, in Tirol. Ans dein Etschtale zwischen Bozen und Trient besitzen wir für das Jahr S45 die älteste bezeugte Verwendung des Ausdruckes „Teutonici" in, Sinne von Deutschen als Angehörigen der Volksgemeinschaft deutscher Sprache zum Antcrsckncd von den „Langobardi", die bereits damals dicron,anischeSpracheangenonnnen hatten (I, 47f-st). In sehr vielen urkundlichen und anderen Aufzeichnungen aus dem oberen Etsch- und dem Eisackgcbiete von, I I. bis 14. Jahrhundert wird die deutsche Sprache als die „lingua
vulgaris" d. i. als die Genre,n- oder Volkssprache in, Gegensatz zur lateinischen Schrift-, Kirchen- und Gclehrtensprache angeführt. Die Sprache der Arkunden war bis in das letzte Viertel des 13. Iahrh. in Tirol wie überall in Deutsch land ausschließlich lateinisch. Die ältesten Urkunden in deutscher Sprache sind in, Junta! seit den, Jahre 1235, im Eisacktal, der Gegend von Brircn seit den, Jahre 1279, inr Etschtal in der Gegend von Bozen und Nieran seit 1295 überliefert. Sehr häufig
werden aber auch in den lateinischen Arkunden die Ausdrücke des Rechts- und Wirt schaftslebens oder auch örtliche Eigennamen, die man in die lateinische Sprache nicht übersetzen konnte, in deutscher Sprache eingefügt und dann gesagt, daß das Wort „vnlgariter" d. h, in der Gemeinsprache oder „teutoniee" so laute. Die volle Durcb- setzung der deutschen Sprache und die Verdrängung der lateinischen für den Gebrauch der Arkunden erfolgte inr Inn- und Eisackgebiete bis etwa 1320, in, Etschtale von Bozen bis Bleran bis etwa 1420
. In dieser Gegend war nüinlich das Bwtariatsmstrumcnk eingebürgert, das aus formalen Gründen an der lateinischen Sprache fcstgehaltcn hat und nicht nur hinsichtlich der Sprache, sondern auch seiner ganzen rechtlichen Form durch die Siegelurkundc, welche sich in Deutschland entwickelt hatte, verdrängt werden mußte (3, 77—94). Einer Arkunde und zwar von, Iabre 1327 verdanken wir aucb die bedeutsame An gabe, daß bei den, in Bozen und Bleran tagenden Hofgerichte, den, obersten Gerichts höfe der Grafschaft Tirol