¬Das¬ mittelalterliche Zollwesen Tirols : bis zur Erwerbung des Landes durch die Herzoge von Österreich (1363)
' 4 und unter ähnlichen Namen auch in anderen Quellen, die dem ausgehenden 14. Jahrhundert entstammen. 5 Die Maut stätte befand sich also am Eingang ins Ridnauntal, dort, wo der Janfenweg die Sohle desselben verläßt. 6 1263 erläßt Graf Meinhard eine Abgabefreiheit an dem Zoll zu Sterzing, 7 1288 erscheint letzterer direkt unter jenen Mautstätten, die damals von Graf Albert seinem Bruder zur Nutznießung überlassen wurden. 8 Die spätere Überlieferung spricht aber dagegen, daß in Sterzing selbst ein Transitzoll
eingehoben wurde 9 einerseits, und andererseits, daß die Landes fürsten hier ein Zollrecht überhaupt ausgeübt haben. Wohl aber befand sich ungefähr 1 1 / 2 Wegstunden oberhalb Sterzing in der Eisackenge, ,zum Lurx' genannt, eine Zollstätte, die 1 Egger, Gcseh. Tirols I, 253. Die Urkunde gedruckt bei Hormayr, Bei träge II, 367. 2 Chronik von Georgenberg, S. 260. Vergi. Hub er, Vereinigung - , Reg. 473. 1369, wo auch der Zoll ,an der Stange' zu Sterzing vom Bischof zu Pfand gesetzt
wird. 4 I. St. A. Brixner A. L. 'LXIV, Kr. 2, B. Codex f. 1. 5 ,ze Ville' (1379, Tir. Weist. IV, 386) ,an der stangen zu Vili' (a. a. 0. 426). 6 Vili ist heute ein Gehöfte unterhalb des Ortes Thuins (in nächster Nähe von Sterzing), Stange ein Weiler am Eingange des Ratscliinges- tales ins Ridnauntal (vergi. Staffier, Tirol und Vorarlberg II, 50 u. 57 und Ö. Sp. R. Z. 18, Kol. V), durch welch ersteres der Weg anf den .Taufen führte. Vili bedeutete in früherer Zeit wohl die ganze Gegend im bezeichneten Sinne. 7 Mon
. Boica X, 55. 8 Font. rer. austr. II, I, 238, vergi, oben S. 566. 9 So müßte ein. solcher Transitzoll, der sieh in Sterzing selbst befunden hätte, in jener Aufzählung aller Zollstätten, an denen die Bürger von Sterzing befreit sind (Tir. Weist. IV, 426) sicherlich erwähnt werden, wenn er tatsächlich bestanden hätte.