von FnmLruck uns Salzburg geplant. ! Las „Blpenlanb" schwer kompromittiert. » Gestern vormittags und nachmittags hat der .Tiroler Landtag eine große politische Debatte über den Bericht der Anschlußabordnung abge- ; führt, die sich zu einer vernichtenden Anklage ge- jgen die Volkspartei, zur vollständigen Entlar vung der christlichfoziaüen Anschlußfreundlichkeit auswuchs. An Hand von Aktenmaterial beleuch- j tete unser Gen. AbF. Rapoldi in einer vier stündigen, großangelegten politischen Rede die 'Haltung
gebrauchte, sie sind durch die Enthüllungen des Abg. Rapoldi zu erbärmlichen Mätzchen gestempelt worden, die .sowohl Dr. Steidle als auch seine Partei als Heuchler und gewissenlose politische Hasardeure entlarvt haben. ; Aber auch unsere Tiroler Landesregierung ist durch diese Enthüllungen aufs Schwerste kom promittiert worden. Die Anklagen, die Genosse Rapoldi gegen das volksverräterische Treiben unserer Landtagsmebrbeit in Fragen der Tiro- 'ler Außenpolitik durch einwandfreie Aktenbelege ,dem Landtage
vorlegen konnte, sind so schwer- iwiegender Natur, daß sie vollauf genügen, um 'im Namen des ganzen Volkes zu verlangen , daß so schuldbekaderie Männer, daß eine solche Regierung sofort vom Schauplatze ihrer un rühmlichen Tätigkeit abtritt und neuen, nicht so schwer bellasteten Männern Platz macht. Aktenmäßig wies Gen. Rapoldi nach, daß sei tens der Tiroler Landesregierung in den Mo naten November—Dezember 1918 bis Mai 1919 in Bern eine Gesandtschaft unterhalten haben, die ohne Vollmacht
, ja ohne Wissen des Tiro ler Nationalrates, ohne irgend einen Auftrag seitens des Landes dort im Namen von Tirol Außenpolitik betrieb, im Namen von Tirol Me morandums, Noten, Vorstellungen an die En tente abfertigte, solche Noten empfing, sie nach Tirol weiterleitete, von der Landesregierung recte Landtagsmehrheit, Noten wieder erhielt, sich sogar erkühnte, Weisungen aus Tirol vor ihrer Weiterleitung zu zensurieren, kurz, die Tiroler Außenpolitik ganz nach ihrem Wil len und ihrer Meinung willkürlich leitete
und die Re sultate bei der Tiroler Landesregierung bezw. dem Tiroler Nationalr-^ aktenmäßige Belege vorhanden seien. Doch nichts von alledem; in den Protokollen des damaligen Nationalrates ist weder von einer Entsendung einer solchen Ge sandtschaft, noch von politischen Aufträgen an sie etwas enthalten. Eine derartige illegale Außen Vertretung eines Landes ist eben nur in Tirol möglich gewesen, in jedem anderen Lande, wo man die primitivsten Begriffe von einer geordneten Führung der Regierungs geschäfte halbwegs