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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Seite 8 von 14
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Breslau
Verlag: Hirt
Umfang: S. [72] - 79
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Schlagwort: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Signatur: II A-6.040
Intern-ID: 176357
nicht mächtig seien und nicht aus der deutschen Nation geboren scieil," künftighin das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die der Welschen zu den bürgerlichen Verpflichtungen einer deutscheil Stadt, die Gefährdung der öffeutlicheu Sicherheit und Rlihe und überhaupt die Notwcildigkcit angefübrt, Bozen der deutschen Nation zu erhalten unb ein Vordringen der italienischen nach Norden zu verhindern HZ, 212fs.). Äuch die Stadt Meran nahm bamctls einen ähnlichen Standpunkt

ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahmen der Stadtrat uild die Bürgerschaft von Bozen entschieden und nlit Erfolg Stellnilg gegeil die reu der da maligen österreichischen Staatsregierung geförderte Auffassung, daß die italicnücbc Sprache irr Bozen als landesüblich zu betrachteii unb daher in der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge als unvereinbar, daß in ihr doppelsprachigc Äiiitcr ihren Sitz hütteil

, zulässig und üblich sei (2, 149f.). In Haltern galten zwar voll früher her die Trieutner Statuten, aber in einer deutschen Übersetzung, bannt sic „dem gemeinen Manne" verständlich seien,' im Jahre 1681 wurde auch hier die tirolisebc Landes ordnung cmgcfütu-t (2, 85f.). Der Stadtrat von Bozen faßte im Jahre 1488 einen Beschluß, der die Niederlassung von Welschen dortsclbst erschwereil sollte iiub im Jahre 1524 u> (542 weitere Beschlüsse, daß überhaupt „kein Welscher und andere, die der deutschen Sprache

und Italieiler bei diesen als Beamte angcstellt würden HZ, 212 f.). Auch die kirchliche Verwaltung gab Anlaß $u Feststellungen und recht eindrucks vollen Betonungen des sprachlichen und volklichen Wesens vo>l Tirol, besonders im Südeii des Laildes. Das Bistum Trient reichte — offenbar in Anknüpfung an die Provinzeinteilung des spätröiilischen Reiches — über Bozen nordwärts bis gegen Stlaufen und Meran, also über Gebiete, die seit bem 6. Jahrhundert deutsch benebelt wurdeil, wäbreiid der größere Teil

; Z, 259ff.). 7ils im Jahre 1464 der Papst auf den Brirner Bischofsstuh! einen Italieiler bringen wollte, wendete sich das Dom kapitel dagegen, weil der Hirt des Brirner Bistums der deutschen Sprache kundig fein müsse. Die Klöster, die kn Bozen uub sonst im Etschtal und in Bripen begründet wurden, hat mail den beiitfchen Provinzen der betreffendeil Orden zligewiesen uub verlangt, daß sie nicht mit italienischen, sondern mit deutschen Geistlichen besetzt wcrdeil hl, IZI f.). Die Haltung „deutscher

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Seite 6 von 14
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Breslau
Verlag: Hirt
Umfang: S. [72] - 79
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Schlagwort: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Signatur: II A-6.040
Intern-ID: 176357
und andere, die der deutschen Sprache nidu mächtig seien und nicht aus der deutscheit Ration geboreit seien," küitstighiit das Bürger- und Gewerberecht in Bozen erhalten sollen. Als Grund hierfür wird die Anbrauchbarkeit der Welschen zu den bürgerlichen Berpflichtmtgeit einer detitscheit Stadt, die Gefährdung der öffeiitlichcii Sicherheit uitd Ruhe tntd überhaupt die Olotwcitdigkcik angeführt, Bozem der deiitscheil Ratioii zu erbalteii und ein Bordringeit der italicuiteben nach Rordeu zu Verbindern (3, 2 J 2 ff.). Oluch

die Stadt Olle ran nahm damals einen ähnlichen Staitdpunkt ein. E eg eit Ende des 19. Iahrhtmderts nahmen der Stadtrat und die Bürgerschaft von Bozen entschieden tntd mit Erfolg Stellung gegen die voit der da maligen österreichischen Staatsregicrung geförderte Atiffasstmg, daß die italienische Sprache in Bozeit als landesüblich zt> betrachten tntd daher iit der öffentlichen Ver waltung und Rechtspflege zu berücksichtigen sei. Die Stadt erklärte es mit ihrem über lieferten deutschen Gepräge

uitd verlaiigtett für sich anstatt der welschen böeistlichcn Priester deiitscher Sprache tmd Ration ( 2 , 24, 84, 264; 3, 239ff.). Olls im Jahre 1464 der Papst auf dett Brirtter Bischofsstuhl citteit Italiener briitgeit wollte, weitdete sich das Dom kapitel dagegen, weil der Hirt des Brirner Bistums der detitscheit SpraGe ktiitdig sein ittüsse. Die Klöster, die in Bozen und sonst im Etschtal und in Brixeil begründet wurden, hat nta>t den detitschen Proviiizcn der betreffenbetr Orden zugewiesen mtd

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1933
Geschichte des deutschen Volksbewußtseins in Tirol
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Seite 4 von 14
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Breslau
Verlag: Hirt
Umfang: S. [72] - 79
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Deutsche Hefte für Volks- und Kulturbodenforschung ; Jg. 3. - In Fraktur. - Kopie
Schlagwort: g.Tirol ; g.Deutsche ; s.Identität
Signatur: II A-6.040
Intern-ID: 176357
, in Tirol. Ans dein Etschtale zwischen Bozen und Trient besitzen wir für das Jahr S45 die älteste bezeugte Verwendung des Ausdruckes „Teutonici" in, Sinne von Deutschen als Angehörigen der Volksgemeinschaft deutscher Sprache zum Antcrsckncd von den „Langobardi", die bereits damals dicron,anischeSpracheangenonnnen hatten (I, 47f-st). In sehr vielen urkundlichen und anderen Aufzeichnungen aus dem oberen Etsch- und dem Eisackgcbiete von, I I. bis 14. Jahrhundert wird die deutsche Sprache als die „lingua

vulgaris" d. i. als die Genre,n- oder Volkssprache in, Gegensatz zur lateinischen Schrift-, Kirchen- und Gclehrtensprache angeführt. Die Sprache der Arkunden war bis in das letzte Viertel des 13. Iahrh. in Tirol wie überall in Deutsch land ausschließlich lateinisch. Die ältesten Urkunden in deutscher Sprache sind in, Junta! seit den, Jahre 1235, im Eisacktal, der Gegend von Brircn seit den, Jahre 1279, inr Etschtal in der Gegend von Bozen und Nieran seit 1295 überliefert. Sehr häufig

werden aber auch in den lateinischen Arkunden die Ausdrücke des Rechts- und Wirt schaftslebens oder auch örtliche Eigennamen, die man in die lateinische Sprache nicht übersetzen konnte, in deutscher Sprache eingefügt und dann gesagt, daß das Wort „vnlgariter" d. h, in der Gemeinsprache oder „teutoniee" so laute. Die volle Durcb- setzung der deutschen Sprache und die Verdrängung der lateinischen für den Gebrauch der Arkunden erfolgte inr Inn- und Eisackgebiete bis etwa 1320, in, Etschtale von Bozen bis Bleran bis etwa 1420

. In dieser Gegend war nüinlich das Bwtariatsmstrumcnk eingebürgert, das aus formalen Gründen an der lateinischen Sprache fcstgehaltcn hat und nicht nur hinsichtlich der Sprache, sondern auch seiner ganzen rechtlichen Form durch die Siegelurkundc, welche sich in Deutschland entwickelt hatte, verdrängt werden mußte (3, 77—94). Einer Arkunde und zwar von, Iabre 1327 verdanken wir aucb die bedeutsame An gabe, daß bei den, in Bozen und Bleran tagenden Hofgerichte, den, obersten Gerichts höfe der Grafschaft Tirol

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