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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.12.1929
Umfang: 8
von heute. „Das ist das Gesicht des modernen Japans', wird der Ausländer sa gen. und er hat recht. Doch nur zum Teil. Denn es gibt ein zweites Japan, das Land der Chry santhemen und der Lackmalereien, der zwischen Bäumen versteckten Tempel, der stillen, ver- trimmten Seen. Ein Doppclgesicht besitzt Japan, das moderne, farblose und das ihm typische, seit Jahrtausen den unveränderte. Letzteres, das dem Fremden meistens abgewandt ist, wurde allen sichtbar, als in diesem Herbst der eine Gedanke das ganze

Felder und .Wälder herrschen.' Mit diesen Worten setzte die Göttin den ersten Keiler auf den Thron, und solange das japani sche Volk noch an Amaterasu glaubt, wird die Regierung des Mikados unerschütterlich sein. Die ursprüngliche Hütte, der Tempel des Hei ligen Spiegels, ist längst vermordert. Doch alle zwanzig Jahre ersteht sie von neuem in alter Gestalt, weil kein. Sterblicher es wagen dürfte, ihr Strohdach zu betreten, ihre Wände aus ro hem Holz zu berühren, um Schäden an ihr aus- z.ibcssern

vorgeschrieben, und selbst jeder Hcnnmerschlag muß von bestimmten Handlungen begleitet sein. Wird ein Fehler be gangen. eine Kleinigkeit übersehen, so darf nichts r-erbcsfert werden. Zwanzig Jahre lang wird das Versäumnis die Göttin kränken, und die Veranr wortung der Priester ist sdhin schwer. Die Zere monien selbst bleiben ein. Geheimnis, das die wenigen Eingeweihten ängstlich wahren. Ist die Ausschmückung der neuen Hütte beendet, so brüfl der. Oberritual an der Spitze seiner Prie ster den Tempel

und verkündet, die Stätte sc» zur Aufnahme des Heiligtums bereit. Dreitausend Japaner hatten sich in diesem Jcchrc aus allen Teilen des Landes eingefun den. um der Prozession vom alten zum neuen Tempel aus der Ferne beizuwohnen. Dreißig M llionen dachten zwei Stunden lang nur an den Heiligen Spiegel, knieten in den Temoeln von Jesfo bis Kiuschiu, den Blick in die Rich tung nach Jse gewandt, und der Kaiser saß im ölten Hofkleid im Garten' des Palastes, um sein Gebet zur Ahnfrau Amaterasu in dem Augen blicke

zu beginnen, da dreihundert Kilometer entfernt die Tür zum alten Tempel geöffnet wurde. Um? Uhr 10 Minuten las der Oberpriester das Gebet, das der Sonnengöttin den unmittel-. bar bevorstehenden Umzug ihres Heiligen Spie gels verkünden sollte. Doch fast eine Stunde spä ter erschien die Spitze der Prozession von Prie stern und Würdenträgern, unter ihnen der Mi nisterpräsident Hamaguschi, in ihren weißen Kleidern, die steif vom Körper abstehen. Zu den kmgeàn Tönen der Kirchenmusik des Schinto- kults bewegte

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 28.01.1938
Umfang: 6
erhaltene Tempel des Gottes Ormuzd stand. In dieser Tem pelfestung hielten die persischen Mazdei sten, von der Regierung und den Gläu bigen des Islam gehetzt und verfolgt, ihre geheimen Gottesdienste ab. Seit die Araber im 8. Jahrhundert das alte Sal- samdenreich zerstört hatten, war ihre Re ligion verboten. Der größte Teil von ihnen Hatte die Heimat verlassen, um nach jahrzehntelangen Irrfahrten durch halb Asien nach Indien zu wandern und dort die Gemeinschaft der „Parsen' zu gründen- Em anderer Teil

die Mazdeisten dieses Gesetz jedoch mit Entrüstung zurück. Sie waren seit Jahrhunderten so sehr daran gewöhnt, ihre Gottesdienste insgeheim unter stän diger Verfolgungsgesahr abzuhalten, daß sie den Erlaß des Schahs fast als Belei- digung empfanden. Außerdem verkündete ihnen eine uralte, aus der Sassan'lden- Zest herrührende Prophezeiung, das Ende ihrer Verfolgung werde gleichzeitig das Ende ihres Glaubens sein. Sie ver anstalteten also weiter ihre geheimen Gottesdienste in der uralten Tempel festung

Schwer verletzte. die Parsen beschwerten sich auf dem Wege über den englischen Gesandten bei der iranischen Regierung, und die Behörden mußten wohl oder übel gegen die Mazdeisten vorgehen. Der Gouverneur der Provinz Kerman sandte eine Truppe von SM Gendarmen nach Hamaden. um den Tempel bis zur Reorganisation der Mazdeistengemein- schaft im Sinne der neuen Gesetze zu be setzen- Die Feueranbeter hatten jedoch rechtzeitig von dieser Aktion erfahren und ihre Vorsichtsmaßregeln getroffen

Augenblick streckte ihn eine Kugel zu Boden. Die Gendarmen eröffneten nun ihrerseits das Maschinen gewehrfeuer und gingen dann, mit ab zugsbereiten Granaten in den Händen, zum Sturmangriff vor. Noch bevor sie den Tempel erreicht hatten, schlug ihnen jedoch eine gewaltige Rauch- und Feuerwolke entgegen. Die Mazdeisten hatten ihr Heiligtum in Brand gesteckt und erwarteten unter Absingen ihrer uralten Litaneien den Flammen tod. Die Löschversuche der Gendarmen blie ben ohne Erfolg. Der Tempel brannte

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.02.1938
Umfang: 6
wieder in das pulsierende Le ben der Gegenwart hineingreifen. Die Ursache des ersten dieser Prozesse ag m Her uralten, immer poch nicht völ lig überwundenen Sitte der Kinderheira ten. Das Merkwürdige an ihm war je doch, daß auf der Anklagebank diesmal e>n — Gott saß. Vor mehreren Monaten gab der Ober- priester des Gottes Sarangapani, der in dem berühmten Tempel von Kunàka- nam bei Madras verehrt wird, bekannt, »ah sein Gott die Absicht habe, zu heira ten. Er sei ihm im Traum erschienen, um ihm diese Absicht mitzuteilen

, und habe dabei auch gleich die gewünschte Braut bezeichnet: eine kleine Göttsn, deren Bronzestatue im Tempel eines Nachbar ortes steht. Der Oberpriester von Kumbakanam legte daraufhin sein Festgewand an und begab sich, von seinen Priestern und Tempeldienern gefolgt, in feierlichem Zu ge zu dem Oberpriester des Tempels der kleinen Göttin. Die Verhandlungen, die zwischen beiden geführt wurden, waren sehr wichtig: es handelte sich um die Fest legung der Mitgift der Göttin. Der Oberpriester der „Braut' erklärte

lungen verliefen ohne Ergebnis. Die Folgen ließen nicht lange auf sich Jüdische Meri» von heute vild morgen wanen. Immer mehr Gläubige oerlie ßen den Tempel von Kumbakanam, um sich der „beleidigten' Göttin zuzuwenden. Wenn das so weiter ging, würde der Gott Sarangapani eines Tages Konkurs anmelden müssen? Die Heirat mußte un bedingt zustande gebracht werden. Der Oberpriester von Kumbakanam begab sich also zum zweiten Mal zu sei nem Kollegen, erklärte sich mit der Ue- berlassung der Juwelen

einverstanden, u. der Heiratsvertrag wurde unterzeichnet. Als die übrigen Priester des Gottes Sa rangapani dies erfuhren, schritten sie je doch zu offener Rebellion, besetzten den Tempel und verhinderten gewaltsam die Aushändigung der „Abfindung'. Daraufhin verklagten die Priester der Göttin den Gott Sarangapani vor dem zuständigen Bezirksrichter auf Schaden ersatz wegen gebrochenen Eheversprechens und beantragten gleichzeitig die gericht liche Sicherstellung des sehr erheblichen Grundbesitzes. Der Richter

nahm die Kla ge an, es kam zur Verhandlung, und der „Fall' endete mit einer Mücken Einigung: die Juwelen wurden ausge händigt, und die Göttin übersiedelte in den Tempel von Kumbakanam, um zum Zeichen ihrer Verehelichung mit emer kostbaren Perlenkette an ihren neuen „Gatten' gefesselt zu werden und, was für die Priester natürlich die Hauptsache war, dem in Mißkredit geratenen Kult des Gottes Sarangapani neuen Auf schwung zu geben. Ganz anderer Natur ist die Geschichte des Fürsten Ramendra Narain

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.02.1927
Umfang: 8
wurden sodann freigesprochen: Egger Maximilian, angeklagt wegen Unter lassung der Anzeige eines Unfalles: Saltuari Franz, angeklagt wegen Unter lassung der Anmeldung zum Verkauf von Samenöl. Kirchliche Nachrichten 2. Februar: Fest Maria-Reinigung oder Licht meß. Zwei Geheimnisse sind es, die gefeiert wer den: Die Darstellung Jesu im Tempel und die Reinigung Mariens. Während z. B. die grie chische Kirche und auch die Mailänder Kirche diesen Tag zu den Festen des H^rrn rechnen, gilt

er be un? in der römischen Kirche als Ma rienfest. D.r gelehrte Papst Benedikt XIV. hielt dafür, daß M. Lichtmeß apostolischen Ursprun ges sei: sicher ist, daß das Fest bereits im fünf ten Jahrhundert als ein althergebrachtes ge feiert wurde. — Christus wird im Tempel dar gestellt durch die Hand Mariens, er erscheint als Licht der Welt, Maria bringt dieses Licht in àir Teinpel. Christus bietet sich zu,in Opfer dar. Maria ist es, die ihren Sohn hingibt. Wie uns also Jesus durch Maria geschenkt wurde

, so wird auch der Glaube an Jesus und die An betung des Gottessohnes durch die Verehrung Mariens, d. h. durch die Feier ihrer Feste ge stützt und erhalten. (Schott.) Der Name Lichtmeß kommt daher, daß man früher während der Messe die Kerzen in der Hand hielt und weil an diesem Tage von jeher (sicher seit dem 7. Jahrhundert) eine Lich terprozession stattfand. Die Kerzenweihe am Lichtmeßfeste steht in Verb ndung mit der an diesem Feste gefeier ten Darstellung Jesu Im Tempel, wo der from me Gre s Simeon das Jssukind

gefeiert wurde, so war es selbstverständlich, daß man Lichter gebrauchte. Aber schon im alten Tempel zu Jerusalem brannte nach göttlicher Anord nung Tag und Nacht der siebenarmigs Leuch ter. Es konnte sich hier unmöglich bloß um Er leuchtung des Raumes handeln, sondern es mußte dieses beständige Brennen der Lampen eine symbolische, sinnbildliche Bedeutung ge habt haben, wie auch die Heiden bei ibren To tenfeiern und die römischen Beamten beim Ze remoniell die Verwendung der Lichter kannten. Man schrieb

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Dolomiten
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Seite 4 von 12
Datum: 27.02.1929
Umfang: 12
der asten Solidatenklaffe. Man zeigt dort noch das alte Geburts- und Wohnhaus Nogis, ein Muster altjapanischer Einfachheit, zwo, winzig kleine Zimmer und eine schmale Küche. Seit Nogis Tod ist dieser Ort zu einem Nationalhestigtum geworden, zu dom alle Patrioten in Scharen hinströmen. Neben dem asten Wohnhaus hat man dem Geist des Generals einen schönen Tempel errichtet. Bor dem Tempel ist ein großer Brunnen. Dort reinigen die Besucher nach shintistischer ! Vorschrift Mund und Hände und daun erst

ihm von hinten ein Freund den Kopf ab. unr die Leiden des Verurteilten abzukürzen. Nun ist das Vergehen standes gemäß gesühnt. Das war Samuraisustiz. Eme rohe Göschichte. die sich vor zirka 60 Jahren zudvug, die allerdings dem Japaner von heute schon merkwürdig scheint. Da hat das Christentum doch etwas menschlichere Begriffe nach Japan gebracht. Während meiner Aushilfe in Shinronostki klmnts ich auf einem der gegenüberliegenden Hügel de» Dorlaiuf eines großen Tempel- festes, eine 2l>rt Kirchweihfest

vor De- i suchem, aber immer kamen neue Gruppen die breite Steintroppe herauf, die zum Tem pel führt. Manche Familien brachten eine I große geflochtene Strohmatte mst, auf der ! sie sich dann hinhockren und das mitgsbrachte Abendessen ausbrestoten. Bevor man sich niederläßt, geht jeder die breiten Tempel- stufen hinauf, um dort am Tempeleingwng seine Andacht zu vernichten. Auf der obersten Stufe werfen sie ein Geldstück in den Opfer kasten. schauen einen Augenblick in die Höhe, schließen die Augen, klatschen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 23.11.1927
Umfang: 6
, daß der gesamte Leonidenschwarm im Raum eine Bahn durch läuft, die mit der des Kometen Tempel von 1866 übereinstimmt und eine der des Kometen von Biela und der aller sich um die Sonne be wegenden Planeten entgegengesetzte Richtung hftt. Die für diese Bahn vorgesehene Zeit beträgl 33 ein Viertel Jahre, welche Zeit dem späteren Wiederauftreten des Kometen Tempel somis den zahlreich wiederkehrenden Iahren, in d-' nen der Sternschnuppenregen der Leonide auftritt, entspricht. .Die von dem Leonidenschwarm im Raum

durchlaufene Bahn überschreitet nur um en Weniges die des Neptun,und nähert sich der- selben gegenwärtig in betrachtlichem Maße. Aus diesem Grunde ' glaubten einige Astro nomen, daß die Störungen des Uranus in kurzer Zeit die teilweise Auflösung des Kome ten Tempel in einen Stemschnuppenregen nach sich ziehen könnten. Wir fügen dies mit Bezug auf einen übril gens schon bekannten Umstand hinzu: Di< Sternschnuppen, die in Schwärmen den Raum längs der Bahn der, Kometen durchschneiden

, sind nichts anderes als die Folge der Auft lösung des Stoffes der Kometen. Und so wie alle Meteoren des Monates August, bekannt unter dem Namen Perseiden oder St. Lorenz-Sternschnuppen, eine Folgs der Zerteilung des Kometen III von 1862 sind^ so sind die Sternschnuppen dieser November-? näcyte die Folge der Auflösung des Kometell Tempel. . , . ... - -Unser Planet hat eine Geschwindigkeit vo>I 29.060 Metern, in der Sekunde^ während di« Leoniden sich längs ihrer Bahn mit einer Ge? schwindigkeit von 43.00g Metern in der Sei künde

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 01.11.1935
Umfang: 6
mit Schneereifen und begleitete sie dann mit Hilfe zweier Finanzer bis zum Passe, von wo sie den Weg nach der österreichischen Seite allein fortsetzen konnten. Bei der Leiche wurde eine Wache zurückgelas sen und die Anzeige bei der Karabinieristation von Predoi zur Vornahme der amtlichen Feststel lungen erstattet. !. November: Das Fest aller heiligen Gotles. Der Ursprung des Feste? Allerheiligen schreibt sich her von dem heidnischen Tempel Pantheon zu Noma, in welchem alle innerhalb des römischen Reiches

an erkannte» Götter verehrt wurde». Der Papst Vom» sazius IV. entsühnte diese» Ort mid weihte ihn der seligsten Jungfrau linier dein Titel „Maria. Kömanl der Märtyrer'. Gregor IV. hat dann den Tempel allen Heiligen Gottes gewidmet und 8?5 das heutige Fest für die ganze jilrche eingesetzt. Billig weiht die knthulijche Kirche eine» Tag des Jahres der Aer- ehrnng aller lieben Heiligen Kottes, da deren Zahl sa gros; ist, das, sie niemand zählen kann, wie der heilig» Johannes schreibt

in den Hauptrolle». MM Statisten wirkten mit, 3MV Arbeiter waren bei diesem Film beschiistlgt, der SV Mil lionen Francs getostet hat. Dieses gewaltige Drama, an welliies die Zivilisation der Völker gebunden ist, hat das Publikum der ganze» Welt begeistert. Die Haupt szenen des Films: Der Einzug Christi In Jerusalem. Die Händler im Tempel. Kaiphas und die Judäer. Die Apostel. Judas' Verrat. Christus wird der Ketzerei be schuldigt. Aon Herodes zu Pilatus. Golgatha. Die Kreu zigung. Die Auferstehung

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.03.1938
Umfang: 6
, Hingabe und Selbstaufopferung sür Volk und Land und höchste Selbstgenüg samkeit müssen die Grundeinheiten seines Wesens bleiben. Unvergänglich find Boll, Reich und Familie, aber das Eigenleben des Einzelnen ist vergänglich .. .^ Unvergänglich ist auch die Natur, und kein Volk der Erde ist so innig mit Zhr oerwachsen und so lies in ihr verwurzelt wie die Söhne Rippons. Ueberall im Walde, aus den Feldern, aus den Wiesen erheben sich Tempel. Sie sind förmlich in die Natur hineingewachsen, ein Stück

ihrer selbst geworden. Sie tragen die Li nien der Landschaft, die Formen der Bäume, das Bild des Landes, den Spie gel der Seele des Volkes. Nirgendwo sind die Tempel aber schö ner und zahlreicher als auf Miyajima. der Heiligen Insel im japanischen Bin nenmeer. Hier sind die Wntoistischen Bauten in so harmonischer Äsbereinstim- mung mit der Stille und Anberiihrtheit der Natur ausgeführt, dqß man fast glaubt. Hier bete die Landschaft voller Inbrunst zu den zu Göttern -gewordenen Naturkräften, die sie einst schüfen

, das, von fern gesehen, wie ein Boot Hoch über den Wellen schwebt. Junge Japanerinnen in reizenden bunten Gewändern schreiten am User entlang, bleiben stehen, singen das uralte heilige Lied des Shinto, bük- ken sich dann und streicheln mit ihren klei nen gelben Händen das seichte Wasser des heiligen Sees, das die wundertätige Kraft besitzt, jede Krankheit und jeden Gram zu bannen. Diese heilige Insel birgt eine uner schöpfliche Fülle von Kostbarkeiten. Pa goden und Tempel, errichtet aus heiligen Plätzen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 19.07.1921
Umfang: 8
hin so vorsichtig aufgebaut, daß klar ersichtlich wird, wie wenig sicher seiner Behauptung der Erfinder der Geschichte Ist. Aber trotzdem wird ln sehr erregten Tonlagen von der Negierung Aufklärung und die Einleitung von Schritten zur Wiedererlangung des Archives gefordert. » Auf dem Hochplateau von Serrt Ist dem Museums- und Aus grabungsleiter in Sardinien, Professor Taramelli, die Freilegung eines hochinteressanten Tempels gelungen. Der Tempel erhebt sich Inmitten oer aus vorrömischer Zeit stammenden

Nekropolis. Rund uni den Tempel reihen sich in großer Zahl die Kegel der altersgrauen Nuraghen — ganz eigentümliche, aus rohein Stein, ohne Mörtel auf- e rte Bauwerke: die Grabmäler der Ureinwohner Sardiniens. Die ,-eriode dieses Denkmalcs uralter, Baukunst wird von Professor Tumcirelli ebenfalls in der vorrömischen Zcitepoche, doch gegen Ende derselben liegend, angenommen. Die beiden einander gegenüber liegenden Eingangspforten des Tempels sind genau in der Richtung der von der Sonne zur Zeit

die himmlische Gottheit versinnbildlichen. Wci- ters wurden noch Bronzen verschiedener Art und vergoldete Nägel ge- funden. Ganz besondere Erwähnung verdient der Umstand, daß alle Längen- und Breitenmaße in der Altarzelle sowie die Distanzen zwi- schen den einzelnen Altären ein Vielfaches der babylonischen Grund- zahl ergeben. Der Tempel ist in grauer Vorzeit einer ■ jedenfalls furchtbaren, die ganze Niederlassung einäschernden Brandkatastrophe zum Opfer gefallen, sein Gemäuer im Laufe der Jahrhunderte oer

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Volksbote
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Seite 3 von 8
Datum: 30.01.1941
Umfang: 8
an dietem Sühnegang teilnahm, ließ an die Teilnehmer Kerzen austeilen. Die Lichterprozession ist von hoher sinn bildlicher Bedeutung, sie will den Lebens gang des göttlichen Heilandes durch diese Welt versinnbildlichen. Denn wie sich an jenem vierzigsten Tage nach der Geburt des göttlichen Kindes die Eltern hinauf zum Tempel nach Jerusalem begeben haben, ge folgt von Simeon und Anna, so bewegt sich heute in Erinnerung an diese hehre Stunde im Leben der Gottesmutter wie des Hei landes

man zum Schutze die Lichtmeßkerze an, die auch Stevbekerze wird. Die mannigfachen Gedanken dieses Festes kehren in der Liturgie wie in den Werken der christNchen Kunst wieder. Die Darstellung im Tempel ist hier in den Vordergrund ge rückt mit dem Gedanken der Aufopferung, der mehr und mehr den Inhalt des Licht- Meßbildes abgibt. Am beliebtesten wurden im Mittelalter diejenigen Darstellungs weisen. auf denen die Gottesmutter ihr Kindlein dem greifen Simeon überreicht oder auf denen diese ehrwürdige Patriar

chengestalt das Kindleln in freudiger Er regung auf zitternden Armen genommen hat. Wundersame Schöpfungen christlicher Kunst zeigen uns. wie das Jesukind zum ersten Mate in den Tempel gelangt, bis der zwölfjährige Jesus zum zweiten Male im „Eigentum seines Vaters' Einkehr hält, um dann schließlich zum letzten Male in der Stadt auf dem Berge feierlich elnzuziehen — als Opferlamm. Aber nach drei Tagen geht die Ostersonne auf. hell und schön, und verkündet den Sieg über Angst und Pein, über Finsternis

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