Seite 4 Tiroler. Volksblait. 6. Mai 1903 Jmst, 3. Mai. (S e l b st m ord.) In der ver gangenen Woche hat der Tod sieben Erwachsene aus dem Leben genommen. Einer starb Plötzlich, Äner durch Absturz über den Jnndamm beim Bahnhof (Stephan Praxmarer, Bauer in Kauns), einer durch Selbstmord. Am Abend des 1. Mai faßte der Patrouilleführer der k. k. Landesschützen Johann Matoufek aus Niederösterreich den entsetz lichen Plan, sich auf dem Bahngeleise überfahren tzu lassen; der Zug schnitt ihm den Kopf
ab; die unselige Tat geschah in der Nähe der Haltestelle Jmsterberg und ist offenbar einer Geistesstörung zuzuschreiben, die infolge Melancholie, welcher der Mann ergeben war, eintrat. Matoufek schrieb kurz vorher je einen Brief an seinen Hauptmann und Oberjäger, in welchen er für alles Gute dankt und bemerkt, daß er aus dem Leben scheiden ^müsse wegen der Tiroler; er werde nach seinem Tode an ihnen Rache nehmen. Seine Vorgesetzten hatten über ihn keine Klage. - Äeran, 4. Mai. (Eine Gewalttat) unserer liberal
einen — wenigstens angen- cheinlich — übereilten Schritt tat; namentlich, wenn dieser Schritt aus die bloße Aussage eines Handschriftkenners gemacht wurde. Können wir es aber wissen, ob nicht den Erzbischof noch andere Beweggründe bei seinem Handeln bestimmten? Über die Tiroler Mtdienz der Rompilger beim h-iligün Vater berichtet die „Brixner Ehronilk' folgendes: - Nach dem ausgegebenen Prvgvamm hätte die Audienz am Donnerstag sein sollen. Aber wegen des Besuches des Königs von England, der über haupt
in einer besonderen Anordnung, einer nach dem anderen, nicht in Gruppen, so . daß sich die Scharen durch zwei, drei oder vier Gemächer hin durchzogen. Vor uns waren etwas über 100 schottische Pilger, welche von ihren Bischöfen vor- ' ^ wurden. Wir sahen sie Herauskommen, freudestrahlend oder ergriffen, mit Tränen der Freude und Rührung in den Augen, und sehnten uns nach demselben Glück. , , Nach einer kurzen Pause wurde 'dann der Tiroler Pilgerzug vorgeführt. In einem kleinen . Gemach war der heilige Vater
auf seinem Thron sessel, umgeben von seinem Hofstaat und den Bischöfen der Schöttländer. Diesmal, fungierte auch Herr Baron Schönberg-Roth-Schönberg als päpstlicher Kämmerer zur Freude der Tiroler Pilger. Der Rektor der „Anima', Prälat Lohninger, stellte nun zunächst den Obmann des Pilgerzuges, Monsignore Dr. Waitz, vor, welcher die Huldiguyg der Tiroler unterbreitete, zum Zeichen des festen Glaubens und der kindlichen Ehrerbietung der Tiroler an den heiligen Stuhl, den Peterspfennig der Diözese Brixen