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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 07.04.1909
Umfang: 8
, daß die Mehrheit der an wesenden Weinbauern der Brixener Gemeinde, ins besondere die zwei Weinbauernvertreter Dr. v. Guggenberg und Frick ganz ent schieden für dieEinführung derPrivat- weinsteuer sind. Diese Versammlung zeigte aber auch noch etwas anderes, daß die hiesigen herrschenden Kreise den Weinbauern von Deutsch tirol die schwersten Vorwürfe deshalb machen, weil sich dieselben gegen diese Steuer wehren. Ja diese ruhige und pflicht gemäße Gegenwehr gegen diese Steuer wurde zu wiederholten Malen geradezu

als un patriotisch, als unchristlich, als unkatholisch, als gewissenlose Hetze hingestellt und es wurden sowohl von Seite deS Bauernrates Windisch als auch von Seite des Ab geordneten Dr. v. Guggenberg aus das tiefste be dauert, daß an der Spitze einer solchen Hetze ein katholischer Priester steht. Der Verlauf der Versammlung war solgender: Pfarrer Schrott berichtete in der ruhigsten und objektivsten Weise über das Wesen, die Wirkungen und den Schaden der Privatweinsteuer und legte dar, daß die Steuer

die Weinbauern ebenso schädige wie die Bergbauern und ersuchte dringend die an wesenden Vorsteher und Seelsorger, sie mögen die Weinbauern unterstützen und gleichzeitig mit ihnen gegen diese Steuer Stellung nehmen. Zugleich er suchte Pfarrer Schrott die Anwesenden die Eingaben an den hohen Landesausschuß als auch die Ein ladung an die übrigen Gemeinden und Seelsorger des Bezirkes, gegen die Steuer vorstellig zu werden, zu unterfertigen. Diesen Ausführungen gegenüber wurde vom Bauernrate Windisch betont

: Er habe mit vielen Weinbauern gesprochen; keiner hat gegen diese Steuer etwas einzuwenden; keiner beklagt sich gegen diese Steuer; diese Steuer vertrage man ganz leicht. Wir wollen in unserem Bezirke Ruhe haben; wie kann es Pfarrer Schrott über das Gewissen bringen, hieher zu kommen und die Bauern aufzuhetzen? Man ist hier froh, daß man einmal eine Steuer sucht, die nicht immer die armen Leute trifft. Der Weinbauernbund ist eine Hetze. . Schließlich stellte Windisch an den Pfarrer Schrott vier Fragen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 21.04.1909
Umfang: 8
, und zwar ausdrücklich im Namen der Steuerzahler er- klart, es ist nicht Sache der Steuerzahler, neue Einnahmsquellen namhaft zu machen, das ist Sache der Regierung und der Abgeordneten. Wenn sie eine Steuer vorschlagen, die wir nicht vertragen können, dann ist eS unser gutes Recht. unS zu wehren; wenn wir glauben, daß wir eine Steuer noch erschnaufen können, dann sind wir still. Pfarrer Schrott führte beispielsweise ausdrucklich an, daß die Etschtaler Weinbauern qps die Auf forderung des Abg. Schraffl vom 4. Januar

, die Weinbauern sollen sich gegen die Einführung des AkziseS wehren, wenn sie dieselbe nicht ertragen können, nicht reagiert haben, obwohl sie gut einsahen, daß sie auch durch diese Steuer arg ge schädigt werden, und zwar deshalb haben sie nicht reagiert, weil daS Land Geld haben muß und weil eS sehr schwer sein wixd, eine Erhöhung der Bier steuer ohne mäßige Erhöhung der Weinsteuer im Landtage durchzubringen. DaS alles hat Pfarrer Schrott ausdrücklich und ausführlich erklärt und auch darauf hingewiesen

: Erstens, daß die Christlich-Sozialen ihre Anhänger und ihr Führer durchaus für die den Weinbauern so schädliche Privatwein steuer sind, da eS ja, wie der Magistratsrat WieSthaler von Brixen bei der Versammlung sagte, „den Etschländern gut geht'. Durch daS Hereinzerren politischer Streitfragen wollte man in Brixen den einmütigen Protest gegen die Pri vatweinsteuer verhindern und so der Steuer die Wege ebnen, ganz gleich wie eS die Herren bei den Versammlungen in Bozen und Meran

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 18
Datum: 20.04.1910
Umfang: 18
wurde eingeladen und aufgefordert, diese Steuer einzusühren. Arnold versprach, diese Steuer zu beantragen, der Abg. Dr. Michael Mayr hat wiederholt diese Steuer als berechtigt anempfohlen, so in Imst am 12. April 1909, am 18. Februar 1910, er hat Im Landtag sogar erklärt, die Südtiroler bei der Weinsteuer ent sprechend herzunehmen, weil sie bei der Biersteuer besser zukommen: Abg. Dr. v. Guggenberg hat am 7. Jänner im Cafe Paris in Meran sich geradezu begeistert f ü r die allgemeine Weinsteuer

ausgesprochen, er hat in Briren den Pfarrer Schrott, der gegen die Ausdehnung der Weinsteuer kämpfte, des- wegen sogar mit der heil. Schrift in Widerspruch bringen wollen und die christlichsozialen Zeitungen, voran die „Brtrner Chronik', haben die Abwehr dieser Weinsteuer eine „Hetze' genannt, der christ- lichsoziale „Wörgler Anzeiger' hat die Nordtiroler Bauern a>«fgefordert, die Südtiroler Bauern auf der Generalversammlung des Bauernbundes nirderzu- stimmrn, wenn sie eine Abwehr dieser Steuer ver langen

sollten. Also ein chrisllichsozialer Wett kampf für diese Steuer. Nun das Wunder! Pfarrer Schönherr wurde Reichsratskandtdat auch für das Weinbau treibende Burggrafenamt. Da der christlichsoziale Kandidat Hölzl auch für die Weinsteuer war, besteht Gefahr, daß die Weinbauern schon aus Notwehr den Hölzl ablehnen und den Gegner der Weinsteuer, Pfarrer Schönherr, wählen. Infolge dieser Gefahr wurden Schrasfl, Schöpfer. Guggenberg und Genossen jetzt aus einmal ebenfalls Gegner der Weinsteuer

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