" oder der Soz'.zeitung oder von irgend einem Kafseehavspolitiker. Der Artikclschreiber bemerkt dann mit Recht, wolle man wissen, wie Tirol dentt, so muß man in die Täler und in die Häuser gehen. Nach seiner Ansicht sei der Tiroler im Herzen monarchisch, künmiere sich aber et- 1 gentlick sehr wenig um die Staatsform Das Herrscherhaus I sei ihm aber in der letzten Zeit eigentlich fremd geworden, \ da es Tirol vernachlässigt habe. Zu diesem Artikel nimmt j Hoftal Dr. Schoepser im nachsolgenderl Stellnng
, indem I er den Artikel teilweise ergänzt, teilweise richtigstellt. Der „A. T. A." hat in seinem Leitartikel vom Samstag, den 5. November, jedenfalls in ein Wespennest gestochen. Es wird zwar gewiß gar je der Tiroler dem zustimmen, daß nicht die von ir- i gendwo in Deutschland hereingekommenM Besu cher, die ein politisches und dabei auch ein Valuta- i geschäft machen wollen, über die „wirkliche Ge- I smnung" des Tiroler Volkes schreiben können. Aber wenn dann behauptet wird, der Tiroler Bauer sei Zwar demokratisch
, „aber Republi kaner ist er nicht", wenn dazu noch das posi tive Bekenntnis kommt, der Tiroler Bauer hat eine „demokratisch-monarchische G e s i n n u n g", so muß dies Widerspruch heraus- j fordern, nicht bei mir — denn ich denke ebenso —, sondern bei jenen November-Republikanern, die nach dem Umsturz aus einmal zunächst bei sich sel ber eine tief eingewurzelte republikanische Gesin nung entdeckt» staben und dann nicht müde gewor den sind, in Reden und Schriften immer wieder zu behaupten, der Tiroler Bauer
bewirkten, eine noch nie ganz ver heilte Wunde schlugen und dadurch die Anknüpfung an die Vergangenheit erschwerten, in der das wahre Volksgefühl zu finden ist. Denn das Tirol von heute ist nicht durchwegs das eigentliche Tirol. Das Land ist. ja in drei Teile zerrissen, einer davon ist sogar einer fremden, ihm seit Jahrzehnten feindlich gegenübergestandenen Herrschaft unter worfen und auch viele Tiroler von heute sind durch aus nicht in allem den Tirolern von ehemals gleich. Ein ziemlicher Teil
des Volkes ist von einem frem den Geist angefressen, der andere kann sich in sei nem Kampfe um des Lebens Not zum idealen Flug der tirolifchen Vergangenheit nicht erheben. Tirol muß eben eine schwere Prüfung durchmachen, möge es sie glücklich und ehrenvoll bestehen! Wollen wir darum das wahre Gefühl des Tiroler Volkes hinsichtlich jener Frage erfassen, „die heute das öffentliche Interesse am stärksten bewegt, hin sichtlich der Frage der Staatsform", und fü gen wir hinzu, wenn es die monarchische