Nr. 138 Montag den 22. Juni eine betr. eine Einpfründung, die andere wegen Über tragung einer auf der Rebveredlungsanstalt lasten den Hypothek an die Sparkasse, verlesen. — Hier auf teilte der Bürgermeister mit, daß der Stadt magistrat auf Grund eines Gemeinderatsbeschlusses infolge der Unmöglichkeit (!), zu entsprechenden Be dingungen ein fundiertes Darlehen zu bekommen, genötigt war, schwebende Schulden aufzunehmen. Es wurden aus diesen Geldern die Kosten des Baues des Marodenhauses
notwendig, doch noch verfrüht ist, und heute hat man die Bescherung, indem man wieder Geld auf leihen muß, um die andern Löcher zuzustopfen. — Hierauf wurde ein neues Organisationsstatut für die Sicherheitswache durchberaten und angenommen. — Beim nächsten Punkt berichtete der Bürgermei ster, daß mit 1. April 1915 das Ersatz-Bataillons- Kader des zweiten Tiroler Kaiserjäger-Regiments nach Bozen verlegt werden wird, wenn sich die Stadt zur Erbauung der nötigen Unterkünfte bereit er klärt. Benötigt
Bedarf der Stadt der zeit auf zirka 798.964 K beläuft. Von diesen Beträ gen werden 120.000 K von der Trambahngesellschaft und 90.000 K vom Staate für die Umlegung der Reichsstraße bei Haslach zurückvergütet werden, so daß zirka 500.000 K aufzunehmen sind. Die Spar kasse konnte kein amortisables Darlehen in dieser Höhe gewähren, da sie ihre Mittel mobil halten muß, sondern es kann dieses Darlehen nur als Kontokor rent-Darlehen zu 5 Prozent gewährt werden. An schwebenden Schulden hat die Stadt derzeit
bei der Sparkasse 183.000 K, bei der Spar- und Vorschuß- kaffe 22.800 K, beim Wiener Bankverein 13.500 K, beim Theaterbaufonds 203.164 K und bei anderen eigenen Fonds 116.700 IC. Ter Antrag auf Auf nahme dieser Hypothek (welcher das nicht belastete alte Rathaus, das Waghaus, das Wohn- und Ge fangenhaus in der Eisackstraße, das Landesschützen- Stabsgebäude und die Jubiläumshäuser unterstellt werden), wurden ohne Debatte angenommen. Diese Darlehensaufnahme zeigt, daß die oppositionellen Blätter damals recht
hatten, als sie behaupteten, man habe, um nach außen die gesunde finanzielle Lage Bozens zu illustrieren, einfach die Barbestände der verschiedenen Fonds-, als Volksbad- und Theater fonds usw. hergenommen. Auffallenderweise wird der Bau des Stadthotels und der darauf verwende ten Kapitalien nicht mit einem Worte erwähnt, son dern man nimmt immer nur die Schulden jener Bauten her, welche eine Notwendigkeit waren. Wir haben damals hingewiesen, daß^der Bau des Stadt hotels, welches zirka 800.000 K kostet, wenn schon