Praktisches Reise-Handbuch nach und durch Italien : mit Berücksichtigung aller dem Reisenden nothwendigen und wissenswerthen Angaben, auf Selbstanschauung begründet, und nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet
, so wie auch die Akademie der Wissenschaften und Künste, gegründet 1780, Ein schönes Ge bäude mit einem Hofe, den zwei Reihen Portiken zieren. Auch die Treppe ist seitens* werth. Die Bibliothek and die Sammlung astronomischer und' physikalischer . Instru mente sind sehr zahlreich. . . Der Strasse der Vicaria weiter folgend kommt man nun zur * ■ Kirche St. Paul, an der Stelle, wo Julius Tarsus, Freigelassener des Tiber, dem Castor und Pollux einen Tempel errichten liess. Auf den Ruinen desselben erhob sich diese Kirche
Im 4. Jahrhundert. Acht kan- nelirte Säulen von ausgezeichneter Grösse worden dazu von dem alten Tempel ver wendet, eben so das Frontend und einige Statuen. Allein Erdbeben und andere Um stünde hatten diesen Bau so .hinfällig ge macht, dass er 1591 nach den Plane des Theatinerniönchs Grimaldi erneuert wer den musste. Itti Jahr 1688 stürzte die Kirche aber dennoch bei dem grossen Erdbeben zu sammen. Jetzt sieht man hier mar noch die beiden antiken Säulen zur Seite des Ein gangs . und die obwohl verstümmelten Sta
tuen von Castor und Pollux. Werke von Corenzio, Solimena, Marco von Siena, Massimo, Sant.a- f e d c u.A. bilden den Schmuck der Kirche. Di© Kapelle des h, Ctijeim enthält seinen Leichnam unJ den des h. Andreas von Avellino. In der Sacristei entwickelte Solimena seine ganze Kraft, in dein Sturze Simona des Magiers und der Bekehrung des h. Paul. Unweit der Sacristei sieht, man neben einer kleinen Thüre eine antike Säule, 28 F. hoch und 4 F. im Durchmesser, haltend, die zu einem Tempel des Neptun
gehört haben soll. Neben der Kirche ist das Kloster mit zwei Höfen. Den einen umgeben 24 dorische Granitsäulen, die entweder dem Tempel der Dioscuren oder dem .Theater angehört haben. Im zweiten Hofe sieht man noch ein Stück Mauer, welches von dem Theater herrühren soll, wo Nero zun« ersten Male. vor dein Volke erschien, um seine eigenen Verse zu recitiren. Fernet sieht man noch in der Strasse der Vicaria die Kirche der Väter dei Ora torio des h. Philippus Neri, Gierolo- noniini genannt
die Wacherer aus dem Tempel vertreibend. Die Kuppel ist von dem schon genannten D y o n. Lazzari, Der Hochaltar ist prächtig aus seltenen Steinarten zusammengesetzt, auch, ist die Kapelle des h. Philippus Werl besonders reich geschmückt. Das Altarblatt in der Kapell* des h,