Verdacht auf Hofer 245 Hofer gab sich mit schlecht angebrachten Äusserungen keine Blosse, sein Verräter war der Bart, Der bayrische Gesandte am Kaiserhof meldete, man habe in Wien einen Tiroler mit langem Bart herumgehen sehen in Begleitung eines anrüchigen Landsmanns 1 ) aus der Bozener Gegend. In dieser Angabe lag für die Polizei in Tirol die Aufförderung, den ver dächtigen Bärtigen zu suchen. Die emsigen Forscher entdeckten im ganzen . Eisackkreis drei Männer, auf welche das Attribut passte
, ein vorzügliches Mitglied der Tiroler Deputation, ist seit einiger Zeit wieder zu Hause. Was gegen ihn vorgekommen, zeigen die beiliegenden Akten. 5 ) Ich frage, ob ich denselben arretieren lassen und was dann weiter mit ihm vorgenommen werden soll. Eine Gefahr der Entweichung scheint, bei ihm als einem sehr vermöglichen Mann nicht vorhanden zu sein. Wenn er aber der Untersuchung übergeben werden soll, so ist bei der Stimmung des]Appellationsgerichtes in Innsbruck nicht zu raten, demselben die Akten
mitzuteilen, weil es sonst die Namen derjenigen erfahren würde, die bei der Entdeckung dieser Dinge besonders tätig sind, wodurch üble Folgen entstehen könnten. 4 ) Der König war ungehalten, dass der General kommissär erst lange anfragte. 5 ) Trotzdem ist dann kein Versuch zu Hofers Verhaftung gemacht worden. ') Meldung der bayrischen Gesandtschaft, an Aretin mitgeteilt am 25. Februar 1809: „Einige Tiroler, welche sich Abgeordnete des Volkes nennen, sind hier, um Mitteilungen zu machen. Ich weiss
nicht, ob sie auch zu Hofe gekommen sind. Ich weiss nur, dass einer darunter der Sohn oder Bruder eines Gärtners in Bozen oder Brixen (offenbar Tschoguel) ist, von schlechter Konduite, der einen Mann mit einem langen Bart begleitete,' dessen Äusseres die Frauen sehr interessierte.' M. St. s ) Aretin an den König, 18. und 20. März 1809. Als Trifolium der Tiroler Ge sandtschaft erfuhr Aretin: Nessing, Hofer und Tschoguel. Die Reise Hubers kannte er auch, aber diesen hielt er nicht für einen Gefährten der drei