Seite 2 Meraner Aeit«ng. Nr. 64 sie haben Zeit gesunden, vor dem 1. September den größten Theil ibrer Branntweinvorräthe auf die Seite zu schaffen, um der Steuer zu entgehen.' Nach dem der Gewährsmann dem Herrn Jnspector hierauf bedeu tet hatte, daß, was ihn anbetrifft, dieser Vorwurf unbegrün det sei, da er feine Vorräthe angegeben, habe der Herr Jn spector die Unterredung mit den Worten geschlossen: „Wenn Sie nicht innerhalb einer Stunde gezahlt haben, so werde ich die Anzeige
. Die Anklage folgert zudem aus diesem PassuS eine schwere Beschuldigung, indem sie behauptet, ich hättedariu dieLandeSgefällSbeamten Raubthieren gleichgestellt, „mithin als Räuber' bezeichnet. Diese Anschuldigung ist doch wohl eine zu weitgehende. Mit dem gebrauchten Bild wollte ich nur näher bezeichnen, daß die 63 rothen Adler, die sich übev den Gesällsstationen niedergelassen, an eine factisch sehr' drückende und die Bevölkerung tief treffende Steuer erinnern. Ich kann auch nicht annehmen, daß der Herr
können sie mir nicht vorpfeifen' gemacht hätte. Auch Zeuge Joh. Demetz verwahrt sich dagegen, sowie gegen die Anschuldigung, er sei gegen die Herren Ellmenreich und Fi ckenscher grob gewesen. FreneS habe den von Hrn. Ellmen reich schuldenden Betrag bereits „verbucht' gehabt, die Zahl- ungssrist war abgelaufen und darum sei der Restaurateur gedrängt worden, er möge sofort die Steuer einzahlen. Darauf trat dieser so heftig gegen die Beamten auf, daß er sich später veranlaßt fühlte, sich zu entschuldigen. Zeuge Alexander
, um sich so der Steuer zu entziehen. Die Eonfrontation der Zeugen führt zu keinem anderen Resultat. Eine hochmüthige Aeußer ung des Herrn Demetz erregt Murren und Gelächter im Publicum.. Der Vertheidiger verlangt die Verlesung eines Berichtes des Jnspectors Demetz an den Landesausschuß, wo rin der Jnspector Hrn. Ellmenreich einen fallirten, aus Amerika gekommenen Hotelpächter nennt, wozu er kein Recht habe. Dieser Antrag des Vertheidigers wird vom Gerichts hofe abgelehnt, worauf Dr. v. Kißling die Nichtigkeitsbe
Aus drücken keine Ehrenbeleidigung zu finden. Der Schreiber des Artikels, Herr Edlinger, wollte lediglich das Drückende der Steuer bezeichnen, ohne damit eine Gehässigkeit gegen be stimmte Persönlichkeiten zu verbinde». „Die Sache liegt nach meiner Ansicht so klar, daß es überflüßig wäre, sich über diesen Punkt noch Weiler zu ergehen. Der nächste der Ar tikel ist der in Nr. 114 der „Meraner Zeitung'. Es ist richtig, in diesem Artikel ist von „Beamten' die Rede. Herr Edlinger hat heute