4. Mai 1902 Tiroler Volksblatt. Seite 7 Traminer Kellereigenossenschast waren es schon seit dem Entstehen gewohnt, in den liberalen und radi- calen Judenzeitungen des In- und Auslandes, vor allem aber in der „Bozner Ztg.' in ihrer Ent wickelung gehemmt, in jeder Weise discreditiert und verdächtiget zu werden. Es ist das ja ganz selbst verständlich und hat uns nicht im mindesten ge wundert, denn alle diese Blätter stehen im Dienste und im Solde des Zwischenhandels, der Specu- lanten
zu kaufen. Der „Tiroler' hat die ehrenrühige Behauptung, Pfarrer Schrott habe die Genossenschaft zur Über schreitung der Statuten und zum Ankaufe italie nischer Weine verleitet, rein aus der Luft gegriffen und aufgelogen; denn es steht ja beim „Tiroler' über allem Zweifel fest, dass die Traminer Ge nossenschaft alles thun muss, was der , Spiritus reotor', ' der „vous ex maoLiua', der „unum schränkte Dictator', der sich an die „Spitze der Ge nossenschaft drängen' ließ mit dem ComMandowort: „Mander, lasst
nur mich machen', befiehlt. Vom Antrage Schraffl, dass, man alle Zeitungslügen be steuern ^ soll, hat der' „Tiroler' dazumal wohl ebenso wenig eine Ahnung gehabt, wie Schraffl selbst nicht ahnte, dass ihm sein Leibblatt zuerst in die Falle geht. Die Antwort auf obige Anklage hat der „Tiroler' empfangen, indem er folgende Berich tigung (in Nr. 54) an der Spitze des Blattes bringen musste: ' „Es ist durchaus unwahr, dass ich den Auf sichtsrath der Kellereigenossenschast Tramin zur Statutenüberschreitung und zum Ankaufe
königlich italienischer Weine verleitet habe; wahr ist viel mehr, dass ich die Vorstehung bezhw. den Aussichts rath der Hiesigen Kellereigenossenschast niemals zu einer 5 Statutenüberschreitung und zum Ankaufe italienischer Weine verleitet habe und dass ich mich niemals dazu herbeilassen würde. Aramin, 3. Mai? 1902.-?- -z' - ' k? Chr. Schrot t, Pfarrer.' Dass der „Tiroler' die Gelegenheit bei den Haaren herbeizieht, dem Pfarrer Schrott eins an zuhängen, nimmt uns nicht wunder, war ja neu lich fogar
' einen solchen Lohn.^. Mit zqhllosen Gegnern, und verschiedenen Harten Schicksalsschlägen hatte die Genossenschaft w. diefei, ersten Jahren zu kämpfen. . ^ Jetzt Mer erscheint auf einmal ein „christ liches' :Watt, beschuldiget in der gewissenlosesten Weise öffentlich hie Genossenschaft der flagranten URertre t u n g d er S tatuten,de S A nkaufes von welschen Weinen^ schreit nach den Finanzbehörde'n (oder was will denn der „Tiroler' sonst mit seinem Geschrei über „Gesetz- widrigkeit'?)und discreditiert