bis 10.000 Kronen eine kleine Verschiebung in den Machtverhältnissen im Wiener Gemeinderat herbei führt. Wenn das Kompromiß Gesetzeskraft erlangt, dann werden Personen mit einem Einkommen von 2000 bis 2200 Kronen, anstatt 20 Kronen 20 Kro nen 40 Heller Personaleinkommensteuer bezahlen müssen. Diese 40 Heller Mehrsteuer verleihen in Wien das Gemeindewahlrecht im dritten Wahlkörper. Das Wahlrecht ist nämlich an eine direkte Steuer- leistung von mehr als 20 Kronen gebunden. Die Häupter
ihr alle, soll jeder, der ein Einkommen hat, das zwischen 1200 und 1600 Kronen schwankt, weiter die drückende Personaleinkommensteuer bezahlen, ihr sollt mit eurem schwer erschundenen Gelde den Wiener Christ lichsozialen das eine Gemeinderatsmandat erkaufen! 493.027 Personen, durchwegs Arbeiter, Kleinbauern, Kleingewerbetreibende, kleine Beamte in Oesterreich gibt es, die durch die Erhöhung des Existenzmini mums von der Personaleinkommensteuer befreit wer den. Alle diese Personen sollen die Steuer weiter zahlen
nicht zu tragen in der Lage ist, dürfte es nicht schaden, nochmals fest zustellen, um welches Ausmaß die Steuer in Wahr heit erhöht worden ist. Die Erhöhung, gegen welche die Christlichsozialen so rasend toben, betrifft die Einkommen von 1800 bis 10.000 Kronen. Wie viel muß da der einzelne Steuerträger mehr bezahlen? Wer ein Einkommen von 1800 Kronen hat, um 20 Heller im Jahre; wer ein Einkommen von 2000 Kronen hat, um 40 Heller im Jahre; wer 3 000Kronen einnimmt, hat um 70 Hel ler mehr zu bezahlen
. Bei einem Einkommen von 4000 Kronen steigt die Steuer um 1 Krone 30 Heller pro Jahr; bei 6000 Kronen Einkommen um 3 Kronen und bei 1 0.0 0 0 K r 0 n e n Einkommen um 6 Kro- nen jährlich. Das ist die „furchtbare Belastung", die angeblich der Mittelstand nicht mehr zu ertragen vermag. Dieselben Christlichsozialen, die erklären, daß ein Gewerbetreibender mit 6000 Kronen Jahreseinkom men nicht in der Lage ist, eine Steuererhöhung von 3 Kronen zu ertragen, wollen aber, daß die viel ärmeren Teufel, die Arbeiter
, die kleinen Beamten, die Kleinbauern, die ganz kleinen Gewerbsleute, deren Einkommen zwischen 1200 und 1600 Kronen schwankt, weiter eine Steuer von 7 Kronen 20 Heller bis 13 Kronen 60 Heller zahlen sollen. Der kräfti gere Mittelstand soll nicht wenige Heller von seinem Einkommen abgeben können, der arme Teufel aber viele Kronen, das ist christlichsoziale Gerechtigkeit! Dabei kommt noch folgendes in Betracht: Fällt das Kompromiß, dann ist auch die beschlossene Steuererhöhung auf die Einkommen