757 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Wörgler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077771-9/1933/02_09_1933/ZDB-3077771-9_1933_09_02_1_object_8436861.png
Seite 1 von 8
Datum: 02.09.1933
Umfang: 8
, 5. Dienstag Laurentius, 6. Mittwoch Magnus, 7. Donnerstag Regina, 8. Freitag Maria Geb. Triest und die Besprechungen von Riccione Trotz aller Beschönigungsversuche lieget: heilte die beiden Adriahäfcn Triest und Fiume völlig verödet da. Triest, einst der große Stapel- und Uni schlagplatz des riesigen Habsburgerreiches nnrßte unterliegen in der Konkurrenz mit Genua, das heute der erste Mittel meerhafen Italiens ist. Tie Besprechungen Mussolinis mit Dollfuß in Ric- cione lassen die berechtigte Deutung

aufkommen, daß Triest nun mieder aus seinem ungewollten Dornrös chenschlaf erweckt werden soll. Den Zeitungskonimen taren zufolge ist Italien bereit, mit einem Aufwand von drei Milliarden Lire, die seinerzeit Oesterreich zu gesprochene Freihafenzone nunmehr auszubauen und zu einem verwendbaren Umschlagplatz auszugestalten. Ob dieses verhältnismäßig große Opfer der italienischen Re gierung jedoch eine wesentliche Belebung des Trie- ster Verkehrs herbeiführen kann und wird, muß be zweifelt

werden. Die Voraussetzungeu für die Ent wicklung des Triester Verkehrs wurden eben durch den Frieden von St. Germain hinfällig und alle Opfer, die jetzt und in Zukunft von der italienischen Regie rung gebracht werden, können! keine vollkommene Äen- derung bringen. Das große Bahnnetz, das in der al ten Monarchie die Frachten von und nach« Triest beför derte, ist zerrissen und fünf Staaten sind heute die Besitzer dieser Zufahrtslinien geworden. Das große In dustriegebiet von Böhmen, Mähren und Schlesien! wik- kelt heute

seinen Ueberseeverkchr nicht mehr über Triest ab, sondern über die Nordseehäfen, und seit neuester Zeit sogar zum Teil über Danzig und Gdynia. Wohl wurde Oesterreich durch den Friedensvertrag von St. Germain verpflichtet, für den Verkehr mit Triest be sonders niedrige Tarife zu erstellen, was auch tat sächlich durch die Erstellung des österreichisch-adriati- schen und des tschechifch-adriatischen Eisenbahnverbands- tarif geschah. Auch Ungarn und Jugoslawien haben für den Verkehr mit Triest weitgehendste Tarifbegün

- stigungen gewährt. Und dennoch« waren die Maßnah men nicht imstande, eine weesntliche Belebung des Ver kehrs herbeizuführen. Die geographische Lage der tsche chischen Republik brachte es mit sich- daß dieses große Gebiet, welches in der Vorkriegszeit fast ausschließ lich nach Triest gravitierte, im Laufe der Zeit zum Gegenstand eines Wettbewerbes zwischen den Adria- und Nordseehäfen wurde. Dieser Wettbetverb wurde zum offenen Tarifkampfe zwischen Deutschland an den an den adriatischen Eisenbahnverbänden

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/14_10_1953/TIRVO_1953_10_14_2_object_7684527.png
Seite 2 von 6
Datum: 14.10.1953
Umfang: 6
Wunsche und Forderungen der wirtschaftlich Selbständigen Teiest — natibHolzc tHütdecwectiyUeüsUofnpiex, Ueber die Frage Triest kann man mit den Italienern nicht diskutieren, denn Triest re präsentiert den nationalen Minderwertig keitskomplex Italiens. Das Problem Triest ist ein Stück jenes Nationalismus, mit welchem die Völker Europas in so manche Kriege hineingejagt worden sind. Stadt und Hafen Triest verdanken ihre Bedeutung weder Ita lien noch Jugoslawien, sondern der österrei chisch

-ungarischen Monarchie seligen Ange denkens. Im 19. Jahrhundert hat Wien — und nicht Rom oder Belgrad — das vorher unbe deutende Triest zur wichtigsten Hafenstadt an der Adria gemacht. Die große Donaumon archie mit ihren 52 Millionen Untertanen ver fügte über ein gewaltiges Hinterland, welches durch Triest den direkten Zugang zu den Weltmeeren fand. Die Italiener versuchten während des Ersten Weltkrieges in 11 Isonzo- Schlachten Triest zu erobern. Es gelang ihnen nicht! Aus jener beschämenden militärischen

Niederlage entstand die nationalistische Reiz barkeit der Italiener und der italienische Fa schismus. Italien bekam dann Triest 1918 von den Alliierten geschenkt, gewissermaßen als Zah lung für den Absprung aus dem Bund der Zentralmächte und für den Uebertritt zu den Alliierten. Erst zu spät merkten die Italiener, daß sie eine lächerliche Zahlung erhalten hat ten, während die Briten die viel wertvolleren afrikanischen Kolonialgebiete einkassierten. Aber um so mehr wurde Triest vom italieni schen

Faschismus sozusagen zu einem Natio nalheiligtum erhoben, die Stadt planmäßig mit Italienern besiedelt und das österreichische und slawische Element daraus verdrängt. Triest war ein ständiges wirtschaftliches Defi zitunternehmen, aber es diente dazu, die na tionalen Leidenschaften aufzupeitschen. Und davon lebte schließlich Herr Benito Mussolini! Als Mussolini während des Zweiten Welt krieges nicht nur Hosen und Hemd, sondern sein Leben verlor, löste sich leider Italien auch nicht von seinem nationalen

Minderwertig keitskomplex, sondern klammerte sich nach der neuen militärischen Niederlage geradezu an diese Adria-Stadt, Aber die jugoslawischen Partisanen hatten mitgeholfen, Triest von den Faschisten und Nazis zu befreien, und erho ben ebenfalls Anspruch auf Triest. Zudem war durch den jugoslawischen Vormarsch Triest noch isolierter geworden. Man versuchte es mit einer Zoneneinteilung und einer alliierten Militärverwaltung. Die Loslösung Titos von Moskau ließ die Hoffnung zu, daß es mit der Zeit

2
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/02_09_1933/ZDB-3077641-7_1933_09_02_1_object_8455860.png
Seite 1 von 12
Datum: 02.09.1933
Umfang: 12
Rr. 2. Telefon Rr. 424 1«. Jahrgang, Nummer ä7 W-chenkalender : 2. Samstag Stephan. 3. Sonntag Seraphine. 4. Montag Rosalia. 5. Dienstag Laurentius. 6. Mittwoch Magnus, 7. Donnerstag Regina. 8. Freitag Maria Geb. Triest und die Besprechungen von Riccione Trotz aller Beschönigungsversuche liegen heute die beiden Adriahäfen Triest und Fiume völlig verödet da. Triest, einst der große Stapel- und Umschlagplatz des riesigen Habsburgerreiches mußte unterliegen irr der Konkurrenz rnit Genua, das heute der erste

Mittel- meerhafen Italiens ist. Die Besprechungen Mussolinis nn't Dollfuß in Ric- cione lassen die berechtigte Deutung aufkommen, daß Triest nun wieder aus seinem ungewollten Dornrös chenschlaf erweckt werden soll. Ten Zeitungskommen taren zufolge ist Italien bereit, mit «mein Aufwand von drei Milliarden Lire, die seinerzeit Oesterreich zu gesprochene Freihafenzone nunmehr auszubauen und zu einem verwendbaren Umschlagplatz auszugestalten. Ob dieses verhältnismäßig große Opfer der italienischen

Re gierung jedoch eine wesentliche Belebung des Trie- ster Verkehrs herbeiführen kann und wird, muß be zweifelt werden. Die Voraussetzungen für die Ent wicklung des Triester Verkehrs wurden eben durch den Frieden von St. Germain hinfällig und alle Opfer, die jetzt und in Zukunft von der italienischen Regie rung gebracht werden, können keine vollkonnneice Aen- derung bringen. Das große Bahnnetz, das in der al ten Monarchie die Frachten von und nach Triest beför derte, ist zerrissen und fünf Staaten

sind heute die Besitzer dieser Zufahrtslinien geworden. Das große In dustriegebiet von Böhmen, Mähren und Schlesien! wik- kelt heute seinen Ueberseeverkchr nicht mehr über Triest ab, sondern über die Nordseehäfen, und seit neuester Zeit sogar zum Teil über Danzig und Gdynia. Wohl wurde Oesterreich durch den Friedensvertrag von St. Germairr verpflichtet, für den Verkehr mit Triest be sonders niedrige Tarife zu erstellen, was auch tat sächlich durch! die Erstellung des Österreich isch-adriati- scheu

und des tschechisch-adriatischen Eisenbahnverbands tarif geschah. Auch Ungarn und Jugoslawien haben für den Verkehr mit Triest weitgehendste Tarifbegün- stigungen gewährt. Und dennoch. waren die Maßnah men nicht imstande, eine weefntliche Belebung des Ver kehrs herbeizuführen. Tie geographische Lage der tsche chischen Republik brachte es mit sich., daß dieses große Gebiet, welches in der Vorkriegszeit fast ausschließ lich nach Triest gravitierte, tm Laufe der Zeit zum Gegenstand eines Wettbewerbes

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1929/15_03_1929/DERSU_1929_03_15_4_object_7915139.png
Seite 4 von 6
Datum: 15.03.1929
Umfang: 6
(das heißt Istrien, Triest, Görz- Gradiska) 356.500 und Dalmatien 18.000. Es bestanden damals folgende vom Staate erhaltene italienische Schulen: Gymnasien: Capodistria, Rovereto, Trient, Zara. Realgymnasien: Görz, Pola. Realschulen: Rovereto, Trient, Zara. Handelsakademien: Triest, Trient. Nautische Akademie: Triest. Nautische Schulen : Lussinpiccolo, dann Cattaro und Ragusa mit italienischen Abteilungen. Gewerbeschulen: Triest, Görz, Trient. Lehrerbildungsanstalten: Capodistria, Gradiska, Ro vereto

. Lehrerinnenbitdungsanstalten: Görz, Trient Gewerbliche Fachschulen: Mariano, Cortina d'Am pezzo, Fogliano, (Hormons, Pola, Arco. Lehrwerkstätten: Trient, Triest. Gewerbliche Wanderkurfe: Küstenland 6, Tirol 6, Dalmatien 1. Landwirtschaftlichie Schulen: Küstenland 3, Tirol 3. Hebammenschulen: Triest, Trient. Hiezu die nichtstaatlichjen Lehranstalten: Das Landes-Mädchenlyzeum in Pola. Das Landes-Gymnasium in Pisino. Gemeindegymnasien: Triest 2, Ala 1. Gemeinderealschulen: Triest 2. Gemeindelyzeen für Mädchen: Triest 2, Rovereto

X. Privatgymnasium: in Trient. Höhere Handelsakademie (Stiftung): in Triest. Oeffenttiche kaufmännische Fortbildungsschulen : Küstenland 7, Tirol 5, Dalmatien 1. Private kaufmännische Fortbildungsschulen: Küsten land 2. Geiverbliche Fortbildungsschulen: Küstenland 36, Tirol 20, Dalmatien 1. Bürgerschulen: Küstenland 20, Tirol 1. Volksschulen: Küstenland 168, Tirol 489, Dalma tien 1. Privatbürgerschulen: Küstenland 1, Dalmatien 1. Privatvolksschulen: Küstenland 33, Tirol 16', Dalma tien 8. Hiezu ist zu bemerken

, daß fast alle nichtstaatlichjen Schulen von der Regierung Subventionen erhielten, weiters war vorgesorgt, daß die Schüler deutschier Mittel schulen inr italienischer Sprachgebiet in der ersten und zweiten Klasse den Religionsunterricht in ihrer Mutter sprache erhielten. Trotz allem waren die Italiener nicht zufrieden, die italienische juridische Fakultät in Inns bruck genügte ihnen nicht, lim die Errichtung einer ita lienischen Universität in Triest zu erzwingen, wurde Oesterreich kurz

vor dem Weltkriege, sowohl von der italienischen Presse in Italien als auch in Oesterreich und durch Straßendemonstrationen wütend angegriffen. Es hatten daher die Italiener in Oesterreich, deren Zahl 760.200 Seelen betrug, 871 Schulen mit italie nischer Unterrichtssprache. Wie die 250.000 Deutschen Südtirols dagegen von Italien behandelt werden, ist sattsam bekannt. Trotzdem italienische Sprachgebiete über 1000 Jah^ (Trient), beziehungsweise über 500 Jahre (Triest) tni{ Deutschland-Oesterreich verbunden

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1933/02_09_1933/TIGBO_1933_09_02_1_object_7752590.png
Seite 1 von 8
Datum: 02.09.1933
Umfang: 8
würde jede künstliche expansive Politik den Beginn des Wiederaufschwunges verzögern. Die Lausanner Anleihe ist eine richtige Krisenanleihe ge worden, die nicht zu falschem Optimismus verführen kann, die aber wohl imstande ist, das wirtschaftliche Feld für einen echten Aufschwung frei zu machen und vor zubereiten. Ststemichlschtr Freihafen in Triest? OK Wien, Ende August 1933. Trotz aller Beschönigungsversuche liegen heute die beiden Adriahäfen Triest und Fiume völlig verödet da. Triest, einst der große Stapel

- und Umschlagplatz des riesigen Habsburgerreiches, mußte unterliegen in der Konkurrenz mit Genua, das der erste Mittelmeerhafen Italiens ist. Die Besprechungen Mussolinis mit Dollfuß in Riccione lassen die berechtigte Deutung aufkommen, daß Triest nun wieder aus seinem ungewollten Dornröschenschlaf erweckt werden soll. Den Zeitungskommentaren zufolge ist Ita lien bereit, mit einem Aufwande von 3 Milliarden Lire die seinerzeit Oesterreich zugesprochene Freihafen zone nunmehr auszubauen und zu einem verwendbaren

Umschlagplatz auszuarbeiten. Ob dieses verhältnismäßig große Opfer der italienischen Regierung jedoch eine we sentliche Belebung des Triester Verkehres herbeiführen kann und wird, muß erst bezweifelt werden. Die Vor aussetzungen für die Entwicklung des Triester Verkehres wurden eben durch den Frieden von St. Germain hin fällig. Das große Industriegebiet von Böhmen, Mähren und Schlesien wickelt heute seinen Ueberseeverkehr nicht mehr über Triest ab, sondern über die Nordseehäfen, und seit neuester Zeit sogar

zum Teile über Danzig. Wohl wurde Oesterreich durch den Friedensvertrag von St. Ger main verpflichtet, für den Verkehr mit Triest besonders niedrige Tarife zu erstellen, was auch tatsächlich durch die Erstellung des österreichisch-adriatischen und des tsche- chisch-adriatischen Eisenbahnverbandstarises geschah. Auch Ungarn und Jugoslawien haben für den Verkehr mit Triest weitestgehende Tarifbegünstigungen gewährt. Und dennoch waren die Maßnahmen nicht imstande, eine we sentliche Belebung des Verkehres

herbeizuführen. Die geographische Lage der tschechischen Republik brachte es mit sich, daß dieses große Gebiet, welches in der Vor kriegszeit fast ausschließlich nach Triest gravitierte, im Laufe der Zeit zum Gegenstände eines Wettbewerbes zwischen den Adria- und Nordseehäfen wurde. Durch Teilung erhielten die nördlich einer Grenzlinie gelegenen Gebiete billigere Frachtsätze nach Hamburg, Bremen usw. als nach Triest, während die südlich dieser

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1933/27_08_1933/ALABO_1933_08_27_1_object_8274103.png
Seite 1 von 16
Datum: 27.08.1933
Umfang: 16
, Triest und Fiume, gehören heute zu Italien. Während sie zur Zeit der alten Monarchie blühten, droht ihnen heute der völlige Verfall, weil das nötige Hinterland fehlt, das ihnen den nötigen Verkehr zuführen könnte. Mussolini er achtet es daher als ein wirtschaftliches Interesse Italiens, durch eine Befriedung des Donauraümes und durch die Herstellung guter Beziehungen zu den mitteleuropäischen Staaten diesen sonst ver ödenden Häfen, besonders dem von Triest, neue Lebensmöglichkeiten zu verschaffen

. Italien will Oesterreich und Ungarn eine Freihasenzone in Triest einräumen. Wirtschaftlich wäre dadurch Aussicht gegeben, die heikelste österreichische Fi- nanzfrage, die Bundesbahnsrage, gedeihlich zu lösen, indem nämlich die gesamte ungarische Aus fuhr über österreichisches Gebiet nach Triest ge führt werden würden, womit Italien gleichzeitig seinem südslawischen Konkurrenten die Freude an den Adriahäfen erheblich vergällt. Die öster reichischen Bundesbahnen wären anderseits in der Lage

auch ohne Deutschland sehr gut existieren, mehr noch, daß Oesterreich ohne Deutschland noch besser leben kann als in der Verbindung mit dem Deutschen Reiche. Die Einräumung einer Freihafenzone in Triest wäre zudem ein Denkzettel und ein harter Schlag für Deutschland, dessen Nordsee- und Ost seehäfen dadurch in Mitteleuropa aus der Kon kurrenz geschlagen würden. Mussolini zerschlüge

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1932/01_07_1932/DERSU_1932_07_01_10_object_7915672.png
Seite 10 von 10
Datum: 01.07.1932
Umfang: 10
Die Nalianisierung -er slawischen Familiennamen. Bis Dezember 1931 nur in der Provinz Triest 50.009 Familiennamen in italienische umgewandelt. Wie ?uns aus Triest mitgeteilt! wird, hat der dortige Prä fekt dieser Tage 79 Dekrete unterschrieben, wodurch wieder 79 slawische Familiennamen in italienische umgewandelt worden sind. Diese Nachricht gewährt uns einen Einblick in den mit steigender Rücksichtslosugkeit geführten Feldzug Italiens gegen dieslawischen Familiennamen in der Julischen Mark

in Di Pietro Petrjni (letzteren Namen hat die italienische Königin vor ihrer Ver ehelichung getragen, den Namen der jugoslawischen Dynastie (Kara)-Georgjevic in Di Giorgio oder Giorgini geändert. jAuf Grund solcher und ähnlicher Kriterien können natür lich alle slawischen Namen in der Julischen Mark italianisiert werden. Die Präfektur von Triest berichtete amtlich im De zember 1931, daß sie bis zu diesem Zeitpunkte 50.000 Familien namen — darunter waren auch verschiedene deutsche — in italienische

umgewandelt hat. Der ganze Umfang des von Italien ausgeübten Zwanges wird klar, wenn man bedenkt, daß sich die erwähnte Zähl nur jmf die Provinz von Triest bezieht, wäh rend die übrigen Gebiete der Julischen Mark nicht berücksichtigt wurden. Die zwangsweise Namensänderung wird. bis heute mit unverminderter Zähigkeit fortgeführt. Fast jede Nummer des italienischen Amtsblattes ist mit langen Reihen von italianisierten Familiennamen ungefüllt. Doch dieses Tempo in der Entnationalisierung erscheint

der Regierungspresse noch immer zu langsam. Der „Popolo di Triefte" forderte dieser Tage eine Beschleunigung der Na mensänderungen, da z. B. Triest noch immer zu viele sla wische Namen hätte. Es sei „beschämend", wenn die Fremden behaupten, Triest sei nur „zu 66 Prozent italienisch". Daß in .Grenzstädten, wie Triest, Görz, Pola und Fiume, noch slawische Famüiennamen Vorkommen, sei „ein sehr schlechtes geistiges Shmpton". Abschließend sei bemerkt, daß die Personen, denen die Re gierung gewaltsam den Familiennamen

ändert, kein taugliches Rechtsmittel dagegen besitzen. Wohl werden sie aber, wenn sie nach „erfolgter Rückveränderung" den Namen ihrer Väter, das heißt ihren wirklichen Namen noch weiter führen, mit einer Geldstrafe von Lire 500 bis Lire 5000 belegt. Das Tribunale speeiale unb die südslawische Minderheit. Mussolinis Begründung einer Berlängerung der Tätigkeit des Sondergerichts. Wie aus Triest berichtet wird, haben die italienischen Be hörden neuerlich eine Gruppe von Angehörigen der südslawischen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1934/05_05_1934/TIRVO_1934_05_05_1_object_7659445.png
Seite 1 von 12
Datum: 05.05.1934
Umfang: 12
für Propaganda. Dr. Richard S t e i d l e. zum General konsul in Triest ernannt werden soll. Das Bundeskom missariat für Propaganda soll, wie die Nachmittagsblätter ebenfalls mitteilten, vom Präsidenten des Oesterreichischen Verkehrsbüros, Dr. Franz Strafe lla. übernommen werden; es fvll aber nicht mehr der Polemik mit Theo Habicht, dem fleißigen Sprecher im Münchner Radio, dienen, sondern feines „politischen Charakters" entkleidet werden und in den ausschließlichen Dienst , der österreichi schen Wirtschaft

sich mit der Ernennung zum Innenminister. Aber von Steidle wurde nichts der artiges bekannt. Nun kommt die Nachricht von der Ernennung Steidles zum Generalkonsul in Triest. Der Posten, den der Landesführer der Tiroler Heimatwehren da be kommt. ist nicht unwichtig. Es bedeutete den Clou der römischen Verhandlungen, daß es Mussolini gelang, Oesterreich und eine Reihe von mitteleuropäischen Staaten für den Triester Hafen zu interessieren. Für Italien be deutete Triest eine schwere Sorge, da Italien mit seinen früheren

Häfen das Auslangen fand. So lag denn Triest in wirtschaftlicher Agonie und bildete ein gefährliches Sehnsuchtsobjekt für Jugoslawien. Dem hat Mussolini ein Ende bereitet, indem er den Triester Hasen für Mittel europa zur Verfügung stellte. Auch für Oesterreich ist das nicht unwichtig. Denn von der Entwicklung des Triester Hafens hängt es ab, ob sich unser Transitverkehr heben wird. Der neue Generalkonsul wird also zeigen können, ob er etwas kann; die Leistungen, die Richard Steidle in Triest

zu vollbringen haben wird, werden sich ganz genau .an der Transitfrequenz der Bundesbahnen kontrollieren lassen. Hier wird nicht die Rhetorik entscheiden, sondern die Statistik. Wir wünschen im Interesse der österreichi schen Volkswirtschaft, daß uns der Generalkonsul von Triest in dieser Beziehung keine Enttäuschungen bereitet... Die Sache hat aber auch eine ausgesprochen tirolische Seite. Richard Steidle war nicht nur Bundeskom missär für Propaganda, sondern auch Mitglied der Tiroler Landesregierung

und Landessührer der Tiroler Heimat wehren. Es ist nicht vorzustellen, daß Steidle diese Funk tionen weiter auszuüben vermögen wird, wenn er einmal in Triest sein und dort eine für die ganze österreichische Volkswirtschaft wichtige Arbeit zu bewältigen haben wird. Steidle wird also sowohl sein Landesratsmandat als auch seine Stelle als Heimatwehr-Landesführer zurücklegen müs sen. Die Nachfolgeschaft in der Landesführung der Heimat wehr wird wahrscheinlich Dr. Ernst Fischer, der jetzt schon

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1934/15_03_1934/DERSU_1934_03_15_6_object_7915968.png
Seite 6 von 8
Datum: 15.03.1934
Umfang: 8
machen!" Mussolinis Plan, Oesterreich einen Freihafen in Triest zu geben, hat bei den Nordseehäfen begreiflicherweise viel Unbehagen hervorgerufen. Die Linie Triest—Nordsee ist jene große Magistrale, längs deren ein überwiegender Teil des mittel- und südosteuropäischen Handels fließt. Es geht Mussolini offenbar darum, die Richtung dieses Stroms zu ändern. Bislang floß der weitaus größere Teil an jener Grundlinie entlang nach Norden, wobei be trächtliche Mengen sich nach Rotterdam, Antwerpen und neuerdings

auch nach Gdingen abzweigten. Rein geographisch gesehen bestand hier ganz unzweifelhaft ein groteskes Mißverhältnis, das so weit ging, daß z. B. spanische Agrarprodukte über den riesigen Weg Atlantik- Nordsee—Ostsee—Gdingen billiger nach Oesterreich gelang ten, als auf dem Seeweg durch das Mittelländische Meer und anschließend über die Landverbindung von Triest aus. Der Grund dafür liegt in der Kompliziertheit und Kost spieligkeit des Bahntransportes über oie Gebirgsschranken. die sich zwischen das Adriatische

zwischen Triest und den deutschen Nordseehäfen bereits ge macht worden. Der Erfolg ist bekannt: Die Hansastädte einig ten sich mit Triest, allein das natürliche Schwergewicht des Handels aus dem Raum, den Triest sich gesichert zu haben glaubte, drängte auch dann teilweise noch nach dem Norden, und es erwies sich für Triest als zu wenig lohnend, diesem natürlichen Gefälle eine andere Richtung aufzuzwingen. Möglich, daß man jetzt noch einmal diesen Versuch macht. Der Mann, den Mussolini nach Budapest und Wien

ent sandte, Staatssekretär Suvich, ist geborener Triestiner und hat Triest über ein Jahrzehnt in der italienischen Kammer vertreten. Man wird ihm also eine genaue Sachkenntnis nicht absprechen dürfen. Da aber die Voraussetzungen sich in nichts geändert haben, dürfte auch eine andere endgültige Lösung des Problems nicht zu erzwingen sein. Einen Erfolg hat die Nordsee im Kampfe gegen Triest bereits errungen: die Ausdehnung der Rückvergütungen, die bisher für Kolonialwaren und Baumwolle eingesührt

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1952/08_05_1952/TIRVO_1952_05_08_1_object_7686609.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.05.1952
Umfang: 6
werden, wo sich die Verletzungen glücklicherweise als nur unbedeutend her- aüsstellten. Der Kampf um Triest Es waren nicht bloß die notorische Heiß blütigkeit des italienischen Volkes oder die Nachwirkungen jahrzehntelanger faschisti scher Propaganda, welche bewirkten, daß ganz Italien während zwei Wochen wegen der Triestiner Frage aus dem Häuschen geriet, nicht nur eine Demonstration der noch immer lebendigen irredentistischen Tradition, auch nicht nur das Bewußtsein, daß hunderttau send italienischer Soldaten im Kriege

„für Triest“ gestorben sind. Darüber hinaus muß man die chauvinistische Wallung auch als Zeichen beleidigten Stolzes deuten, des Ge fühls, in der hohen Politik von Freund und Feind stets übervorteilt und verraten worden zu sein. Man bezichtigt die Alliierten des Wort bruches, weil sie am 20. März 1948 in einer feierlichen Erklärung bekanntgegeben hat ten, daß Triest an Italien zurückfallen solle. Diese Erklärung, die seinerzeit als kluger Schachzug gewertet wurde, um de Gasperl und seiner Partei

durch einige Konzessionen zu beschwichtigen und ander seits Jugoslawien nicht vor den Kopf zu sto ßen. Man vermeidet es deshalb, von der Zone B zu sprechen, welche den eigentlichen An laß zu den Zwischenfällen in Triest geboten hat. Ursprünglich waren die Demonstrationen nämlich nur als Protest gegen die angeblich schlechte Behandlung der Italiener in dieser, von Jugoslawien besetzten Zone gedacht. Das Triestiner Problem wird also nicht gelöst, sondern nach bewährtem Rezept ver tagt. Darob werden die Italiener

nicht erbaut sein, Marschall Tito wird sich beruhigen, Oesterreich, für welches der Hafen an der Adria einige wirtschaftliche Bedeutung be sitzt, wird damit zufrieden sein. Und die Einwohner der umstrittenen Grenzstadt? Vier Fünftel der heute in Triest lebenden Bevölkerung sind Italiener, wobei allerdings von jugoslawischer Seite mit Recht darauf hingewiesen wird, daß das Bild durch die von Mussolini betriebene Immigration verfälscht worden ist. Unter ihnen gibt es aber eine beträchtliche Minderheit

Regelung zu be rücksichtigen sein werden, stellen die Ver hältnisse in Triest für die verantwortlichen Staatsmänner ein reichlich verzwicktes Pro blem dar, das nicht leicht zu lösen ist. Ver antwortlich aber sind, nachdem direkte Ver handlungen zwischen Jugoslawien und Ita lien immer wieder scheiterten, die Alliierten. Und mit interessiert ist Europa; denn solange Streitobjekte wie Triest oder die Saar das Denken und Fühlen der Völker vergiften, so lange muß der von den Staatsmännern so oft beschworene

10
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/02_09_1933/ZDB-3077641-7_1933_09_02_2_object_8455861.png
Seite 2 von 12
Datum: 02.09.1933
Umfang: 12
lime gelegenen Gebiete billigere Frachtsätze nach> Ham burg, Bremen usw., als nach Triest, lvährend die südlich' der Grenzlinie gelegenen Gebiete billi gere Frachtsätze nach Triest wie nach' der: Nordsee- Häfen erhielten. Welche Stellung nun heute Deutsch land beziehungsweise die Deutsche Reichsbahn gegen- .über Triest einnehmen wird, bleibt abzuwarten, je denfalls wird eifersüchtig darüber gewacht werden, daß die deutschen Häfen keine.Einbuße an ihrem Verkehr erleiden, was gar nicht Wunder

nehmen darf, da auch die deutschen Häfen von der Wirtschaftskrise schwer ge troffen find. Hiezu gesellt sich in neuester Zeit uoch der Lanfkampf mit Danzig und Gdynia. Es ist da her gat nicht von der Hand zu: weisen, daß der Ta rifkampf, der erst 1928 endete, neuerdings auflebt und das „Münchner Uebereinkommen", das im Jahre 1928 die Verkehrsteilung zwischen! Nord und Süd brachte, von Seite Deutschlands gekündigt wird. Der Verkehr mit Oesterreich allein kann auf kei nen Fall Triest retten

und Ausfuhr, tvird nie imstande sein, Triest oder eine österreichische Han delsflotte zu erhalten, es sei denn, daß hiefür noch andere Staaten herangezogen würden. Noch ist die Romreise von Bene sch in mystisches Dunkel gehüllt, aber man wird wohl kaum fehlge hen in der Annahme, daß Mussolini mit allen Mit teln versuchen wird, einen Teil des tschechischen Han dels über Triest zu intrahieren. Wie immer mau auch die Sache betrachtet, es muß auch in dieser Frage zu Verhandlungen mit Deutsch land kommen

- denn eine wirkliche Lösung der Trie- fter Frage kann nur eine Belebung des Welthandels bringen, die auch auf friedlichem Wege den Kampf zwischen Adria und Nordsee, zwischen Triest und Ham burg beendet. 12 Milliarden französische Anleihen Ein französischer Wirtschaftspolitiker hat errechnet, daß Frankreich' in den letzten zehn Jahren mehr als zwölf Milliarden an staatlichen und privaten Krediten in Südosteuropa investiert habe. An staatlichen Kre diten wurden irr den Jahren 1922 bis 1932 folgende Summen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/08_04_1923/ALABO_1923_04_08_1_object_8265658.png
Seite 1 von 14
Datum: 08.04.1923
Umfang: 14
, als auch von der italienischen Regierung. Als Grund «zur Reise wurde angegeben, daß der Zollvertrag mit Ita lien vor dem Abschlüsse stehe» es somit wünschens wert wäre, wenn der Bundeskanzler Dr. Seipel selbst mit dem italienischen Ministerpräsidenten sich persönlich über einige Punkte besprechen würde. Auch die Frage, wie der österreichische Handelsverkehr wieder über Triest gelenkt wer den könne, verlange eine mündliche Aussprache. Triest empfindet es nämlich schwer, daß es nicht mehr bei Oesterreich ist. Früher wies

es einen großartigen Schiffsverkehr auf, da fast der gesamte überseeische österreichische Handelsverkehr über Triest ging. Seit dem Zusammenbruch war Triest verödet, da ihm mit dem Zusammenschluß mit Ita lien wirtschaftlich gar nicht geholfen ist. Zweifellos werden diese-Fragen-zur Sprache - gskommon sein. Es ist aber ersichtlich, daß der eigentliche Grund, warum eine Reise nach Italien von der italieni schen Regierung sowohl, als auch vom Hl. Vater angeregt und gewünscht wurde, damit nicht er^ schöpfend angegeben

ist. Daß noch ganz andere Dinge zur Sprache kamen, als bloß die Frage eines Handelsvertrages und die Hafensrage von Triest geht schon aus dein Umstande hervor, daß in Mailand zu gleicher Zeit, im gleichen Hotel, in dem der Bundeskanzler abgestiegen war, auch der polnische Außenminister Dr. Skr.zynski Quartier genommen hatte. Es ist bedeutungsvoll genug, daß es gerade der polnische Minister für Aeußeres war. Pariser Blätter wollten wissen, daß Dr. Seipel zum Vermittler Zwischen Frankreich und Deutschland

12
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1932/27_01_1932/TIWAS_1932_01_27_4_object_7956918.png
Seite 4 von 8
Datum: 27.01.1932
Umfang: 8
Meer, Sieh, wie die Barken dir winken'" Vor rund zwanzig Jahren wurden eines Tages, es war an einem milden Sommerabend gewesen, bei den Uferklippen außerhalb des Hafens von Triest, zwei, beinahe schon ganz unkenntlich gewordene Leichen durch die grün- blauen Füllen der Adria angeschwemmt und durch etlick)e Fischer geborgen. Es schien sich was aus Kleider- und Haarresten festgestellt werden konnte — um ein Liebespaar und zwar um die sterblichen Ueberreste eines Offiziers und eines blondhaarigen

Mädchens zu handeln, die, entweder in selbstmörderischer Absicht, oder aber infolge eines Un- glücksfalles, den nassen Tod im schönsten aller Meere ge funden haben mochten. Ich weilte damals, auf einer Urlaubsreise befindlich und aus Dalmatien -kommend, gerade in Triest. Da ich bis zum Zugsanschluß in meine Tiroler Heimat noch etliche Stunden Zeit hatte, begab ich mich, meiner Gewohnheit ge mäß, in eine ganz unscheinbare Hafenosteria, um mir dort eines jener Fischgerichte zu Gemüte zu führen

. Nun lag er, der flotte junge Hu- sarenoffizier, todkrank in einem Sanatorium für Lungen kranke. Die Jugendkraft besiegte aber schließlich das tückische Leiden, und nach einem längeren Krankenurlaub, wurde der Leutnant Bela von K. nach dem Süden, zum Bosniaken- regiment nach Triest versetzt. * In der neuen Garnison führte Bela von K., .der mit Rücksicht auf seine „schwachen Lungen.", über den Winter;' leichten Kanzleidienst versehen hatte, ein sehr solides Leben, so daß er förmlich wieder aufzublühen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Oberinntaler Wochenpost
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073588-9/1930/28_02_1930/ZDB-3073588-9_1930_02_28_2_object_8220552.png
Seite 2 von 14
Datum: 28.02.1930
Umfang: 14
gepackt, an den Mast geschlagen, daß es krachte, und dann wie eine Katze ins Meer hinausgeworfen. Wir haben aufgefchrien vor Entsetzen, der Wenzel ist krank geworden über den gräß lichen Anblick, und ich Hab den Schrecken tagelang nicht mehr aus den Gliedern gebracht, von dem unglücklichen Neger hat man nichts mehr gehört und gesehen, und ist nie mehr etwas von ihm geredet worden. „Bambo ise Teufel, leibhaftiges," sagte Wenzel, „und sans me froh, daß bald kommte Triest, sonst frißt uns noch mit Haut

, halbe Nächte konnte ich nicht schlafen, wir haben düe Zeit nachgerechnet, die Tage gezählt: heute muß Triest kommen, morgen gewiß — und immer haben wir nach vorn geschaut. Endlich, endlich eines vormittags wurde ganz in der Ferne eine schneeweiße Stadt mit Hügeln dahinter und palmenarttgen, hohen Bäumen sichtbar. Der Wenzel sagte, das wäre Triest, er kennt es ganz genau. Wir I haben beide zusammen einen Hellen Jauchzer losgelassen, dann unsere Geigen gestimmt und die flinkeste Polka heruntergehobelt

Verletzungen erlitten hat. Das neunjährige Mädchen machte mit ihrem Vater einen Aus flug über den waldbachsteig auf den Leopoldsberg. An einer abschüssigen Stelle stürzte das Kind ab und siel mit solcher Wucht auf einen Stein, daß sie einen offenen Bruch des Stirnbeines erlitt. Die Rettungsgesellschasi brachte die Kleine in die Unfallstation. Der Vater ist gänzlich zusammengebrochen. selten einmal gewesen. Auch die anderen Matrosen ha ben gesungen und gelärmt. Wr riefen „Triest, Triest!" — Sie schüttelten

aber die Köpfe und lachten. — Und bald ist die ganze Stadt mit den Hügeln und Bäumen im Meere versunken. Ls war eine Luftspiegelung, die Matrosen sagten: „Fata Morgana." Traurig lie ßen wir die Köpfe hängen. Doch Triest mußte kommen, wenn nicht heute, so ganz bestimmt morgen. Aber es ver ging ein Tag um den anderen, kein Triest erschien und wir sahen nichts als Wasser, immer Wasser. Jetzt sind mir allerlei Dinge aufgefallen, wir hatten vormittags immer die Sonne im Rücken und nachmit tags

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1928/15_01_1928/DERSU_1928_01_15_1_object_7914908.png
Seite 1 von 6
Datum: 15.01.1928
Umfang: 6
in der allerschärfsten Form annahm. Giunta hat sich auch später immer auf den Stand punkt der schärfsten Bekämpfung der nationalen Minder heiten gestellt. Die Einäscherung des Hotel Balkan. Es war im Jahre 1920 in Triest, als plötzlich das slowenisch-nationale Vereinsheim und der Mittelpunkt des slowenischen gesellschaftlichen Lebens, das Hotel Balkan, von Faschisten unter Führung Giuntas gestürmt und in Brand gesteckt wurde. Hiebei kamen mehrere Slowenen um das Leben, darunter eine Frau, welche, um dem Flam mentode

zu entgehen, vom obersten Stockwerke auf das Pflaster sprang und zerschmettert liegen blieb. Diese barba rische Tat blieb sowohl an Giunta wie an den übrigen Brandstiftern ungesühnt. Der Schwur gegen Toggenburg. Zur Zeit der Parlamentwahlen im Jahre 1921 kan didierte auch Giunta im Wahlkreise Triest auf der fa schistischen Liste. Aber sein Eifer war keineswegs auf die sen Wahlkreis beschränkt. Giunta bekämpfte auch die deut schen Wahlwerber in Südtirol, besonders die Kandidatur des Grafen Toggenburg

und ließ in einer unter freiem Himmel in Triest abgehaltenen Massenversammlung von der gesamten Versammlung einen Schwur ablegen, daß Vraf Toggenburg den Monte Citorio, das italienische Parlamentsgebäude, nicht lebend betreten werde. Als nach der Wahl die vier deutschen Abgeordneten nach Rom kamen, führten die Herren Dr. von Walther und Dr. Tinzl einer seits mit der Regierung und andererseits mit Vertretern des gleichfalls inzwischen Gewählten Abgeordneten Giunta Verhandlungen, um festzustellen

die deutschen Ab- ; geordneten daraufhin, daß sie insgesamt Rom verlassen und das italienische Parlament nicht betreten würden, falls es zu einer Gewalttat gegen Graf Toggenburg kommen sollte. Nun bemühte sich die Regierung Giolittis ernst lich, auf die faschistische Gruppe einzuwirken und erreichte, daß die Fraktion unter Führung Mussolinis dem Abgeord neten Giunta den strikten Befehl erteilte, von der 'Ver wirklichung jenes Schwures von Triest Abstand zu nehmen. Giunta unterwarf sich zwar, konnte

der Italiener in nationalen Dingen im Parlamente wehrlos ge macht seien. Die Eroberung der Elisabethschule. Auch später ließ Giunta keine Gelegenheit vorübergehen, um sowohl im Parlamente als außerhalb desselben in Triest und Bozen in der heftigsten Weise gegen Deutsche und Slo wenen aufzutreten. Giunta selbst hat sich einmal gerühmt, in Bozen von einem durchfahrenden deutschen Kraftwagen den deutschen Wimpel abgerissen zu Haben. Seine bekann teste Tat in Bozen aber ist die Anführung jener faschisti schen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1934/29_06_1934/TIGBO_1934_06_29_2_object_7753115.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.06.1934
Umfang: 8
DAS IDEALE FETT zum Kochen, Braten und Backen ist Meinl-Oel, Marke „E“ leicht verdaulich, sehr billig. 1 Literflasche S 2.—, und Flascheneinsatz JULIUS MEINL Filiale: Kufstein, Franz-Josef-Platz 10 Telephon Nr. 40 Präsident Straf ella führte u. a. aus: Gleichzeitig mit der österr. Wirtschaftsdelegation, die unter Führung des Herrn Ministers Stockinger nach Triest gefahren ist, wurde der künftige Leiter unserer Stelle in Triest mit geschickt. Die Stelle wird besonders Aufgaben zu erfüllen

SA. in Berlin. Wie der „Züricher Zei tung" aus Berlin gemeldet wird, veranstaltet der „Kampfring der Deutschösterreicher", Gau Berlin, eine Versammlung im Sportpalast, wo der aus Oesterreich entflohene frühere Wiener Gauleiter Frauenfeld eine Rede halten sollte. Am Vortag dieser Kundgebung soll ein Ehrensturm österreichischer SA. in der Stärke von 150 Mann in Berlin einmarschieren. Der österreichische Freihafen in Triest. Triest wird nun auch der Hafen für österreichische Handelsschiffe wer

den, die unter eigener Flagge die Meere befahren sollen. Diesen Schiffen wird ein eigener Hafen in Triest zu gesichert sein. In Triest wird außerdem ein ständiges Freilager für aus Oesterreich kommende und für nach Oesterreich bestimmte Waren und ein österreichisches Zoll amt errichtet. Oesterreich erhält damit einen unmittel baren Zugang zum Meere. Bundestag für Heimatpflege in Gmunden. In der Zeit vom 14. bis 17. Iuli 1934 wird in Gmunden die 13. Oesterr. Bundestagung für Heimatpflege ab gehalten. Die deutsch

17
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1934/29_06_1934/ZDB-3091117-5_1934_06_29_3_object_8510668.png
Seite 3 von 12
Datum: 29.06.1934
Umfang: 12
glückstag auch nicht den Weltkrieg selbst ver ursachte, so warf er doch die Fackel in die t§xpl'0sivkammer der europäischen Politik und beschleunigte den Ausbruch des Krieges. Der Anschlag in Sarajewo wurde denn auch zum Anschlag auf die Doppelmonarchie, dem sie zum Opfer fiel. Oesterreich hat wieder einen Zugang zrrm Meere. Dieser Tage weilte Minister Gtockinger in Triest, wo Dr. Steiöle sein Amt bereits aus genommen hat. Die österr. FMHafenzone kann bald in Betrieb genommen werden. Triest

wird nun auch Hafen für österr. Han delsschiffe werden, die unter österreichischer Flagge öaö Meer beführen. Es errichtet im Freihafen ein eigenes Zollamt. Abgesehen davon, daß es jeden Oesterreicher mit Freude erfüllt, daß an der See und auf ihr wieder die österreichische Flagge weht, bedeutet der Freihafen einen wertvollen Faktor für un sere Wirtschaft. Gehr wichtig ist auch die Tat sache, daß die bisher benützten norddeutschen Häfen über 1000 Kilometer von Wien, wäh rend Triest nur 6oo Kilometer von Wien

entfernt ist. Dies spielt aber bei den Fracht sätzen eine sehr bedeutende Nolle. Oester reich kann den verlorenen Markt am Mittel meer wieder leicht gewinnen. Hoffentlich wird Triest wieder das weit geöffnete Fenster Oe sterreichs zum Meere, das es einst war. Dr. Dollfuß Zusammenkunft mit Mussolini. Lieber die Zusammenkunft Hi lers mit Mus solini wird jetzt berichtet, daß Hitler versucht habe, beim Duce gegen Oesterreichs Negie rung anzurennen. Mussolini habe ihm dann ein Sündenregister von Taten

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1938/19_09_1938/TIRVO_1938_09_19_3_object_7675413.png
Seite 3 von 10
Datum: 19.09.1938
Umfang: 10
Mussolini fordert Liquidierung des tschechischer» Problem» »Italien hat seinen Platz gewühlt" Triest, 18 , Septemter. ! Mussolini hat am Sonntag vormittags in Triest eine große Rede gehalten, in der er mit dem Mosaikstaat Tschechoslowakei abrechnete und radikalste Lösung des . Problems dieses Staates, der sich in seiner ganzen Halt- s losigkeit offenbare, forderte. Der Duce unterstrich die Not- j Wendigkeit schnellen Handelns für England, bezeichnete ! als Lösung Volksabstimmungen

für alle Nationalitäten der Tschecho-Slowakei, die sie verlangen, und erklärte, daß Italien ebenfalls eine friedliche Lösung wünsche; wenn aber für oder Wider Prag ein Aufmarsch universellen Charakters kommen sollte, dann müsse man wissen, daß der Platz Ita liens bereits gewählt ist. Ein Tag in strahlendstem Sonnenglanze empfing Mussolini, der mit einem Kriegsschiff ankam. in der reich- geschmückten Stadt Triest. In seiner Rede erinnerte er zu nächst daran, daß er seit 1918 nun zum vierten Male in dieser Stadt

spreche. Triest habe in diesen 20 Jahren einen bewundernswerten Aufstieg genommen. Dann kam Mussolini auf das Problem der Tschecho- Slowakei zu sprechen und erklärte: Es gibt rm Leben der Volker Augenblicke, in denen die Männer, die sie leiten, vor ihrer Verantwortung nicht zurückschrecken dürfen, son dern sie in vollem Umfange übernehmen müssen. Das, was ich euch jetzt sage, ist nicht nur von der Politik der Achse Rom—Berlin, noch nur von den Freundschaftsge fühlen diktiert, die uns mit den Ungarn

; für dieses Prestige sei ein klares und scharieG Rassenbewußt sein erforderlich, und das Judenproblem sei nichts an deres als ein Teil der Lösung in dieser Richtung. Mussolini kündigte ferner an. daß Triest in wenigen Jahre seine Universität haben soll. Immer wieder wurde der Duce von Beifallsrufen un terbrochen, besonders bei der Forderung nach Volksabstim mungen und bei der Feststellung, daß Italien seinen Platz bereits gewählt habe. Bei dieser Rede auf dem »Platz der Einigkeit" war auch eine 50 Mann starke

21