921-22 mit Churchills Rückkehr zur Goldwährung und dauerte mit größter Heftigkeit bis 1932, erst seit dem 21. September 1931 macht sich eine fortschreitende Besse rung bemerkbar, seit dmr Tage nämlich, da England die Goldwährung verlassen und zur Festigung des In landpreisstandes übergegangen ist. Wie läßt sich die englische Krise trotz Reichtmrr, trotz Sieg, trotz Ko lonien, trotz politischer Machtstellung „international

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Wörgler Nachrichten
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Seite 6 von 6
Datum: 04.02.1933
Umfang: 6
Reparationsverpflichtungen blieb Oesterreich verschont und eine Kriegsschuldfrage, wie sie Deutsch land heute noch beschäftigt, kennt es nicht. Aber trotz dieser Schonung hat sich Oesterreichs nicht erholt, ob wohl es seine inländischen Kriegsschulden durch, die Inflation abgeschüttelt und seine Volkswirtschaft in takt aus dem Kriege übernommen hat. Und heute ist seine gesamte Lage derart schlecht, daß nicht nur im Ausland, sondern auch in Oesterreich selber die Lebensfähigkeit des Staates bezweifelt wird und der Glaube

es nicht am politischen System. Und da diese Führung in allen Einzelstaaten versagt hat, war auch nie anzunehmen, daß sie auf internationalem Boden erfolgreich sein werde: daher hat auch der Völkerbund! und das in ternationale Arbeitsamt trotz aller Geschäftigkeit die wirtschaftliche Zersetzung Europas nicht aufzuhalten ver mocht. Man lernt nicht ans den Mißerfolgen 5. Für 'den Kenner der Volkswirtschaft bildet diese Entwicklung keine Ueberraschung. Erstaunlich ist höchstens die grenzenlose Geduld

, daß die Wirtschaftskrise als Welterscheinung betrachtet wird. Man redet von einer Welttvirtschaftskrise und denkt dabei ohne weiteres an eine Weltursache, d. h. an eine einheitliche zentrale Ursache, aus der sie eMsteht. Der eine betrachtet als „Weltursache" die sogenannte Ueberproduktion, wobei er allerdings die Erklärung, weshalb denn auf einmal dieser Warenüberschuß trotz größter Bedürftigkeit der Völker entsteht, schuldig blei ben muß. Der andere denkt an eine wirtschaftliche Rückwirkung politischer Störungen

, führt die verderb lichen Zölle auf politisch-nationale Momente zurück und wiederum die Erklärung, wieso denn die Staaten trotz des Rufes nach internationaler Zusammenarbeit die Zollmauern errichten und erhöhen, schuldig bleiben. Wie der andere reden von einer Strukturkrise und- ver wechseln dabei die Ursache und Folge: denn wenn heute tatsächlich eine Entwicklung zur Autarkie, zur geschlossenen Nationalwirtschaft eingesetzt hat, so ist dies ja nicht die Ursache, sondern im Gegenteil ge rade

. Italien aber geriet von 1925 an immer tiefer in die Krise, obwohl es wie Frankreich Sicgcrstaat war. Englands Krise begann schon 1921-22 mit Churchills Rückkehr zur Goldwährung und dauerte mit größter Heftigkeit bis 1932, erst seit dem 21. September 1931 macht sich eine fortschreitende Besse rung bemerkbar, seit dem Tage nämlich, da England die Goldwährung verlassen und zur Festigung des In- landpreisstandes übergegangen ist. Wie läßt sich die englische Krise trotz Reichtum, trotz Sieg, trotz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1928
Umfang: 8
, daß in Tirol, trotz Heimatwehr und Unternehmerterror, trotz offen kundiger Parteinahme der Behörden für gesetzmißachtende Unternehmer, die Gewerkschaftsbewegung nicht zu schwä chen oder gar auszurotten sei. Leder den Verlaus der Landrsiousereuz orientiert nachstehender Bericht: Nach 9 Uhr leitete die „Typographia" die Verhand lungen stimmungsvoll mit Uthmanns kraftvollem nordi schem Kampflied „Tord Foleson" ein. Im Namen der Landesgewerkschaftskömmission eröfs- nete sodann Gen

. H ü t t e n b e r g e r die Konferenz, darauf hinweisend, daß im Berichtsjahre nach längerer Zeit wieder ein Mitgliederzuwachs innerhalb der Tiroler Gewerkschafts bewegung zu verzeichnen sei. eine Reihe Erfolge zu buchen sind, trotz Arbeitslosigkeit und Arbeitskräfte überflüssig machender Rationalisierungsbestrebungen. Alle Versuche der Unternehmer, die Schlagkraft, Werbekrast und Einigkeit der Gewerkschaften zu hemmen, sind erfolglos geblieben, trotz der von den Unternehmern und bürgerlichen Parteien gehätschelten christlichen

und nationalen Gewerkschaften, trotz der sogen, „unabhängigen" Gewerkschaften, trotz des beispiellosen Terrors in den Betrieben, der die Arbeiter in die Heimatwehr pressen will. Trotz dieser Mittet, die freien Gewerkschaften zu schwächen, ist es uns gelungen, im Jahre 1927 vorwärts zu schreiten. Möge die Konferenz da zu beitragen, daß es auch weiterhin mit unserer Gewerk schaftsbewegung vorwärts gehe! Nachdem der Vorsitzende der Toten des Jahres ge dachte. begrüßte Nationalrat S ch e i b e i n im Namen

, die aber schließlich doch von Erfolg gekrönt sei; die Mitgliederzahl wachse und bei den Be triebsratswählen am Samstag gelang es der freien Gewerk schaft. ihre Stimmenzahl seit der letzten Wahl um 45 zu vermehren, so daß jetzt die Zahl der sreigewerkschaftlich Stimmenden so groß ist wie die der gehätschelten Christ lichsozialen. Trotz Terror und der Tatsache, daß 90 Pro zent der Arbeitenden in der Täbakfabrik Arbeiterinnen sind. . Sekretär Härtl (Metallarbeiter) begrüßte es, daß die Reorganisation

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.07.1931
Umfang: 8
die erfreuliche Feststellung -machen, daß trotz der Krise, trotz der würgenden Arbeitslosigkeit die gewerkschaft liche Aktionskraft keineswegs geschwächt ist. Man ist im- mer wieder erstaunt, wenn man in den Berichten der ein zelnen Verbände liest, daß trotz der furchtbaren Krise Lohn- erhö-hungen durchgesetzt werden konnten, daß Angriffe auf Kollektivverträge abgewehrt worden sind und daß das große Gebäude der kollektiven Arbeitsverträge im Jahre 1930 im ganzen unversehrt behauptet worden

ist. Wenn man da sieht, wie die Buchdrucker im Jahre 1930 einen der schwer- sten Angriffe auf ihren Tarif abwehren konnten; wie die Landarbeiter trotz der schweren Agrarkrise und trotz dem Heimwehrterror auf dem flachen Lande ihren Organisa tion Sstand zu behaupten und ihre Kollektivverträge zu er halten vermochten; wie die Bauarbeiter trotz der einseitigen Stellungnahme des Bundeskanzlers Schober gegen die Bau- arbeite dlöh ne in zähem Ringen eine Lohnerhöhung durch- fetzen konnten; wie die Holzarbeiter trotz

der beispiellosen Krife in der Holzindustrie noch eine Lohnerhöhung zu errin gen vermochten; wie die Schneider erfolgreiche Lohnbewe gungen zu führen imstande waren; wie die von den Gel- ben eine Zeitlang bedrohte Front der Hotel-, Gast- und Kaffeehausangestellten ohne jede Einbuße aufrechterhalten wurde; wie die Organisationen der privaten Angestellten trotz dem brutalen Abbau in den Industriebetrieben, trotz dem gerade gegenüber den Angestellten verschärften Druck der Unternehmer ihre Kampfkraft erhalten

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 24.12.1925
Umfang: 8
Asiatismus, zum Teile verdunkelt worden ist, so konnte er doch trotz allen Mißgeschickes aus den Gemütern der Deutschen nicht ausgetilgt werden, wie man es gerne feindlicherseits erstrebt hätte. Deutscher Geist hat sich den lebensverdiisternden Schlinggewächsen minderwertigen Fremdgeistes immer mehr zu entwinden verstanden. Deutsche Gnstesheroen haben im Laufe der Jahrhunderte unser Volkstum wieder in das Licht der Leben weckenden und Leben erhaltenden Sonne geführt, so daß es in seinem Innern gefestigt

, allen Stür- men Trotz zu bieten vermag. Auch die Slurmnächte der Jetztzeit wird deut sches Volkstrrm ungebrochen überdauern. 2llle Siegkraft eines edlen Volkes liegt im Gei sie seiner Vesten und Weise st e n. Dieser Geist ist wahrer Sonnengeist, der die Ge müter der Jugend entflammt und die Herzen der Alten mit neuer Hoffnung für des Volkes Zu kunft erfüllt. Dem deutschen Volke blüht noch einegroßeZukunft; derm es steht sozusagen erst am Anfang einer neuen Zeit, der sein von den Schlacken niederell

), „erscheint im Hinblick aus Weiteres als ein Mittel, wodurch das Schlechte seinem Unter gang entgegenfault. Was der- Verwesung wert ist, mag ihr anheimsallen. Cs geschieht ihm auf diese Muse sein Recht. Nur das Gediegene kann sich auf die Dauer erhalten und hat allein Aussicht, sich schließlich trotz allem durchsetzen. Aeber Le- bensankränkelungen und moralischen Lebensver- gistungen werden Natur und Kultur hinausgelan gen und wie über hohle Nichtigkeiten hinweg schreiten." In diesem Geiste

ist, als dies vor einigen Jahren der Fall war. Teile des Baumes tragen nicht einmal ein be scheidenes Kerzchen, höchstens ein schwacher Lichfftrahl dringt von anderen Teilen des Bau mes zu ihnen. Ich denke dabei an unsere gepeinig ten und entrechteten Voksgenossen in Südtirol, in der Tschechoslowakei, in Jugoslawien und an die übrigen Auslanddeutschen, die durch die Frie densdiktate vom geschloffenen deutschen Sprachge biete trotz des verheißenen Selbftbeftimmungsrech- tes abaetrennt wurden. Für sie gilt die Freuden botschaft

Gebrauch machen, die uns auch in diesen traurigen Tagen noch zur Verfügung stehen. Ich bin nach wie vor der Aeberzeugung, daß beispielsweise die Italie ner die Deutschsüdtiroler anders behandlen wür den, wenn es sich jeder Deutsche zur Pflicht ma chen würde, für einige Jahre Italien zu meiden, anstatt den Vekämpfern unserer Volksgenoffen die Mittel zu liefern, die der kostspielige Anter- drttckungsapparat erfordert. Wenn aber trotz der überaus traurigen Lage der Auslanddeutschen dennoch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.07.1916
Umfang: 8
schaft lange nicht so scharf den ihr eigenen Geist dem Staate ausgezwungen hat, als es der deutschen Ar beiterschaft trotz preußischem Militarismus gelun gen ist. Das sind die Gegensätze, die heute die deut sche Politik bewegen, die dadurch eine internätronale Bedeutung erlangt, die leider nur von den Oester reichern voll gewürdigt werden kann, weil ihr Blick nicht durch heimische politische Vorgänge und Pro bleme abgelenkt wird. Die Oesterreicher aller Klas sen und Parteien erleben heute den Kampf

und daß sie in diesem geschichtliche M-> ment auch getan werden mußten. Die Frage ist nicht inehr der 4. August, die Frage ist nun, was sollen beide weiter tun: der Staat und die Arbeiter schaft. Wie sollen sie leben, wirken, schaffen, sie, die täglich Zusammenkommen müssen, die beide stark, mächtig sind. Wir haben keine Arbeiterschaft, die leistungsfähiger ist, trotz alledem, wir haben keinen Staat, der widerstandsfähiger ist, trotz alledem. Das Problem ist heute die gemeinsame Arbeit, die Zukunft nach dem Kriege. Ein Problem

zwischen dem Staate und der Arbeiterschaft da ist, daß er voll empfunden wird, trotz der Kompromisse des Augenblicks, trotz der friedlichen Arbeit des praktischen Lebens. Wir müssen den Staat erobern, jeden Tag, jede Stunde, jeden Augenblick. Jede seiner Einrichtungen, die wir mit unserem Geiste erfüllen können, müssen wir zu erfüllen suchen. Die Arbeiterschaft ist die Trä gerin der Demokratie, sie muß das Blut sein, das in den Adern des Staates kreist. Kann ich das. Herz noch nicht mit diesem Blute erfüllen

aus, den Kampf immer wieder zu näh ren, bis auch der zweite und der dritte angetreten war — die Kraft reichte aus — trotz der sehr gro ßen Verluste, die alle Gegner, auch nach eigenem Eingeständnis, erlitten haben. Im Westen hatten die Engländer anfänglich nur geringe Erfolge errungen und mit dem Ungestüm der Franzosen zu beiden Seiten der Somme nicht gleichen Schritt gehalten. Vielleicht war es doch nicht allein die sichtbare Verstimmung ihrer Bundesge nossen, die sie zu neuen, größeren Anstrengungen zwang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.06.1924
Umfang: 8
im Nationalrate, Herr Steinegger? Oder im Tiroler Landtag, Herr Loreck? Gerade in diesen Körperschaften wird der „Mir-san-mir"--Standpunkt rücksichtslos vertreten und die Wünsche einer weit größeren Minderheit als sie die Christlichen in der Tiroler Arbeiterkam- ‘ mer darstellen, unberücksichtigt gelassen. Die freien Gewerkschaften können jedoch trotz ihrer großen Ueberzahl in der Kammer mit Fug und Recht behaupten, daß sie das Recht der Mehr heit nur in den allerseltensten Fällen ausgeübt ha ben. Meistens

vertretend daß in der Arbeiter kammer allgemeine Arbeiter- und Angestell- ten-Jnteressen vertreten werden müssen, ohne Rück sicht auf die gewerkschaftliche Richtung. Der Ver fasser dieser Zielen war einer der eifrigsten Vertre- . ter dieser Politik. Wenn über trotz aller Objektivi tät, trotz der weitgehendsten Berücksichtigung der Minderet immer und immer wieder von dieser : die Pauschalverdächtigung einer Parteiwirtschaft ! ausgestellt wird, so sei den Herren gesagt, daß die Mehrheit

Partei vorübergehend in die De fensive. Aber wir sind aus der Verteidigung zum Angriff vorwärtsgeschritten. Das Ergebnis der Landtagswahl in Thüringen, in Mecklenburg und in Bayern zeigt uns einen Tiefpunkt der Bewe gung, aber das Ergebnis der Reichstagswahl in diesen Ländern beweist uns, daß wir wieder vor wärtsschreiten, daß unsere Genossen trotz allen Elends, trotz aller Not, trotz allen Ueber- muts der Unternehmerklasse, trotz aller Scharf macherkünste der großen Bergherren, wieder hoff

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 12
Datum: 22.04.1906
Umfang: 12
. Abgesehen davon, daß sie sich sonst den Teufel um die Aussprüche scheeren und z. B. trotz des klaren Bibel spruches „Du sollst nicht töten" bei jeder Hinrichtung offi ziell beteiligen, geben sie dem zi tierten Bibelspruch, der die Un trennbarkeit der Ehe verteidigen soll, a ganz a andere Auslegung und lüagen obendrein no an Hau fen aus Eigenem dazua. Wenn man sich an den genauen Wort laut haltet, so hoaßt der Satz: „Was Gott zusammengefügt, das soll der Mensch nicht trennen", net mehr und net weniger

, oder Liab zu Liab, wia's Gott macht, sondern sie knüpfen die Leut die Mehresteweil nur mit den gegenseitigen Vorteilen aneinander. Von 100 Braut paaren, dö die Pfaffen wirtschaftlich zusammenfügen, fein in Wahrheit no lang net zehne von Gott in Liebe ver bunden worden, sondern die Leut heiraten gewöhnlich nur derentwegen z'samm, weil sie von anander die besten wirt schaftlichen Vorteile erhoffen. Mit einer solchen Ehe hat Gott der Herr trotz der gegenteiligen Versicherung der Pfaffen net das Mindeste

zu tuan. I mag mir über Gott und feine Eigenschaften und sein Tuan und Lassen net den Kopf zerbrechen, weil's erstens zwecklos ist, und zweitens, weil er, wenn er uns von sich was wissen lassen wollt, dazua tausend bessere und ver läßlichere Mittel hätt als die Pfaffen. Soviel ist mir aber trotz meiner begründeten Unlust, über das Wesen Gottes nachzudenken, doch klar, daß er, wenn er über haupt eines Zornes fähig war', wozu i' ihn zu hoch halt, sich über die pfäffische Ehebindung nur ärgern könnt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 24.02.1918
Umfang: 12
r, TS sU eile <6, ül dm Da Ikon Dämonische Annon- ren-LxyrSitton A.-A. Gofla. Alle Jla hrlchten. Berichte fow'e andere MlNellungea slnS »u sch!7en in die SchrlftleNunz Sss „Alpen! See Sole". oaumlirchen (ttnlerlnntal. Telepchon: DaumNrchea Nr. i. Nr. 8. Innsbruck Sonntag, den 24. ^ebrnnr Iahrianf; 10!8 Trotz?! gibt doch nach. In der letzten Sitzung der Friedenskonferenz zu Brest-Litowsk am 10. ds. hat der Führer der russischen Abordnung, der bekannte jüdische Trotz kopf Trotzki erklärt, daß Rußland

unter Verzicht aui einen förmlichen Friedensschluß den Kriegs zustand für beendet erkläre und die völlige De- | Mobilisierung (Entlassung) der russischen Streit« j kräfte anordue. Alle Welt faßte das so auf, daß die Russen beziehungsweise Herr Trotzki und sein ; Anhang diese Form der Beendigung des Krieges [ gewählt habe, damit es sich etwas schöner aus- [ nehme. Was sie wollten, konnten sie trotz des langen Redens nicht erreichen, die verlorenen Ge biete waren nun einmal für Rußland verloren, offen zugeben

mit demselben durch den Friedensschluß nicht . im geringßen berührt werde, das heißt: durch den - Friedensschluß mit der Ukroine werde dieselbe - nicht bebindert. trotz ihrer. Selbständigkeit, ein Glied dc«s russischen Bölkersiaatcs zu sein oder ?u werden, je nachdem sich das gegenseitige Ver- hältms gestalte. Trotzki war daniit ober nicht - Sufriedeu, ging nach Petersburg und ließ durch den Oberbefehlshaber Krylenko drei Stunden, nachdem der Temobilisierungsbcfehl erflossen war, denselben zurücknehmen. Genützt

Selbständigkeitsgelüste und das Frieden- . scbli ß'n aust'eiben. Die Ukraine sollte es in erster Linie büßen, daß sie es gewagt hatte, einem Trotzki Trotz zu. bieten und nach den von ihm : mit solcher Feierlichkeit aufgestellten Grundsätzen, zu handeln. Und so wurden die russischen Ban den in die Ukraine gesandt, um dort zu sengen und zu brennen, namentlich die Getreidevorräte und Saaten zu vernichten, die Bahnen zu zer stören, friedliche Bürger zu morden und derglei chen, uns halt die Arbeit eines rich igen Revo lutionärs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.06.1910
Umfang: 8
, kann sich auf die Gefolgschaft her Bevölkerung be rufen. Mir haben beiläufig eine Ahnung, wo heute die Vürgermeisterpartei wäre, wenn am Montag.die Be völkerung von Innsbruck als Gleiche unter Glei chen den ganzen Gemeinderat gewählt hätte. T^nn trotz des hohen Wahlzensus', trotz der Begünstigung der Gewerbetreibenden (Gewerbetreibende sind mit 6 Kronen direkter Steuer Eemeindewahler!), welche zum überwiegenden Teil aus bekannten .Gründen es nicht wagen, gegen die Bürgermeisterei zu stimmen, konnten die Dürgermelsterei

sind: Tie Alldeutschen haben am Wahlkampf nicht teilgenommen. Und da die BÄrgermeisterei den ehemaligen alldeutschen Parteigänger und Gemeinderatskandidaten, den Ei senhändler Schjwjeiggl, mit auf die Lifte nahm, kann wähl ruhig gesagt werden: Schweiggl hat — alte Liebe rostet nicht! — den größeren Teil der ehe maligen alldeutschen Wähler für die Bürg ermeisterei- Lifte gewonnen. Aber trotz dieser Schützenhilfe bleibt der „große Sieg" der Bürgermeisterei hinter dem vorjährigen zurück und wohll

. Aus allen diesen Umstän den schöpften ja die „Innsbrucker Nachrichten" die Hoffnung, daß diese Gemeinderatswahl sozusagen das Unterpfand für die Eroberung der Innsbrucker Reichsratsmandate durch die Bürgermeisterei sein werde. Heute kann das Blatt andere Studien an stellen. Die erhofften 600—900 deutschnationalen Stimmen sind trotz der alldeutschen Schützenhilfe auf 678 zusammengeschrumpft, und aus den 200 Wäh- lern, welche für die Sozialdemokraten stimmen soll ten, sind 400 geworden. Es schaut verteufelt trüb

Wahlrecht haben also, trotz der Riesen plakate, der gedruckten Konfus ionsrede des Herrn Thürner, der Wählflugblätter und bet zahllosen Schlepper (die natürlich taten, als ob die Christlich- sozialen die Mandate schon in der Tasche hätten), mit und ohne Tonsur gar nicht gezogen. Es täte uns wundern, und zweifeln müßten wir an der Ver nunft der Innsbrucker, wenns anders wäre. Tie christlichsozialen Hausherren sind bei der Steigerung der Wohnungspreise in der Regel die viel ärgeren „Ruach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1910
Umfang: 8
12 Kr.; durch die Post monatlich 1-20 Kr., vierteljährig 3-60 Kr., halbjährig 7-20 Kr., ganzjährig 14-40 Kr. Einzelnummern Ln Innsbruck und auswärts 10 Heller. In Deutschland vierteljährig 3-90 Kr., in der Schweiz vierteljährig 4-50 Kr. Nr. 124 Innsbruck, Montag, 17. Oktober 1910 18. Zahrg. Trotz alledem! Innsbruck, 16. Oktober. Tausende neuer Feinde sind in den letzten Jah ren der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung er standen. Feinde, die sich mit dem Schwerte der Lüge umgürten und gemeines Gift ins politische

Verräter an der Arbei terklasse. Auch wir Tiroler können, wie die jüngste Zeit gar treffend lehrt, von dem konzentrischen Aufmarsch unserer unterschiedlichen Gegner ein Liedlein singen. Heftiger als vielleicht anderswo schwingt die Allianz des politischen Sumpfes ihre hohle Keule über unsere Häupter. Schäbiger als anderswo versucht ein „unparteiisch" sein wollen des Blatt verleumderisches Gift über uns in die Massen zu träufeln, und meldet oft triumphierend das nahende Ende unserer Partei. Aber trotz

der vereinten Mühen unserer Gegner, der Allianz der Kloaken, trotz dem immer wieder gemeldeten Massenabfall von der Partei, trotz des prophezeiten baldigen Endes unserer Bewegung ist sie in diesem Jahre wacker vor sich geschritten. Wie in keinem der vorhergegangenen Jahre hat die Par tei sich innerlich konsolidiert und sich Waffen ge schmiedet, die in den Tagen des Kampfes mit wuch tiger Schärfe niedersausen werden auf unsere Gegner. Vor wenigen Wochen feierten wir die Eröffnung des eigenen Heimes

lichtbrin gend hinausflattern in die finsteren Gaue des Lan des als ein Wahrzeichen, daß die verleumdete, ver dächtigte und so oft totgesagte sozialdemokratische Partei in Tirol lebt, sich rüstig fortentwickelt und fortschreitet trotz alledem und alledem. Rüstig an die Agitation, jeder werde Abonnent, jeder werbe Abonnenten und vereinte Tatkraft soll bald ein neuer Fortschritt krönen. Große Laudtagswahlrechts- Jemonstration. Der Freitag Abend hat den Beherrschern des Landtages deutlich wahrnehmbar

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 05.05.1915
Umfang: 8
, ein solcher Krieg müsse binnen der kürzesten Frist eine Entscheidung bringen, da einerseits die Riesen kosten desselben die Völker erdrücken müßten, anderer seits es aber nicht möglich wäre, die Millionenheere zu verpflegen. Nun dauert dieser Krieg schon mehr als 9 Monate und keine einzige von den gemachten Vorhersagungen hat sich als richtig erwiesen. Trotz des Millionenaufgebotes von Streitern, trotz der ver heerenden Wirkungen der modernen Waffentechnik und trotz der unbestreitbaren Uebermacht

den Glauben an die Macht der teuren Dampf walze Rußland noch nicht eingebüßt. Heute verhehlt man sich es weder in London, noch in Paris, daß Rußland, trotz seines Riesenaufgebotes an Kämpfern, nicht imstande war, auch nur den geringsten dauern den Erfolg zu erringen. Rußland steht heute noch immer dort, wo es im Oktober gestanden hat. Die Einnahme von Przemysl kann keineswegs als Aktiv post in die russischen Kriegserfolge eingestellt werden. Steht doch diesem Gewinn der Verlust der Bukowina gegenüber

. Und in den Karpathen steht die eherne Wacht unserer Monarchie ungebrochen in ihrer Macht, trotz der verzweifelten Angriffe der russischen Scharen, die sich bemühen, unter Darbringung der schwersten Menschenopfer wenigstens einen bleibenden Erfolg zu erzwingen. Rußland gibt sich alle erdenkliche Mühe, um die sinkende Kriegsbegeisterung seiner Verbündeten und Geldgeber ein wenig aufzupulvern. Mit welchem Er folge. wird sich ja zeigen. Die Wutausbrüche der eng lischen Presse lassen uns einen tiefen Blick tun

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 08.02.1919
Umfang: 12
, Dichter des tiefen sozialen Empfindens, hast du vergessen, was ein Größerer sagte? „Durch Nationalität zur Bestialität . ." Nur Franzosen? Henri Barbusse, der Dichter des lange verbotenen erschüt ternd-wahren Kriegsbuches von der französischen Front, „Le Feu", wendet sich in folgendem Aufruf, den das Pariser Blatt „Populaire" veröffentlicht, an die geistigen Kämpfer im Hin terland: „Geistige Kämpfer in aller Welt! Trotz allen Blutes, das uns zum Trotz von unseren Händen trieft, harren unsere Hände

wird es wagen, sich gegen uns zu er heben, gegen uns sich zu bekennen! Wir wollen nicht, daß man sich unser bediene, um den Krieg nach dem Frieden fortzu setzen! ^ Geistige Kämpfer der noch gestern feindlichen Länder! Wir haben Eile, wieder Fühlung mit Euren Hirnen und Herzen zu gewinnen! Geistige Kämpfer in aller Welt! Wir wissen, daß Ihr, die Ihr so denkt wie wir, Unzählige seid, und daß auch Ihr fünfzig Monate lang, trotz der Lauterkeit Eurer gerechten Seelen, ein Leben von Sünden hingebracht habt

und in die leuchtende und sittigende Kraft der Vernunft zu bewahren. Wilson war unser mächtiger Freund. Seine Stimme war die unsere. Unsere Stimme wird die seine sein, trotz al lem und trotz aller. Geistige Kämpfer aller Länder! Hellseherisch, den sich fort erbenden Hätz verachtend, st r e ck e n wir Euch brüder lich unsere Hände entgegen. Unsere Aufgabe von morgen wird rauh sein, schwerer noch als die von gestern. Sie wird uns ohne Unterlaß im Angesicht unserers Gewissens in den Mittelpunkt voir Verfolgungen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.10.1929
Umfang: 8
unserer Brüder in Südtirol vor der ganzen Welt ein getreten ist. Wenn Stresemann trotz dieses seines Strebens, das in seinen Endzielen nur von den Feinden des deutschen Volkes oder von politischen Analphabeten bekämpft wer ben kann, zu den stärkst umstrittenen Persönlichkeiten der Gegenwart gehörte, so liegt der Grund hiefür wohl darin, daß die Mittel, die Stresemann für die Er reichung seiner Ziele verwendete, nicht allgemeine Billi- gum fanden. Stresemann stand auf dem Standpunkte

, M ein nicht durch seine Schuld entwaffnetes Deutschland nicht mit Gewaltmitteln, sondern nur im Wege der Verständigung wieder seine Weltgeltung erlangen könne. Von diesem Wege ist Stresemann trotz öer heftigsten Kritik von dem Augenblicke an nicht mehr abgowichen, seit dem die Geschicke des Reiches in seine Hand gelegt wurden. Daraus erklären sich auch die wech selnden Mehrheiten, Mt denen Stresemann sein Ziel zu erreichen suchte. Stresemann war eben nicht ein Dok trinär-, sondern ein Realpolitiker

genommen hatte, Gelegenheit, mit ihm über seine politischen Pläne zu sprechen. Er war trotz Inflation, trotz Besetzung des Ruhrgebietes, trotz der Separationsbestrebungen im Westen Deutschlands nicht mutlos und entwickelte mtt seine Pläne, die auf dem Wege der Verständigung zur Befreiung Deutschlands führen sollten. Rück schauend, darf ich heute sagen, daß Stresemann einen Großteil 5 essen erreich t hat, was er wollte, Ttresemann wurde dadurch nicht mißmutig. Als ich vier tzahre später im Herbste 1927

bemüht, doch alle Anstrengungen waren umsonst. Bor halb 6 Uhr früh trat mit einem neuen schweren Schlaganfall Atemlähmung ein, die den Tod zur Folge hatte. Nach Ansicht Profeffor Zondeks mutzte mit diesem schmerzlichen Ereignis bereits seit zwei Jahren gerechnet werde«. Am Sterbebette weilten die Gattin und die zwei Söhne Stresemanns. Kurz nachdem öer Minister ent schlafen war, wurde trotz der frühen Morgenstunde die Reichsregierung benachrichtigt. Der alte Mit arbeiter und Privatsekretär

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Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1932
Umfang: 8
gebührengesetz einzubringen. Von einer Erfüllung der übrigen großdeutschen Heeresreformforderungen, namentlich der Entpolitisierung, die ebenso tief in der Bevölke rung wurzelt, ist aber auch jetzt nicht die Rede. Die christlich soziale Partei wird sich erst dann mit der Frage der Entpoli tisierung der Wehrmacht befreunden, wenn ihr dank der „segensreichen" Tätigkeit der Obersten Heeresleitung die Wehr männer vollkommen aus der Hand gekommen sein werden. Starke Ansätze hiezu sind bereits trotz

aller Machinationen, die Soldaten bei der Stange zu halten, unzweifelhaft vor handen. Weil dank dieser Machinationen der Ausgang der letzten Vertrauensmännerwahlen im Bundesheer für die Christlichsozialen noch günstig war, hat sich die Regierung nun veranlaßt gesehen, ein neues Heeresgebührengesetz dem Nationalrate vorzulegen. Die Regierung dürfte trotz des Eifers, den sie für die eheste Verabschiedung dieses Gesetzes an den Tag legt, nicht ungehalten sein, wenn die Vorlage nicht a tempo Gesetzeskraft erhält

un abhängiger geworden, was gewiß im Interesse der Bevöl- kerung gelegen wäre. Im Motivenbericht zum Gesetz gibt sich die Heeresverwal tung der Hoffnung hin, daß es trotz der Mängel, die dem Gesetze anhaften, möglich sein wird, die Stände zu er höhen. Nach den gemachten Erfahrungen ist aber zu be fürchten, daß allfällige Ersparungen nicht zur Auffüllung der Stände, sondern für neue kostspielige Schießplätze wie das Dachsteinplateau, oder für Heeres sportfe st e ver pulvert werden. Gerade die Auffüllung

der Stände wäre auch im Interesse der Bekämpfung der A r b e i t s l o s i g k e i t ge- legen. Wenn eingewendet wird, daß sich bei geringer Besol- düng keiner oder wenige Bewerber zum Eintritt in das Heer finden werden, muß gesagt werden, daß das Los des Wehr mannes, trotz niederer Besoldung noch glänzend gegenüber dem Lose der jungen Leute ist, die heute trotz wissenschaftlicher und fachlicher Ausbildung keinen Arbeitsplatz finden können. Die Heeresverwattung kann versichert sein, daß sich trotz

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 20.04.1917
Umfang: 16
Blutes. Das Schlachtgetümmel an der Westfront dauert fort. Trotz des Erfolges beim Angriffsbeginne kann man in England nicht recht froh werden. Die englische Zeitschrift „Imperialist" äußerte kürz lich in besorgter Weise sich darüber, Deutschland könne die an der Ostfront zur Verteidigung stehenden Armeekorps nach dem Westen werfen und einen gewaltigen Angriff unternehmen, dem die schon jetzt erschöpften Franzosen nicht Stand halten können, dann werde Frankreich genötigt sein, England ein Ultimatum

werden dadurch geradezu herausge fordert, die gefangenen Franzosen strenger zu be handeln und sie im Verkehr mit ihrer Heimat noch mehr abzusperreu. Die Friedensaussichten find seither ieher besser als schlechter geworden. Tie kürzlich zur Versendung gelangte Erklärung des russischen Ministerrats-Präsidenten, die weiter unten im politischen Teile näher besprochen wirk gibt, wenn auch nur einer leisen Hoffnung Raum. daß es vielleicht, trotz der Bemühungen Englands und Frankreichs und ihrer Agenten und Freunde

nach vorhergegangener fürchterlicher Artillerievorbereitung an, und es gelang ihnen, an den von Arras ausstrahlcnden Straßen in die deutschen Stellungen einzudriugcn. Zwei bayeri sche Divisionen, die im heftigsten Kampfe trotz der Uebermacht zäh ausharrten, hatten erhebliche Verluste, wie der deutsche Generalstabsbericht be sagte. Nach englischem Berichte wurden 5816 Deutsche (größtenteils Bayern), darunter 119 Offiziere, gefangen. So bedauerlich diese Schlappe auch ist, man muß auch damit rechnen. Uebri- gens

war dieser vollkommen ebene Kampfab schnitt für den Angriff ungemein günstig. Trotz der Teilerfolge gelang der englische Plan des Durchbruches doch nicht. Englische Zeitungen geben in ihrem Berichte von dieser Schlacht selbst zu, daß die stürmenden Engländer an mehreren Punkten im deutschen Vernichtungsfeuer sehr be trächtliche Verluste erlitten haben. Die deutschen Truppen zogen sich an dieser Front bis zu 4 Kilometer weit zurück. Obengenannte zwei baye rische Divisionen deckten mit größtem Helden mute den Rückzug

gesprengt worden sind. Vergeblich versuchen die Engländer seit 9. ds. mit ganzer Kraft weiter vorzustoßen, trotz der schwebten blutigen Opfer kommen sie nicht wei ter. Nach Schweizer Meldungen stellten franzö sische Blätter mit schlecht verhüllter Schadenfreude selbst fest, daß sich die Engländer festgerannt ha ben und nicht in der Lage sind, die Anfangser folge weiter auszubauen. Deutsche Gegenstöße am 11. und 12. April ha ben die Anfangserfolge der Engländer zum Teile wieder wettgemacht

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