um 3 Uhr fühl der Lebmskraft und des Schaffens bricht in ihm hervor. Mit Rautendelein flieht er in die Berge und will da einen Tempel bauen, herrlicher als alle anderen, und „ein Glocken spiel aus edelstem Metall, das aus sich selber klingend sich bewegt.' Ins Thal ist die Kunde von seinem Treiben bereits herabgekommen und der Pfarrer eilt allen Schrecknissen zum Trotz zu ihm hinauf, um ihn dem Glauben wieder zu gewinnen. Heinrich empfängt ihn mit trotzigem.Glücksgefühl und setzt ihm in begei sterten
Worten auseinander, daß er sich nicht mehr in den engen Fesseln fühle, die da unten lasten, sondern als ein Kind der Mutter Sonne. Sein Glockenspiel soll die Neugeburt des Lichtes verkünden: „O Pfarrer, dieses Fest! — Ihr kennt das Gleichnis von dem verlor'nen Sohn —: die Mutter Sonne ist's, die es den verirrten Kindern schenkt. Von seid'nen Fahnen flüsternd überbauscht, so zieh'n die Scharen meinem Tempel zu. Und nun erklingt mein Wunderglockenspiel in süßen — brünstig süßen Lockelauten
sich auch von dieser Erinnerung nicht aus seinem Paradiese scheuchen läßt, droht ihm der Pfarrer mit einem Pfeil, der ihn inmitten seiner Traumgeburten, dicht unter dem Herzen treffen werde — die Reue. Aber der Meister schafft und schafft, unterstützt von Zwergen, an seinem großen Tempel. Jedoch schon beginnt der Zweifel sich zu regen, die Erkenntnis feiner Schwäche. Rautendelein, die Herbeigeeilt, bringt.ihm wieder das stärkende Wonnegefühl, aber doch schon niedergehalten durch die ängstliche Vorempfin dung