löste sich der Zug aus. Kurze Zeit daraus demonstrirte ein zweiter, ebenso starker Zug unter Vorantrstt der Höttinger Musik kapelle, bte bei den „Tiroler Stimmen" und Kaps er er eine recht „melodiöse" Katzenmusik dargebracht haben. Die Arbeirer-Kapelle war, wie die „Tiroler Stimmen" lügen, nicht betheiligt, sondern die Höttinger Musik in Civil, was vielleicht der Grund zu dieser falschen An nahme sein mag. Ein dritter Zug erwartete Kapferer und zog dann nochmals vor dessen Haus. Nachdem Wasser
auf die Demonstranten herabgeschüttet wurde, warfen dieselben einige Fenster ein. Am Dienstag wurden, weil das Gerücht verbreitet war, die katholische Verbindung Austria plane einen ackelzug als Gegendemonstration, dem Kleeblatt Kapferer, Förg und „Tiroler Stimmen" abermals eine große Katzenmusik dargebracht. In Salzburg hat beim Regierungsgebäude eine große Kundgebung stattgefunden. Ungefähr 1500 Arbeiter haben sich unter Vorantragung einer rothen Fahne eingefunden, Deutsch-Fortschrittliche und Deutsch Natio nale
des § 34, „einer dreifachen Beratung (Lesung) unterzogen werden". Die „Tiroler Stimmen" speien aus, was das redaktionelle Lügenmaul nur „erpackt" und bedienen sich der gemeinsten Ausdrücke gegen die Demonstriren- den, bezeichnen diese als Bande, die Demonstration selbst als Straßen-Excesse und lügen, es seien Hochs aus die Anarchie und die französische Revo lution ansgebracht worden. Wir meinen, wenn dies wahr wäre, daß vereinzelt diese Ruse gefallen wären, daß das dann gerade noch kein Unglück wäre
, aber es ist eine unverschämte Lüge, wie sie nur dem Jesuiten Dr.Jehly, dem Meister der Verdrehung, Lüge und Verleumdung, eigen ist. Die Redaction der „Tiroler Stimmen" charakterisirt sich am besten durch die Bemerkung, daß sie trotz eifrigsten Forschen nicht bemerken konnten, daß seitens der Polizei oder der Be hörde den Demonstranten ein Hinderniß in den Weg gelegt worden wäre. Pfui! und nochmals Pfui! Wir zweifeln nicht daran, daß die Redaction der „Stimmen" sehr gern Blut fließen gesehen hätte. Die Behörde und Polizei
ist eben etwas weniger fanatisch und blutdürstig als der Denunziant in den „Tiroler Stimmen", der am liebsten eine Liste angelegt hätte über die Theil- nehmer an der Demonstration und in unverhohlenes Erstaunen ausbricht, daß auch Staatsbeamte an der Demonstration theilgenommen haben. Ist diese Handlungsweise an und für sich schon niedrig und ge mein, so wird sie geradezu erbärmlich, wenn man weiß, daß in Wien selbst Wachleute von der Regierung zur Verth-ilung der Extraausgabe benützt wurden