wahrhaftig nicht gedacht, daß man sich mit protestantischen Leuten so gut unterhalten könnte!* Auf demselben Wege kamen wir auch auf Dr. Streiter, damals Rechtsanwalt in Bozen, zu sprechen. Dieser, auch mein guter Freun», war in jenen Zeiten der Hecht im literarische,, Karpfenteiche von Tirol, dem man einige Rück sichtslosigkeit nicht absprechen konnte. Immer und immer wieder rief er: Singe, wem Gesang gegeben im tirolischen Dichterwald — denn e» schien ihm ganz nothwendig und sehr rühmlich zugleich
, einen solchen Wald so zu sage» au» oem Nichts hervorzurufen — aber, wenn die jun- gen Nachtigallen wie auf sein Kommando zu singen begannen, so pflegte er sie in auswärtigen Journalen tüchtig durchzukämmen und schonungS» loS zu kritisiren. Auf jenem Wege, den wir im Mondenschein nach Hause wandelten, fam nun PiuS auch da» rauf zu sprechen. »Aber, sagen Sie, Herr Doktor', begann er wehmüthig, — »wa« ist denn der Streiter für eiu Menscht Zuerst ist er drei Male an mich gekommen, hat mich eingeladen und aufgeforder
,alSinseinenGedichtengetäufchtzuhaben. Als ich wieder nach Bozen und zu Dr. Streiter kam, enthielt ich mich nicht, ihm über seine Brau- samkiit Vorstellungen zu macheu. Er schien auch in sich zu gehen und von da an hat er, so viel ich weiß, keine so bittere Rezension mehr geschrieben. Im Jahre 1362 wurde PiuS als Professor der orientalischen Sprachen an die Sapienza in Rom gerufen und blieb daselbst bis zum Jahre 1366. Er soll aber im Vatikan die christlichen Tugenden, die dieser dem Erdkreis predigt, nur schwach vertreten gefunden haben. Ebenso ging