und durchs grüne Gelände ziehen malerische Scharen. Reimmichl hat die Schützen Tirols eingeladen zum „Volksboten"-Schießen und die Schützen sind gekommen. Sie gehören ja zusammen: der „Tiroler Volksbote" Reim- michls und das Tiroler Volk. Wie es singt und lacht, wie es redet und klagt, so schildert das „Bötl" unser Bergvolk. Es ist zum Hausgenos sen geworden in fast jedem Hofe, ob er auch noch so weltfremd an steiler Lehne liegt. Viel wird geredet und gescholten wider Reimmichl und seinen „Volksboten
", aber das muß ihm der Feind lassen — und ehrliche Feinde haben die ses Verdienst anerkannt: Reimmichl pflegt und stärkt die guten edlen Eigenschaften des Tiro lers; er lobt nicht nur, er weiß auch zu tadeln und ist stets bemüht, die gefährlichen Bazillen, mit denen volksfeindliche Agitatoren die Seele unseres Volkes vergiften wollen, zu ersticken, ehe sie noch gefährlich geworden sind. Die Tiroler, ob Bauer oder Knecht, sind auch ihrem Reim michl dankbar; sie halten zu ihm, so wie er sein Herzblut gibt
für seine Tiroler. Mögen die Volksfeinde noch so sehr hetzen und schüren, um Reimmichl und sein „Bötl" aus den tirolischen Bauernhäusern zu verdrängen — sie erweisen, wo es gelingen sollte, nur der Sozialdemokratie einen Dienst — am gefunden Sinne unserer Ti roler Bauernschaft, die wohl unterscheidet, ob einer die Wahrheit oder nur zu Gefallen redet, werden die feindseligen Umtriebe scheitern. Ge stern hat jeder diesen Eindruck erhalten, der die Treue und Liebe sah, welche die Schützen aus nah und fern
von den uralten Sagen und Mär lein, die er im Schoße des Berges von den Gno men gehört. Dazu nickten und winkten die wei ßen Federn aus den breitränderigen grünen Hü ten der Schützen. — Was wunder, wenn manch froher Jauchzer hinaus klang und keck das Echo der Hänge heraussorderte. Da konnte man den Tiroler sehen, inmitten seiner Heimat, nicht auf dem Pflaster fremder Städte, sondern dort, wo er ausgewachsen, wo er jede Scholle kennt. Am Schießstand zu Vinaders versammelte man sich in den Räumlichkeiten
dazu fehlt. Msgre. W a 'i tz eröffnete die Reihe der Ehrenschüsse; ihm folgten die „Volksboten"-Re- dakteure G r i n n e r und Rieger, Landesober kommissär Bauer, Pfarrer Bergmeister als Schießleiter, ferner die Herren R. Schmitz („Tiroler Anzeiger"), Vorsteher Oberschützen meister Strickner, der Erbauer des Schieß standes Guschelbauer usw. Den technischen Teil des Schießens leitete in vorzüglicher Weise Herr Prem aus Innsbruck. Und jetzt knatterte und krachte es, als zögen die Franzosen über die Wiese