Schlag. Hat der italienische Weinimport nach Oesterreich unsern Tiroler Wein händlern auch im Anlande, wie das ja nicht zu leugnen ist, einen großen Theil ihres Absatzgebietes genommen, so werden Tiroler Weinhändler, die sich einmal in Italien ansässig ge macht haben, das ihnen in Oesterreich verloren gegangene Terrain leichter als irgend ein anderes mit dem Weine frem der Eonvenienz wiedergewinnen können, weil sie vor den Reichsitalienern durch ihre früheren Beziehungen sehr viele andere Vortheile
und an den Bäumen in ber Ebene sich der Rauhreif zeigt. Eine mm Gefahr ftr des Tiroler We'mbsM. Unter diesem Titel erhält die letzte Nummer des „Burggr.' folgende Zuschrift „von der unteren Etsch': . Es ist jetzt viel die ReÄe davon und die Sache scheint in der Ausführung begriffen, daß die -Weingroßhändler von Mezolombardo und Umgebung in Verona eine Gesellschaft er richten, um vom Königreiche Italien aus im Wege des Tran- sitoverkehres durch! Oesterreich den Export von „Tiroler Nr Weinen' in großem Maßstabe
nach Deutschland und der Schweiz anzubahnen. Da dort die Praschlet zu einem Preise gegeben wird, wie es dem Tiroler Bauer ganz unmöglich ist, und dementsprechend auch das fertige Produkt so billig ver kauft wird, wie es bei uns nicht erstellt werden kann, da es im Veronesischen auch eine Menge Weine gibt, die den unferige« ähnlich und durch Verschnitt als „Tiroler' recht gut gehen .können, da ferner den in Frage kommenden Firmen eine große Routine zur Seite steht und sie eigentlich nichts anderes ver suchen
voraus haben. Unsere Tiroler Praschlet wird also immer mehr und mehr cntwerthet werden und Wenn sich die oben angedeutete Unter nehmung in einem ansehnlichen Maße entwickeln sollte, so wird der Tiroler Weinhandel nach und nach noch das Wenige seines Exportes nach Deutschland, das von den bessern Zeiten her noch da ist, auch einbüßen. Ein Mittel, alle diese Kalamitäten von der Tiroler Land wirtschaft abzuwenden, läge nur in der Möglichkeit, wenn Italien für seine Weine die früheren billigen Zölle
nicht mehr durchsetzen könnte, aber die Aussichten dazu sind gering, na mentlich deshalb, weil Italien, wie bekannt, in die Verhand lungen zur Erneuerung des Dreibundes erst dann eintreten will, wenn über die Haupthandelsartikel seines Interesses vor erst prizipielle und für Italien befriedigende Abmachungen ge troffen sind. ^ Und daß es durchführbar wäre, die Leute zu zwingen, ein hem Tiroler Wein ähnliches Produkt aus dem Veronesischen als italienisch en Wein zu deklariren, glauben