Praktisches Reise-Handbuch nach und durch Italien : mit Berücksichtigung aller dem Reisenden nothwendigen und wissenswerthen Angaben, auf Selbstanschauung begründet, und nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet
der Tempel des August , jetzt die Kirche des li. Pro cu Jus. Der Tempel besieht aus grossen Marmorquadern, und eben sol-, eli en korinthischen Säulen, welche einen zierlich gearbeiteten Fries tragen. Der rö mische Ritter Calpurnius weihte ihn den» August, wie aus der Inschrift erhellt: Calpvrnim. L. F. Templnm. Avyvsto. Cem. Ornamentis. D. J). Einelm Portikus gefundene Inschrift nennt den Baumeister Coccejus. Die Christen weiheien hierauf diesen prächtigen Tempel dem h. Proculus , der in Pnzzoli geboren
, ein Martergefährte des Iii. Januars wurde. Puzzoli hesass auch noch andere Tempel, uiiler nnderni den der Diana mit 100 S;'iu!en. Man glaubt, dass an dem Orte, der Pisa- kurz genannt wird, und wo sich viele schöne Säulen fanden. dieser Tempel gestan den hat.' von Neapel 489 Eine der schönsten Ruinen ist jedoch der Tempel des Serapis, der nach einer dort gefundenen Inschrift im 6. Jahr hundert nach Roms Erb. entstanden ist. Er wurde erst 1750 entdeckt, unti zwar in einem sehr wohl erhaltenen Zustande, allein
man beraubte ihn nach und nach aller seiner Säulen, Statuen und Ornamente ani- Aus schmückung des Lustschlosses Caserta, und trug so auf unverantwortliche Weise dazu bei. eines der vollständigsten alten Denk mäler zu zerstören. Was man jedoch jetzt noch- sieht, lässt uns auf die Grösse und einstmalige Pracht des Ganzer, schliessen. Dieses Gebäude war 134 F. lang, 115 breit und von 42 viereckigen Zellen umge ben, von denen man noch einige sieht. Vier Marmortreppen führten zu dem eigentlichen Tempel
, der rund war und 65 F. im Durch messer hatte ; 16 Säulen trugen seine Kup pel. ■ Nur drei von Cipolfn stehen noch davon. In den, den Tempel umgebenden Zellen waren Bäder eingerichtet, die der Erzbischof von P uzzoli, Rossini, jetzt wie derherstellen lässt. Im Museo Borbonico sahen wir das schöne Piedestal, das einst die Statue des Tiber trug, und das hier 1693 gefunden wurde. Auf einem andern Platze sieht man die schöne Statue eines römischen Senators; mit der Inschrift : Q. flar.io. flfufi®. F.gmtio