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Literaturarchiv
Kategorie:
Sekundärtext: Bericht
Jahr:
27.02.1992
"Solo i morti xe veci"
Der Karneval von Venedig verkümmert zu einer Selbstinszenierung der Konzerne. Abseits des offiziellen Karnevals erobern sich nun die Einheimischen ihre Stadt wieder zurück
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Verfasser: Gruber, Sabine
Datum: 1992.02.27
Quelle: ff Extra, Nr. 41
Artikelart: Sekundärtext: Bericht
Beteiligte Organisationen: Centro Sociale "Casa Marion"; Palazzo Capello; Comitato "Venezia a misura d'uomo"; "CARNEVALaltro"
Schlagworte: Gesellschaft; Kultur
Autorenmappe: Gruber, Sabine Texte
Signatur: 0316_010
BÜCHER a Vrnim e musik Sparkasse-Straße 11/A 39012 MERAN - Tel. 0473/32189 Gegenüber der Sparkasse IO ifclfiSEELLE BOZEN BÜCHER SPIELE C MUSIK Sparkasse-Straße 11/A 39012 MERAN-Tel. 0473/32189 Gegenüber der Sparkasse Preis bei separatem Verkauf Lire 200 Tageszeitung 2. Jahrgang, Nr. 41 Donnerstag, 27. Februar 1992 „Solo i morti xe veci“ Der Karneval von Venedig verkümmert zu einer Selbstinszenierung der Konzerne. Abseits des offiziellen Karnevals erobern sich nun die Einheimischen ihre Stadt

Masken, die auf einer schwimmenden Holzbühne im Markusbecken um eine Uhr herumtanzten, bewegte sich nichts. Die Anwesenheit der Polizei hatte einen anderen Anlaß: während letztes Jahr aus Organisationsgründen - der Golfkrieg war nur eine Ausrede - der Karneval abgeblasen wurde, gibt es dieses Jahr zum Ärger der Stadtverwaltung gleich zwei Karnevale, einen offiziellen, »il carnevale di Berlusconi« und einen inoffiziellen, den »CARNEVAlaltro« des »Centro Sociale Marion«. Die Stadt hätte allein

das Mammutspektakel, zu dem Venedig letzten Endes nur das Bühnenbild ab gibt. Vom eigentlichen Wesen des Karnevals, der Aufhebung der Tei lung in Zuschauer und Schauspieler, ist der »carnevale di Berlusconi« weit entfernt. Gerüchten zufolge werden manche Masken, die vor dem Café Florian auf dem Markusplatz auf und ab prominieren, von der Stadt be zahlt. Die Maske, die einmal für die Dauer des Karnevals die Macht belei digte und so hierarchische Strukturen aufhob, ist lediglich Dekoration, ihr Spiegelbild

ein. Die Mietpreise sind für den einfachen Venezianer inzwi schen unbezahlbar; ganze Häuser werden an zahlungskräftige Auslän der verkauft oder an Studenten ver mietet, die für einen „Schlafplatz“ bis zu 400.000 Lire bezahlen. „Venedig ertrinkt im Geschwätz“ stand einmal in der »Repubblica«; die »Casa Marion« kämpft vor allem ge gen die leeren Versprechungen; unter dem Deckmantel der »Rettung Vene digs« haben sich große Firmen und Konzerne schon zu oft der Stadt be mächtigt, sie letztendlich nur als Schaufenster

, ein Flohmarkt und vieles andere mehr) auf dem etwas abgelegenen Campo S. Giacomo dell’Orio statt. Die Initiative der »Casa Marion« hat unter der venezianischen Bevölke rung großen Anklang gefunden. Ab seits des rein ästhetischen Karnevals der Konzerne, der Touristen und Pho tographen zufriedenzustellen ver mag, nicht aber jene Venezianer, die von den Touristeninvasionen mehr | Schaden als Nutzen haben, wird das Recht auf ein Leben in der Stadt wie der geltend gemacht; „Wir nutzen die Gelegenheit

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Literaturarchiv
Kategorie:
Sekundärtext: Bericht
Jahr:
13.02.2009
Unsere Mentalitätsgeschichte
"Erschließung Historischer Bibliotheken"
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Verfasser: Hpl
Datum: 2009.02.13
Quelle: Pustertaler Zeitung, 18-19
Artikelart: Sekundärtext: Bericht
Schlagworte: Bibliothek
Autorenmappe: Klammer, Bruno
Signatur: 0412_060
Kultur-Schätze: Die Bibliothek im Kloster Neustift gegenüber dem Hauptsponsor Stiftung Südtiroler Sparkasse dienen und zum anderen eine Darstellung der Einzelbestände und der gelei steten Arbeitsschritte sind. Außerdem erhalten die Bestandseigentü mer eine übergeordnete Einsicht in ihren Buchbesitz. In Band 2 der Se rie wurden die beiden Pfarrbibliotheken von Assling und Niederolang vorgelegt; in Band 5 die Bestände der Propsteibibliothek Bozen. Was enthalten diese Bibliotheken in der Regel

in Buchform hegen mittlerweile unter anderem für folgende Bestände vor: Stadt museum Meran, Pfarrbibliotheken von Ass- ling und Niederolang, Bestände im Kapu zinerkloster Brixen, Franziskanerkloster Kaltem, Kloster Innichen, Kloster Lechfeld- Bestand und Propsteibibliothek Bozen. In Arbeit sind Band 6 und 7 zum Benedikti nerkloster Muri-Gries und zu den Kapuzi nerbeständen Lana (beim Deutschen Orden in Lana) und Neumarkt; weitere werden fol gen. Ausführliche Informationen über das Projekt

Initiativen ziehen all mählich nach. Ohne die Unterstützung durch die Stiftung Südtiroler Sparkasse wäre ein Projekt dieser Größenordnung nicht möglich.“ Und die Sparkasse wird aller Voraussicht nach dafür sorgen, dass das Projekt „Erschließung Historischer Bibliotheken“ weitergeführt wer den kann. • hpl Das Projekt Die „Erschließung Historischer Bibliotheken“ (EHB), die 1997 von der Stiftung Südtiroler Sparkasse auf Anregung ihres damaligen Präsidenten, Onorevole Senator Hans Rubner a.D., in Angriff

Genossenschaft Biblioga- mma mbH, die sich ab 2004 als Sozialge nossenschaft Bibliogamma O.N.L.U.S. un ter dem Vorsitz von Bruno Klammer neu zusammensetzt. Dem Projekt in seiner Auf bauphase zur Seite stehen ein Beirat und die Beratung durch die Katalogabteilung der Ba yerischen Staatsbibliothek. Finanziert wird das Projekt zur Gänze von der Stiftung Südtiroler Sparkasse unter ih rem derzeitigen Präsidenten, Honorarkonsul Gerhard Brandstätter, zugleich auch Vorsit zender des Südtiroler SVP-Wirtschaftsaus

schusses. Die Stiftung stellt pro Jahr an die 400.000 Euro für diesen Zweck zur Verfü gung. In der Pilotphase wurden die Stiftsbiblio- thek der Benediktiner von Muri-Gries und des Franziskanerklosters Bozen erfasst. Als die bedeutenden historischen Bestände der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen eingearbeitet waren, zog die Arbeits gruppe in das Kapuzinerkloster Brixen um. Die Arbeitsgruppe in Bozen wechselte dann in die Propstei-Bibliothek des Deutschordens Lana. Dort wurde

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Literaturarchiv
Kategorie:
Sekundärtext: Bericht
Jahr:
07.04.2004
Die ältesten Buchhandlungen in Bozen
Die ältesten Buchhandlungen in Bozen, Volks- und Heimatkunde
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Verfasser: Mahlknecht, Bruno
Datum: 2004.04.07
Quelle: Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler, Nr. 82, 15
Artikelart: Sekundärtext: Bericht
Schlagworte: Volkskunde
Autorenmappe: Mahlknecht, Bruno
Signatur: 0521_001
Buchhandlung kauf weise an die „Tyrolia“ über. Eberle, Pfaundler, Moser, Ferrari Wann die zweite Buchhand lung in Bozen entstanden ist, ist nicht bekannt. 1842 geht in der eben damals neu gegründeten schloss er, sie zu verkaufen. Bis dahin war sie in demselben Haus untergebracht, in dem sich auch die Buchdruckerei befand (Johannsplatz Nr.- 356, heute Waltherplatz Nr. 4), nach dem Verkauf aber wurde sie im Haus gegenüber eingerichtet, im Haus Komplatz Nr. 416, heute steht dort die Südtiroler Sparkasse

Promperger’schen Buchhandlung am oberen Obstplatz und damit die älteste Buchhandlung von ganz Süd tirol (1925 Änderung des Fir mennamens in „Vogelweider“, 1935 in „Athesia“). Die Buchhandlung Ferrari am Waltherplatz (seit 1934 Fer rari-Auer) ging 1939 samt dem Haus, in dem sie untergebracht war, in den Besitz der „Spar kasse der Provinz Bozen“ (heu te „Südtiroler Sparkasse AG“) über, und weil diese gerade dort am Waltherplatz ihren Haupt sitz errichten wollte (was dann später auch wirklich geschah, Agentur

Dolomiten - Nr. 82 VOLKS- UND HEIMATKUNDE Mittwoch, 7. April 2004 15 DOKUMENTATIONSSTELLE BOZEN von Bruno Mahlknecht 1 1 1 1 ! 1 [neuere sSdiiroler liferofurl Weggensteinstrasse 12 - 39100 BOZEN Tel. - Fax 0471-97 70 37. Die ältesten Buchhandlungen in Bozen Das älteste Bücher- und Schreibwarengeschäft entstand in der bayerischen Zeit A m 15. Dezember 1809 rich tete Xaveri Promperger, „aus München gebürtig, nun Buchbinder und ,Villial- Schulbücherverleger' in Bo zen“, folgendes Gesuch

zu Brixen und den übrigen Be amten weide es „bestimmt sehr lieb sein, eine etablierte Buchhandlung, mit Schreib materialien versehen, anzu treffen“, zumal, wie schon er wähnt, „im ganzen Eisack kreis keine dergleichen Hand lung vorfindig ist“. Am 5. Februar 1810 schrieb in dieser Angelegenheit das Landgericht Bozen an die (bayerische) Verwaltungs kommission des Eisackkreises und äußerte sich dahin, „dass eine Buch- und Schreibmate rialienhandlung in Bozen lungen fand; er beschloss, sich selbstständig

zu machen und zu heiraten. 1807 suchte er beim Bozner Stadtmagistrat darum an, als Buchbinder meister aufgenommen zu wer den, und am 30. Juni 1807 fand dann in der Stadtpfarrkirche die Hochzeit statt. Sowohl im städtischen Bürgerbuch als auch im Traubuch der Stadt pfarre wird Promperger als „Buchbinder“ und „von Mün chen gebürtig“ bezeichnet, die Braut dagegen war 23 Jahre alt und hieß Katharina Weitgru- ber; sie war die Tochter eines hiesigen Kutschers. 1810 suchte Promperger, wie schon erwähnt, um die Geneh migung

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Literaturarchiv
Kategorie:
Essay
Jahr:
06.07.1991
Berlin und das Gewissen
Eine Reise durch die geistige Verfassung einer neuen Nation
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Verfasser: Locher, Elmar
Datum: 1991.07.06
Quelle: Mattino, Il, Nr. 51
Artikelart: Essay
Autorenmappe: Locher, Elmar
Signatur: 0500_004
r r~ BÜCHER altS&f SP,£l£ mülile mus/k Sparkasse-Straße 11/A 39012 MERAN - Tel. 0473/32189 Gegenüber der Sparkasse 004 r r~ BÜCHER aitici SP,£L£ mume musik Sparkasse-Straße 11/A 39012 MERAN - Tel. 0473/32189 Gegenüber der Sparkasse Preis bei separatem Verkauf: Lire 200.- Verantwortlicher Direktor: Paolo Pagliaro Tageszeitung 1. Jg., Nr. 51, Samstag, 6. Juli 1991 Ermächtigung Landesgericht Nr. 703 Druck: STT S.r.l. Trento -Versand im Postabo. Gr. 1/70% Berlin und das Gewissen » Eine Reise

durch die geistige Verfassung einer neuen Nation Elmar Locher ■ 27. 5. 91 Im Anflug auf Berlin Neben mir zwei Fluggäste, die mir schon in der Flughalle als Architekten aufgefallen waren: übergroße Mappen und Gesprächsfetzen. Nun, vom Start bis zur Landung in Berlin, entwirft der eine von ihnen einen Text zum Projekt. Es handelt sich um die Nikolaikirche im ehemali gen Ostteil der Stadt. Es geht um Verbindungs linien zum historischen Stadtteil hin, Legitimierungen zu den vorzulegenden Plänen in Wort

- und Begriffsfeldern: Säulen, Garten platz, Begrünung, Überdachungen, Kinos. Nur Versatzstücke postmodernen Planens, wie sich diese seit der Bauausstellung 1987 in Berlin nicht nur an Vorzeigeprojekten durchgesetzt ha ben, sondern auch im sozialen Wohnungsbau? Sein Begleiter fungiert als kritische Instanz, als Gewissen des Textentwurfs. Doch was ist der historische Ort der Nikolaikir che? Ist es die Nische des Widerstandes der Kir che gleichen Namens der Stadt Leipzig? Könnte es der Ort eines Denkens

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Literaturarchiv
Kategorie:
Primärtext: Prosa
Jahr:
23.09.1961
Hier in Berlin, wo ich wohne
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Verfasser: Tumler, Franz
Datum: 1961.09.23
Quelle: Frankfurter Allgemeine , Nr. 221
Artikelart: Primärtext: Prosa
Autorenmappe: Tumler, Franz Texte
Signatur: 1029a_014
DOKUMENTATIONSSTELLE BOZEN [n euere südtiroier jilerorur) Weggensteinstrasse 12 - 39100 BOZEN Tel. - Fax 0471-97 70 37 Nummer 221. FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Hier in Berlin, wo ich wohne Es’ war noch im Sommer, zu Anfang August. Ich nahm von einem Bekannten aus Westdeutschland Abschied, einem jungen Stu denten, der drei Semester’ lang in Berlin ge wesen war. Er mußte zurück in die kleine Universitätsstadt drüben, in der seine Eltern lebten. Anders konnten sie sein Studium nicht finanzieren

, die sich so nicht wiedergeben lassen, weil zu ihnen der Augenblick gehört: Wir saßen in einem Café- und sahen auf die Menschen draußen, für die ein gewöhnlicher Tag zu Ende ging, nicht einer des Abschiednehmens! Er sprach von seinen anderthalb Jahren hier in Berlin, und was ihm die Stadt gegeben habe in die ser Zeit. Sie hatte es ihm zu Anfang nicht leicht gemacht; er war an die fest überliefer ten Verhältnisse der Provinzstadt gewöhnt; zu ihr gehörte ein deutlicher Horizont. Aber hier plötzlich

, aber s aüf ihm gab es nicht nur die Sterne — die grünen und roten Bordlichter eines Flug zeuges wanderten den Horizont entlang, sie kamen näher, die Maschine flog als ein Schat ten . mit ihren Lichtern und ihrem Geräusch über die Stadt. Bald kam eine zweite aus anderer Richtung; eine dritte blieb außen; da merkte ich; hier, wo. ich freien Blick hatte, diese Bewegung am! Himmel und<dachte an -- V“ " . ' . 1 . ■' . ... war nodi nicht', zu jEnde. Ich kam in die Straße, in der ich gewohnt

ein weißes Schild und las,'das Wort „Traumreisei“; und dei;, Name eines fern im südlichen Land ge legenen Ortes stand dabei, und der Name einer Reisegesellschaft und die Zeit der Ab fahrt; und eben rollten auch die großen Autobusse heran. Nun war mir das alles nicht neu von andern Orten in der Stadt, an denen es kolche Abfahrten äls regelmäßige Einrich- tung gab mit allem,| was dazu gehörte: der Versammlung der Weisenden, dem Verlesen der Namen, dem numerierten Platz, der Mu sik aus dem Lautsprecher

und den Hand reichungen der Stewardeß, die zuletzt ihre kleine Ansprache hielt — und nun beginnt aüch schon der Motor zu laufen; aber ich kannte es von belebten Orten, den Plätzen der'Reisebüros, 1 an dénen die Stadt ihre Lich ter . und Stimmen hereinwirft. Hier war es anders. Dieser Treffpunkt war - ein Ort, als wäre er nicht wirklich, Ein paar Häuser, Ge büsch, eine leere Strecke und kaum ein An halt als das Netz und die Schnüre der La ternen. Nur hier das weiße Karbidlicht in dem Viereck

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Literaturarchiv
Kategorie:
Rezension
Jahr:
10.01.2013
Requiem für eine Stadt
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Verfasser: Mair, Georg
Datum: 2013.01.10
Quelle: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 2, 49
Artikelart: Rezension
Schlagworte: Film
Autorenmappe: Pichler, Andreas
Signatur: 0740_007
KULTUR DOKUsvcV. PA :0;\‘SSTELLE BOZEN | f Z Utmi«hf -a!y litr^j L , r J ■ 'Veggo 0 mu 10D BOZEN m ■ i ■ Requiem für eine Stadt Der Südtiroler Filmemacher Andreas Pichler zeigt, was der Tourismus in Venedig anrichtet. Und erweist sich als Meister des Genres. 6 00Jahre lang habe diese Mauer gehalten, sagt Herr Codato, die Mauer aus Beton werde in 30, 40 Jahren in sich Zusammenstürzen. Herr Codato weiß, wie es um die Mauern steht, aus denen Venedig gebaut ist. Herr Codato ist Immobilienmakler

. Sein Blick auf die Stadt ist voller Trauer, auch wenn er gute Geschäfte macht, schließlich hat er viele Kunden, die sich in der Stadt ein prestigeträchtiges Domizil leisten wollen — für 10.000 bis 12.000 Euro den Qua dratmeter. Wie es über Wasser um Vene dig bestellt ist, sieht Herr Codato täglich mit eigenen Augen, wie es unter Wasser aussieht, kann er nur ahnen. „Ich bin gescheitert und mit mir viele andere“, sagt Herr Codato, ein stets ak kurat gekleideter Mittfünfziger, am Ende von „Das Venedig

Prinzip“. Der neue Dokumentarfilm des Südtiroler Filme machers Andreas Pichler ist ein Requiem auf eine Stadt, die in 20 Jahren vielleicht nur mehr von Touristen bevölkert sein wird. In Deutschland ist der Film be reits in den Kinos angelaufen, in Südtirol wird er ab 17. Jänner im Filmclub in Bo zen gezeigt. Vier Jahre lang hat Pichler an dem Film gearbeitet - mit einem beschei denen Budget von 380.000 Euro ist da bei eine Dokumentation in Spielfilmlän ge entstanden. Es geht um ein Thema

, bei dem auch die Südtiroler genau hinschauen sollten, um Tourismus und Immobilienspekula tion, darum, wie eine Stadt unbewohn bar wird, sich der Tourismusindustrie und der Immobilienspekulation auslie fert und ausgeliefert ist. Das hat Folgen für die Menschen, die in der Stadt leben. 58.000 sind es nur mehr, so viel wie die Touristen, die täglich im Schnitt in die Stadt strömen — 21 Millionen Besucher im Jahr muss Venedig ertragen. Andreas Pichler zeigt im Zeitraffer, wie sich die Stadt füllt und entleert

, wie die Besucher sich durch die Stadt drän gen, wie die Bewohner auf die Massen schauen und sich fragen, wo die wohl zum Pissen hingehen. In den Bildern von Andreas Pichler sieht man immer noch, warum die Menschen kommen, denn der Film zeigt auch mit einem traurigen Auge die Schönheit Venedigs. „Das Vene dig Prinzip“ ist der Film eines Liebenden, der die Stadt und die Menschen mag, ih ren trotz allem unverwüstlichen Charme und Humor. Andreas Pichler (45) erzählt die Ge schichte in ruhigen, kühlen Bildern

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Literaturarchiv
Kategorie:
Essay
Jahr:
03.02.2001
In Innsbruck soll die Füllfeder neu erfunden werden
In Innsbruck soll die Füllfeder neu erfunden werden, Wer sich unbedingt von Innsbruck inspirieren lassen will, dem könnte man ja eine Video-Kassette von Innsbruck zuschicken, dann schreibt er wie von selbst um sein Leben
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Verfasser: Schönauer, Helmuth
Datum: 2001.02.03
Quelle: Neue Südtiroler Tageszeitung, Die, Nr. 26, 13
Artikelart: Essay
Beteiligte Personen: Gruber, Sabine; Gstrein, Norbert; Tomasevic, Bosko
Autorenmappe: Gruber, Sabine 1
Signatur: 0314_049
der Literaturzeit schriften, Kleinverlage, Literatur häuser und Stadtschreiber sind momentan Literaturgalerien der dernier eri. Allein, dass die Stadt Innsbruck sich jetzt mit der Stadt schreiberei beschäftigt, zeigt, wie zeitlos daneben sie ist. • Ehe man als Innsbrucker Schrift steller überhaupt einen Gedanken fassen kann, muss man zuerst sei ner Wut Ausdruck verleihen. Al lein beim Anblick der Mappen mit den abgelehnten Literatur-Pro jekten durch die Stadt kommt so manchem ehemals so zuversichtli- krutieren

. Im germanistisch-spra chigen Raum schwirren einige Stadtschreiber von Stadt zu Stadt und sammeln Schreiberstellen wie Wandernadeln. • Da bereits in Schwaz eine Stadt schreiber-Haltestelle existiert, sollte man sich eher dem OBB- Modell der Schließung von Bahn höfen anschließen und zumindest in Innsbruck keine neue Haltestel le für Stadtschreiber aufmachen. • Allein die Vorstellung, den An kick der Stadtschreiber-Meister schaft von Sabine Gruber vor nehmen zu lassen, kann nur in der Hauptstadt der Provinz ent

stehen. Jemand, der in Innsbruck studiert hat und dann mit gutem Grund das Milieu gewechselt hat, würde es wohl als Verhöhnung stisch-reinen (= gstreinen)“ Lite raturbegriff nach Innsbruck ho len; das kann doch nur ein litera risches Gerücht sein. • Bevor man nun dem Inns brucker Gemeinderat, dessen Mitglieder - außer der Grünen hundertprozentig gelungen. Er hat vermutlich erst bei seiner Ab reise erfahren, dass er der Stadt schreiber in Innsbruck gewesen sein soll. Zur Stunde weiß aller dings

niemand, wie viele geheime Stadtschreiber in der Stadt ihr Vers-Wesen treiben. Wer sich unbedingt von Innsbruck inspirieren lassen will , dem könnte man ja eine Video-Kassette von Innsbruck zuschicken, dann schreibt er wie von selbst um sein Leben. Tranche sollte man vielleicht Autor innen in Betracht ziehen, die be reits im öffentlichen Raum litera risch gearbeitet haben. Walter Grand, Alfred Goubran, Ilse Kilic, Miriam Unger, Ulrich Gabriel aus dem österreichischen Umfeld etwa. 4. Autorin

der literarischen Osterweiterung Innsbruck als die Hauptstadt des Transits könnte Autoren der neuen EU-Länder als Stadt schreiber aufnehmen, damit die se den im Elend Daheimgeblie benen erzählen können, welche Glorie sie in der EU erwarten wird. Bei dieser Gelegenheit könnten EU-strategische Maß nahmen gesetzt werden, die bis lang nicht einmal auf dem Papier stehen.Während der siebenjähri gen „Übergangsfrist“ für die neuen Länder könnte es in Inns bruck eine/n „erweiterten Ost- schreiberln“ geben

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Literaturarchiv
Kategorie:
Rezension
Jahr:
01.02.2006
Stadtgeschichte(n) im Turm
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Verfasser: Nußbaumer, Bernhard
Datum: 2006.02
Quelle: Kulturelemente – Zeitschrift für aktuelle Fragen, Nr. 59
Artikelart: Rezension
Autorenmappe: Nussbaumer, Bernhard
Signatur: 0663_035
; Bernhard Nußbaumer J Stadtgeschichte(n) im Turm Ein Rundgang durch die Ausstellung „Stationen einer kleinen Stadt. 700 Jahre Glurns“ CD d CD E v CD LO Jedes Jubiläum beginnt mit einer Jahreszahl. Im Fall des Städtchens Glums findet sich diese in einer Ur kunde aus dem Jahr 1304. Zum ersten Mal wird der Ort darin als „stat“ bezeichnet. Eine befestigte Sied lung, burgum, ist Glums wohl schon viel früher gewesen, allerdings ist bei heutiger Quellenlage die Stadt rechtsverleihung

oder Stadterhebung nicht mehr zweifelsfrei datierbar. Denn im Laufe der bewegten Ge schichte des Städtchens am Oberlauf der Etsch sind bei Brandkatastrophen und als Folge von Kriegs- einwirkung immer wieder Urkunden verloren gegangen. Von den Stadtverantwortlichen wurde das erhaltene Datum jedenfalls zum Anlass für eine Reihe von Feier lichkeiten zu sieben Jahrhunderten Stadtgeschichte genommen. Eine Initiative in diesem Rahmen ist die Ausstellung „Stationen einer kleinen Stadt. 700 Jahre Glurns“ von Sebastian

Marseiler und Brigitte Kauntz. Ein Rundgang im „Kirchentorturm“ Um sich dem Ort von der richtigen Seite zu nä hern, muss man von Westen kommen: vom mustergültig renovierten romanischen Söles- Kirchlein gelangt man zu Fuß über einen male rischen Jakobs-Pilgerweg (der an die mittelal terliche Pilgertradition erinnert) an eines der drei Stadttore von Glurns. Markiert wird dieser Ein- I . lass durch den imposanten „Kirchentorturm“, der seinen Namen von der gegenüberliegenden, außerhalb der Stadt

und jenseits des Etsch flusses befindlichen Stadtpfarrkirche erhält. Die etwa 1510 fertig gestellte Tor-Anlage ist nachweislich das erste Gebäude, das Kaiser Ma ximilian nach der vollständigen Zerstörung der Stadt während des sogenannten „Calvenkrieges“ im Jahr 1499 wieder errichten ließ. Beinahe, wird man später in der Ausstellung erfahren, hätte der Kaiser den besagten, gegenüberliegenden Kirchturm abreißen lassen wollen, um die Si cherheit seiner Grenzfestung nicht zu gefährden. Der Schrecken

und Dachgeschoß lassen sich als gesonderte und dennoch ineinander laufende Themenbezirke be spielen. Darüber hinaus nimmt das Gebäude auf grund seiner Lage die gesamte Umgebung, das mauerbewehrte Städtchen und auch die Um gebung mit ihren Dörfern, in den Betrach- „Stationen einer kleinen Stadt - 700 Jahre Glurns“ Von allem Anfang an hieß es aus der Not eine Tugend machen: Ex ponate für die mittelalterliche Stadtgeschichte sind rar; der Ausstel lungsort selbst verteilt sich auf vier Etagen im Kirchtorturm

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Literaturarchiv
Kategorie:
Rezension
Jahr:
01.02.2006
Stadtgeschichte(n) im Turm
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Verfasser: Nußbaumer, Bernhard
Datum: 2006.02
Quelle: Kulturelemente – Zeitschrift für aktuelle Fragen
Artikelart: Rezension
Schlagworte: Ausstellung
Autorenmappe: Marseiller, Sebastian
Signatur: 0573_011
Bernhard Nußbaumer Stadtgeschichte(n) im Turm Ein Rundgang durch die Ausstellung „Stationen einer kleinen Stadt. 700 Jahre Glurns“ Jedes Jubiläum beginnt mit einer Jahreszahl. Im Fall des Städtchens Glurns findet sich diese in einer Ur kunde aus dem Jahr 1304. Zum ersten Mal wird der Ort darin als „stat“ bezeichnet. Eine befestigte Sied lung, burgum, ist Glurns wohl schon viel früher gewesen, allerdings ist bei heutiger Quellenlage die Stadt rechtsverleihung oder Stadterhebung nicht mehr

zweifelsfrei datierbar. Denn im Laufe der bewegten Ge schichte des Städtchens am Oberlauf der Etsch sind bei Brandkatastrophen und als Folge von Kriegs einwirkung immer wieder Urkunden verloren gegangen. Von den Stadtverantwortlichen wurde das erhaltene Datum jedenfalls zum Anlass für eine Reihe von Feier lichkeiten zu sieben Jahrhunderten Stadtgeschichte Ausstellung „Stationen einer kleinen Stadt. 700 Jahre Ein Rundgang irn „Kirchentorturm“ genommen. Eine Initiative in diesem Rahmen ist die Glurns

“ von Sebastian Marseiler und Brigitte Kauntz. Um sich dem Ort von der richtigen Seite zu nä hern, muss man von Westen kommen: vom mustergültig renovierten romanischen Söles- Kirchlein gelangt man zu Fuß über einen male rischen Jakobs-Pilgerweg (der an die mittelal terliche Pilgertradition erinnert) an eines der drei Stadttore von Glurns. Markiert wird dieser Ein lass durch den imposanten „Kirchentorturm“, der seinen Namen von der gegenüberliegenden, außerhalb der Stadt und jenseits des Etsch flusses

befindlichen Stadtpfarrkirche erhält. Die etwa 1510 fertig gestellte Tor-Anlage ist nachweislich das erste Gebäude, das Kaiser Ma ximilian nach der vollständigen Zerstörung der Stadt während des sogenannten „Calvenkrieges“ im Jahr 1499 wieder errichten ließ. Beinahe, wird man später in der Ausstellung erfahren, hätte der Kaiser den besagten, gegenüberliegenden Kirchturm abreißen lassen wollen, um die Si cherheit seiner Grenzfestung nicht zu gefährden. Der Schrecken über die vernichtende Niederla

sich als gesonderte und dennoch ineinander laufende Themenbezirke be spielen. Darüber hinaus nimmt das Gebäude auf grund seiner Lage die gesamte Umgebung, das mauerbewehrte Städtchen und auch die Um gebung mit ihren Dörfern, in den Betrach- „Stationen einer kleinen Stadt - 700 Jahre Glurns“ Von allem Anfang an hieß es aus der Not eine Tugend machen: Ex ponate für die mittelalterliche Stadtgeschichte sind rar; der Ausstel lungsort selbst verteilt sich auf vier Etagen im Kirchtorturm mit jeweils knappen

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Literaturarchiv
Kategorie:
Essay
Jahr:
25.09.2000
Eine Kundfahrt durch Skandinavien
"Völkerwanderung" einmal umgekehrt / der herbe Reiz nordischer Landschaften
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Verfasser: Von Lutterotti, Karl
Datum: 2000.09.25
Quelle: Dolomiten – Tagblatt der Südtiroler, Nr. 221, 16
Artikelart: Essay
Autorenmappe: Luterotti, Anton von
Signatur: 0513_020
DokumentatiocissteUc für »euere Südtirofer Literatur {]/j 1 6 Montag, 25. September 2000 BlllltG Weaaenstainstr. 12 - Tel. 877037 Nr. 221 - ÜolOUllfcn 38100 BOZEN Eine Kundfahrt durch Skandinavien „Völkerwanderung“ einmal umgekehrt / Der herbe Reiz nordischer Landschaften von Anton von Lutterotti „Wasa“-gesunken undgehoben Der leider stark verregnete Nachmittag wird von manchen zu einer nassen Fahrt durch das Gewirr der Schären genutzt, von anderen unter dem Dach verschiedener Museen ver bracht

die Gegensätze, und wenn es bei uns zu heiß wird, macht sich mancher nach demselben Norden auf, dem die anderen fröstelnd den Rücken kehren. So auch ein Bus voller Nordlandneugieriger, organi siert von der Südtiroler Leh rergewerkschaft unter der be währten Leitung von Herrn Günther Crepaz, der nun schon seit zehn Jahren mit den Mit gliedern und anderen Erwar tungsvollen bald nach Schul schluss alle Ecken Europas durchstöbert. Der erste, weite Sprung von Bozen bis Lübeck war sozusa gen eine Vorahnung

Bummeln durch die ruhige Alt stadt mit dem berühmten Hols tentor („Das schönste mittelal terliche Tor Deutschlands“), ihren gotischen Kirchen, dem' Heilig-Geist-Spital und den al ten Gassen merkt man wenig davon, dass die Stadt heute 250.000 Einwohner hat und die verloren gegangene Bedeutung als Hafen durch neue In dustrien wettmachen will. Um die neueste Damenmode ken- Links: Das kostbar verzierte Prunkschiff (Gustav Wasa) sank 1628 unmittelbar nach dem Stapellauf; Schiff ist das Prachtstück

zeigte uns die wichtigsten Baudenkmäler. Unser Eindruck: Kopenhagen reimt sich auf Behagen ! Die Überfahrt nach dem na hen Schweden geschah über die Fähre nach Helsingborg, der Stadt Hamlets; die erst jüngst eröffnete, 19 km lange Brücke über den Belt wäre ein Zeitver lust gewesen. Jetzt nimmt uns die ungeheure, weite, leicht ge wellte Landschaft Südschwe dens auf: goldene Kornfelder, dunkle Waldstücke, grüne Wie sen und braches Weideland und darüber dieser einmalige Him- das vor kurzem

“ ist nicht so falsch, denn viele Holme, das sind Inseln, sind auf Pfählen = Stöcken er richtet. Die pflichtgemäße, aber lehr reiche und interessante Stadt rundfahrt führt uns auf manche 1628 hatte König Gustav II. Adolf - bei uns bekannt durch seine sehr erfolgreiche Teilnah me am Dreißigjährigen Krieg, wo er 1632 in der Schlacht bei Lützen gefallen ist - ein Prunk schiff bauenlassen, bestückt mit 32 Kanonen, verziert mit rei chem Schnitzwerk, ein wahr haft königliches Gefährt. Aber die ursprünglichen Pläne

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