. Wir wollen hier, in diesem Zusammenhang nur Bethlehem und Nazareth erwähnen Bethlehem liegt im judäischen Gebirge ungefähr in der Höhe Jerusalems; 777 Meter über dem Meeres spiegel. Man nähert sich der Stadt auf dem Wege, der vom Iaffator — dem Westtor Jerusalems — am nörd lichen Abhang des Hinnomtales hinaufführt über die Hochebene Baka und alttestamentliche Tal Rephaim. Nach einem Marsch von etwa zwei Stunden kommt man an dem Grabe der Rachel, der Stammutter Is raels, vorbei und sieht das Städtchen lieblich und maje stätisch
vor sich liegen, ein einziger großer Terrassen bau. Im Osten der Stadt, am Bergabhang erhebt sich das Heiligtum Bethlehems, die Geburtskirche, die Kaiser Konstantin erbaut hat, der einzige Bau, der auf palästinischem Boden sich fast in der ursprünglichen Gestalt erhalten hat. An die Geburtskirche lehnt sich nach Westen die Katharinenkirche der Franziskaner an, die das Heiligtum betreuen. Freilich gehört es ihnen nicht allein. In die Gottesdienstzeit teilen sich mit ihnen die Griechen und die Armenier
, die ihnen die Wache am Heiligtum außerordentlich erschweren und nicht selten zu Gewalttätigkeiten greifen, um ihnen den Gottesdienst am Heiligtum unmöglich zu machen. Bethlehem ist eine Stadt von ungefähr 10.000 Ein wohnern. Von diesen sind 5000 lateinische Katholiken, 40 griechische Katholiken, 3700 nicht unierte Griechen, 200 Armenier, 150 Protestanten und 100 Mohameda- ner. Die katholische Pfarrei wird von den Franzis kanern verwaltet. Ihnen gehört auch das schöne große Hospiz, das die Pilger aufnimmt
. Außerdem unterhal ten sie mehrere Knabenschulen, für die sie die Lehrer stellen. Die Mädchenschulen haben sie den französischen Iosephsschwestern anvertraut. Während Bethlehem mitten in Judäa liegt, bezeich net Nazareth die Mitte von Galiläa. Nähert man sich der Stadt von Kana her, dann ist man geradezu über rascht über das prachtvolle Bild, das das Städtchen bietet. An den Hügeln steigt es empor. Weihe Häuser bedecken die Abhänge. Zwischendurch führen enge Gassen auf die kahlen Höhen, die die Stadt
mit einem Umwallungsring umgeben. Nur nach Süden, zur Ebene Esdrelon hin, ist der Ring durchbrochen. Unten in der Talmulde laufen die Häuser in breiteren Straßenzügen zusammen, unterbrochen durch dunkle Zypressen und wogende Palmen. Wir befinden uns in einem Hoch kessel, der immer noch 360 Meter über dem Spiegel des Sees Genesareth emporsteigt. Gehen wir in die Stadt hinein, dann stoßen wir mit ten im Zentrum auf die Verkündigungskirche, das größte Heiligtum Nazareths, die Stätte, an der sich im Schoße der heiligsten