4 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1909
¬Fridolin Plant's¬ Reise-Führer durch Vinschgau, Oberinntal bis Landeck und die Seitentäler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/328665/328665_31_object_4615191.png
Seite 31 von 172
Autor: Plant, Fridolin ;
Ort: Meran
Verlag: Plant
Umfang: 160 S. : Ill.. - 2., verm. und verb. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Vinschgau;f.Führer ; <br>g.Oberinntal;f.Führer
Signatur: I A-27.078
Intern-ID: 328665
den Schlag auszuführen. Dies voraussehend, rüstete Laudon sich mit aller Kraft und sah dem Ansturm des Feindes um so ruhiger entgegen, als dem nur 4500 Mann starken Feinde eine dreifache Uebermacht entgegengestellt werden konnte. Es muß aber bemerkt werden, daß ca. 8000 Mann in Mittel- vinschgau etwa 4—8 Stunden von Taufers entfernt lagen. Diese fehlerhafte Disposition kritisiert der erste Stratege Oesterreichs, Erzherzog Karl, sehr scharf, weil die Truppen massen zu weit vom gefährdeten Punkte

entfernt waren, um rechtzeitig eingreifen zu können. Ein gleich absprechendes Urteil gab er über die Aufstellungen in Martinsbruck und Nauders. Nicht günstiger sprachen sich Radetzky und FZM. Ritter Kuhn aus. Da muß man sich unwillkürlich fragen: was wäre aus Tirol geworden ohne das tapfere, umsichtige und begeisterte Eingreifen der Tiroler selber? Aus Beleg 24, sämtliche Belege befinden sich im Tiroler Ehrenbuche auf dem Berg Isel, gezeichnet Laudon, Taufers 19. März, ersehen wir, daß der Graf bereits

infolge Erlasses vom 18. März General Laudon auf die bessere Besetzung des Stilfserjoches aufmerksam gemacht haben muß. FML. Bellegarde besichtigte am 24. das Lager in Taufers, fand die Disposition gut; nur schwächte er den linken Flügel gegen den Rambach durch veränderte Aufstellung, was den Oesterreichern am darauffolgenden Tage, dem Entscheidungs und Unglückstage für ganz Obervinschgau, verhängnisvoll werden sollte. Der gute General Laudon befolgte leider vielleicht gegen seine Ueberzeugung

den Befehl seines Vor gesetzten. Ein Speckbacher hätte dies gewiß nicht getan! Der hätte den Exzellenz Herrn abfahren lassen und nach seinem Kopfe gehandelt. Nach Besichtigung des Lagers begab er sich in sein Hauptquartier nach Laas. Bei seiner Rückkehr nach Glums fragte ihn der dortige Gemeindevorsteher Tschott, der ein sehr einsichtsvoller Mann gewesen sein muß, was wohl zu tun wäre, wenn der Feind doch in Taufers durchbrechen würde, und dem gab er die merkwürdige, verächtliche Ant wort: »Tun

Sie, was Sie wollen!' Ich erwähne hier diesen eigentümlichen Dialog als Charakteristiken der Originalität dieses hervorragenden österreichischen Feldherrn und Ministers. (S. P. C. Stampfers Geschichte der Kriegsereignisse in Vinsch- gau, 1499, 1796—1801.) Als die Franzosen General Laudon bei Taufers geworfen, war in einer halben Stunde das 6000 Mann starke Corps Laudons teils vernichtet, teils zersprengt.

1