Schilderung: Gegen das Ende der dritten Stunde der Auto fahrt, die von Palermo durch das Mythische Berg land trug, wurde plötzlich der Tempel sichtbar. UN ter einem mäßig hohen, vorgewölbten, graubrau nen Felshang erschien er, klein, goldbräunlich, in mitten einer vollkommenen Einsamkeit. Schon die- Tritt man nun in das Innere, so wlederHolt sich das nämliche unendlichfache Spiel der Blick« jeder Säule aUs änderet sich die Schau. ser Fernblick erschütterte. Als aber dann das Auto hielt und der große
, offene Säulentemvel über dem Stufengang vor den Augen unter dem Himmel ì dastand, war das Gefühl das einer Entrücktheit ins Unvergangene Gebälks herrlich hoch aufragen. Feierliche Ahnung begeisterte die Seele bis zu Tränen. Noch wagte ich nicht einzutreten, fondern begann erst nur zö ' den Tempel zu umgehen, da» unerschöpslichl piel der Säulen, ihrer Durchblicke und ihrer Li nienformen genießend. Das scheinbar giekche Motiv der Säule ist in Wahrheit unendlich
, nicht »nur, weil es selbst ein den Himmel Tragen ausdrückt: fast alle griechischen Tempel weilen völlig entschwanden und die Säulen gleich sam zu einer Halbsäulenwand zusammentraten, oder auch, daß die fernen Berge, der noch fernere Himmels die Wölken mit hereinreichten, wie ja der Tempel selbst von Himmel und Natur nicht mehr loszulösen scheint, obschon er seine göttliche Ein samkeit streng behauptet. in oas innere. 10 wieoeryou ?. Von . Da die Frist des Weilens nur kurz bemessen war, vermisch te f ch mit dem Gefühl des Erhabenen
; sie ist es, welche den wunderbar grauen Ton hervorbringt, der in Einklang tönt Mit der grauen Farbe der fernen und nahen Felsberge und heut» mit dem trüb bedeckten Wolkenhimmel. Das Gras, das rings um den Tempel sprost, hat noch die Farbe des der unendlichen Stille» die nur ab und zu ein wach sender Wind unterbrincht, vermeinen wir die Säu len selber tönen zu hören. Aber schon wird der Wind gum Sturm. Das Tö nen in oen Säulen nimmt zu. Das Silberne ihrer Färbung scheint sich zu vertiefen. Ich sitze an einer geschützten Stelle
am Fuß einer riesigen Ecksäule und schaue, höre, fühle, wie, was vvr einst Kunst gewesen, längst in Natur und Clement übergewan- delt ward. Ein schönes Wort von GregoroviUs über diesen Tempel trifft zu: „Als wie durch ein Wun der gerettet und in namenloser Kunst gebildet, tritt er KU der wilden Natur in Gegensatz aber nicht in Widerspruch'. Der Sturm, der draußen rauscht, bekräftigt diesen Gedanken. Die Ruhe der Säulen verharrt in dem großen Wehen, aber daraus her vor braust das ewige Wesen des Zeus