, mit den schmucken Kirchen und Kapellen, die sehn suchtsvolle Liebe mit hinaus in die fremde Welt, aus der sie zu uns kommen. — Unser Land hat in allen Teilen der Welt begeisterte Freunde, die stolz sind, einmal bei uns ge weilt und in die ftrahlenden Augen unserer herrlichen Heimat geblickt zu haben. Ja! Eine herrliche Heimat, an der wir mit glutvoller Liebe und felsenfester Treue hängen, hat uns der Herrgott zum Betreuen gegeben. Und alle, die wir „Tiroler" heißen dürfen, sollten in glücklichem Stolz
dieser Aus gabe mit aller Hingebung uns widmen. Wir sollten uns die Heimat so einrichten, daß sie auch das Glück der Bewohner beherbergt. Wir sollten mit Eifer darnach streben, daß man auch weiterhin nicht nur die Schönheiten des Landes, sondern auch dem Handel und Wan del der Bewohner in aller Welt das Loblied singe. Das ist eine unleugbare Ehrenpflicht der Tiroler. Man achtet und schätzt uns Tiroler zwar zur Genüge, man liebt oder fürchtet, nie aber mißachtet man uns. Diesen guten Ruf haben sich die Tiroler
im Laufe der Zeiten errungen und sollten ihn wahren. Die hohe geistige Kultur, das echt deutsche, religiöse Innenleben, die Charakter-und Sit tenstärke des Tirolervolkes, sein Heldentum in kriegsbewegten Tagen und seine sprichwört liche Heimatliebe, die Leistungen auf allen Gebieten des Geisteslebens, der Literatur, Kunst usw. gaben der Bezeichnung „Tiroler" Wesen und Inhalt. Und heute noch gilt vom Tirolertum dasselbe. Denn, wie die Berge unverrückt durch die Jahrhunderte aus uns herniederschauen
, so ändert sich auch nicht Jahr für Jahr das Wesen lebenden Tirolertums. Was der Tiroler leistet, was er ist, wel cher Art Tirolertum sei, entscheidet nicht die Chronik einiger Jährlein, sondern die G e- schichte Tirols. Denn ein Kulturvolk beur teilt man nach seiner Geschichte, nicht nach dem Alltag. Da muß der Gegenwart die Ver gangenheit zugezählt werden, um „Tiroler Art" zu finden. — Gott sei Dank! Noch ist die Schmach der Zeit nicht so groß, um die mit eisernem Griffel geschriebenen Ruhmeslettern
endgültig auszutilgen. Noch ist die Zeit, den Anschluß an das Erhabene aus der Vergan genheit Tirols wieder aufzunehmen. Wenn wir Tiroler aber das nicht tun, schänden wir unsere Geschichte und das Andenken unserer Besten, dann sind wir Räuber an den kul- turiellen und materiellen Gütern, die unsere Vorfahren mit Einsatz von Blut und Leben verteidigt und gewahrt haben. Wir sind Be trüger, wenn wir das, wofür unsere Väter in bitterer, harter Bedrängnis gekämpft und ge litten haben, in anderer Absicht