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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 18.05.1907
Umfang: 16
durch das gegenwärtige Mißgeschick nicht ^ent mutigen lassen und in treuem Zusammenhalt scharen um die Fahne Alttirols, deren Farben nicht verblichen sind. Wien, 15. Mai. Von den 64 Mandaten N i e d e r ö st e r r e i ch s - erhielten die Christlich- sozialen 40, die. Sozialdemokraten 12 und die Deutschfortschriltlichen 1 Sitz.— Es finden 11 Stich wahlen statt, an denen 11 Christlichsoziale mir 2 Deutschfreisinnigen und 9 Sozialdemokraten betei ligt sind. — Von den 11 ob eiosterrei chi- schen Mandaten erhielten

die Konservativen 5, die Sozialdemokraten 1 Sitz; in fünf Fällen kommt es zur Stichwahl und zwar zwischen einem Deutsch- völklichen einerseits und zwei Sozialdemokraten, zwei Konservativen und einem Christlichsozialen anderseits. — Aus 130 Wahlbezirken Böhmens | sind bisher 110 Wahlergebnisse bekannt, davon kommt es in 67 Bezirken zu Stichwahlen, woran hauptsächlich die Sozialdemokraten gegen die ver schiedenen Parteien beteiligt sind. 28 Sozial- ; demokraten sind endgiltig gewählt. Der Führer

; der Jungtschechen, Herold, kommt gegen den nationalsozialen Kandidaten in Stichwahl. Der - frühere Ackerbauminister Graf Buquoy ist gegen ; den Sozialdemokraten unterlegen. — Von den * 15 Mandaten Schlesiens erhielten die Sozial- s demokraten 4, die deutschen Agrarier 1, die , Polnisch-Klerikalen 1; in 9 Wahlkreisen kommt es ; zur Stichwahl. An den Stichwahlen sind 8 f Sozialdemokraten beteiligt gegen einen Frei-All- j deutschen, einen Deutschvölklichen, einen Deutsch- ; Fortschrittlichen, drei deutsche

Agrarier, einen f Tschechisch-Nationalen und einen Polnisch-Klerikalen, s — Bon den zehn Mandaten Kärntens erhielt \ die Deutsche Volkspartei 2, die Christlichsvzialen 1, - die Slovenisch-Klerikalen 1, die Sozialdemokraten \ 1 Sitz. In fünf Fällen kommt es zur Stichwahl; j davon dreimal zwischen den Deutschvölklichen und Christlichsozialen, einmal zwischen den Deutschvölk lichen und den Sozialdemokraten und einmal zwischen den Deutschvölklichen und Slovenisch- s Radikalen. k Wien, 15. Mai. Das Ergebnis

des gestrigen Wahltages wird dadurch charakterisiert, daß die Sozialdemokraten ganz überraschend in die Höhe gegangen sind, daß neben ihnen auch die Christlich sozialen große Er- . folge errungen haben, und auf der anderen Seite durch die vollständige Vernichtung der jung- j tschechischen Partei. Bis zur Stunde, 11 Uhr vor- ’ mittags, liegen die Ergebnisse aus 332 Wahlbe- ; zirken vor. Davon sind 192 definitiv und in 140 ' Bezirken sind Stichwahlen notwendig. Bisher haben bekommen die Sozialdemokraten

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.05.1907
Umfang: 10
— wenn nicht die stärkste — Parteien im Parlamente des gleichen Rechtes wird und diejenigen, die ehemals über unsere kleine Zahl Mandate ihre Glossen rissen, zu Fraktiönchen zusammenschmelzen — dies hätte der kühnste Optimist nie zu träumen gewagt. . . Neben den Sozialdemokraten haben nur noch die Christlichsozialen und die Klerikalen in der Hauptwahl Erfolge errungen. Allein, wenn man vergleicht, wie vorzüglich Geßmann die nieder- österreichischen Wahlkreise für sich zusammenge schnitten hat, wenn man sich weiters

die schmutzige Agitation der Christlichsozialen, ihren Wahl terrorismus, die Wahlbeeinflussung usw. mit der schwierigen Situation vergleicht, in der wir Sozialdemokraten kämpften, dann erscheint uns das, was die Christlichsozialen eroberten, lächer lich gering. Aus der „Reichspartei", die vor ungefähr drei Monaten in Wien beschlossen wurde, ist eine Partei geworden, die nur in Niederösterreich mit Terrorismus in der Stadt, mit Mißbrauch der Kanzel auf dem Lande, die ferner in Tirol durch eine geradezu

" ist kein sicherer Hort mehr gegen den Klerikalismus, sofern — nebenbei be merkt — man ihn je als einen solchen bezeichnen durfte. Die Sozialdemokraten werden nun die Aufgabe haben, der klerikalen Reaktion einen starken Damm entgegenzusetzen und das heiligste Gut der Völker, die Schule, vor beutegierigen Uebergriffen der Klerikalen und Christlichsozialen, die zweifellos im Parlamente alsbald nur eine einzige reaktionäre Partei sein werden, zu wahren. Die Scheidung in ein reaktionäres und in ein demokratisches

denn diese Ansicht auch in maß gebenden bürgerlichen Blättern platzzugreifen. Denn schon unter dem ersten Eindruck des Wahl ergebnisses haben mehrere Blätter, darunter auch die „Innsbrucker Nachrichten", verkündet, daß das neue Parlament nicht allzulange tagen und bei der zweiten Wahl sich alle bürgerlichen Par teien gegen die Sozialdemokraten zusammen schließen werden. . . Die Sozialdemokratie wird eine der stärksten Parteien im kommenden Parlamente sein, das Proletariat, die gesammte arbeitende Bevölke rung

, als diese Tatsache. Was aber das Erfreulichste ist: die Wahl hat gezeigt, daß in Innsbruck für den Klerikalismus und für die Christlichsozialen absolut kein Boden ist. Durch Monate wurde beinahe jedem einzelnen Wähler das Schmutz blatt „Der Reichsratswähler" ins Haus ge sendet. Mit von ordinären Verleumdungen strotzenden Flugblättern, am Wahltage selbst mit Plakate, suchten die Christlichsozialen uns Sozialdemokraten zu verdächtigen und herabzu setzen. Eine große Zahl fragwürdiger Indivi duen waren an der Arbeit

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 16
Datum: 18.05.1907
Umfang: 16
. H.. Wien. Gewählt 18 Christlichsoziale, 1 Judenliberaler And 8 Sozialdemokraten; vier Stichwahlen zwischen ^e einem Christlichsozialen und einem Sozial demokraten, zwei Stichwahlen zwischen je einem Ohristlichsozialen und einem Judenliberalen. L. Städte. Gewählt 1 Christlichsozialer und 4 Sozial demokraten; -vier Stichwahlen zwischen Christlich sozialen und Sozialdemokraten, eine Stichwahl Zwischen einem Chnstlichsozialen und einem Deutsch- freisinnigen. Q Landgemeinden. Gewählt wurden in sämtlichen

21 Wahl kreisen die christlichsozialen Kandidaten mit ge waltigen Mehrheiten. In Wien und Niederösterreich zusammen wurden gewählt: 40 Christlichsoziale, 12 Sozial demokraten und 1 Judenliberaler. An Stich wahlen sind die Christlichsozialen beteiligt in 11, die Sozialdemokraten in 8, die Freisinnigen in 3 Wahlkreisen. Definitiv durchgefallen sind die bis herigen freisinnigen Abgeordneten Hofer, Kittinger, Kienmann, Unterrichtsminister March et. Oberösterrejch. Gewählt wurden 12 Konservative, 1 Sozial

demokrat. Stichwahlen zwischen drei Deutschen Volksparteilern mit zwei Sozialdemokraten und -einem Konservativen, zwischen einem Christlich- sozialen und einem Deutschen Volksparteiler. Steiermark. Gewählt 8 Konservative, 1 Christlichsozialer, H Sozialdemokraten, 1 slowenischer Liberaler, 1 Slowenisch er Volksparteiler. Stichwahlenzwischen H Deutschfreiheitlichen und 5 Christlichsozialen und heiligen Landes, man gab seiner Verehrung für die heiligen Stätten nicht nur durch begeisternde Lieder

Sozialdemokraten, iVolksparteiler, 1 Polnisch-Christlichsozialer. Stichwahlen zwischm sieben Sozialdemokraten mit vier Liberalen, einem Alldeutschen, einem Agrarier, einem Poknisch- Christlichsozialen und zwischen einem Christlich sozialen und einem Liberalen. Kram. Gewählt lOSlow. Volksparteiler, 1 Liberaler; eine Stichwahl zwischen einem Liberalen und einem Slow. Volksparteiler. Triest. Gewählt 1 Sozialdemokrat, 1 Slowene. Drei Stichwahlen zwischen Liberalen und Sozial demokraten. Mahren. Deutsche Mandate

. In den 19 deutschen Wahlkreisen wurden 6 Freisinnige und 1 Sozialdemokrat gewählt. Drei Christlichsoziale kommen in die Stichwahl, zwei (Scholz und Peer) mit den Freisinnigen, einer (Budig) mit dem Sozialdemokraten. Die Freisinnigen ringen in sieben Stichwahlen mit den Sozialdemokraten. Tschechische Mandate. Gewählt wurden 4 Kathoksch-Nationale, 3 Sozialdemokraten, 3 Alttschechen. 18 Stich wahlen. Böhmen. Deutsche Wahlkreise. Gewählt wurden in den deutschen Bezirken Böhmens 10 Sozialdemokraten, 6 Agrarier

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 18.05.1907
Umfang: 16
. In sämtlichen Landgemeindebezirken sind unsere Kandidaten unterlegen. Das ist die lokale Bedeutung, welche der Ausfall der Wahlen für uns besitzt. Ein Moment von allgemeiner Bedeutung aber sind die fast erschreckend wirkenden Siege der Sozialdemokraten, deren Kandidaten mit 55 Sitzen schon bei der Haupt wahl allen anderen Parteien vorauskamen und die überdies in 60 Wahlbezirken in die Stichwahl gelangten. Hier sind ihnen ebenfalls 10—20 Man date sicher und außerdem haben sie aus einen nicht unbedeutenden

Mandatsanfall aus Galizien zu hoffen, wo die Hauptwahlen erst am 17. Mai abschließen. Die Sozialdemokraten werden demnach als stärkste Partei in der Zahl von 80—100 Ma nnindas neue Abgeordneten haus einziehen. Das ist also das Resultat des neuen Wahl rechtes, welches man unseren leichtgläubigen Bauern gegenüber als ein Gottesgeschenk hin gestellt hat! Was die Wendung der Dinge in Tirol an langt, so wird sie jedermann begreiflich sein, der die Art und Weise kennen lernte, in welcher die Gegner

Mandatswerber ist im nordtirolischen Städtebezirk in der Person des Universitätsprofessors Dr. Michael Mayr durchgegangen. Eine ebenfalls sehr markante Erscheinung, so wohl in Tirol, als im ganzen Reiche, ist das er- fülgte Zurückdrängen der liberalen Par tei. Dieselbe konnte bei den Hauptwahlen in Tirol kein einziges Mandat besetzen und ist nur in ein paar Fällen in die Stichwahl gelangt. In Innsbruck 1 kommt der bisherige Vertreter Dr. Erler mit dem Sozialdemokraten Holzhammer und im Städtebezirk Bozen

der christlichsoziale Kooperator Deutschmann und ein Sozialdemokrat namens Abram gegen überstehen. Bei der Stichwahl wird Deutschmann auch von den Konservativen unterstützt. Will man eine Prognose für die Stichwahlen stellen, so dürste folgende wohl ziemlich richtig sein: Innsbruck l gewinnt der Liberale Erler, Innsbruck 11 der Sozialdemokrat Abram, Bozen- Meran der Liberale Perathoner. In den zwei letzteren Wahlbezirken werden natürlich Liberale und Sozialdemokraten geschlossen gegen die katho lischen Kandidaten

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 33 von 48
Datum: 18.05.1907
Umfang: 48
, 8 sozialdemokratische und 1 freisinniger Abgeordneter gewählt. Die Wiener "Liberalen Hmmen außerdem in zwei Bezirken mit den Ehristlichsozialen in engere Wahlen, deren Aus¬ gang im fortschrittlichen Sinne wahrscheinlich erscheint. Die Sozialdemokraten haben in Vier- Bezirken Mit ben Christlichsozialen einen Zwei¬ ten Wahlgang auszusechten. Außerhalb 'Wiens wählte Nredsrösterreich in den 10 Ltädtebezirken 4 Sozialdemokraten und 1 Christlichsozialen, wogegen

und 1 Sozialdemokraten. In 5 Wahlbezirken wer¬ den erst die Stichwahlen die Entscheidung bringen; hier kommen durchwegs Anhänger der Volkspartei in die engere Wahl und zwar Mit 3 Sozialdemokraten und 2 Christlichsozialen. Salzburg hat in den 4 Landgemeinden¬ bezirken die von den Christlichsozialen unter¬ stützten Altklerikalen gewählt. In den 3 Städte¬ bezirken ist nur Dr. Sylvester definitiv ge¬ wählt. In den zwei anderen kommt die Deut¬ sche Volkspartei

in die Stichwahl und Avar mit 1 Sozialdemokraten und 1 Christlichsozialen. In Kärnten find bisher definitiv 5 Man¬ date vergeben und zwar an 2 Anhänger der Deutschen Volkspartei und die drei anderen an einen Christlichsozialen, einen Sozialdemokraten und einen klerikalen Slovenen. Über 5 Man¬ date wird erst in der Stichwahl entschieden werden. In allen diesen 5 Bezirken sind die Kandidaten der Deutschen Volkspartei beteiligt

und zwar gegen 1 "Sozialdemokraten und 4 Christlichsoziale. SteiermurZ hat 30 Abgeordnete zu wählen. Bisher sind 24 definitiv gewählt und zwar 7 Deutsch-Konservative, 6 Sozialdemokraten, 4 Christlichsoziale, 1 Deutschradikaler, 4 Slove- nisch-Konservative und 2 Slovenischi-Liberale. In 6 Fällen sind Stichwahlen erforderlich und zwar kommen in die Stichwahl 3 Kandidaten der Deutschen Volkspartei mit 3 Christlichsozialen, 1 deutscher Agrarier mit 1 Konservativen, 1 Alldeutscher

) gewählt. Böhmen hat 130 Abgeordnete zu wählen und zwar 55 Deutsche und 75 Tschechen. In den deutschen Wahlbezirken wurden gleich im ersten Wahlgange 23, in den tschechischen 27 Abgeordnete gewählt. In 32 deutschen und 48 tschechischen Bezirken find engere Wahlen erforderlich. In den deutschen Bezirken wur den oewäbl: 12 Sozialdemokraten, 7 Ugra UiWMWM . . ^ - Nr. 113. Seite SS. riech T Freialldeutsche und 1 Mitglied der Deutschen Volkspartei

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 18.05.1907
Umfang: 10
der Regierung ist in Erfüllung gegangen, auf Kosten der bürgerlich-freiheitlichen und nationalen Parteien der Deutschen, ebensowohl wie der Tschechen. Was aber die Regierung nicht erwartet hat, das ist das kolossale Anwachsen der Sozialdemokratie. Von den Resultaten des Wahltages find bisher 409 bekannt. 234 Wahlen ergaben definitive Resultate, Stichwahlen sind 175 notwendig. Auf die einzelnen Parteien verteilen sich die Gewählten folgendermaßen: Sozialdemokraten (35 Deutsche, 19 Tschechen, 1 Italiener

- Konservative 6, Italienisch-Liberale 1, Parteilos 1. Bezüglich einzelner Parteien läßt sich vorderhand folgendes feststellen: Deutsche Fortschrittspartei 10 ge wählt, 18 kommen in die Stichwahl; Deutsche Volks partei 6 gewählt. 27 kommen in die Stichwahl; Christlichsoziale 58 gewählt, 30 kommen in die Stich wahl; Sozialdemokraten 56 gewählt, 60 kommen in die Stichwahl; Konservative 26 gewählt, 9 kommen in die Stichwahl; Jungtschechen 6 gewählt, 19 kommen in die Stichwahl

wird mit den Sozialdemokraten zusammen doch ein gewisses Gegengewicht gegen die drohende Reaktion bilden. Der Druck des Klerikalismus aber wird sich bald genug fühlbar machen und Druck wird Gegen druck erzeugen. Die Welt kann nicht stille stehen oder rückwärts gehen. Deshalb werden die Deutschfreiheit lichen nur um so eifriger und energischer die Ideen des politischen Fortschritts und der geistigen Freiheit verbreiten und verfechten. Der Sieg ist uns sicher, wenn er auch Schritt für Schritt erkämpft werden muß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 18.05.1907
Umfang: 10
, Dr. W. Ellenbogen und Karl S e i tz. In die Stichwahl kommen die Genossen Viktor Stein, August Forstner, I. Silberer und A. Wutschl. Außerdem sind in Wien zwei Liberale mit den Christlichsozialen in der Stichwahl. Von den Stichwahlen werden mindestens zwei für unsere Partei in günstigem Sinne ausgehen. — Die absolute christlichsoziale Herrschaft über Wien ist also gebrochen. Niederösterreich. In den niederösterreichischen Land-Wahlbe zirken haben die Sozialdemokraten vier Mandate erobert, und zwar wurden

ge wählt : Dr. Karl Renner-Neunkirchen, Brett schneider- Lilienfeld, S m i t k a - Ebreichsdorf und T o m s ch i k - Liesing. Zu bemerken ist, daß der Gegenkandidat des Genossen Brettschneider, Graf Byland-Reihdt, der wegen seiner zwei deutigen Haltung in der Schulfrage bekannte ehemalige Minister des Innern mit großer Minorität unterlegen ist. An den Stichwahlen sind die Sozialdemokraten in Niederösterreich ni neun Fällen beteiligt. — Auch der Unterrichts minister

. Triest. Die Sozialdemokraten Pittoniund Pagnini sind gewählt. Außerdem wurden mehrere ruthenische Partei genossen gewählt. Auch die Wahlen in Galizien werden uns noch Erfolge bringen. Gesamtergebnis? 88 Sozialdemo kraten gewählt, 113 kommen in die Stich wahl. Dieser glänzende Wahlsieg ist das Ergebnis jahrzehntelanger emsiger Werbearbeit. Fürwahr, ein schöner Lohn und zugleich ein Ansporn zu weiterer rastloser Tätigkeit, eine Hoffnung auf weitere Siege. . . Wähler-Versammlungen. Im 2. Innsbrucker

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Lienzer Zeitung
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Seite 13 von 26
Datum: 18.05.1907
Umfang: 26
.) gegen Maresch (Sozialdemokrat,) B aeru - reither (deutscher Agrarier) gegen Spieß (radi kaler Agrarier), der Minister Forscht gegen Klofatsch, der Minister Derschatta gegen den Christlichsozialen Neunteufel, der So zialdemokrat Pernerstvrser gegen den Christ lichsozialen Prokopp, der Jungtscheche Kra marsch gegen den Sozialdemokraten Smitek, der Jungtscheche Kaftan gegen den Sozialde mokraten Sueß, der Jungtscheche Fiedler gegen den Sozialdemokraten Schafranek, Chiari (Deutsche Volkspartei

) gegen den Sozialdemokraten Riegel, Demel gegen den Sozialdemokraten Arbeitel, Löcker (Deutsche Volkspartei) gegen den Sozialdemokraten Gruber, Stojan (kerikaler Tscheche) gegen Pipal (tschechischer Agrarier), Pacher (Freialldeutscher) gegen Hoin- k e (Sozialdemokrat). Das Ergebnis der Reichsratswahlen in Kärnten stellt sich wie folgt: definitiv gewählt wurden: 1. Wahlbezirk Klagenfurt Stadt: I. W. Doberuig (deutschfreiheitlich); 3. Wahlbezirk Fer- lach - Bleiburg - Eberndorf - Eisenkappel: Franz Grafenauer (slovenisch

- klerikal); 5. Wahlbezirk Lavanttal: Konrad Walcher (christlichsozial); 6. Wahlbezirk St. Veit: Alois Pirker (deutschfrei heitlich); 8. Wahlbezirk Villach: Arnold Riese l Sozialdemokrat). In 5 Wahlbezirken müssen Stichwahlen statttsinden. Bei der Reichsratswahl in Steiermark ist die Deutsche Volkspartei den Christlich sozialen und den Sozialdemokraten unterlegen. Von den 64 Mandaten Niederösterreichs er hielten die C h ri st l i ch so z i a l e n 40, die Sozialdemokraten^ und dieDents

ch- fortschrittlichen 1. Die Stellniig des Unterrichtsministers Marchets gilt infolge der Niederlage für erschüttert und hat derselbe seine Demission bereits überreicht. Die „Arbeiter-Zeitung' nennt den Wahltag einen Triumphtag für die Sozialde mokraten. Die Sozialdemokraten ha ben bisher 60 Mandate und rechnen es mit den Stichwahlen auf 70 Mandate zn bringen. Das markanteste Moment bei den Wahlen ist das bedeutende Vordringen der Sozialde mokraten. Sie haben bisher 60 Mandate definitiv, in 60 Wahlkreisen kommen

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 16
Datum: 18.05.1907
Umfang: 16
und auch der betreffende Artikel des konservativen Hauptorgans wäre wohl besser unveröffentlicht geblichen. Das konservative Haüptorgan zeigt nicht übel Lust, für das Anschwellen der sozialistischen Gefahr in den Landbezirken die Taktik der Christlichsozialen verantwortlich zu machen. Wenn wir die Geschichte der Parteien in den letzten Dezennien überblicken, so finden wir sehr häufige Zusammenstöße zwischen Christlichsozialen und Sozialdemokraten — in den Städten und auf dem Lande — verzeichnet, viel häufiger

als Zusammenstöße zwischen den Sozialdemokraten und den Konservativen. Was sodann die Taktik betrifft, so kann man füglich abermals zweierlei Meinung sein, nämlich ob die konservative oder die christlichsoziale Taktik eher geeignet war, auf dem Lande Sozialdemokraten zu züchten. „fiöueit!' Erinnerungen an f Pfarrer Anton Mark! von Mayrhofen. (Schluß.) (Bon einem Bundesbruder.) Ein Poet von Gottes Gnaden ist mit ihm geschieden, dem nur zu rasch „politisch Lied' die schwungbereiten Schwingen stutzte

von der Sozial demokratie verschlungen werden. Es wäre mehr als ein Irrtum, wenn man den Trost für die Zukunft darin suchen würde, daß auf die Christ lichsozialen jedenfalls die Sozialdemokraten folgen werden. Es wäre dies ein Tausch, den schließlich auch das konservative Hauptorgan kaum begrüßen würde. Das konservative Blatt will für das An schwellen der sozialistischen Gefahr auf dem Lande oie Christlichsozialen verantwortlich machen und meint, daß eine künftige Geschichtsforschung gleich falls

zu diesem Resultate kommen werde. Da ist es nach dem konservativen Hauptorgan ins besondere die Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes, welche hauptsächlich den Christlichsozialen zuzuschreiben ist und welche die sozialistische Gefahr nahegerückt habe. Wir sind der Meinung, daß hier dem konservativen Haupt organ ein kleiner Irrtum zugestoßen ist. Das allgemeine und gleiche WMrecht hat nicht die Eigenschaft, auf dem Lande Sozialdemokraten zu schaffen und zu «zeugen, nwhl aber hat es die . Eigenschaft

, die auf dem Lande befindlichen Sozialdemokraten im Wahlergebnis amtlich aus zuweisen. Man kann mn füglich verschiedener Meinung fein, ob es besser ist, daß auf dem Lande die Sozialdemokratie sich einnistet und weiter sich ausbreitet und daß diese Tatsache nach dem alten Wahlrechte nicht in Erscheinung trete und darum die berufenen Kreise im süßm Wahne weiterleben konnten, in Tirol gebe es auf dem Lande keine Sozialdemokraten — oder ob es besser ist, daß nach dem neuen Wahlgesetze die Existenz

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 16
Datum: 18.05.1907
Umfang: 16
, Landtagsabgeordneter und Groß grundbesitzer in Pfarrwerfen. Der Deutschnationale Hueber kommt mit dem Christlichsozialen Prüll und der Deutschfortschrittliche Dr. Stölzel mit dem Sozialdemokraten Preußler in Stichwahl. Die katholische Geistlichkeit hat sich mit ihren Anhängern durch ihre fortgesetzte unermüdliche Tätigkeit einen Ruhm erworben. Die Mahle« i« de« KronlLndrrn. Die Wahlen in den Kronländern haben große Überraschungen gebracht: Zunächst das uner wartete Anwachsen

dersozialdemokratischenMandate insbesondere in Böhmen, Mähren und in Steier mark. In Böhmen allein wurden gleich im ersten Wahlgange nahezu 20 Sozialdemokraten gewählt, . Mai 1907. Nr. 60/61. Seite 5. darunter 7 tschechische und 13 deutsche. Die bürgerlichen Parteien, sowohl die deutschen als auch die tschechischen, haben schwere Mißerfolge zu verzeichnen. Die Jungtschechen konnten m Böhmen im ersten Wahlgange nur eine minimale Anzahl von Mandaten behaupten. Der Handels minister Dr. Forscht muß sich in beiden Wahl kreisen, in denen

und Deutschvolklichen stehen fast ausnahmslos m der Stichwahl. Weder Dr.Eppinger noch Dr. Urban noch auch Dr. Schreiner oder Hofrat Bachmann und Dr. Funke sind gewählt, sie kommen zumeist mit Sozialdemokraten in die Stichwahl. Der Versuch der Christlichsozialen, in Böhmen Mandate zu erobern, ist nicht gelungen. In Mähren haben die Deutschfortschrittlichen einige Erfolge zu verzeichnen. Der Führer der Deutschen Volkspartei in Mähren Dr. Chiari kommt mit einem Sozialdemokraten in die engere Wahl

. Der Deutschfortschrittliche Dr. Stephan Licht drang in Mährisch-Ostrau nur mit einer knappen Majorität gegen den Sozialdemokraten durch. . Minister Derschatta gelangt mit einem Christ lichsozialen in die Stichwahl. Hofmann-Wellenhof wird sich dagegen einer Stichwahl mit einem Sozialdemokraten unterziehen müssen. Der 3. und 4. Wahlkreis von Graz wurde von den Sozial demokraten Pongratz und Resel erobert. Auch in Kärnten haben die Sozialdemokraten ein Mandat erobert. Unter den Gewählten in Oberösterreich befindet sich der konservative

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 18.05.1907
Umfang: 4
V. Tirol (25 Mandate): Christlichsoziale 12, in Stichwahl 1 Katholisch-Konservative 1, „ „ 1 Katholische Italiener 7, » „ 2 Deutsche Volkspartei —, „ „ 2 Sozialdemokraten —, „ „ 2 Liberale Italiener —, „ 1 Gewählte Abgeordnete 20, „ » 5 VI. Vorarlberg (4 Mandate): Alle vier christlichsozial. VII. Steiermark (30 Mandate): Christlichsoziale 2, in Stichwahl 6 Katholisch-Konservative 8, „ „ 1 Katholische Slovenen 4, „ „ 1 Deutsche Volkspartei —, „ „ 4 Deutschradikale 1, „ „ — Alldeutsche

—, „ „ 1 Sozialdemokraten 5, „ „ 2 Liberale Slovenen 2, „ „ 1 Gewählte Abgeordnete 22, „ „ 8 VIII. Kärnten (10 Mandate): Ehristlichfoziale 1, in Stichwahl 4 Katholische Slovenen 1, „ „ — Deutsche Volkspartei 2, „ „ 5 Sozialdemokraten 1, „ „ 1 Gewählte Abgeordnete 5, „ „ 5 IX. Krain (12 Mandate): Katholische Slovenen 9, in Stichwahl 1 Deutsche Agrarier 1, „ * 1 Liberale Slovenen —, „ „ 1 Gewählte Abgeordnete 10, „ „ 2 X. Görz und Gradiska (6 Mandate): Christlichsoziale 2, in Stichwahl — Katholische Slovenen

2 , „ „ 1 Liberale Italiener 1, „ „ — Liberale Slovenen —, „ * 1 Gewählte Abgeordnete 5, „ „ 1 XI, Istrien (6 Mandate): Katholische Italiener 1, „ „ 1 Slavisch Nationale 2, „ „ 1 Slovenisch-Nationale 1, „ „ — Liberale Italiener —. » „ 2 Gewählte Abgeordnete 4, „ „ 2 XII. Triest (5 Mandate): Liberale Italiener —, in Stichwahl 3 Slovenen 1, „ » — Sozialdemokraten 1, „ „ 3 Gewählte Abgeordnete 2, Im Starrsinn verharren. ; b uraer PostMtuna". wei s»» währen d d-s WahMWM' ofyrs in sehr gehäßtger, einseitiger Weise

I Dagegen geht jetzt die konzentrische Hetze der Nationalen und Roten gegen die Klerikalen. Die Sozialdemokratie sagt das in ihrer Stichwahlparole. So werden denn unsere deutschvölkischm Führer nochmals mit Hilfe der Sozialdemokraten ins Abgeordnetenhaus einziehen. Für Bozen-Meran hat die Landesparteileitung und das Zentralwahlkomitee der Sozialdemokratie bereits vorgestern beschloffen, ihre Parteimitglieder anzuweisen für Dr. Perathoner zu stimmen. Ob da noch die Partei freunde des Herrn Thurner

lichsozialen statt. Ueber die Frage, ob es möglich sei ein Kompromiß gegen die Sozialdemokraten zu schließen ist für manche Bezirke (Innsbruck II ?) eine Vereinbarung zustande gekommen, eine allgemeine Vereinbarung nicht. Die Christlichfozialen erklärten sich bereit die Deutsch- freiheitlichen unter Aufstellung des Grundsatzes der Gegen seitigkeit seitens der Deutschsreiheitlichen gegen die Sozial demokraten in den Stichwahlen zu unterstützen. Die Deutsch- freiheitlichen wollten das aber nur annehmen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 18.05.1907
Umfang: 14
Wahlgang wurden er freulicher Weise vier Mandate der Landgemeinden erobert, in den drei städtischen Bezirken erreichten die vereinigten christlichen Parteien so ansehnliche Minderheiten, daß sie bei andauernder, zielbewußter Organisationsarbeit auch in diesen Bezirken glänzende Erfolge erringen können. 2m I. Wahlbezirk wurde Dr. Julius Sylvester (freisinnig) nur mit der knappen Mehrheit von 14 Stimmen gewählt. 2m II. Wahl bezirk kommt Dr. Stölzel (deutschnational) mit dem Sozialdemokraten Preußler

: R. v. Pantz. Stichwahlen: 5 Dcutschfreiheitlichc (darunter Minister v. Dcrschatta) mit 5 Christlichsozialen, 2 Christlich- soziale mit 2 Sozialdemokraten. Kärnten. Gewählt 2 Christlichsoziale: Grafe, nauer, Walcher, 1 Sozialist, 1 Deutsche Volkspartei. Slichwahlen 4 Christlichsoziale und 4 Deutsche Bolksparteiler, 1 Sozialist und 1 Deutsche Volks partei. K r a i n : Gewählt 10 Sloo. Dolkspartei, 1 Liberaler (Fürst Auersperg in Gotschee), 1 Stich wahl zwischen 1 Liberalen und 1 Slov. Volkspartei

. Niederösterreich. ») Wien: 19 Christlich- soziale (darunter Dr. Luger zweimal, Dr. Geßmann Prinz Liechtenstein, Dr. Pattai, Dr. Weiskirchner, Kunschal, Steiner, Bächle usw.), 1 Judenliberaler, 8 Sozialdemokraten. 4 Stichwahlen zwischen je 1 Christlichsozialen und je 1 Sozialdemokraten, 2 Stich wahlen zwischen je 1 Christlichsozialen und einem 2udenliberalen. b) Etädtebezirke: Gewählt 1 Christlichsozialer, 4 Sozialdemokraten, 4 Stichwahlen zwischen Sozial demokraten und Christlichsozialen, 1 Stichwahl

zwischen Christlichsozialen und Deutschsreisinnigen. e Landgemeinden: 21 Christlichsoziale. 2n ganz Nicdcrösterrcich zusammen gewählt 40 Christlich- soziale, 12 Sozialdemokraten, 1 Liberaler. können: Einheit und Unauflöslichkeit; Ein heit als die notwendige Voraussetzung einer wahren Liebe, Unauflöslichkeit als die Gewähr der Treue. Die Ehereform will nun vor allem die Unauflösbarkeit der Ehe beseitigen, womit selbstver ständlich auch die Einheit soviel als abgeschasst wäre. Die Folgen, beziehungsweise den Unterschied

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 18.05.1907
Umfang: 4
nicht beschieden ist, auf beffere als die bisherigen Früchte ihrer „Tätigkeit" hinzuweisen. Wir freuen uns, wenn es dieser „Sozialreform" gelingen wird, Breschen Breschen in die Sozialdemokratie zu legen, ohne die be stehenden katholischen Organisationen zu schädigen. Einst weilen bekennen wir uns noch zum Grundsätze: „Echte Kulturarbeit im Geiste des katholischen Christentums." Stand der Parteien. I. Wien (33 Mandate): Christlichsoziale 18, in Stichwahl 6 Sozialdemokraten 8, „ „ 4 Judenliberale

1, „ „ 2 Gewählte Abgeordnete 27, „ „ 6 -TO.M Ä-derösterreich (außer Wim): a. Städte (10 Mandate): Christlichfoziale 1, in Stichwahl 5 Sozialdemokraten 4, „ „ 4 Deutsche Bolkspartei —, „ „ 1 Gewählte Abgeordnete 5, „ „ 5 b. Landgemeinden (21 Mandate): Christlichsozial alle 21 Mandate. in. Oberösterreich (22 Mandate): Katholisch-Konservative 16, in Stichwahl 1 Christlichsoziale - —, „ * 2 Sozialdemokraten 1, „ „ 2 Deutsche Bolkspartei —, » 5 Gewählte Abgeordnete 17, „ „ 5 IV. Salzburg (7 Mandate): Katholisch

-Konservative 4, in Stichwahl — Christlichfoziale —, „ „ 1 Deutsche Volkspartei 1, „ „ 2 Sozialdemokraten —, „ „ 1_ Gewählte Abgeordnete 5, Schloß Branzoll ob Klausen. *) Von Anselm Pernthaler. Hart über einen Teil der Häuser des Eisaktaler Bergstädtchens Klausen erhebt sich ein steiler Felsenkopf, der auf seinem Scheitel die Schloßruine Branzoll trägt. Von einstiger Herrlichkeit hat sich nur mehr der Bercfrit erhalten. Auf einer quadratischen Basis 2870 cm steigen seine 225 cm starken Mauern in eine Höhe

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1907
Umfang: 8
Kronen Halbjährlich. «.«S Bierteljährl.. j Jahrg. 14 Bo.z en, 17. Mai. Zu den Reichsrathswahlen. Soweit sich das Ergebnis bisher überblicken läßt, zeigt fast bei allen Nationen dasselbe Bild, nämlich das starke Vordringen einerseits der Sozialdemokraten, anderer seits der klerikalen Elemente. Am schlimmsten ist bisher die jungtschechische Partei davongekonimen, die tatsächlich von einer Katastrophe ereilt worden ist. ^ Die jungtschechische Presse gesteht dies auch offen zu und erklärt, die Nation

habe sich in der Mehrzahl für die So- Zl'aldemokraten entschieden und fordert energisch zu einer Vereinigung aller klerikalen tschechischen Parteien auf. Auch in der deutschen Presse wird zugegeben, daß die bür gerlichen freiheitlichen Parteien eine schwere Niederlage er litten haben und daß die Sozialdemokraten und die christ lichsozial Klerikalen den Hauptgewinn bei den Wahlen da vongetragen haben. Trotzdem ist man im Wiener Rathhaus mit dem Ausfall der Wahlen nicht ganz zufriehen, weil man in Wien

gefaßt. — Die radikalen fort schrittlichen T sch scheu und die Radikalen !werdch? bei den Stichwahlen zwischen Sozialdemokraten und Agrariern geschlossen für die ersteren stimmen. Den gleichen Beschluß -haben auch die Jungtschechen gefaßt: die tschechischen So zialdemokraten werden sich zwischen jungtschechischen und na tionalsozialistischen Kandidaten für die Jungtschechen ent scheiden. Dadurch erscheint die Wahl des Handelsminister Dr. F o rscht und des Landesausschußbeisitzers Dr. H e - told

gegen die Nationalsozialisten Klofatsch und Slama gesichert. Die Deutschen werden in Prag-Altstadt, wo Dr. Baxa mit dem Sozialdenwkraten Houser in die Stichivahl kommt, für den Sozialdemokraten stimmend Die Parteileitung der Sozialdemo krat i e in Oesterreich präzisiert in einem Aufrufe die Stellung zu den nicht sozialdemokratischen Kandidaten, die in die Stichnnhl kommen. In der Proklamation heißt es: ..Wir werden in erster Linie überall, wo wir können, g e- Aen die Klerikcrlen und gegen die Christ- l ich so zialen

, Niedrist, StulNpf, Gratz, Unterkircher^ - Siegele, Dorfmann, Leys, Frick, Guggenberg und dem im . Kompromiß gewählten Prof. Mal)r. Tann bei den Ita lienern aus dem Landeßausschuß Dr. Conci, Dr. Lanze- rotti, Don Gentili, Tonelli und Don Delugan, auch diese sämmtlich von der katholischen Partei. Die Deutschfreiheit- liDu, Jtalienischnationalen und Sozialdemokraten lvarten am die Stichwahlen. Dr. Julius Perathoner (deutschlilx>- ral) kommt mit Hllbcr l konservativ), Erler (deutfchliberal

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Datum: 18.05.1907
Umfang: 12
begegnet werden.' Die „Zeit' schreibt zu den Wahlen: „Soweit die Ergebnisse des ersten Wahl tages bekannt find, zeigen sie ein gewaltiges Anschwellen zweier Parteien: der Christ lichsozialen und der Sozialdemokraten. Neben Christlichsozialen und Sozialdemokraten scheinen die Deulschklerikalen ihre alte Stärke zu behaupten. Bis jetzt haben sie zwölf Sitze. Die bürgerlich-freiheitlichen Parteien haben nicht so gut abgeschnitten. Insgesamt sind bis jetzt elf Mandate ihnen zugefallen, darunter sieben

fortschrittliche, zwei sreialldeutsche, zwei vollSparteilichc.... EL ergibt sich jedenfalls aus dem Verlauf der Wahlen die unumstöß liche Erkenntnis, das heute für Wien nur zwei Parteien ernstlich in Betracht kommen, die Christlichsozialen und die Sozial- d cmokra! en.' Blickt man nach einer allgemeinen Ucber- > ficht aus die einzelnen Kronländer, so findet man, das; Böhmen ' wo schon am ersten Wahl tage elf Sozialdemokraten gewählt wurden) das beste Feld für die Sozialdemokratie ge worden ist. Woher das kommt

. EineS, nämlich Salzburg 1, nct dein früheren deutschvölkischen Abgeord neten Dr. Sulvester zu. In Salzburg II und Hallein stehen die Volksparteiler Dr. Stölzl und Hueber in Stichwahl gegen den Sozial demokraten Preußler, bezw. den Christlich- ! sozialen Prüll. In Vorarlberg sind die Dsutschvolklichen und Sozialdemokraten den ! uhrisilichsozialen jämmerlich unterlegen und ! in Tirol ist es durch eifrige Bekanntmachung > der christlichsozialen Idee in den letzten sechs ! Jahren dazu gekommen, daß die Mandate

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