Fröhliche Ostern 1927 Der Tempel Gottes Ostergedanken von W. A. Krannhals. Ich glaube keinen Tod — sterb< ich gleich alle Stunden, So hab^ ich jedesmal ein besser Lebeil funden, (Angelus Silesius.) Wer in der Frühe des Ostertages, ehe noch die Glocken von dei, steinernen Tünnen ihren Iubelsang in die Lande tönen, heraustritt aus den Mauern der Stadt und eingeht in kse Hal len der Wälder, die in kleinen, grünen Flam men dem neuen Werden Lob singen und Preis, dem muß sein, so sein Herz
, u. haben von dieser Pforte nichts anderes gewußt und sie darum gefürchtet, als daß sie das Ende ihres Lebensweges sei. Sie ahnten nicht, daß sie die güldene Pforte ist zum Sein, das unvergänglich, ewig kreist, so lange Leben ist und Schöpfung, ahnten nicht, daß der Tod Unsterblichkeit bedeutet. Ja, ge> ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?' Das aber ist das große Mysterium, daß wir leben, ob wir gleich stürben, wenn wir solcher Tempel des Ewigen, wenn wir Gottes
scheiterte. Sie sahen wohl das ewige Sterben,, sahen auch die ewige Wiederkehr und folgerten daraus, daß wir ewig eingesponnen , sind in die Sterblichkeit dieses Leidens, und sa hen in jedem Ding, das da ist, sich selbst: „Tat wam afi', „das bist du'. Christus aber sprach: „Ich will den Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in dreien Tagen einen anderen bauen, der nicht mit Händen gemacht ist.' Selbst seine Jünger wußten nicht, wovon er sprach, und verstanden ihn in nichts so wenig
, als wenn er von seinein Tode und seiner Auferstehung sprach, und glaubten selbst dann nicht, als er ihnen erschien, ^und setzten sich, bis daß er das Brot mit ihnen Ebrach. Da erinnerten sie sich seiner Worte, wie «Johannes es in seinem Evangelium bezeugt, 'wenn er sagt: „Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.' Und wie sie es tiefer erkannten, als er von ihnen gegangen mar, und wie es l.Paulus in seinem Korintherbriese sagt: „Wisset Von Ilse Schwerting - Oldenburg, „Wenn ich „Ostern' sage, fangen