das statistische Bild von der Steüerleistung der Handels- und Gewerbetreiben den im Pustertale. Man muß, um das wirkliche Bild zu erhalten und nicht bloß das statistische, ein wenig weitergehen und die Verteilung der Steuer ein wenig untersuchen und man wird auf Dinge stoßen, die allerdings nicht so harmlos aussehen, wie. vielleicht die statistische Zusammenstellung. Die Erhöhung der Richezza mobile, die in letzter Zelt überall vorgenommen wurden, ziehen die Auf merksamkeit der Bevölkerung auf ein Gebiet, wel
ches schon lange etwas näher und eingehender zu behandeln gewesen wäre. Erst jetzt, als selbst un sere ruhige und sonst immer zahlende Bevölkerung sieht, daß der Staat .seine Ansprüche wirklich über das Maß hinaus erstreckt, kommt man zur Einsicht, daß Steuerzahlen, ja im allgemeinen eine Pflicht sei, der sich niemand entziehen könne, daß aber das Ver hältnis zwischen Verdienst und Steuer doch auch et was sei, was man irgendwie in Einklang bringen müsse. Man braucht ja nur einige Fälle herauszu
greifen, um zu sehen, daß diese Erhöhungen oft ge radezu unverstäMich sind. - ^ Ein gewöhnlicher Dorfkrämer> der sonst durch -Jahrzehnte hindurch ein Einkommen gehabt und auch einbekannt von einigen Tausend Kronen und Lire, soll nun auf einmal ein Einkommen von 28.000 Lire im Jahr haben. Warum nun auf ein mal? Oder ein Kaufmann in einem Provinzstadt- chen soll 15.000 Lire Steuer zahlen. Oder trotz der schlechten Saison hat man besonders die Wirte Her genommen.. Hundert und mehr Prozent Erhöhun gen
sind Zürchaus nichts seltenes. Warum? Man muß sich da vor Augen führen, daß eine , Herabsetzung der Steuer vorgesehen ist. Es ist Wohl dabei daran gedacht worden, diese Herabsetzung, der Steuer dadurch wett zu machen, daß man das sa nierte Einkommen so hoch hinaufschraubt, daß nicht .nur die zwei Prozent herausschauen, um welche man die Steuer erniedrigen will, sondern auch noch mehr. Ob dies gerade eine gerechte und wirtschaft lich gedachte Steuerpolitik ist, wollen wir vorder-' Hand dahingestellt
sein lassen. Man muß des ferne ren bedenken, daß diese Fatierungen auf vier Jahre gelten. In diesen Krisenzeiten auf vier Jahre voraus zusehen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es wird ja jedenfalls in diesen vier Jahren vielleicht mehr als eine Revision setzen, denn wenn man schon auf mehrere Jahre Steuer fatiert, so soll auch der Staat ein Einsehen haben und nicht nur auf Grund eines Jahres allein die Grundlage nehmen, sondern eben auf Grund eines Durchschnittes emer ganzen Reihe von Jahren, wobei