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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 19.01.1938
Umfang: 16
während des Berichtsmonats keine nennens werten Preisänderungen festgestellt werden. Der Arbcitsloseustand im Innsbrucker Stadtgebiet. Nach dem städtischen „Amtsblatt" zeigte der Arbeitslosenstand am «Nun, gewöhnlich werden doch letztwillige Verfügungen im Beisein des persönlichen Rechtsberaters aufgesetzt." „In diesem Falle trifft das nicht zu", antwortete Spark kurz. „Mackintosh übergab mir sein Testament und gleichzeitig einen Brief an mich, den ich erst nach seinem Tode öffnen sollte." „Wann war das?" fragte Waugh

sein." Spark ging überlegend im Zimmer auf und ab. „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das gestatten kann, Mister Waugh. Ich muß mich schließlich nach dem Willen Mackintosh richten." „Sie scheinen meine amtliche Eigenschaft zu vergeffen. Ick) kann meine Anwesenheit natürlich auch erzwingen, halte das aber hoffentlich nicht für notwendig", sagte der Chefinspektor schärf. „Sie haben recht. Also, bitte, kommen Sie morgen um vier Uhr." „Gut. Wollen Sie mich jetzt in die Fabrik begleiten?" „Gerne." Die beiden Männer

verließen die Anwaltskanzlei und fuh ren wieder in die Vorstadt hinaus. Im Wagen fragte Waugh: „Verkehrten Sie viel im Hause Mackintosh?" „Ich war einigemal bei ihm zu Gast. Er selbst war sehr beschäftigt und hatte wenig Zeit für gesellschaftliche Ver pflichtungen." „Sie kennen doch auch Mistreß Mackintosh? Wie lebte sie mit ihrem Mann?" Spark zündete sich gerade eine Zigarette an und antwortete daher nicht sofort. „Ich weiß nicht, Mister Waugh, ob mir das Recht zusteht. Ihnen hierüber Mitteilungen

betrachtete es lange. „Das ist Mistreß Ruth Mackintosh", sagte Spark. Waugh nickte, dann nahm er rasch den Vormerkkalender zur Hand und blätterte ihn scheinbar absichtslos durch. Für Frei tag war die Abreise nach Newcastle notiert, für Dienstag eine Besprechung in London, für Mittwoch eine Reise nach Paris. Die klare und deutliche Handschrift Mackintosh' zeugte von Energie und Entschlossenheit. Schon wollte der Chefinspektor den Kalender auf seinen Platz stellen, als ihm eine kleine Schriftbemerkung

auffiel, die in der untersten Ecke des Blat tes für den heutigen Montag stand: „8 Uhr Rsgenstreet 144, 1/5". Er prägte sich die Stunde und Adresse ein, ohne zu wissen, was er damit anfangen sollte. „Wann wollte Mister Mackintosh wieder zurückkommen?" fragte er den Anwalt. „Dienstag. Für diesen Tag war eine Besprechung wegen des Unternehmens in Manchester angesetzt." „Hatte Mackintosh eine Privatsekretärin?" „Gewiß. Miß Bell." „Ich möchte mit dieser Dame sprechen." Spark erteilte einen telephonischen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 19.01.1938
Umfang: 16
, bei dem die alpenländischen Journalisten mit ihren Wiener Kollegen fröhlich bei sammen waren und bei dem auch ein reichhaltiges Verynügungs- programm geboten wurde. Es wirkten u. a. mit: das Sängerpaar (Nachdruck verboten.) v DerschottischeNachtexpretz. Roman von H. E. Doma«. „Das glaube ich kaum", antwortete Spark ernst. „Ich bin allerdings über vieles unterrichtet, aber mit dem Mord dürfte nichts Zusammenhängen." Der Chefinspektor fühlte instinktiv, daß dieser verschwiegene Anwalt aus freien Stücken nichts erzählen

würde und mußte sich daher entschließen, ein regelrechtes Verhör zu beginnen. „Vor allem lnuß das Motiv der Tat geklärt werden", be gann er. „Es dürfte Ihnen bekannt sein, daß der Ermordete nicht beraubt wurde." Spark nickte. „Das haben wir am Anfang angenommen. Inzwischen habe ich festgestellt, daß doch etwas gestohlen wurde. Waren Sie mit Mister Mackintosh vor seiner Abreise beisammen?" „Ja. Wir hatten am späten Nachmittag in seinem Büro eine Besprechung." „Wird sich feststellen lassen, welchen Geldbetrag

Mackintosh bei sich hatte?" „Ich glaube schon. Wir können in der Fabrik anfragen. Der Kassier wird uns sicherlich Auskunft geben." „Wissen Sie, welche Akten Mackintosh auf die Reise mit genommen hat?" „Gewiß. Es waren verschiedene Vorverträge mit französi schen Firmen wegen Erwerbung eines Aktienpaketes." „Waren diese Verträge von großer Wichtigkeit?" „Ja." „Diese Dokumente sind verschwunden", sagte Waugh. Spark war aufgesprungen. „Was sagen Sie da? Verschwunden! Das ist ja entsetzlich!" rief

. Ich kann Ihnen nur die ersteren auseinandersetzen, möchte damit aber auf nieman den einen unbegründeten Verdacht laden." „Selbstverständlich. Bitte, erklären Sie mir, wer durch den Besitz der Vorverträge in Vorteil kommen könnte. Den Mord wollen wir bei der Besprechung dieser Frage vorläufig ganz ausschalten." „Sehen Sie, Mister Waugh, ich muß Ihnen da vorerst die Verhältnisse des Aktienbesitzes der London Chemical Ltd. erklären. „Das ist nicht notwendig, darüber bin ich bereits vollkommen informiert." Erstaunt sah Spark

ausgestellt, der für gottesdienstliche Handlungen als Altar dienen wird. „Was hatte also James Birkin für ein Interesse, die Aktien mehrheit zu erwerben?" Spark dachte eine Weile nach, bevor er sich zu einer Antwort entschloß. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Man könnte meinen, daß der geschäftliche Ehrgeiz dabei eine Rolle spiele, aber Birkin ist in keiner Weise an den Fabriken interessiert. Er hat wohl vierzig Prozent der Aktien, kümmerte sich aber nie um den geschäftlichen Teil der Werke. Dieser blieb

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