Die Rede des Herrn Statthalters Baron Schwartzenau, die berechtigtes Aufsehen machte, lassen wir hier im Wortlaute folgen. Der Statt halter sprach: Tiroler, welche fern von ihrer engeren Heimat weilen, haben sich hier zusammmengefunden, um durch Denkmäler aus Stein und Erz die Heldentaten ihrer Vorfahren zu feiern, welche an diesen historischen Stätten der Welt bewiesen haben, wie ein treues Volk für seinen Glauben und für sein Vaterland zu kämpfen und — wenn es nottut — zu sterben versteht
, die alle — gleichviel ob Sieger oder Besiegte — wacker für die Fahnen gekämpft, denen sie Treue geschworen hatten. Mögen die Tiroler, wenn sie sich im Geist in die ruhm volle Vergangenheit zurückversetzen, eingedenk sein, daß ihre Väter so lange Heldentaten vollbrachten, als sie untereinander einig, von demselben Gedanken beseelt, für dieselben Ideale be geistert waren; mögen sie niemals vergessen, daß es derselbe Gott, derselbe Kaiser, dasselbe Vaterland ist, dem sie alle — heute wie damals — ihre Kräfte zu weihen
Luitpold und weiters auf den Denkmalsausschuß. Statthalterei rat Schorn auf die Treue des Tiroler Volkes, Ge meinderat Platter auf die Armee, und Vizebürger meister Dr. Neumayer auf die gastliche Stadt Brixen, Landtags-Abgeordneter und Vizebürgermeister Dr. v. Guggenberg auf die Stadt Wien. An den Kaiser von Oesterreich, den Prinz- Regenten von Bayern und an die Erzherzoge Franz Ferdinand und Eugen wurden Huldigungsdrahtungen gerichtet. Ihre freundliche Anteilnahme an dem Verlaufe des Festes gaben
dahingerollt seit jenen Augusttagen, wo die hier umliegenden Berge von dem Donner der Kanonen, Knattern des Gewehrfeuers, vom Kampf getöse und dem Jammernder Verwundeten wiederhallten; es war eine schwere Zeit für unser geliebtes Vaterland, und eine trübe Zeit für jene deutschen Staaten, die durch die Gewaltpolitik jenes Eroberers „Napoleon" in sein Joch gezwungen wurden und die sich für dessen Glorie durch die Engpässe der Tiroler Berge winden sollten. Er zwang sie zum mörderischen Bruderkampfe. Längst
hat die Nemesis ihn ereilt, Gott hat ein strenges Gericht gehalten über die Napoleoniden, durch die so unsägliches Leid über Völker und Staaten gebracht wurde. Es ist aber kein Groll zurückgeblieben im Herzen des Tiroler Volkes gegen jene, die damals im Banne der schweren Pflicht gegen uns die Waffen führten! Nein, nur inniges Be dauern erfüllt unser Herz und mit aufrichtiger Freude reichen wir ihnen, den heutigen Bundesgenossen, die treue Rechte. Wie innig und aufrichtig diese Bundesgenossenschaft