und so der Sparkasse eine rührige und betriebsame Konkurrenz auch in der Ansammlung von Spareinlagen gegen über trat,, das; hauptsächlich durch die Erscheinun gen der Inflationszeit in der Bevölkerung das Vertrauen auf die unbedingte Sicherheit der Spar einlagen durch die goldmäßigen Verluste, welche das Publikum erlitten hat, starke Beeinträchtigung erfuhr, wird der gegenwärtigen Leitung der Inns brucker Sparkasse doch der leise Vorwurf in den Ohren klingen, daß sie den Zeichen der Zeit etwas fremd gegenüber
steht und daß sie, abgesehen von der gewiß berechtigten Sorge für die Sicherheit der Einlagen, den Bedingungen modernen Geschäfts- Verkehres etwas zu wenig Rechnung trägt und so im heißen Konkurrenzkampf stärker, als es notwen dig wäre, ins Hintertreffen gerät. Es hat ja die Regierung selbst die Fessel, welche früher um die Hände der leitenden Funktionäre der Sparkaffen gelegt waren, gelockert, und das größte Sparinsti tut des Bundesstaates, die Erste österreichische Sparkasse, sowie zahlreiche
Sparkassen der Bundes hauptstädte haben davon in einer für die Bevöl kerung gewiß gewinnbringender und die Einleger in gar keiner'Weise gefährdender Art Gebrauch gemacht. Die Sparkasse der Stadt Innsbruck hat wohl auch eine B a n k a b te i l u n g ins Leben ge rufen, doch hat man von ihr eigentlich recht wenig gehört und hat dieser Bankabteilung die Agrar bank für die Achenländer, welche die Bankabteilung der Bauernsparkasse darstellt, einen weiten, weiten Vorsprung abgerungen. Es ist gewiß
außerordentlich wichtig, daß die Sparkasse' in ihrer Gefchäftsgebarung die äußerste Vorsicht walten läßt und es wäre frivol, gerade im gegenwärtigen Augenblicke, wo die Wiener Börse dein wild entfesselten Spekulantentum mit. einem leuchtenden Fanale entsetzlicher Kursdepression heimleuchtet, schrankenloser Kreditgewährung das Wort zu reden. Aber es scheint doch, als ob die Innsbrucker Sparkasse in ihrer Kreditgewährung allzu sehr auf den Hausbesitz Wert legen und daß sie den Kredit
auch noch durch, übertriebene Aengst- lichleit in der rechtlichen Fundierung (Eintragung in die Bücher, Wechsel usw.) verteuern würde. Die berechtigte Sorge für die Sicherheit der ausgege benen Gelder in allen Ehren; aber das darf doch nicht dahinführen, daß gerade die größten Kapi talsposten, welche der Innsbrucker Sparkasse zu- ' fließen, wieder in Form von Kontokorrentguthaben den Filialen der Wiener Banken und Wiener Ban ken selbst zufließen und so vielfach der heimischen Produktion und dem heimischen Gewerbe, deren