¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
Gericht Tauferp. Landeshoheit der Grafen von Tirol und wurde daher schon damals, also zwischen 1309 und 1316 mit der Grafschaft Tirol vereinigt, während das Pustertal damals unter den Grafen von Görz stand und erst nach 1500 Tirol einverleibt worden ist. Daher hat man das Gericht Taufers bis ins 16. Jh. zum Viertel am Eisack gezählt, dessen Gerichte um 1300 eben auch schon alle zur Grafschaft Tirol gehört haben (s. Stolz AöG. 102 S. 289). Die Lehenshoheit des Hochstiftes Brixen über Taufers
, die, wie erwähnt, 1225 und 1316 beurkundet ist, wurde auch im Lehensrevers, den der Tiroler Landes fürst 1438 gegenüber Brixen ausgestellt hat, namentlich anerkannt und hat seither wie bei den anderen derartigen Gerichten gegolten, aber nur als ein formeller Rechts- titel ohne tatsächliche Wirkung (s. oben S. 354). K. Heinrich übertrug die Verwaltung oder Pflege von Peste, Amt und Gericht Taufers im J. 1309 dem Konrad von Arberg 1 ). Nach dessen Tode (um 1340) folgte hierin sein Schwager Tegen von Villanders
2 ), offenbar in Vertretung der un mündigen Söhne des ersteren, Peter und Konrad von Arberg, welche im J. 1363 Feste und Gericht Täufers zu Lehen erhielten 3 ). Für die eigentlichen Gerichts- gescliäfte pflegten schon damals die genannten vom Landesfürsten eingesetzten Inhaber des Amtes eigene Richter zu bestellen 4 ). Nach dem Verzicht Ottos von Aberg gab der Landesfürst von Tirol im J. 1387 Veste und Gericht Taufers als Pfandbesitz dem Rudolf von Lassberg, der zum Hauptmann von Taufers den Bartlmä
von Gufidaun einsetzte, 1407 den Burggrafen von Lienz, Erasmus und Au gustili 5 ). Von 1429 bis 1500 wurde die Pflege Taufers meist von unmittelbar landesfürstlichen Pflegern und deren Richtern verwaltet. Als solche wurden bestellt 1429 Degen Fuchs von Fuchsberg, 1433 Sept. 1 Hans Schrei (StA. Wien Cod. 415f. 77 u. 147), um 1440 Michael von Wolkenstein (AB. 3 Nr. 1819), 1447 Mai 8 Leon hard von Velseck, 1451 Aug. 18 Hans von Lichtenstein (IStA. TJrk. I, 1400, 1340, 1332). 1456—1460 war Taufers dem Bischof
Nikolaus von Brixen versetzt, der hier Cyprian Leuenb erger zum Pfleger einsetzte (Jäger, Streit d. Kard. Cusa 1, 173ff., Brix. TJrk. 2637), dann waren wieder als Pfleger der Tiroler Landesfürsten zu Täufers bestellt 1462 Juni 19 Leonhard von Velseck, 1470 Sept. 18 Wolfgang von Windeck, 1487 Okt. 16 Fuchs von Fuchsberg (IStA. Tlrk. 1,1110, 6954,1022) und 1492 Christof von Welsberg (IStA. Bekennenbuch 1492, AB. 3 Nr. 1882). Als Richter von Taufers im Dienste dieser Pfleger werden genannt 1410 Wilhelm
