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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
. 17. Jahrgang. Tiroler Landes-Katholikentag. Herrlich schöne Taqe liege» tzlnter uns. Der erste Tiroler Landes-Katholikentag^ ist vorüber und sein Bild steht vor unserer Erinnerung rein, strahlend, ohne Flecken. Gotl sei Dank, «ir können aus vollem Herzen zufrieden sein. Mit banger Sorge hat viel leicht mancher der Tagung entgegengeblickt. Fast schien es unter den obwaltenden Verhältnissen ein gewagtes Unternehmen. „Wird es gelingen?" fragte man sich da und dort kleinlaut und skeptisch. Und es ist gelungen

— es ist glänzend gelungen! Das Tiroler Volk hat die Probe gut bestanden; kein Mißton hat die Festesfreude getrübt. Es war wohl die schönste, beste Einleitung zur Jahrhundertfeier. Man sah es: vom gleichen EUen sind ja noch die Jungen, wie die Alten." Ueber die Eröffnung des Katholikentages haben wir schon in der letzten Num mer kurz berichtet. Auch in der Schilderung des weitern Verlaufes müssen wir uns leider mit Rück sicht auf den engen Rahmen unseres Blattes eben so beschränken und können nur in knappen

— gerade am Katholiken tage gelte laut auszurusen im Namen des ganzen Tiroler Volkes: „Christus ist gut" und es heiße sich zu wenden gegen diejenigen, welche gleich den Juden im Evangelium sagen, Christus und seine Lehren seien ein Verderben und verführen das Volk. Besonders tiefen Eindruck machten die herrlichen Aus führungen des Monsgr. Dekan Glatz, der als Ursache der sozialen Schäden unserer Zeit die Verweichlichung des Lebens und den um sich greifenden Luxus be zeichnet, dem gegenüber

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
Die „Tiroler Land - Zeitung" erschein: jeden Freitag Äbeüds^eNit dem Datum Ankündigungen jeder Art finden in der „Tiroler Land - Zeitung" wenesie Ber ber nächstfolgenden Tages und kostet samt ihren zwei Beilagen: Durch die Post be- ! breitung und werden billigst berechnet. — Alle Zusendungen find frankiert an die Admmrstratro« zogen: Vierteljahr. K 1.80, Halbjahr. K 3.60, ganzjähr. K 7.20. Für Imst frei der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift

werden nicht angenommen, u's Haus gestellt: 20 d per Vierteljahr weniger. > Handschriften nicht zuräckgestellt. — Offene Reklamationen find portofrei. M SS. Jtttft, Samstag, den 29. Wlai 22. Jahrgang. Die katholische Religion. Rede des hochwdst. Fürstbischofes Tr. Josef Altenweisel von Brixen bei der Festversammlung des I Tiroler Landes katholikentages. Gelobt sei Jesus Christus! Hochansehnliche Versammlung! Die Veranstaltungen, welche in dieser Landes hauptstadt in den vergangenen Tagen stattgefunden

auch in Zukunst die Religion der Mittelpunkt unseres ganzen öffent lichen Lebens bleiben wird. Es sind schon Länder, welche besser waren als Tirol, um die Gnade des Glaubens und um das ganze katholische Leben gekommen. Die katholische Religion soll das ganze öffentliche Leben beherrschen und Geineindeblatt. ® ä * * "« »--A-» *■"»»« > — btuicacitbt „Trroter G e- m ei nd e b l a 1 t" (Nr. 10) enthält folgende Aufsätze: Süd- tiroler Waldwirtschaft. | Zur jBiersteuer-Er- Höhung. | Ein neues Hausiergesetz

und I für die Zukunft des Landes geradezu entscheidend, daß wir Tiroler unsere gute Schule behaupten, daß darum der katholische Geist unter unserer braven Lehrerschaft gehalten und gepflegt werde, daß aber auch nach dem göttlichen Spruche: „Der Arbeiter ist seines Lohnes wert", die gerechten Forderungen der Lehrer erfüllt werden. Ein wichtiges Mittel, den katholischen Geist unter den Lehrern und damit in der Schule zu erhalten, ist unser katholischer Lehrerverein und sein Organ,

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Brixener Chronik
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Seite 14 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
gössen, Bäche von Tränen geweint, tausend der Besten des Landes hingeopfert! Also alles umsonst? Hätte Tirol nicht besser getan, nie an Erhebung zu denken? Wer ein rechter Tiroler ist, würdig seiner großen Ahnen, wird darauf nur eine Antwort haben: Nein! Wohl war das Tiroler Land geknechtet, zerrissen, zer- treten, doch ungebrochen und ungebeugt war der. Tiroler Geist, er stand da in blutiger Herrlichkeit und heroischer Größe. Wer irdisch gesinnt, um Jrdi- sches sein Alles daransetzt

, blutigprächtige von heiligem Schimmer überleuchtete Blatt den Tirolern feil sein sollte, dann gibt's keine Tiroler und kein Tirol mehr. Zerrieben spendet das Blatt seinen Wohlgeruch, zertreten gibt die Aehre ihr Korn, geschlagen gibt die Glocke vollen Ton, geschlagen erst gibt den Funken Stahl und Stein. So ist Not und Leid der beste Prüf stein für des Menschen, für der Völker inneren Ge halt. „Das Unglück, das ist der Boden, wo das Edle reift, das ist der Himmelsstrich für Menschengröße.' Not und Drangsal

haben den inneren Gehalt, haben des schlichten Bergvolkes erhabene Seelengröße offen bar gemacht. Und diese Seelengröße besteht darin, daß sie für die heiligsten Güter, die sie gefährdet sahen, den Kampf begonnen und in einer Weise, welche diesen Gütern würdig ist, durchgekämpft haben. Ideale Motive waren es, welche Tirol zur Er hebung trieben. Wegen der wirtschaftlichen Schädigung des Landes, auch wegen der Verfassungsverletzung, hätten die Tiroler — und jeder Geschichtskundige wird mir hier recht geben

— nicht den Kampf begonnen. Die gewalttätige, als rechtswidrig empfundene Los reißung von tzabsburg und Vergewaltigung der Reli gion in ihren Einrichtungen und Dienern, das brannte wie Feuer, das wühlte wie Pfähle in den Tiroler Herzen. Religion und Patriotismus, das sind die zwei großen heiligen Mahner, welche Tirol ausgerufen haben zum heiligen Kampfe, wie Hofer es ausgesprochen in den herrlichen Worten: Für Gott, Kaiser und Vaterland! Ideal waren die Motive der Erhebung; ideal war aber auch die Herzensver

fassung, mit der die Tiroler den Kamps durchgefochten. Nicht bloß mit den Lorbeeren des Heldentums schmückte sich Tirol, sondern auch mit dem Kranze christlichheroischer Tugend. Die Schrecknisse des Krieges: der Donner der Kanonen, das Knattern der Gewehre, der Steinlawinen Gedröhne, der Morgen sterne Sausen und der Stutzenkolben Niederkrachen, der Verwundeten und Sterbenden Gestöhn, das ist nur die schauerlichrauhe Außenseite. Willst du Tirol anno Neun richtig würdigen, mußt du in die Herzen schauen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 14 von 40
Datum: 29.05.1909
Umfang: 40
gössen, Bäche von Tränen gcweini, lausend der Besten des Laiides hingeopserl! Also alles umsonst? Halte Tirol nicht besser getan, nie an Erhebung zu denken? Wer ein rechter Tiroler ist, würdig seiner großen Ahnen, wird daraus nur eine Antwort haben: Nein! Wohl war das Tiroler Land geknechtet, zerrissen, zer- treten, doch ungebrochen und ungebeugt war der Tiroler G e i st, er stand da in blutiger Herrlichkeit und heroischer Größe. Wer irdisch gesinnt, um Irdi- sches sein Alles daranseht

, blnligprächtige von heiligem Schimmer überlenchteie Blatt den Tirolern seil sein sollte, dann gibt's keine Tiroler und kein Tirol mehr. Zerrieben spendet das Blatt seinen Wohlgernch, zertreien gibl die Aehre ihr Korn, geschlagen gibt die Glocke vollen Ton, geschlagen erst gibt den Lunken Stahl und Stein. So ist Not nnd Leid der beste Priis- ftei» für des Menschen, für der Volker inneren Ge Hall. „Tas Unglück, das ist der Boden, wo das Edle reist, das ist der Himmelsstrich für Menschengröße.' Noi und Trangsal

haben den inneren Gehalt, haben des schlichien Bergvolles erhabene Seelengröße offen- bar gemachl. Und diese Seelengröße besieht darin, daß sie für die heiligsten Güter, die sie gefährdet salzen, den Nanips begonnen nnd i n e i n e r W e > f e, welche diesen Gütern würdig ist, durchgekämpft haben. Ideale Motive waren es, welche Tirol zur Er hebung trieben. Wegen der wirtschaftlichen Schädigung ^ des Landes, auch wegen der Bersassungsverlevung, hätten die Tiroler — und >eder Geschichlsknndige wird mir lzier

recht geben — nicht den Kamps begonnen. Tie gewalitäiige, als rechtswidrig empfundene Los- reißnng von Habsbnrg nnd Vergewaltigung der R'eli- gion in ihren Einrichtungen und Tienern, das brannte wie Feuer, das wühlte wie Psähle in den Tiroler Herzen. R eligio n und Patrioii s in n s, das find die zwei großen heiligen Mahner, ivelche Tirol anigernsen habe» ^nin heiligen Kampfe, wie Hoser es ausgesprochen in den herrliche» Worien: Für Gou, Kaiser nnd Vaterland! Ideal waren die Motive der Erhebung

; ideal war aber anch die Herzeusver- safsnng, mil der die Tiroler den Kampf durchgefochten. Nich! vloß mit den Lorbeere» des Heldentums sci,'Mückle sich Tirol, sondern anch mit dem Kranze chrinlichheroischer Engend. Tie Schrecluisse des .^iieges: der Tonner der Kanonen, das >!naiiern der Geivehie, der S'.einlaivinen Gedröl>ne, der Ncorgen- sieine Sansen nnd der Sinnenlolben ^«iederkrachen, der Verwundelen »nd Sterbenden Gestöhn, das ist nnr die sclianerlicliranhe ^lnßenseile. Willst du Tirol anno

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
P. Hofmann S. J., der in markigen Worten den Kampf gegen die schlechte Presse behandelte den die K-tholiken führen müssen, gleich David, der den Riesen Goliat besiegt hat. Redner feiert zum Schlüsse die katholischen Redakteure, denen der Dank des kath. Volkes gebühre. Er bittet sie, das Volk nicht gegen einander zu führen, zum mindesten nebeneinander, womöglich miteinander, damit es einen kräftigen „Tiroler Sturm" gebe. Tosender Beifall unterbrachen häufig die Rede und minutenlange

den betreffenden Ausdruck auf den Lippen, riß er die Zuhörer mit sich fort, begeisterte sie mit der Gewalt seiner Sprache, den Funken seines Geistes, wie es immer ist, wenn Bruder Willram spricht. So war der erste Tiroler-Landes-Katholikentag an seinem Ende angelangt. Dankerfüllt über die herrlich verlaufene „Volksexerzitien", wie er den Katholikentag nannte, hielt Herr Abt Zacher die Schlußrede. Und als dann aus laufend Kehlen das Herz-Jcsu-Bundeslied durch den Saal rauschte undi hinaufklang zum Bilde

des göttlichen Bundesherrn, der segnend die Hand hielt über die Versammlung, da mußte eines jeden Herz höher schlagen, da hatte man so recht das Empfinden: „Unv es ist doch ein einig Volk von Brüdern, das da seinen Schutzherrn die Treue erneuert". Möchten diesen Eindruck alle Teilnehmer hinausgetragen haben in die Berge und Täler des Tiroler Landes, möge der Katholikentag, bei dessen Verhandlungen so oft die Herzen Aller zusammengefchlagen in Begeisterung für die hohenJdeen, möge er die Herzen einander näher

gebracht, und den Boden geebnet haben, für einen endlichen Frieden, für einen Frieden, nicht nur dem Worte, nach sondern für einen ehrlichen Frieden der Gesinnung, der aus allen Tiroler Katholiken ein wirklich einig Volk von Brüdern macht, möge der Pfingstseg,n des hl. Geistes diesen Samen des Katholikentages uufgehcn lassen, als und herrliche Frucht zur Reste bringen. Inland. Die Opposition plant einen konzentrierten Angriff gegen die Regiernng. Insbesondere liegt es den Tschechen daran, eine Krise

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 35 von 40
Datum: 29.05.1909
Umfang: 40
Ein anderer Vorwurf, den man unserem Glauben macht, ist der: Tic Tiroler sind uiir qläul'ig. weil sie der Klerus am Gängelband!.' nihrt. Unser Glaiibe sei nichts anderes, als iUerikalismus. Ja, es ist wahr: Eine Speziali tät des Tiroler Glaubens ist die, daß der gläu bige Tiroler seine Priester ehrt und liebt. So war es schon vor hundert Jahren nnd so ist es hatte noch. Ich frage: Ist den» dieser Klerika- liöiuus linseres Glaubens nicht wiederum ein näier beweis für dessen Echtheit

und Göttlichkeit, ^r Beiveis dafür, das; die Worte unseres gött lichen Glanbensstifters: „Wer ans mich hörr. ^>r hörl mich!' dem Tiroler in Fleisch und «!ul übergegangen sind? Ja, der Tiroler Glaube ^ man möchte es kaum für möglich hal ten — ist so stramm klerikal, das; selbst 0er li beralste und freisinnigste Tiroler, wenn er sich auch bei Lebzeiten nm Religion uud Priester nicht ^kümmert. ja sogar beide verhöhnt Hai. wenig sten!' am Sterbebette, wo der lebte Nest dieses Glaubens noch einmal aufflackert

, nach einem Priester schreit, weil er ohne Priester nicht ster ben will- So stramm, so von Haus ans klerikal ist der Tiroler Glaube, wo er noch einmal — mW sei es auch das letzreinal — zu Worre Wimm. Wir begreifen, das; man den Sav ge- vrägi bar: „Ter ^ l eri k a l is m u s i st d e r Fein d.' Ein so klerikaler Glaube ist freilich uichi der Poden für „Los von Rom'-Propaganda. für Ehereforin iind Freie Schule! ein so klerikaler Glaube Hai allerdings kein Verständnis für eine „liiuwennng aller Werte

des und unseres Volkes. lieber diesen Bergen, ans denen Morgeu- röre aniflaminern nnd Abendröte verdäm mern, slrabit noch purpurner als sonst die Stan darte unseres Glaubens, das göttliche Herz uu seres Bundesberru. dem sich unsere Väter ange lobt. dem sie dieses schöne, stolze Land geweihl, iu bangen, blnligen Tagen', dies göttliche Herz ist der Iiibegriff unseres Glaubens und der Ebremchild unserer Religion nnd darnm ist der Tiroler Glaube so rechl eigentlich Herzenssache und darum empfand und empfindet

der Tiroler auch henre noch jede Verunglimpfung seines Glaubens ols einen Stos; ins Herz. Her'gtöße tun aber bekanntlich wehe und fordern immer zur Noiwehr an?. Tas mögen jene sich merken, de nen konfessionelle Hetze Lebensbedürfnis isl. Und das; der Tiroler Glaube Herzenssache ist — be weis! es uus nicht die Geschichte ans blutigen Ämtern? Wie die Makkabäer des alten Bundes auf Judäas Bergen um ihres Glanbens und ihrer religiösen Traditionen willen verblutet sind, so tiaben auch unsere Väter ihr Herzblut

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Brixener Chronik
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Seite 35 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
Ein anderer Vorwurf, den man unserem «kwb-n macht, ist der: Die TiroA sind nur rNia weil sie der Klerus am Gangelbande Ä? . Mser Glaube sei nichts anderes, als Wrikalismus. Ja, es ist wahr: Eine Speziali- A 5,-s Tiroler Glaubens ist die, daß der glau be Tiroler seine Priester ehrt und liebt. So AA. ^ schon vor hundert Jahren und so ist es Ne noch. Ich ftage: Ist denn dieser Klerika- Umns unseres Glaubens nicht wiederum ein n«ler Beweis für dessen Echtheit und Göttlichkeit, ker Beweis dasür

, daß die Worte unseres gött- ttäen Glaubensstifters: „Wer auf mich hört, der hört mich!' dem Tiroler in Fleisch und Mut übergegangen sind? Ja, der Tiroler Alaube — man möchte es kaum für möglich hal- kn _ ist so stramm klerikal, daß selbst der li beralste und freisinnigste Tiroler, wenn er sich auch bei Lebzeiten um Religion und Priester nicht gekümmert, ja sogar beide verhöhnt hat, wenig stens am Sterbebette, wo der letzte Rest dieses Glaubens noch einmal aufflackert, nach einem Priester schreit

, weil er ohne Priester nicht ster ben will. So stramm, so von Haus aus klerikal ist der Tiroler Glaube, wo er noch einmal — und sei es auch das letztemal — zu Worte kommt. Wir begreifen, daß man den Sah ge prägt hat: „DerKlerikalismusistder Feind.' Ein so klerikaler Glaube ist freilich nicht der Boden für „Los von Rom'-Propaganda, für Ehereform und Freie Schule; ein fo klerikaler Glaube hat allerdings kein Verständnis für eine „Umwertung aller Werte' und ein „Zerbrechen alter Tafeln' im Sinne Nietzsches

verdäm mern, strahlt noch purpurner als sonst die Stan darte unseres Glaubens, das göttliche Herz un- Vundesherrn, dem sich unsere Väter ange lobt, dem sie dieses schöne, stolze Land geweiht, m bangen, blutigen Tagen; dies göttliche Herz ist der Inbegriff unseres Glaubens und der Ehreyschild unserer Religion und darum ist der ^6ube so recht eigentlich Herzenssache ^ empfand und empfindet der Tiroler mich heute noch jede Verunglimpfung feines Maubens als einen Stoß ins Herz. Herzstöße

-, zum Vaterlande. Und ich ScknN ^ ^ ^ Vaterland? Ist es die W K ^ Wiege stand? Ist es die Hand- dein deinen Vater, deine Mutter, 'terlan^ Das wäre ein kleines Va- selb?n kleine Liebe — kaum wert, der- nickt Zu tun. Das ist Heimat, aber Väter n . T^oler! Vaterland ist deiner Adeale Land? Glaubens Land, deiner Liebe zum Vaterlande, das de treue Festhalten an all dem, was Mi — 2ö — die wahre Größe und den wahren Ruhm des Va terlandes bedingt. Und das wäre? Ich sage kurz: Die Tiroler Treue, die sprichwörtliche

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Brixener Chronik
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Seite 15 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
, die in erzählender Behandlung Ereignisse oder Per sönlichkeiten von anno Neun darstellen. Es seien ge nannt Mir (Bilder aus den Kriegszeiten Tirols), Schmölzer Andreas Hofer und seine Kampfgenossen), Menghin (Andreas Hofer), Stampfer (Andreas Hofer) und insbesondere die Geschichten von Seb. Rieger, Reimmichl, dem Liebling des Tiroler Volkes. (Langanhaltender stürmischer Beifall. Alles wendet sich dem Gefeierten zu, der still und bescheiden dasitzt.) Erfreulich ist es, zu sehen, wie in Tirol auch das Volkslied

seine immergrüne Ranken schlingt um das große Jahr. Die Tiroler sind ein sangeslustiges Volk; in unseren Bergen singt es und klingt es allfort --- stille wird's erst werden, wenn keine Tiroler mehr barm wohnen. Man sang früher mehr als heute. Im ^ahreNeun sang man in der Kirche, sang auf dem Marsche, selbst ins Gewehrgeknatter mischten sich trutzige Jauchzer. Vater Hofer — auch hierin die Verkörperung des echten Tirolertums — sang mit Passeirern ^ der Hofburg gesellige Lieder, ja auch Schnadahüpfeln

-'r 55^?^ ^ man zur Stunde daran, was -Sätzen noch aufzutreiben ist, zu bergen. vm„ m ^malische Dichtung hat sich Stoffe geholt. Der Dramatiker braucht be- ^ak!- n/ Handlungen und kraftvolle Gestalten: das Vawv Mietet ste reichlich. Ich nenne Kranewitter, würdin , ^ ^ Der Größe des Gegenstandes D o m ^ weit hinter sich lassend ist kaums' ?^ie „Der Tiroler Freiheits- von,f>^ Werk,. ^ wuchtig und lebenswahr, daß wird t5s mächtigste Wirkung ausgehen sich ^ Ehrenpflicht der Tiroler, diesen Schatz Stadt und dahin zu wirken

, daß in bloß aelpwn^?- 5. Nationaldrama gespielt, nicht die den -5: r Zahlreichen nichttirolischen Dichtern, nenne ick A Freiheitskampf verherrlicht haben, Liedes l?,Ä' ?^e', den Dichter des Andreas Hoser- keit die d^Äü, Banden), das gesungen wird, so lSonet^^uAche^Zun^ klingt, Theodor Körner Lieber, dem Tirol längst schon zur Heimat gewor- den, Albr. Graf Wickenburg (Tiroler Helden). Ein so inhaltsschweres Jcchr wie 1809 konnte natürlich auch auf die Kunst nicht ohne wohltätigen Einfluß bleiben. Tirol

Kraft und zermalmender Wucht der Dar stellung Szenen von anno Neun zu verewigen versteht. (Abendgebet nach der Schlacht am Berge Jsel, Das Kreuz Haspingers.) Wenn von 1309 und der Malerei die Rede ist, wer denkt da — sei er Tiroler oder nicht — nicht gleich an Franz v. Defregger? Das letzte Auf- gebot, Heimkehr der Sieger, Hofers letzter Gang, wer kennt sie nicht, diese herrlichen Schöpfungen, unaus löschlich haben sie sich unserem Geiste eingeprägt und fortwirken werden sie, so lange menschliche

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Brixener Chronik
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Seite 13 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
uns mit tödlichem Haß verfolgt, dürfen wir da die Versöhnung versagen dem Bruder, mit dem uns ein und derselbe Glaube, dieselbe Treue di- sewe Fahne, deM Wahlspruch verbindet? - Kann der Adler flieaen. wenn in ein .... A?n er dann seine Jungen, semen Horst Ver den wenn freche Eindringlinge seinem Nest A Ken? Tiroler Adler, schüttle ab deine Läh- Ung daß alle eines Sinnes seien und in alter und Liebe zusammenstehen, wenn wieder- A-r Ruf ertönt^Für Gott Kaiser und Va- terland! (Stürmischer

Beifall.) Die Absendung der Telegramme. Der Präsident fuhr fort: Mir scheint, das Tiroler Büblein kann schon ziemlich laut schreien ,6-iterkeit und Beifall), und so wollen wir uns Wm hören lassen nach Wien und Rom. Es ist nämlich beantragt, folgende Telegramme abzu senden: An den Papst. Der erste Tiroler Landes-Katholikentag ver sichert Eure Heiligkeit seiner kindlichen Liebe und Verehrung, sowie seiner unwandelbaren Treue und erbittet den Schutz des Allmächti gen für die Unabhängigkeit des heiligen

Stuh les und unserer Kirche. An den Kaiser. Der im Jubeljahre Tirols in der Landes hauptstadt Innsbruck tagende erste Tiroler Landes -Katholikentag gelobt Eurer Majestät und dem Hause Habsburg unverbrüchliche Liebe und Treue. Anden Thronfolger. Der erste Tiroler Landes-Katholikentag in Innsbruck unterbreitet Eurer kaiserl. Hoheit die Gefühle unwandelbarer Verehrung und Liebe. An den Erzherzog Eugen. Der erste Tiroler Landes-Katholikentag in Innsbruck bringt dem in Tirol residierenden Mitglied

. Hoheit danken bestens für die frdl. Einladung zu dem am 21. und 23. Mai w Innsbruck stattfindenden Tiroler Landes katholikentage, -sind jedoch infolge Abwesenheit am Höchsten Erscheinen verhindert. Der Kam- mervorsteher Henninger (Erzh. Eugen).' Die Frauen der Kongregation „Mater dolorosa' der Kanisiuskirche in Wien, Diözesan- konntee in Wien, Präsident Baron Schell; Pfarramt Schönberg; Pfarrer Wibmer, Tux; -»A Kerber, Expositus, und Hermann Lau- gus, Vorsteher, in Vorderhornbach; Pfarrer «remer

, aber nie ist dieser Gruß so sehr aus dem Innersten meines Herzens gekom men, nie hat dieser Gruß so freudig mich selbst bewegt, wie heute. Nicht die Berge Tirols, son dern Tiroler Herzen gilt es zu begrüßen, die noch so treu und mutig schlagen im Jahre 1909 wie 1809. Nicht als Person grüße ich, sondern das ganze katholische Oesterreich hat mir durch das Zentralkomitee den Auftrag erteilt, dem Landes katholikentage Gottes reichsten Segen zu wün schen, alle Tiroler herzlichst zu begrüßen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 15 von 40
Datum: 29.05.1909
Umfang: 40
«Andreas Hoserj, Slampser sAndreaS Hoser> insbesondere die Geschichten von Seb. :)i iege r, i.'üi mich!, dem Liebling deS Tiroler Volkes. ^'Maliender stürmischer Beisall. Alles wendet .>!i! Geieielieü z», der slill nnd bescheiden dasitzt.j ^neulich isl es, zu sehen, wie in Tirol anch das ?-.!:^d leine »nniergriine :1tanken schlingl nm ::: auch Jahr. Tie Tiroler sind ein sangeslnstiges in unseren Bergen singl es und klingt eS allsort - 'üc ivüd's erst iverden, ivenn keine Tiroler mehr --'-z ootinen

. Ich „enne >iraneivitter, ^ '^olf. Ter Größe des Gegenstandes 77^7 '''T' andere iveit Himer sich lassend ist -',7^'/6^,-^ilogie „Ter Tiroler Freiheils. 777,^^ ,sv wuchlig und lebenswahr, daß allezeit die inächligsle Wirkung ausgehen '> 7 7' ^hlenpslichi der Tiroler, diesen Schatz c:-', dahin zu wirken, daß in '.'7'.,7'- dieses !)^alioiialdrania gespielt, nicht '7>', tLebhasler Beisall-! 77,°'-^' nichttirolischen Tichtern, in '^^uskamps verherrlicht haben, q«' den Tichler des Andreas Hoser

- '.: 77,,' Banden), das gesungen wird, so - 6>mge klingi, Theodor 5törner - ^uimermann idas Trauer- ' ' :!lv,eqger >P. Mai,r, Zioinani und Ang. Lieber, dem Tirol längst schon zur Heimat gewor den, Albr. Gras W i ck e n b u r g ^Tiroler Heldenj. Ein so inhaltsschweres Jahr wie 1309 konnte natürlich anch aus die Kunst nicht ohne wohltätigen Einfluß bleiben. Tirol hat gezeigt anno Neun, daß eS vom Zialionalisinns nicht angesteckt sei, jener reli- gionsseindlichen Ansklärerei, die damals Mode

, TaS >lrenz Haspingecs.j Wenn von I6l>9 »iid der '.V^alerei die Rede isl, wer denkt da — sei er Tiroler oder nicht — nicht gleich an Franz v. Tesregger? TaS letzle Ans- gebol, Heimkehr der Zieger, Hofers letzier Gang, wer kenn! sie nicht, diese herrlichen Schöpfungen, nnans- löschlich haben sie sich unserem Geiste eingeprägt nnd fortwirken werden sie, so lange menschliche Angen an Schönem nnd Erhebendem sich ersrenen iverden. Te sregger ist dnrch seine dem Tiroler Leben in Krieg und Frieden

enlnominenen Meisterwerke der Herold des Tiroler Landes geworden; Tirolerlnin, Tirolerlracht, Tirolerbranch, sein Pinsel hat sie der Welt bekannt gemacht und bewirk!, daß in Tirol selbst der Sinn da für, die Frende daran nen erwacht isl. ES ist eine Ehrenpflicht des Tiroler Landes, Heuer im Jubi läumsjahre in Ehren und Tanlbarkeit seines großen Sohnes, seines Heroldes zn gedenke». Uni den Alt meister der Tirvler Maler sammelt sich in München eine Schar begabler Schüler, vvn denen Schmid durch seine Bilder

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 13 von 40
Datum: 29.05.1909
Umfang: 40
,,n'. mir tödlichem Saß verfolgt, dürfen wir da Versöhnung versagen dem Bruder, mit dem m^cin und derselbe Glaube, dieselbe Treue, die- ?'lbe ^ahne. derselbe Wahlspruch verbindet? ,?immncher Beifall.) Kanu der Adler fliegen, mnn ihm ein Flügel gelähmt ist? Kanu der ?,wlcr dann seine Jungen, seinen Horst ver- '-idiaen wenn freche Eindringlinge feinem Nest sich nahen? Tiroler Adler. schüttle ab deiue Läh- minui. das; alle eines Sinnes feien und in alter >ttafl'und Liebe zusammenstehen

, wenn wieder um der Nuf errönt: Für Gott. Kaiser und Va- icrland! «Stürmischer Beifall.) Tie Abscildung der Telegramme. ?er Präsident fnhr fort: Mir scheint, das nroler Büblein kann schon ziemlich laut schreien i^c'nerkeit und Beifall), und fo wollen wir uns ?eim bören Imsen nach Wien und Rom. Es ist nämlich beantragt, solgcnde Telegramme abzu- icndai: ndc n P a p ft. Ter erüe Tiroler Laudes-Katholikeutag ver sichert Eure Heiligkeit seiuer kindlichen Liebe und Verehrung, sowie seiner unwandelbaren Treue und erbittet

den schütz des Allmächti- Pii nir die Unabhängigkeit des heiligen Stuh le und unserer Kirche. n d e ii ü a i s e r. Ter im Jubeljahre Tirols in der Laudes- kiaupniadl Innsbruck tagende erste Tiroler Landes->Uiiholikeutag gelobt Eurer Majestät und dem Sause Habsburg unverbrüchliche Liebe und Treue. i'ln den Thronfolg e r. Ter erste Tiroler Landes-Katholikentag in Innsbruck unterbreitet Eurer kaiferl. Hoheit Sie Gefühle unwandelbarer Perehrung und Liebe. ii deu Erzberzog Eugen. Ter erste Tiroler Landes

noch Durch Unwohlsein ferngehal- Kn, van Herzen Oberstudieurat v. Ort e r e r.' >Se. kaiserl. Hoheit danken bestens für die 'ri?l, Cinladung zu dem am 21. uud 23. Mai in Innsbruck fiattfindenden Tiroler Landes- kalhMemage, sind jedoch infolge Abwesenheit am ^ochsien Erscheinen verhindert. Der Kam- mcrwrsieher H e n n inge r (Erzh. Eugen).' Tie grauen der Kongregation „Mater ^olowia' der Kanisiuskirche iii Wien. Tiözefau- kcmiiee i,^ Wien, Präsident Baron Schell lMrraml Zchönberg! Pfarrer Wibmer. Tur- ^ubcl»i Berber

zn fucheu, in die Berge Ti rols mich flüchtete, aber nie ist dieser Grnf', so sehr aus dem Innersten meines Herzens gekom men. nie hat dieser Gruß so freudig mich selbst bewegt, wie heule. Nicht die Berge Tirols, son dern Tiroler Herzen gilt es ^n begrüßen, die noch so treu und mutig schlagen im Jahre l!>l>!> wie l^t>!>. Nicht als Person grüße ich. sondern das gaii'^e katholische Oesterreich hat mir durch das Zentralkomitee den Auftrag erteilt, dem Laudes- tatholikeurage Gottes reichsten Segen ui wün

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
Tiroler ihre alte Treue gegen Gott, Kaiser und Vaterland bewahrt haben; es wurde das erste Aufgebot gegen die Feinde von Glauben und Patriotismus organisiert. Nach dem Danke an alle Mitwirkenden und Teil nehmer wies er hin auf die heilige Begeisterung, die neu entflammt für unsere Ideale, die unsere Devise: „Für Gott, Kaiser und Vaterland" ver kündet, und uns in die richtige Jubiläumsstim mung versetzte. Es gebe kein schöneres Ausein andergehen, als wenn die Versammlung den Bund mit dem Herzen Jesu

Tiroler Lan deskatholikentag geschlossen. Mittenwalder- und Fernbahn*). In diesem Blatte ist in der letzten Zeit dar getan worden, daß die Aussichten für die wirkliche Inangriffnahme des Baues der Mittenwalder Bahn zur Zeit die denkbar schlechtesten sind, daß die Stimmung im Wiener Eisenbahnministerium sehr zu Ungunsten dieser Bahn umgeschlagen hat, daß die Finanzierungsfrage, welche man früher als in allen Teilen befriedigend gelöst darstellte, nun auf einmal auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt

, und daß den früheren Faiseuren der Mitten walder Bahn überhaupt nicht mehr viel darum ist, daß deren Bau tatsächlich einmal begonnen werde. Zugleich wurde darauf hingewiesen, daß in der ganzen Sache und der damit in Verbindung stehenden Fernbahn-Angelegenheit wieder jenes *) Siehe die Aufsätze in Nr 17 und Nr. 20 der „Tiroler Laudzeitung". immer, als sähe ich den Ewigen zwischen den Stämmen des Waldes dahinschreiten, Licht und Glanz verbreitend weithin über die Erde, auch über das tote Moor da draußen. Hier mache

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 17 von 40
Datum: 29.05.1909
Umfang: 40
»i^iis (der beruflichen Vereine, geselligen Ver- Sportvereine) uiii) das alles besonders Zligend und die Arbeiterschaft. Tie Ban- -^rttäger und zugleich das Porbild auf diesem ^biclc sind uns nusere herrlichen katholischen 7niö>.'nten. Sie haben schon vor einem Jahr- Mi angefangen, sich auf christlicher Grundlage -'nanmienzuschließen im akademischen Zänger- w,io. im Schützenbnnd. im alpinen Verein uslv. ^öckilt.' das katholische Tiroler Volk den Ausbau 5-r christlichen

Studentenorganisation an unse- r-r Ilniversilät mächtig fördern durch eifrige Un- .'-nnivnng Oes A kade m iker h a u s e s. Niel ^re Sannt lürs praktische Christentnm ge- -^iil Möchie aber das Tiroler Volk dem Bei- i-i/l nun auch ernstlich folgeil, besonders iu den -M.'N Durch christliche Organisation der Ziiinde. ^ . Ciidück komme ich znm letzien. aber vielleicht MkMU Mittel zur Veriunerlichuug und Enl- iiliuiui des praktischen Christentums und Das !?M>i naäi ineiuer lleberzengnng die maria- x lich

sind, weil besondere Gefahren sie bedrohen. Ich nenne als ersten Ztand den Bauernstand in Tirol. Jr! will gewiß nicht das glänzende Bild verdüstern. das gerade früher vom Banernstande in Tirol entworfen worden ist. Aber vielleicht gerade des wegen, weil in unserem Volke so viel Religiosi tät ist, ist es der Mühe wert, es ->u schüven. Ge rade der früher erwähnte hochverdiente Pfarrer von Zürich, Tr. Malt, hat mir einmal gesagt, daß besonders Tiroler, wenn sie in die Zchwen, kommen, so vielfach dem Glauben untreu

werden. Ein Priester in München, der in der Arbeiter bewegung steht, sagte mir gleichfalls, daß viele Tiroler anssälligerweise der Zo'.ialdemokralie anheimfallen, wenn sie außer Laud gehen. Ans- den lirolischen Kolonien in Amerika kommt die gleiche 5Uage. Ter Grnnd hievon liegt darin, daß aus dem Lande die Lente in einer gewissen kindlichen Naivität nnd Befangenheit bezüglich der religiösen Fragen und Gefahren aufwachsen nnd ans einen solchen Gegensatz nicht vorberei tet sind. Tesbalb ist es notwendig, auch deu

Bauernstand apologetisch >n schulen. Bischof Kelleler hat l>8«>^ in seinem bekannlen Schreiben an da-Z Tiroler Volk auf eine Gefahr, die Tirol bedrohr. ansmerksam gemachl. Er schrieb: „Tas Unternehmen, den Zchmntz von Enropa durch die Presse iu Tirol ein'.nülnnuggeln nnd damit das Wasser '^n vergüten, das aus deu Tiroler Quellen fließt und die reine Luft ',u verpesten, die von den Tiroler Bergen weht, wird von jetzt an ständig sein. Mögen darauf alle Tiroler, welche ihr Vaterland und ihren Glanben lieben

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Brixener Chronik
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Seite 17 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
w-s-ns (der beruflichen Vereine, geselligen Ver- «nd Sportvereine) und das astes besonders Jugend und die Arbeiterschaft. Die Ban- Aträaer und zugleich das Vorbild auf diesem Äiete sind uns unsere herrlichen katholischen Junten. Sie haben schon vor einem Jahr- ^knt angefangen, sich auf christlicher Grundlage Zusammenzuschließen im akademischen Sänger- im Schützenbund, im alpinen Verein usw. Möckte das katholische Tiroler Volk den Ausbau der christlichen

Studentenorganisation an unse- Universität mächtig fördern durch eifrige Un terstützung des Akademikerhauses. Viel wäre damit auch fürs praktische Christentum ge tan' Möchte aber das Tiroler Volk dem Bei- lvie 'l nun auch ernstlich folgen, besonders in den Städten durch christliche Organisation der ^^Endlich komme ich zum letzten, aber vielleicht kräftigsten Mittel zur Verinnerlichung und Ent faltung des praktischen Christentums und das wären nach meiner Ueberzeugung die maria- nischenKongregationen, vorausgesetzt, daß ihre Idee rein

ist. Aber vielleicht gerade des wegen, weil in unserem Volke so viel Religiösi- tät ist, ist es der Mühe wert, es zu schützen. Ge rade der früher erwähnte hochverdiente Pfarrer von Zürich, Dr. Matt, hat mir einmal gesagt, daß besonders Tiroler, wenn sie in die Schweiz kommen, so vielfach dem Glauben untreu werden. Ein Priester in München, der in der Arbeiter bewegung steht, sagte mir gleichfalls, daß viele Tiroler auffälligerweise der Sozialdemokratie anheimfallen, wenn sie außer Land gehen. Aus den tirolischen

Kolonien in Amerika kommt die gleiche Klage. Der Grund hievon liegt darin, daß auf dem Lande die Leute in einer gewissen kindlichen Naivität und Befangenheit bezüglich der religiösen Fragen und Gefahren aufwachsen und auf einen solchen Gegensatz nicht vorberei tet sind. Deshalb ist es notwendig, auch den Bauernstand apologetisch zu schulen. Bischof Ketteler hat 1862 in seinem bekannten Schreiben an das Tiroler Volk auf eine Gefahr, die Tirol bedroht, aufmerksam gemacht. Er schrieb: „Das Unternehmen

, den Schmutz von Europa durch die Presse in Tirol einzuschmuggeln und damit das Wasser zu vergiften, das aus den Tiroler Quellen fließt und die reine Luft zu verpesten, die von den Tiroler Bergen weht, wird von jetzt an ständig sein. Mögen darauf alle Tiroler, welche ihr Vaterland und ihren Glauben lieben, aufmerksam sein, möchten sie den liberalen, kul turkämpferischen Zeitungen keine Unterstützung gewähren.' Seit der Zeit werden glaubensfeind liche Schriften, Broschüren in Unmassen in Ti rol verbreitet

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