Verhältnissen. Sie ist eine Not wehr und Abwehr gegen den republikanischen Schutz bund und die Diktaturgelüste der Sozialdemokraten. Aber die Heimwehr darf nicht selbst Diktaturgelüste haben. Sie mutz die Demokratie verteidigen, darf aber nicht selbst als ein zweiter Feind der Demo kratie auftreten. Es ist weit gefehlt, wenn man glaubt, durch die v i e- len Aufmärsche besonderen Eindruck hervorzu- rusen. Das Allheilmittel liegt auch in einem Umstürze nicht. Ein Leben Hinzuwersen, ohne zu wissen
, was dann erst für den Staat kommt, ist töricht. Aufmar schieren und alles zusammenschlagen ist keine Aufbau arbeit. Auch die Sozialdemokraten haben ihre Ge wehre und'es ist selbstverständlich, daß sich die Genos sen nicht ohneweiters abschlachten lassen werden. Sie haben zudem auch P a r t e i f a n a t i k e r. Die beider seitigen Diktaturgelüste treiben einem Bürger krieg entgegen. Der Bürgerkrieg ist aber das Gräßlichste was man sich denken kann, weil er keinen Schutz kennt. Er kennt nur Zerstörung
ters über uns zur Tagesordnung übergehen und froh fein, den Zankapfel Oesterreich aus dem Wege ge räumt zu wissen. Er würde sich höchstens Au einem papierenen Protest herbeilassen und dann über die Sache Gras wachsen lassen. Wie die Sozialdemokraten durch ihre Verhinderung der Mietenreform die Toten gräber Oesterreichs werden, so würde die Heimwehr in unüberlegten Schritten der Totengräber des Deutschtums in Oesterreich und die Ursache, daß die Deutschen Oesterreichs ähnlich unseren Brüdern
, wenn sie keine Entschädigung erhalten. Das Schimpfen über die Diäten ist nur ein Weg dahin, daß die Mandate nur mehr Leuten zugänglich werden, die über eine volle Brieftasche verfügen und auf an dere Zuschüsse nicht angewiesen sind, d. h. das Parla ment wird ein Privileg für die Reichen und Besitzenden. Auch der Vorwurf des P a ck e l n s mit den Ge nossen ist unsinnig. Die H e i m w e h r hat selbst in Wiener-Neustadt und erst heute in Ct. Pölten mit den Sozialdemokraten gepackelt und haben sich die Heimwehren
ausgesochten und die Gegner der Sozialdemokraten zu Verrätern an der Be völkerung gestempelt: jene Plakate, die da sprachen: „Mieterschutz gesichert, wenn Ihr Dr. Seipel wählt!" wurden als Gipfelpunkt schurkischer Verlogenheit, bodenloser Heuchelei, als Bauernfängerei verwerf lichster Art gebrandmarkt. Rur sie, die Sozial demokraten, sie allein wären Schutz und Schirm den Mietern gegen jeden ausbeutelustigen Hausherren terror. Und es ist Tatsache, daß die Mietenfrage den zugkräftigsten Magnet bildete