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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
den jungen Fabrikbesitzer halb ärgerlich, halb befangen. Mit einer Miene der Geringschätzung entgegnete er: „Hoflieferant? Ich denke gar nicht daran. Wenn der Fürst sich ent schließen würde, mir eine Auszeichnung zu verleihen, so müßte es schon etwas ganz anderes sein.' „Etwas ganz anderes?' Heinrich Lubenow sah sei nen Neffen forschend an. „Du denkst doch nicht etwa im Ernst daran, dir einen sarawakischen Titel, vielleicht gar den Kommerzienratstitel zuzulegen?' „Warum denn nicht?' entgegnete der junge

.' - , Damit war die Angelegenheit vorläufig zwischen den beiden Inhabern, der Firma Franz Lubenow erledigt. Drei Wochen später erhielt Karl Lubenow Doktor Bärs Besuch. Der ehrwürdige alte Herr sah sehr feierlich aus. Aus einer eleganten Ledermappe, die er unter dem Arm trug, nahm er ein kartoniertes Papier, das in schönen, kunstvollen Lettern und in englischer. Sprache die Be-« siätigung der Erhebung des Fabrikbesitzers Karl Lube now in den erblichen sarawakischen Grafenstand enthielt mit dem Titel: „Graf Lubenow of Bintulu

nicht zu hoffen, gewagt, war in Er füllung gegangen: er war Aristokrat geworden, er durfte sich von nun an zu den beneidenswerten, bevorzugten Sterblichen rechnen, die sich durch ihr Adelsdiplom von der großen bürgerlichen Masse abhoben. „Karl Graf Lubenow of Bintulu!' Er drückte seine Augen ein, während er den imponie renden langen Titel langsam vor sich hinsprach. Das klang— ja, es klang berauschend schön! Was würde Edith, was würden ihre Eltern und ihr Bruder dazu sagen?! Dann trat er vor den Spiegel

an. Es war ja das erstemal, daß er den stolzen Titel in sichtbar» Buchstaben kleidete: „Karl Graf Lubenow of Bintulu . . .“ Am anderen Morgen erfuhr Graf Lubenow eine an genehme Ueberraschung. Seine Haushälterin, eine ält liche schlichte Frau, strahlte über das ganze Gesicht und legte eine ungewöhnliche Nervosität an den Tag, als sie ihm den Kaffee ins Zimmer brachte. Auch die über das gewöhnliche Maß hinausgehende Sorgfalt und Adrettheit in ihrer Kleidung fiel dem jungen Mann auf. „Mein Gott,' sagte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1928
¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze
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Seite 291 von 447
Autor: Huter, Franz / von Franz Huter
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 1/2. 1928/29 ; S. 127 - 143.
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift<br />g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift
Signatur: II Z 191/N.F., 2
Intern-ID: 378243
müssen, was den Ärzten zustand, diesen nach bestem Wissen und Gewissen zu raten. Ein Nachtrags patent vom 31. Oktober 1772 ließ nur mehr Anstellungen solcher Bader gelten, die ein Lehr- und Prüfungszeugnis und die Zulassung einer inländischen Uni versität besaßen. Zur Hebung des Ansehens dieser Landärzte und wohl audi zur Einführung gleicher Berufstitel schaffte ein Patent vom 10. April 1773 die Titel „Bader' und „Barbiere' ab; es bestimmte für alle nicht hochstudierten Landärzte die Benennung

„Chirurg' oder „Wundarzt'. Wie die Handwerker sollten die Land ärzte jedes Kreises eine Lade bilden, der die Lehrlinge aufzudingen und frei- zuspredien zukam. Die Landecker Verfachbücher bieten keinen Beleg dafür, daß die Chirurgen dieses Gerichtes sidk an einer solchen Berufsvereinigung beteiligt haben. Wohl aber lassen sie erkennen, daß Bevölkerung und Gericht um die Abschaffung des „Baders' und „Barbierers' sich nicht gekümmert, sondern diese Titel bis 1800 und wohl darüber hinaus häufiger

als andere verwendet haben. Das braucht uns nicht zu wundern. Das waren so eingelebte Titel, daß selbst ein Hofdekret von 1788 von „Badern' spricht. Das ausgehende 18. Jahrhundert schuf Chirurgen der höheren Wundarznei, die überall freie Praxis hatten, und Chirurgen aus der zweiten Klasse, die ihr Gewerbe nur auf dem Lande oder in der Stadt in einer Offizin (in einem Ge schäfte) auszuüben bestimmt waren (Hofdekret vom 8. November 1789). Ein beruflicher Zusammenschluß der Bader und Barbierer war übrigens

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