und ihnen ein frohes Willkommen zu bieten. Festschmuck sollten sie anlegen, das Haus bekränzen. Gesang und Musik sollten ödn Anrückenden entgegenschallen, um ihre Seelen heiter zu stimmen und die erlittenen Mühen des Weges ver gessen zu machen. Alle sollten sie gehen, nicht einer dürfe zurück- bleiben, nur er selbst. Bis zum Abend sollten sie den Anmarsch verzögern, bis der Tempel in vollem Lichtglanz erstrahlte. Das sollte ihnen das Zeichen zum Aufbruch sein. Wegweiser und Führer sollten sie den Fremden
sein, ein sicheres Geleit auf den: schmalen Saumpfad, der zur Höhe führt. Und so geschah es. Nachdem der Letzte die Außenpforte passiert hatte, ver schloß und verriegelte Toluca diese und alle inneren Tore, die zum Tempel führten. Eisenstangen legten sich über die Eisentüren, die unzerbrechlich waren, wie die sie einengenden Mauern unübersteigbar. In seine Gemächer zurückgekehrt, verharrte Toluca lange in tiefem Sinnen und ernsten Gedenken. Dann machte er einen letzten Rundgang durch alle Zimmer, Säle und Hallen
, und man bereitete ihnen einen Empfang, bot ihnen ein Willkommen wie sonst nur Befreiern aus schwerer Be lagerung? Capak stutzte. Auf alles andere, auf heftigsten Wider stand, war er gefaßt, nicht auf ein Ehrengeleit bis zum Tempel. Was bezweckte Toluca damit? Wollte er die Ge richtskommission täuschen und für sich einnehmen? Er wußte doch ganz genau, in welcher Absicht sie kam und auf wessen Anstiftung. Oder hatte er seinen Sinn ge ändert? Hoffte er noch auf einen Ausgleich in letzter Stunde? Der von Toluca
den größten Teil Europas verschlechterte sich die Wetterlage wieder ein wenig. Wetteraussichten für Donnerstag: Noröalpen nach neuerlichen vereinzelten Gewittern veränderliches, zeitweise stark bewölktes Wetter, auffrischende Westwinde, kühler- Dlidalpen wechselnd wolkig, schwül, gewitterig. Tempel im eigenen Lichte erstrahlte, erweckte seinen Ver dacht. Toluca hatte Me entfernt, um feine Flucht vorzu bereiten auf Wegen, die nur ihm bekannt waren. Abel das Geld, die Millionen, und die kostbarsten Schätze
heranzuptrschcn, vielleicht fand er doch irgendeine Stelle, wo er in diesen „Tempel" eindringen könnte. —- Die Sonne war untergegangen. Schattenhände griffen nach dem rötlich strahlenden Gipfel und woben Finster nis wie wMende Schleier um ihn. Es wurde Nacht. Plötzlich flammten da oben Kerzen auf, Hunderte, Tausende, und alle zugleich. Verschiedenfarbige Magne siumfeuer lohten auf der Gralsburg auf, Mauern um Zinnen und Türme, den Tempel in seiner ganzen Aus dehnung in eine feenhafte Beleuchtung rückend