des heiligen Ambrosius und Damasus, der heiligen Eulalia und Odilia und fast aller anderen Adventheiligen werden nur in der Kirche begangen. Dagegen knüpft sich mancher Aberglaube an die Nächte von Luzia und Thomas, die mit zu den be deutungsvollsten des ganzen Jahres zählen. Schon der Name der heiligen Luzia weist auf eine Verwandtschaft mit der altdeutschen Perchta, der „Lichten' hin, wie Holda der Sage nach kurz vor dem Julfeste unserer Ahnen, von Frühlings ahnung getragen, neuerdings mit ihren Wander
öffnet. Aehnlich wie die heilige Luzia Krankheit und Unheil zu bringen vermag, soll auch der heilige Thomas oft genug die Furcht rechtfertigen, womit man seines Gedenktages harrt. St. Thomas kommt, wie das Volk meint, in der Nacht des 21. Dezem ber auf Zfeurigem Wagen nach dem Kirchhof ge fahren, wo seiner alle Todten seines Namens har ren. Sie scharen sich mit ihm um ein Kreuz, das weithin lichten Schein gibt, empfangen den Segen des Heiligen und sinken dann alle in die Grüfte nieder, aus denen
sie zu Thomas' Ehren erst er standen. Um Mitternacht erwartet das Volk in Angst das Rasseln des Wagens. Sobald man es zu hören meint, sällt Alles in die Knie und betet um Abwendung jeden Uebels. Zudem wandert in der Nacht eine seltsam vermummte Gestalt von Haus zu Haus, spricht mit einem Liede an jeder Thür vor und erhält für ihr Sprüchlein eine kleine Gabe. ' In lokalisirter Version findet sich diese Sage im Gebiete der mährischen Hanna. Sie knüpft hier an den Gerstenbau an. Danach hat die verstoßene
, und wo er vorübergefahren, dort schießen die Saaten noch einmal so üpprg in die Halme. Der „Glaube des Volkes' mißt dem ThomaS- tage überhaupt eine große Bedeutung bei. Die Nacht vor diesem Tage gilt jeglichem Zaubcrwerk und auch der Erforschung der Zukunft günstig. Da bei fehlt es vor Allem nicht an Liebesorakeln, die, wie am Andreasabende) befragt werden. Es wird Blei gegossen, eine Menge von Zettel chen mit wohlbekannten Namen unter das Kissen gelegt, damit des Nachts der Bräutigam der Neu gierigen erscheine
, und vor Allem Sankt Thomas selbst um Antwort mit dem Spruch gebeten : „Bettspond' i tritt di, Thomas, i bitt' di. Zeig' mir an. Wer wird mei Mann!' Wenn auch in weniger ausgeprägter Form, ist doch noch manchem Adventtage ein ganz besonderer Charakter eigen. Und wie der Advent mit einem Ruf der Sehn sucht. mit den Worten: „Karats cosli — thauet, ihr Himmel, von oben den Gerechten, Wölken regnet ihn herab!' eingeleitet wird, klingt er in einen Gedanken der Buße aus. Denn der Tag des „heiligen Abends', der näheren