.) „Durch Deine Erzählung von dem Fanatiker in Be nams, der sein Leben vor dem Wischnu-Tempel zu bringt und dem Götzenbild ein demselben geraubtes Kleinod zurückgegeben hat, ist die Vermuthung in mir wachgerufen und durch längeres Nachdenken auch ge festigt worden, dass Abou der Dieb gewesen, und dass er es ist, der jetzt in seiner Vaterstadt für einen Hei ligen gilt. Nun scheint es mir unbegreiflich, dass mein Ver dacht nicht gleich auf Abou gefallen ist, ihm hatte ich den Ort gezeigt, wo sich der Kasten befand
, und er tiatte mir die Versicherung gegeben, dass derselbe sich sehr leicht öffnen lassen werde. In meiner Abwesen heit hat er dann wahrscheinlich eine Gelegenheit gefun den, sich in die Bibliothek zu schleichen, um Schrank und Kasten zu öffnen und in letzterem den Brillant- stexn entdeckt. Wie dieser mit dem einst entwendeten Kleinod aus dem Wischnu-Tempel zusammenhängt, kann ich allerdings nicht errathen, aber das Verlangen ver zehrt mich, nach BenareS zu reis en und 'den Fakir.. unter dem ich mir durchaus
zu können. Habe ich zu viel gesagt, dass Ehre, Glück und Leben für mich von dieser Reise abhängen und wirst Du mich nun auf derselben begleiten?' „Ich reise mit Dir und wäre es bis ans Ende der Welt', sagte Gordon und schüttelte dem Freunde kräftig die Hand. Röthlicher Abendschein lag glitzernd auf den Straßen von BenareS und ließ die vergoldeten Spitzen auf den Thürmen der vielen Moscheen, Tempel und Pagoden helleuchtend erglühen. Geschäftig eilten die Leute an einander vorüber, andere lustwandelten auf den breiten, mit Teak
hin, um ja nicht dem Brahminen zu nahe zu kommen, der im Gefühle feiner Erhaben heit und Weisheit mit stolz emporgerichtetem Kovf cinherschritt. Und dazwischen keuchte der Lastträger unter dem schweren Ballen auf seinen Schultern, streckte der Bettler seine niagere Hand hin, bot der arme Bastflechter seine Ware an. Von diesen! Treiben wenig angezogen, eilten zwei junge Männer dem großen Platze vor der Moschee von Aurengzeb zu, giengen an dieser vorüber und wandten sich zu einem kleinen Hindu-Tempel, der, von hohen Teak
-Bäumen umgeben, am Ende eines freien Platzes stand. DaS Herz von George LeSlie pochte in starken Schlägen, als er am Arme GordonS über diesen Platz schritt, auf den, man eine kleine Hütte von Bambusrohr gewahrte. „In dieser Bude wohnte damals der Sanyasse während der schlechten Jahreszeit, um, wenn er nicht vor dem Tempel stehen konnte, doch daS Heiligthuin vor'Augen zu haben', sägte'Gordou ^jetzt zu seinem ^reunde^ „Die Hütte .sseht ha, ^ein MweiS, ,dass er noch lebt öder