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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 28
Datum: 19.02.1938
Umfang: 28
drängung Oesterreiechs vom Weltmärkte verhindert worden ist. ,■ (Nachdruck verboten.) 36 Der schottische Rachtexpretz. Roman von H. E. Doman. „Dann behauptete er, daß ich meine ganze Karriere nur meiner Frau zu danken hätte, die es verstand, MackiMosh für mich zu-interessieren. Sie sollte ihn bewogen haben, in seinem Testament mich als Generaldirektor einzusetzen. Die Begrün dung für die Zustimmung Mackintosh brachte Spark in einer derart niederträchtigen Weise vor, daß ich sie nicht wiederholen möchte

. Spark drohte mir, daß er diese Verleumdung in die Oeffentlichkeit bringen werde, falls ich nicht sofort mit dem Verkauf der Aktien beginnen würde. Ich rief sofort meine Frau an, die kurze Zeit später ebenfalls zu Holborn kam. Als Spark feine Verleumdungen wiederholte, kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Leider mußte ich im Verlauf derselben erfahren, daß meine Gattin Mackintosh tatsächlich gekannt hatte und ihn auf mich aufmerksam machte. Es war ein schwerer Schlag für mich, Mister Waugh

, denn ich dachte bisher, daß ich das, was ich heute bin, aus eigener Kraft erreicht habe! Ich glaube, es wird nicht notwendig fein, Ihnen zu erklären, daß der Einfluß auf den letzten Willen Mackintosh' bezüglich der Generaldirektorenstelle eine Erfindung Sparks war und daß auch kein Wort von feinen niederträchtigen Ver leumdungen auf Wahrheit beruht. Aber Spark hatte richtig gerechnet, denn ich war Lurch diese Mitteilung so entsetzt, daß ich der Liquidation des Aktienpaketes zustimmte. Ich hatte meine Freude

und meinen Ehrgeiz an der Arbeit verloren und ich wollte es verhindern, daß Spark feine Drohungen verwirklicht. Als ich ihn verließ, waren wir die erbittertsten Feinde. Wenn ich dies alles verschwiegen habe, so geschah es aus dem Grunde, diese Verleumdungen Sparks der Oeffent lichkeit um keinen Preis bekanntzugeben. Dieser Mensch, den ich haßte, ist heute tot und auch Mackintosh ist nicht mehr am Leben. Vielleicht können Sie mich verstehen, Mister Waugh .." Exriman schwieg. „Es ist so, wie ich dachte", sagte

. Sie haben mir gezeigt, was wirkliche Kameradschaft ist." „Ist schon gut, Kitcat", brummte Waugh. ' * Eine Stunde später ließ sich Waugh bei seinem Chef mel den. Cr wurde sofort empfangen. „Nun, Waugh, haben Sie in die Sache Spark schon Licht gebracht?" Der Chefinspektor zündete sich eine dicke Zigarre an, was stets ein Zeichen seiner Zufriedenheit war, und lehnte sich be quem in einen Sessel zurück: . . „Ich habe nicht nur den Fall Spark gelöst, sondern gleich zeitig auch das Verbrechen an Ralph Mackintosh

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 28
Datum: 19.02.1938
Umfang: 28
Kenntnis hatte, ging ich dieser Spur nach. Es war mir klar, daß eine Frau niemals eine derartiges Ver brechen begangen haben konnte und deshalb suchte ih nach einem Mithelfer. Bei Spark lag das Testament und er Halle die Möglichkeit, durch widerrechtliches Oeffnen des Dokumentes den Inhalt kennenzulernen. Schon fein Verhallen bei dem Einspruch gegen die letztwillige Verfügung, den Mistreß Mackintosh erhob, erregte meine Aufmerksamkeit. Er verdäch tigte James Birkin, ohne dies direkt auszusprechen

, und als Mistreß Mackintosh das Erbe für ihr zu erwartendes Kind beanspruchte, regte sich Spark maßlos auf. Das gab mir zu denken, denn ihm konnte es doch ganz gleichgüllig fein, wem das Vermögen zufällt. Ich ging damals plötzlich auf Urlaub — es waren arbeitsreiche Ferien — und ich beging selbst eine grobe Ungesetzlichkeit." Waugh lächelte bei diesen Worten still vergnügt vor sich hin. „Erinnern Sie sich noch an den Einbruch bei Dr. Spark?" fragte er den Chef. „Natürlich", antwortete dieser erstaunt

. „Ich hoffe, daß man den Einbrecher, der übrigens nichts ent« wendete, niemals ermitteln wird, denn sonst müßte ich mich einsperren lassen. Ich vermutete, daß in dem Tresor Sparks irgend etwas zu finden sein würde, wenn er mit dem Ver brechen an Mackintosh in Verbindung stand. Ich wurde auch nicht getäuscht und ich bereue mein Wagnis nicht. Während Spark in Deutschland war, brach ich den Tresor in seinem Bureau auf, nicht ohne vorher bei einem unserer bekannten Schränker genaue Anweisungen eingeholl

zu haben, demr ich bin in solchen Dingen ein großer Stümper. Es ging aber alles wider Erwarten gut. Was ich fand, war ein voller Erfolg. Ein Päckchen Briefe bewies, daß Spark schon vor einem Jahr, also knapp nach der Hinterlegung des Testamentes, Miß Brook fieberhaft suchte — und auch fand. Cr konnte feststellen, daß die uneheliche Tochter des Mister Ralph Macküllosh in einer der großen Fabriken im Süden Londons beschäftigt war. Ferner fand ich die Vorverträge mit den französischen Finnen

, welche sich in der verschwundenen Aktentasche Mackintosh' be*- funden hatten, und schließlich noch einen Zettel, auf dem ver« schiedene chemische Formeln notiert waren. Ich photogra phierte das alles und legte die Beweisstücke wieder an Ort und Stelle, dann machte ich mich auf die Suche nach dieser Miß Brook. Ich stellte überrascht fest, daß sie wenige Wochen, nachdem Spark ihren Aufenthall ermittelt hatte, einen ge wissen Dr. Berg heiratete und nach Deutschland übersiedelte." (Schluß folgt.)

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