¬Der¬ Weltgeist unter den Bürgern und Bauern Tirols : ein Beitrag zur Kenntnis der gegenwärtigen Zustände Tirols
II Vier Klagpunete gegen die Tiroler. Wenn es auch nicht meine Absicht ist, eine Apologie der Tiroler zu schreiben, so kann ich doch nicht umhin, vorerst einer Behauptung zu ./erwähnen, die außerhalb des Ländchens nicht selten geh ort., wird'. Es ist seit längerer Zeit her bei einer gewissen Partei zum stchmden Ausdruck geworden, daß Tirol an politi scher , Bildnng den a nderen Provinzen Oesterreichs und Deutsch lands himM.lweit'.nachstehe. ^Es sind dieser Annahme zufolge in Wien nnd
an andern .Orten Plaeate erschienen und an öffentli chen Plätzen -angeheftet worden, indenen die Tiroler auf eine höchst .lnizarte Weise behandelt und ohne weitere Uinschreibung einer gmnzenlosen Dummheit beschuldigt werden. Uln diese An klage einigermaßen anch mit Gründen zu belegen, wurden ge wöhnlich vier Argumente, angeführt, die ohne weiters Tirols totgle.-Verblendung darzuthun geeignet sein sollten. Erstens, heißt, es, hat sich Tirol dadurch prostituirt, daß es der Ministe- rialverordnung..zum .Trotze
die Jesuiten.und Liguorianer nicht alsogleich entfernte;. Zweit e haben die Tiroler gegen die allgemeine Religionsfreiheit faetisch protestirt ; Drittens, hat Tirol dem alten Zopfsystem getreu die v ier Stände beibehalten; endlich Viertens, haben sich die Tiroler eines Verbrechens an der'Volkssouvemnität schuldig -gemacht, dadurch, daß sie — es ist erschrecklich zu sagen— gewagt haben, ihren Unwillen gegen die Msivmzstadt Wien zu äußern nnd die Maierrnngenschaften mit scheelen Augen anzusehen