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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 05.02.1910
Umfang: 6
und es müßte sorgfältig ver mieden werden, der Sache eine speziell gegen Fremde gerichtete Spitze zu verleihen. Es wurde da wirklich gerade das Wort gebraucht, das sonst die Gegner des Projektes (und welches Steuerprojekt hat nicht seine Gegner) zur Bekämpfung desselben hätten erfinden müffen und welches sie wohl auch sicher geprägt hätten. Insofern dürste wohl das häßliche abschreckende Wort der Steuer niemals erspart geblieben sein. In Wirklichkeit handelt es sich aber, will man auf den Kern der Sache

eingehen, doch um etwas ganz Anderes. Es ist wahrscheinlich, daß wir in Tirol zur Sanierung der Landesfinanzen nach den im Artikel angedeuteten Ausweg greifen werden. Nun frägt es sich vernünftigerweise einzig und allein wovon und wie soll diese Steuer eingerichtet werden, um der Masse der Tiroler Steuerträger in Erwägung aller Umstände am wenigsten weh zu tun. Die Auflagen auf Wein und Bier sind für die weitesten Kreise Tirols durchaus nicht die angenehmste Ueberraschung und so lange

aus dem Logis ein mehrfaches als wie der Konsum an Getränken ausmachen, wogegen die meisten Wirte sicher mehr an Getränken, als an den Zimmern lösen. Wieviele Gastwirtschaften, Restaurants gibt es, die keine oder fast keine Zimmer haben. Nun ist es für die Wirte gewiß ein Leichteres, die Steuer auf den reichen, zahlungskräftigen Teil ihrer Gäste abzuwälzen, als auf den die Masse bildenden, weniger leistungsfähigen Teil ihrer Gäste, die wahrscheinlich gezwungen sind, ihren Konsum einzuschränken, daher

einen richtigeren steuertechnischen Ausdruck zu gebrauchen, die Besteuerung aller an das reisende Publikum gewerbs mäßig vermieteten Zimmer. Von einer Fremdensteuer kann hiebei nicht die Rede sein, denn der Innsbrucker, der auf einige Tage nach Meran fährt oder der Haller, der nur in Innsbruck übernachtet, müßten diese Steuer genau ebenso bezahlen, als wie der Fremde. Von einer Differenzierung der Fremden oder von einer schlechteren Behandlung als der Einheimischen könnte absolut hiebei keine Rede

sein; damit wäre der Steuer auch jede ge- häßige Spitze abgebrochen. Die viel größeren Zuschläge, namentlich in ausländischen Verkehrszentren, find doch überall ohne Schaden für den Fremdenverkehr gezahlt worden, ja, gerade wo diese Art Steuer am größten ist, dort zieht sich auch die größte und zahlungsfähigste Masse hin und der Tiroler selbst, der in solche Orte kommt, fällt es gewiß am wenigsten ein, sich darüber auszuhalten, wohl aber kam ihm unwillkürlich der Gedanke: Wären wir zu Hause

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 18
Datum: 05.02.1910
Umfang: 18
. Bei Bier von 1 70 K per Hektoliter auf 4 K, bei Wein von 35 aus 50 Perzent der staatlichen Wein- oerzehrungsfteuer. Der Verbrauchsrückgang werde 3—10 Prozent ausmachen. Daß auf diese Weise bei der Biersteuer Deutschtirol 85*/,. bei der Wein- steuer 75°/, zahlen, also einseitig belastet werden, seien nur so Anfichten. Gegen die Erhöhung der Bier- und Weinsteuer sprach Abg. Dr. Kofler namens der Deutschnationalen, welche dagegen stimmen, weil diese Steuer die breiten Volksmassen, den Konsumenten

, aber schlechthin einen Landesteil reich oder arm zu nennen, gehe nicht an, da in jedem Landesteile es neben sehr armen Leuten auch sehr reiche gibt. Diese Steuer treffe aber nicht so sehr die Reichen, die 416.000 Hektoliter Bier werden sicher nicht Haupt- sächlich von den Reichen getrunken. Die unter dem Drucke der Regierung 1903 eingefühite Bier- und Weinaufiage ist heute kein Grund, die Last um so viel zu verschärfen, zumal von den 8 Hellern Auf schlag nur 4 Heller dem Lande zu gute kommen

man sie nicht weiter drängen. Und so stimme er halt für die am wenigsten unangenehme Steuer, die Weinsteuererhöhung. (Natürlich, die Deutschen sind gutmütig und zahlen!) Abg. Prof. Dr. Schöpfer bemerkt gegen Dr. Christomannos, Bier und Wein seien keine notwen digen Nahrungsmittel, zu einer Wahlreform sei bis her keine Zeit gewesen, vielleicht gelinge e», «ine Grundlage für weitere Verhandlungen im Herbst zu schaffen. Der Weg, den die Mehrheit bet der Be steuerung betrete, sei von der Regierung vorge zeichnet (Dr. Schöpfer

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 05.02.1910
Umfang: 10
auf 4 Kr. nachzuholen. Außer der Bier> steuer ist die Weinsteuer eine der wichtigsten. Trotzdem die Regierung selbst eine all gemeine Weinsteuer von 4 Kronen per Hektoliter einzuführen gedenkt, hat sie doch einer mäßigen Erhöhung des Landeszuschlages auf Wein zugestimmt. Außerdem hat sie zugestimmt einer Jagdsteuer und Erhöhung der ErbschastSge- bühren, nicht zugestimmt hat sie der Automobil steuer. Diese letztgenannten Einnahmen decken aber nicht 20 Perzent des heutigen Mehrerfordernisses So blieb nichts übrig

werden durch das schöne Institut der Steuerüberwälzung die Schwachen getroffen. Daher ist es besser, man überwälzt direkt. Dann kommt der Abgeordnete aus die Budget beratungen des Jahres 1903 zu sprechen, wo im Ausschuß sogar eine Resolution zugunsten der Pri vatweinsteuer beschlossen wurde, die uns Nordtirolern ganz gerecht und ausgleichend erscheint. Im Hause wurde zwar die Resolution abgelehnt. Auch ein Vertreter der Südtiroler (Baron Malsatti) habe sich für die Privatweinsteuer ausgesprochen. Diese Steuer muß

, sondern auch im Schoß der Regierung sind arge Zweifel aufgetaucht, so daß die Regierung beschlossen hat, die Vorlage zurückzuziehen. Der Abg. Dr. Pinalli hat mir den Vorwurf gemacht, daß ich das Land in drei Teile geteilt habe. DaS habe ich nicht getan. Ich habe nur die Verteilung der Belastung auf die einzelnen Landesteile entsprechend gewünscht. Der Abg. Mayr hat erklärt, die Steuer sei nicht so drückend; die Leute brauchen einfach weniger Bier und Wein oder gar keinen mehr trinken. Da hat aber der Abgeordnete

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