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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 12.04.1913
Umfang: 16
Seite 4 es nicht an dem Dienst, sondern an der Art der Be sichtigungen. Dem Auslande würden wir imponie ren, wenn wir die Heraufsetzung der Dienstzeit in Frankreich mit der Herabsetzung bei uns beantwor ten, im Bewußtsein unseres militärischen Könnens und unseres kulturellen Vorsprunges. (Beifalk bei den Sozialdemokraten.) Will man das nicht, so kann man, wenn man die Finanzkrise des Landes nicht überspannen will, in aller Stille zur Ausbildung der Ersatzreserve übergehen. (Sehr richtig

! bei den Sozialdemokraten.) Um die Kaders für den Kriegs fall vollzählig zu halten, genügt eine dreimonatliche Ausbildung der Ersatzreserve. (Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Das hat der Krieg von 1870 bewiesen. Im Jahre der Jahrhundertfeier will ich auch darauf Hinweisen, daß Preußens größte Hel dentaten erkämpft sind mit Truppen, die zum größten Teil aus sogenannten Krümpern bestanden. (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Für die Kriegsbereitschaft ist vor allem wichtig auch die finanzielle Bereitschaft

. Man darf daher die Steuerkraft des Volkes nicht überspannen, wie es bei uns setzt schon der Fall ist. (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Eine weitere Ueber- spannung muß zu Zuständen im Reichshaushalts etat führen, die geradezu zur politischen Ohnmacht führen. In unserem Militärwesen herrscht ein Auf wand, der bei den auf dem Volke lastenden Steuern geradezu unverantwortlich ist. (Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Möglichkeit zu Ersparnissen ist an vielen Stellen gegeben. Bei den Rationen

können Millionen erspart wer den. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wei tere Millionen von Gehältern und Pensionen sind zu ersparen, wenn alle überflüssigen Generalsposteu verschwänden, wodurch die Organisation der Ar mee nur gewinnen würde. Was für ein Luxus mit Offiziersspeiseanstalten Und Diensthäusern getrie ben wird, zeigt die neue Forderung für die Dienst wohnung des Chefs des Militärkabinetts. Es sollte mit allem Luxus und Tand bei den Offizieren gebrochen werden. Man braucht

nur einmal die bunten Uniformen der Kavallerie zu betrachten. (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Sie sehen aus wie die Affen!) Das ist nichts wie Spielerei und hat mit der Schlagfertigkeit der Armee nichts zu tun; es belastet uns mit dem Fluche der Lächerlichkeit und verzehrt die Steuerkraft des Landes. So lange der Militäretat in all diesen Beziehungen nicht einer gründlichen Reform unterzogen wird, ist für mich die Bewilligung jeder neuen Steuer für mili tärische Zwecke undiskntabel. (Hört! hört

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 19.10.1923
Umfang: 20
muß noch mehr ins Elend geraten, erst dann ist er reif, die Armee! der Sozialdemo kraten zu verstärken. Der menschliche Fortschritt bedingt O,daß die Klasse der Bauern Verschwinde." — Jeder Bauer, der sozialdemokratisch wählt, auch der Kleinbauer, tvählt somit den eigenen H enker, wenn er durch ferne Stimmenabgabe die Sozialdemokraten irr die Lage versetzt, den Bauernstand umzubrmgen. Die kleinen und- mittleren Bauern süL» durch die SvMldemokratie ebenso in Gefahr wie die größeren, tzegen

die sich angeblich der Kamvf der Sozialdemokraten richtet. Die Sozialdemokraten wollen die so z i a l i stische Ge se l l s ch a f t s o r d n n n g einführen, dies sagte der Öbergenosse Hann sch in einer großen Versammlung am >13. November 1922 in Graz. Die gegenwärtige Sckuatsform der demokratischen Republik sei den Sozialdemokraten nur d as Sprung brett zur sozialistischen Gesellschaftsord nung. Dieses schafft jedes Eigentum ab und stellt den Grundbesitz unter die dauernde Zwangswirtschaft des Staates

. Wie gut es den Bauern und zumal den Kleinbauern, zur Zeit der Zwangswirtschaft ergangen ist, ist noch in aller Erin nerung. Jeder Bauer, ob Groß- oder Kleinbauer, der sozialdemokratisch wählt, unterstützt das Streben der So zialdemokraten auf Wiedereinführung der vollständigen Zwangswirtschaft in der sozialistischen Gesellschaftsord nung. Wie die Sozialdemokraten, welche nach ihrem Pro gramm den gesamten Bauernstand vernichte:: wollen, sich vor den Mahlen als Schützer der Bauern ausgeben, so reden

hingestellt wird. Christus und Maria werden in einer Werse! verun glimpft, die jedem anständigen Christer: die Schamröte ins Gesicht treibt. Auch die Freidenkerbewegung wick> von den Sozialdemokraten aus das mächtigste gefördert. Die Ar beiter werden zum Austritt aus der Kirche und fjKx Annahme der vollständigen Gottlosigkeit ausgefordert. In der freidenkerischer: Bewegung sollen die Kinder nicht mehr getauft werden, sondern als vollständig religionslose Heiden icmswachsen. In sozialistischem Zei tungen

Aufzügen abgehalten. Flei ßige treue Arbeiter werden bloß wegen ihrer katholischen Gesinnung von der Arbeitsstätte vertrieben und blutig geschlagen. So schaut in Wirklichkeit die Religionsfreund- lichkeit der Sozialdemokraten nach den Wahlm aus. Die Sozialdemokratie bekämpft das Christentum auf das äußerste und fördert das Neuheidentum. Daß ein christlich gesinnter Bauer einer solcher: Partei durch seine Stimme bei der Wiahl nicht zur Macht verhelfen darf, damit sie ihre religionsfeindlichen Ziele

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 24.09.1911
Umfang: 12
sich nun, lute gesagt, in Deutschland vollziehen zu wollen. Dort hat man die Jesuiten in einem lichten Augenblick bekanntlich des Landes verwiesen und ihnen die Rückkehr für Zeit und Ewig keit gesetzlich verwehrt, und nichts ist natürlicher als daß die Jesuiten daraufhin Deutschland erst recht zu ihrer Heimat Machen Wollen. Das wäre ihnen aber nie und nimMer gelungen, wenn es ihnen nicht geglückt wäre, die Sozialdemokraten fallweise zu Bun desgenossen ihrer befreundeten, kohlrabenschwarzen Zentrumsleute

zu machen. Diese mußtest zu diesem Zwecke ein Sonder- oder Ausnahmsgesetz gegen die Sozialdemokraten anstreben, nach welchem diese bei fortgesetzter Anzwiderung der Regierung des Landes verwiesen werden könnten, womit sie in die gleiche Lage versetzt worden wären wie die Jesuiten. Es war von Vorneherein zehn gegen eins zu wetten, daß die Sozialdemokraten darüber in Harnisch geraten und das Gegenteil der pfiffigen Bestrebungen des Zentrums zu ihrem lückenlosesten Prinzip machen würden. Das ist denn auch geschehen, and

die Aufhebung des Jesui tengesetzes wäre längst schon vollzogen und damit der jesuitische Quellwun'sch des sozialdemokratischen Prin zips erfüllt worden, wenn die Stimmen der finsteren Zentrumsleute und der Sozialdemokraten hingereicht hätten, das Jesuitengesetz zu Fall zu bringen. Da sie aber dazu Au schwach waren, sollen die schwar zen Totenhusaren Roms bei den nächsten Reichswahlen mit dem Feldgeschrei in Heu Kampf reiten, daß sie, wenn man sie wählen werde, nicht ruhen noch- rasten

wollen, bis man der roten Gefahr mit einein Aus nahmsgesetz gegen die Sozialdemokratie begegnen werde. Und die Sozialdemokraten, die wissen, daß sich zu diesem Ende alle anderen Parteien die Hände reichen würden, sollen ost- dieses künftigen Feldge schreies jetzt schon so erschrocken sein, daß sie den Par teien der Freisinnigen Kandidaten dort, w-o sie selber nicht durchdringen können, unter der Bedingung Schützenhilfe gegen das Zentrum angeboten haben, daß sie sich verpflichten, gegen jedes Ausnahmsgesetz zu stimmen

Himmelberg anfweisend-e Kor respondenzkarte folgenden Inhaltes: „Löbliche Schriftleitung! Ich verzichte hiemit auf weitere Zusendung des „Kärntner Kirchenlicht", weil ich mich mit dieser Kampsesweise nicht identifizieren will. E. Bauer, evaugel. Pfarrer in Gnesau, Kärnten." ihre schwarzen Freunde einen diesbezüglichen Antrag stellen. Kömmt es so, dann ist der Beweis erbracht, daß die Sozialdemokraten tatsächlich, wie es viele glau ben, mit den Jesuiteil im! Bunde stehen, wofür auch der Umstand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1911
Umfang: 8
mannten, starken Parlamente hat das Volk was zu erhoffen. Darum sind wir Sozialdemokraten mit dem Ausgang dieser Wahlen gar sehr zufrieden. Die Reichsratswahlen. Wahlergebnisse in Jtalienisch-Tirol. Im nachstehenden tragen wir das Wahlergebnis der italienisch-tiroler Wahlkreise nach: Städte: Trient (Stadt): Dr. B a t t i st i (Sozialdemo krat) 1466, Ohnestinghel (italienisch-liberal) 979, Capelletti (christlichsozial) 1343 Stimmen. Stichwahl zwischen Battisti (Sozialdemokrat) und Dr. Capelletti

, Cavalese: Vancvtta (lib.) 411, Dr. Degasvari (christlichsozial) 3116, Demartin (Soz.) 682. Pergine: Baron Giani 462, Tenelli (christlichs.) 4604, Dr. Battisti (Soz.). 1066, Cinati (Bauern kandidat) 826. Val di Ledro, Riva, Arco: Dr. Stefanelli (lib.) 666, Ton Delugan (christlichs.) 4263, Dr. Tappei ner (Soz.) 733. Cembra. Dr. Conci (christlichsozial) 4648, Dr. Piscel (Soz.) 468. Gewählte Sozialdemokraten. Am ersten Wahltag wurden 27 deutsche, 13 tsche chische und drei polnische Sozialdemokraten gewählt

. Es sind gewählt: Deutsche Sozialdemokraten: - Reu mann, Adler, Skaret, Schuhmeier, David, Ellen bogen, Seih, Smitka, Tomschik, Pernerstorfer, Ren ner, Weiguny, Pongratz, Resel, SchacheA, Mu- chitsch, Abram, Glöckel, Hanusch, Schäfer, mieger, Seliger, Löw, Palme, Dötsch, Jokl, Grigorovici. Tschechische Sozialdemokraten: Ne- nrec, Winter, Schmeral, Aust, Cerny, Jarosch, Sve- cenv..Pik, Modracek, Habermann, Klicka, Toma- schek, Cingr. P o l n i sch e Sozialdemokraten: Reger, Daszynski, Daszynskis Ersatzmann

Klemensiewicz. Sozialdemokraten in Stichwahl. G e gen C h r i st l i ch s o z i a l e: Schuhmeier geaen Kienböck, Silberer gegen Prohaska, Winars- ky gegen Steiner, Domes gegen Sturm, Reifmüller gegen Anderle, Leuthner gegen Pattai, Hartmann gegen Hetlinger, Winter gegen Weiskirchner, Wid holz gegen Benda, Wutschel gegen Leupold, Schiegl geaen Neumayer, Forstner gegen Schneider, Vol- kert gegen Kunschak, Sigl gegen Kuhn, Hackenberg geaen Kittinger, Polke gegen Schmid, Bretschneider gegen Lenz, Korinek

gegen Maixner, Merkl gegen Ansorge, Kiesewetter gegen Kasper, Sailer gegen Goll, Wollschack gegen Jesser, Nießner gegen Ulisch, Schloßnikel gegen Rieger, Rasch gegen Kopp, Czech gegen Oberleithner, Eldersch gegen Seidel, Trenka gegen Herzmansky. Gegen andere Parteien: Heckl gegen Jäger (alldeutsch), Pohl gegen Starck („Frei sozialist"). 'Insgesamt stehen die Sozialdemokraten daher in 62 Wahlkreisen in der Stichwahl, von denen minde stens zwanzig als aussichtsvoll gelten können. Die Stichwahlparole

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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 25.04.1931
Umfang: 4
Die Wahlen in vberöfterreich. Folgen der ZerlpMtern», im nationalen Lager. Der 19. April wird in der Geschichte der nationalen Be wegung Oberösterreichs als s ch w a r z e r Tag gelten, der berechtigte Hoffnungen zerstörte. Die Nationalratswahlen des Vorjahres hatten den Christlichfozialen nicht mehr die seit dem Jahre 1884 immer wieder behauptete Stimmenmehrheit im Lande gebracht, die Sozialdemokraten hatten gegenüber -den Nationalratswahlen des Jahres 1927 in Oberösterreich 5500 Stimmen

ihrer Selbständigkeit diesem Wahlüber einkommen beitreten mögen. Gegen den ausdrücklichen Willen des Großteiles der Heimwehrführer trat jedoch der Heimatblock als Wahlwerber auf und verharrte gleich den Nationalsozia listen aus der Sonderkandidatur. And was warnend voraus gesagt wurde, das ist am 19. April eingetreten, der H e i m a t- block und die N a t i o n a l s o z i a l i st e n haben kein Landtagsgrundmandat erreicht, die für ihre Listen abgegebenen Stimmen sind den Christlichfozialen und Sozialdemokraten

zugute gekonrmen. Außerdem aber ist ein großer Teil der nationalen Wähler, er bittert über die Zersplitterung und den unverantwortlich herauf beschworenen Bruderkrieg im nationalen Lager überhaupt nicht zur Wahl gegangen. Schwer haben sich die Sonderkandidaturen des Heimatblocks und Nationalsozialisten gerächt. Ihnen ist es zu danken, daß die Christlichsozialen im Landtag und die Sozialdemokraten in Linz die Mehrheit be hielten, und dem Alleingang der Nationalsozialisten in Steyr ist es zuzuschreiben

, daß dort Sozialdemokraten und Kommu nisten die Zweidrittelmehrheit in der Gemeindestube erobern konnten. Die schwerste Niederlage hat diesmal unstreitig der H e i- m a t b l o ck erlitten. Von seinen 39.727 Stimmen bei den Novemberwahlen des Vorjahres sind ihm im ganzen Land nur 18.818 verblieben. Er hat also mehr als die Hälfte seiner Wähler verloren. In seinem besten Wahlkreis, in Linz und Umgebung, haben ihm nahezu 2000 Stimmen auf ein Grund mandat gefehlt. Es ist tief bedauerlich, daß es der Heimwehr führung

zu erlangen hofften, haben sie statt der hiefür notwendigen 9000 Stimmen nur 4153 erreicht. In einer geschloffenen nationalen Front hätten die 34.588 Stimmen, die der Heimatblock und die Nattonalsozialisten zu sammen im ganzen Land erhielten, mehr als drei Mandate für den Landtag bedeutet; dem Heimatblock wäre das 21. und 44. Landtagsmandat zugefallen, die Nationalsozialisten hätten das 28. erhalten. So aber teilten sich diese drei Mandate die Christlichsozialen und Sozialdemokraten; ein bezeichnender

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.10.1924
Umfang: 8
Schusses auch „nur gestimmt" ffätten, dann wären ja die Wünsche der Beamten erfüllt worden. Leider haben sie aber nicht einmal das erreicht, was ihnen bei den Sozialdemokraten zu wenig ist: daß sie „nur" für die von der gesamten Beamten schaft geforderten Abänderungsanträge gestimmt haben, weil eben die bürgerlichen Parteien andere Interessen höher gestellt haben als die Forderun gen der gesamten Beamtenschaft. Austritte aus dem Reichsverbande. Die Vereinigung der deutschösterreichischen Rich

über das Zustandekommen des neuen Gehaltsgesetzes immer mehr durchdringt. Oesterreichischer Nationalrat. Wien, 28. Okt. Im Einlaufe befindet sich das Abkommen zwischen der Republik Oesterreich und dem Königreiche S. H. S. betreffend gewisser, auf. das Optionsrecht und die Staatsangehörigkeit be° . zughabenden Fragen samt Schlußprotokoll. Die Sozialdemokraten Abg. Sever und. Gen. bringen eine dringliche Anfrage an den Bundes minister für Handel und Verkehr betreffend die von ihm behauptete Ungültigkeit der Dispensehen

mungen ist zu dem Zwecke erfolgt, um die Schil linge des Finanzministers einer neuen Bestimmung zuzuführen. Das mißglückte Experiment mit den nahezu überwertigen Schillingen soll nun liquidiert werden. Die Sozialdemokraten werden gegen das « vorliegende Gesetz stimmen. (Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Gürtler (christlichs.) verweist gegen über dem Abg. Allina auf die Bestimmung der Vorlage, wonach die vom Exekutivkomrtee gefaß ten Beschlüße dem Generalrat in seiner nächsten

, nach welchem 8 49 des Pensionsstatuts für die Post- und Telegraphenangestellten sowie für die Eisenbahn bediensteten, der den 8 63 des Pensionsgesetzes vom Jahre 1921 über die Anerkennung der Gültigkeit von Dispensehen wörtlich übernommen hat, nicht eingehalten werden soll. Sowohl bei den Groß deutschen als auch bei den Christlichsozialen gebe es viele, die Ansuchen um Dispensehen unterstützt haben. (Beifall bei den Sozialdemokraten.) Bundesminister Dr. S ch ü r s f stellte fest, daß es sich nicht um einen Erlaß des Ministers

zur Verhand lung. In der Dienstanweisung des Ministeriums wurde im Gegensatz zur strikten Bestimmung des 8 63 des Pensionsgesetzes erklärt, daß einer Dis penswitwe überhaupt nie ein Pensionsanspruch zu stehe. Der Verfassungsgerichtshof hat diese Frage vollständig klargestellt und den Sinn des 8 63 des Pensionsgesetzes vom Jahre 192l>gegen die Ent stellungen der Generaldirektion für Post- und Te legraphenwesen geschützt. Die Sozialdemokraten erwarten vom Minister, daß er die generelle Dienst anweisung

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 25.09.1929
Umfang: 10
seine herzliche Freude haben. Kunschak gab zu nächst eine großzügige Darstellung der Ereignisse vom Zusammbruch der Monarchie und Umsturz bis zu den Wahlen von 1919, aus denen die Sozialdemokraten als stärkste Parlamentspartei hervorgingen. Der Rück blick auf die stürmische Entwicklung jener schicksals schweren Tage und Monate gestaltete sich im Vortrag des Redners zu einer Apologie der Haltung, zu der damals die christlichsozialen Führer, darunter Männer wie Jodok Fink und Prälat Hauser, nach reif licher

hat. Dann fuhr der Redner fort: Mit dieser Wahl beginnt die K o aI i t i o n s p e r i o d e. Die Sozialdemokraten und Christlichsozialen haben sich zu- sammengetan, um gemeinsam die Regierung zu übernehmen und zu versuchen, aus diesem willkürlich gebildeten Staate in lebensfähiges Gebilde zu machen. Man lästert heute sehr viel über die Koalition, meistens ohne zu überlegen, was man oamit tut, und ohne überhaupt zu wissen, was damals war. Der Koalition habe ich angehört, sogar dem Koali tionsau

). Das hat mich aber nicht gehindert, daß ich später, als ich sah, daß die Sozialdemokraten langsam warm wurden und sich zu fühlen begannen, damals im Parlament, als Doktor Deutsch die Verordnung über die Soldatenräte ohne Zu stimmung der Staatsregierung hevmrsgegeben hatte, mit der Faust auf den Tisch geschlagen und erklärt habe: Wenn die Sozialdemokraten glauben, daß mir, die Christlichsozialen, in der Koalition die Zugochsen und die Sozialdemokraten die Kutschierenden sind, dann täuschen

abgegeben. Der Kunschak ist aber nicht gewichen, er hat w e i t e r g e s p r o ch e n. (Stürmischer Beifall.) 2 o schaut der „feige" Kunschak aus, der heute den Kampf mit den Sozialdemokraten angeblich scheut. Ich habe schon am Vormittag einen Brief erhalten, in dem ich ge warnt wurde, in die Versammlung zu kommen, da die Volks wehr Vorbereitungen getroffen hat, mich aufzuhängen. Ich bin dennoch in die Versammlung gekommen und wie durch einen Zufall durch einen Schutzengel, den mir der Herr gott

staatspoliti schen Schachzüge zu sein scheint. Ich habe ferner er klärt, daß wir die Sozialdemokraten, die behauptet hatten, nur Dr. Seipel sei das Hindernis für die Erledigung der Mietenreform, beim Wort nehmen wollen, daß sie jetzt keine Ausrede mehr haben und die Mietenre form machen müssen. Schließlich habe ich erklärt: Es wird zuerst das Programm für die neue Oiegierung festgestellt, dann erst die Regierung gebildet werden. Und sie wird alles andere sein, als eine Koalitionsregierung mit den Sozial

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
K B,—, ganzjährig K 10.—. Einzelnummer Innsbruck 8 h, Auswärts 10 h. Deutschland vierteljährig K 2.70, Gchwriz vierteljährig K 2.M Nr. 42 Innsbruck, Samstag, 23. Mai 1907 15. Jahrg. ^ Zwei Sozialdemokraten in Tirol gewählt! Zwei Sozialdemokraten, dies ist für die Arbeiterschaft in Tirol das positive Ergebnis des vorgestrigen Tages. In Innsbruck II wurde Genosse Simon Abram mit 2128 gegen 1520 Stimmen, die auf seinen Gegen-Kandidaten, dem christlichsozialen Kooperator Alois Deutschmann entfielen, ge wählt

können. Ae Wahl in Knsbrnlk. Es war ein heißer Kampfestag, der 23. Mai. Beide Parteien die in der Stichwahl standen, die Sozialdemokraten wie die Christlichsozialm, bo ten ihr Aeußerstes aus, um ihren Kandidaten zum Siege zu verhelfen. Allerdings muß hier gleich gesagt werden, daß die Art der Agitation eine grundverschiedene war. Während wir Sozial demokraten seit Monaten eine intensive Aufklär ungsarbeit in Versammlungen und in der Presse geleistet und in den letzten Tagen noch positive Aufklärungsarbeiten

! wird, dann ist auch ihr Geschäft in einigen Jahren ! ruiniert, denn die Sozialdemokraten wollen nur j „jüdische" Großwaarenhäuser. Besagter Geschäfts mann ließ sich aber nicht beirren, und wies den Lügnern energisch die Türe. Einigen Bauern erzählten die Stampiglien buben — und da war auch ein in Hötting be kannter „Akademiker" dabei — daß die Sozial demokraten den Bauer von Haus und Hof treiben und alles aufteilen wollen. Anderen log man vor, daß wir Sozialdemokraten aus der Kirche einen Kuhstall machen und die Religion voll

vorlogen, daß wir Sozialdemokraten einerseits das Großkapital „stützen", dann wieder, daß wir die ganze Gesellschaftsordnung gewaltsam „Umstürzen" wollen, gerade das Gegenteil der gewünschten Wirkung erzielt. Die indifferenten Arbeiter wurden auf uns aufmerksam gemacht, sie kamen in unsere Versammlungen, hörten, was wir für das Volk erstreben und — aus dem indifferenten Arbeiter wurde oft ein sozialdemokratischer Wähler. Von den Deutschsreiheitlichen mag unser Kandidat höchstens 80 bis 100 Stimmen

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 06.04.1902
Umfang: 12
„Religion ist Privatsache" anders behandelt hat, als jener Je suit, von dem in der letzten Nummer die Rede ge wesen ist, darum bleibt aber doch die Thatsache auf recht, daß der nltramontane Klerus diesen Grund satz der Sozialdemokraten durch notorische Verdreh ungen und Unterstellungen gegen die Sozialdemo kraten ausbeutet, was durch unzählige Thatsachen erhärtet werden kann. Wer je sozialdemokratische Versammlungen besucht und auch sonst viel mit den Führern der Sozialdemokraten verkehrt

hat, der wird wissen, daß die sozialdemokratische Partei weiter als irgend wer davon entfernt ist, irgend eine Religion zu bekämpfen. Keinem unter ihnen ist es verwehrt, seinem Bekenntnisse treu zu bleiben und in religiöser Beziehung zu thun und zu lassen, was er will. Völlige Freiheit und Aufhebung eines jeden Zwanges, ist alles, was die Sozialdemokraten in dieser Beziehung fordern. Wahr ist, daß sie notorische Auswüchse und Uebergriffe auch auf diesem Gebiete bekämpfen, allein dafür, daß ihnen der katholische

Klerus hierin am meisten zu thun giebt, kann ihnen doch von Seite vernünftiger und rechtlich denkender Menschen kein Vorwurf gemacht werden. Das hat Christus auch gethan, und zwar mit einer Uner schrockenheit und einem Muth ohne gleichen. Ge radeso, wie die damaligen Schriftgelehrten und Pha risäer sehr wohl gewußt haben, daß Christus nichts anderes als das Wohl des Volkes wollte, ebenso weiß auch der ultramontane Klerus, daß die Tendenz der Sozialdemokraten sich in gleicher Richtung be wegt

, und darum ist es eine Niederträchtigkeit sonder gleichen, wenn dieser Klerus gegen unzweifelhaft besser Wissen die grundsätzlichen Forderungen der Sozialdemokraten als Volks- und religionsfeindlich be kämpft und den Satz „Religion ist Privatsache" in so gemeiner Weise umdeutet, als man dies alle Tage ans der einen oder anderen Kanzel hören und in allen patentchristlichen Zeitungen lesen kann. Ebenso wahr ist aber auch die Thatsache von der ultramon tanen Frauenverachtung, die Graf Hoensbroech

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 24.12.1908
Umfang: 12
, wo die Bevölkerung noch immer unter dem Eindrücke der bekannten Unruhen steht. Bei der letzten Reichsratswahl war es zur Stichwahl zwischen dem liberalen Hribar und dem chriftlichsozialen 're- gar gekommen, wobei die Sozialdemokraten für Hri bar den Ausschlag gaben. Der Kampfruf „gegen den Klerikalismus" war die Parole gewesen. Dies mal sollte den Liberalen die Stichwahl auch nicht erspart bleiben. Die Slowenische Volkspartei pro klamierte Wahlenthaltung und dadurch brachte sie Verwirrung in die Reihen

der Gegner, die nur zum Kamfpe gegen den Klerikalismus dressiert sind. Da die liberale Partei in der allgemeinen Wählerklasse einen Lehrer gegen die Sozialdemokratie kandidieren wollte, erklärte die liberale Lehrerschaft, sie lasse sich nicht gegen die Sozialdemokratie ausspielen, da sie in den Sozialdemokraten Bundesgenossen im Kampfe für die „Freie Schule" habe. Das Resul tat war, daß die gesamte liberale Lehrerschaft ihren j Austritt aus der liberalen Partei erklärte. Das ^war der erste Riß

. Die liberale Parteileitung kan- j didierte dann, einen Gewerbetreibenden namens Turk. jNun erklärte aber die liberale Beamtenschaft, diese 'Kandidatur sei ihr zu „gemein" und kandidierte ei gnen Postbeamten, der es aber nur zu einer gerin- igen Stimmenzahl brachte. Der Erfolg war jedoch ;der, daß der liberale Turk in Die Stichwahl mit j bem Sozialdemokraten Kristan kam. Die slovenische ! Volkpartei hielt natürlich auch für die Stichwahl an der Wahlenthaltung in Laibach fest, um den ! Zersetzungsprozeß

. Alle zehn Mandate fielen mit erdrückender Majorität in die Hände der slovenischen Volkspartei. Die Liberalen hatten über haupt keine ernsten Kandidaten ausgestellt und wähl ten meistens mit den Sozialdemokraten. Trotz dieser nicht mehr ungewöhnlichen Wahlverwandtschaft er hielten die vereinigten Gegner nur 4006 Stimmen, mährend die Volkspartei 29.259 Stimmen auf sich vereinigte, obwohl sie beinahe keine Agitation ent faltet hatte, da der Ausgang im vorhinein gewiß war. Die Parteiverhältnisse im Krainer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.03.1922
Umfang: 16
Dr. Julius Deutsch. Me drei Männer ans dem Morgenlande; sie brachten aber Mn Gold, nrkr reichlich Weihrauch, den sie sich selber streuen und Miere Myrrhen sich das arme österreichische Volk. * -Dr. Bauer hat recht; mit den Eisenbahnern und nkkt der ?hrmee beherrschen die Sozialdemokraten den Staat? Da brauchen die^ Roten gar nicht mehr auf die anderen Getoerkschasten Zu greifen, Eisenbahn und Armee genügmr- volikominen, jeden Terror ansMüsteit. Beide sind soMldemokrmtische Gewerkschaften. Soll politisch

euch!" rufen die internationalen jüdischen Führer der Sozialdemokraten in allen Versammlungen und Zeitungen — im Land soll es aber heißen: „Ti roler Bauern aller Täler und Dörfer ver einigt euch und fordert Ordnung für die Wehrmacht, fordert von euren Abgeordne te n, d a ß s i e i h r e P f l i ch t tu n u n d n i ch t m i t d e r Wehr macht politische Handelsgeschäfte trei ben lassen in Wien, denn sonst kommen wir aus dem Sumpfe, in dem wir stecken, nie mals heraus!" Bauern und Sspaldewokraten. (Schluß

.) Urrübsrrvisrdliche Gegensätze. Zwischen dem Bauernstand und der Sozialdemokratie bestehen so viele unüberwindliche und nicht auszuglcichende Gegensätze, daß es wahrhaftig verwunderlich ist, wenn ein Bauer Sozialdemokrat wird. Denn die Sozialdemokraten sind die schärfsten !u.nd gehässigsten und beharrlichsten Gegner des Bauernstandes unb aller bäuerlichen Inter essen. Es besieht also Mschen Sozialdemokratie urrd Bau ernstand in wirtschaftlicher Hinsicht ein Gegensatz, der nie mals zu überbrücken

zu haben, bis der unvermeidliche Tod emtritt. Den Himmel und die himmlische Glückseligkeit überlassen dann die Sozial demokraten, wie einer ihrer Führer erklärt hat, gerne „den Engeln urck den Spatzen!" Eure Hoffnung auj den Himmel oder eine Furcht vor der Hölle kennen sie Nicht und sre glauben auch nicht au eine ausgleichende Ge, rechtigkeit jenseits des Grabes in einer andern Welt. Und jene, welche an solche Dinge glauben und darnach leben, werden von den Sozialdemokraten beharrlich verhöhnt und beschimpft Denn es ser

wie in unrtschafi> licher Hinsicht bezüglich der Kleinbauern so auch in reli giöser Hinsicht wie eine Katze ihre Krallen hinter weiche Samtpfvten zurückaezogen und hat erklärt; „Religion ist PrivatsackL!" Die Sozialdemokraten geben also vor, daß sie gegen die Religion und religiösen Uebungen ab solut nichts einzuwenden Hätten, wer Religion haben und dieselbe cmsüben wolle, der möge es tun, die Sozialdemo- traue kümmere sich darum nicht. Nur dürfen religiöse An- galegenheiten nicht ins öffentliche Leben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 27.10.1928
Umfang: 16
auf dem Kanzlerstuhl den Sozialdemokraten in die Schuhe zu schieben geruhte, um eine Befriedung zu verhindern. Er stellte sich so, als ob die Sozialdemokraten nach den bösen Beispielen von Saint-Germain, V^sailleS usw. den inneren Frieden diktieren und den Burgerblockparteren und deren heimatwehrlichen Prätorianern den Partei stiefel in den Nacken sehen wollten. Daß der Herr Seipel die ihm von den Jesuiten in Kalksburg eingedrillten Moralbegriffe in der Politik zu sruktifizieren versucht, geht

am deutlichsten aus folgendem Satze seiner Rede hervor: „Wenn die Sozialdemokraten den wirklichen inneren Frieden wollen, müssen sie vor allem aufhören, eine Partei zu sein, die sich selbst eine militärisch aufmarschierende Garde hält." Der Herr Seipel tut hier so, als wenn ihm die histo rische Tatsache völlig unbekannt wäre, daß die Heimat- wehren zuerst gegründet und der Republikanische Schutz, bund als Abwehrorganisation gegen die verkappten der- fasiungsfeindlichen Tendenzen der kapitalistischen Sold

truppe erst viel später ins Leben gerufen wurde. Uebri- gens haben die Sozialdemokraten ihre vorbehaltlose Be- reitwilligkeit ausgesprochen, ihre „Garde" abzubauen, wenn auf der Gegenseite das gleiche geschieht. Aber der Herr Seipel ist schon in einem solchen Maße zum Gefangenen der machtberauschten Heimatwchrmacher und der sie alimentierenden Industriellen geworden, daß er sich hinter verlegenen und verlogenen Redensarten verschanzen muß, um den Bankrott seiner verstiegenen Regierungspolitik

, die solche Blüten treibt, vertuschen zu können. Herr Seipel begnügt sich jedoch nicht damit, die Dinge geradezu auf den Kopf zu stellen, um die Sozialdemokraten als die Sündenböcke des innerpolitischen Krisenzustandes in An- klagezustand versetzen zu können, sondern er gibt unum- munden zu, daß er gegen Abrüstung und Frieden ist. „So- lange ich nicht die Sicherheit habe, nicht, daß sich die Sozialdemokraten nicht mehr fürchten, sondern daß sich vor ihnen niemand mehr zu fürchten braucht, solange gibt

unversöhnlichen Hasies gegen die sozial demokratische Arbeiterschaft. Dieser Haß macht den Prie ster der Religion der Nächstenliebe, der in der schärfsten Bekämpfung der Sozialdemokratie das Primat seiner der- hängmsvollen Regierungspolitik erblickt, gegenüber allen realpolitischen Geboten blind. Die Donnerworte Herrn Seipels gegen die Sozialdemokraten haben sicherlich nicht verfehlt, auch in den Kreisen jenes einsichtigen Bürger- tums, das den latenten Bürgerkrieg endlich einmal liqui- diert wissen möchte

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 07.11.1929
Umfang: 16
nichts. Die Eroberung der Macht ist also nur möglich durch die -organisierte Gewalt der Revolution!" An Deutlichkeit läßt das nichts zu wünschen übrig. Dieser Geist, wie er hier zur Verhetzung der Schulkinder in Erscheinung tritt, beherrscht noch in größerem Maße die Sozialdemokraten Oesterreichs, wie aus deren Presse- kämpf hervorg-cht. Angesichts solcher Zeugnisse ist es h-art, an Verständigung zu glauben und darauf zu rechnen. Diese Zeugnisse enthüllen das wahre G-esicht der foziali- stifchen Führer

der sozialistischen Führer, 'deswegen, weil sie in einem Fall einmal den kleinen Finger hergegeben haben, mit tiefstem Mißtrauen gegenüber. Ein -solches Entgeg-en-komm-en im Kleinen kann auch nur 'den Zweck verfolgen, die anderen einzu- lullen und- sie dann im Großen zu hintergehen. Steidle hat -mit aller Bestimmtheit ausgesprochen, -d-aß eine Ver- ständigung mit -d-en Sozialisten nicht im Bereich d-er Mög- Daß eine Verständigung mit den Sozialdemokraten schwierig gehen müßte, mögen 'die Anwälte der Verstän

- digung noch fo entgegenkeommend sein, beweist wieder ein Vorkommnis aus den jüngsten Tagen. In Stöcker- a u bei Men haben in einer Fabrik -die Sozialdemokraten drei christlich organisierte Arbeiter, die überdies 'den Heimwehren angeh-ören, aus dem Betriebe „hinausge schoben", wie der Fachausdruck bei -den Sozialdemokraten Bekämpf! die schädlichen Fßlfl- und Wühlmäuse durch das Hora - RaHcherverlahren Dr. R. Jencic & Co., Wien, III., Erdbergstraße. Vertretung Ittr Tirol! imswb Egon Bramböck, Kufstein

, Kaiserbergstr. 22 — Tirolerl Kaust bau eluhekmlfch, Se»r«g«v> ü Boglsanger Feigenkaffee für diesen Vorgang lautet. Drei Leute, 'die sich mit ihrer Hände Arbeit o-as Brot verdienen wollten, wurden -durch d-ie Sozialdemokraten auf >d-as Pflaster geworfen. ^ können nicht arbeiten, sie können für sich und ihre Fami- lien -nichts verdienen, weil es den Sozialdemokraten nicht paßt, daß ein Arbeiter eine andere -a-ls die 'sozialdemokro. tische Gesinnung hegt. Die sozialistische Arbeiterschaft hat die Arbeit

, um andere Arbeiter von d-er Mitarbeit im Betriebe -auszuschließen. Die Sozialdemokraten erklären, 'daß derjenige, der nicht ihrer Organ-isati-on -angehört, ent weder ein Schädling der Arbeiterklasse oder ein Schmarotzer an d-en Errungenschaften der Organisation -der sozialdemokratischen Arbeiter ist. Wenn man aber diese Begründung näher b-etrachtet, d-ann steht man, d-aß 'die Grün-d-e, die die Sozialdemokraten für -ihren Stand- punkt anführen, unwahr sind. Denn -ein Arbeiter, d-er bei einer christlichen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 09.05.1920
Umfang: 12
aufgewärmt, denn die Leser dürfen keinen Tag den Eindruck verlieren, daß die Sozialdemokraten Terroristen sind und der gutgesinnte Bürger feines Lebens nur mehr sicher ist, wenn er sich mit Haut und Haaren dem Ordnungsblock verschreibt. Die! Aufregung über den „sozialdemokratischen Terror" ist eine Albernheit und gerade die Schwarzen sind am allerwenigsten berufen, über Gewaltakte zu klagen., Auf jeden Uebergriff eines Sozialdemokraten ' kommen mindestens fünf, die von christlichsozial-klerikalen Partei

, die jetzt bei uns daran sind, einests frornmen Ordnungsblock aufzurichten, hoff wohl, daß es ihnen bald vergönnt Dn MüM Horthy nachzuahmen. H t Vorarbeit wird geleistet und einer derjenigen,! die dabei zum schonungslosesten Terror greifen^ ist wieder ein Frommer aus Tirol, der beckarMW Jesuitenpater B i e d e r l a k. Der Mann weW daß noch viele Sozialdemokraten die Kirche be suchen und zur Beichte gehen, darauf baut der: Mensch nun seinen Plan; die Geistlichen sollewi diese Sozialdemokraten durch die Religion teÄ

rorisieren. In der Lehrentscheidung, die diesen Jesuit im „Münsteri scheu Pastoralblatte" vom! März 1920 von sich gegeben hat, gab er de Geistlichen den Rat, die religiösen Ge, Volkes folgendermaßen zu mißbrauchen: „1. Zugehörigkeit zu einer neutralen, 8. sozialdemokratischen Gewerkschaft. Wer stets inj die sozialdemokratischen Versammlungen gch^ die Parteiblätter liest, mit Sozialdemokraten viel verkehrt, kann nicht losgesprochen werden^ wenngleich er jetzt noch nicht von. den Lehren angesteckt sein mag

der Belehrung kein Gehör schenkt. Ferner,! wenn er sich mit seiner sozialistischen Wahl brüH stet, da diese Partei die richtigen Grundsätze cm*j nähme Es liegt auch Aergernis vor> 8. Mit den Mitläufern der politischen Parte?! der Sozialdemokraten ist strenger zu verfahre^ Die Partei als solche verficht irreligiöse Grunds sätze; und wenn auch jemand diese antikatholr- j scheu Jrrtümer nicht billigt, so billigt er durchs seine Parteizugehörigkeit wenigstens das wiri^. schaftliche Programm

. Auch das ist zu verwerfen»! Ein solcher Pönitent muß also versprechen, ans, der politischen Organisation der Sozialdemokra-j tie auszutreten. Sonst wäre ihm die Absolution^ zu verweigern. Es ist nicht immer notvDndiL' daß der Austritt sofort geschehe. In der Zwip scheuzeit aber muß jede sozialistische Betätigung* unterlassen werden. J 4. Ueberzeugten Sozialdemokraten, selbst wenn sie von den antireligiösen Bestrebunge n ab-

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 16.03.1913
Umfang: 12
zur Behebung des Nationalitätenstreites in der Landeshauptstadt von Böhmen beitragen. Durch die Jesuiten in Graz in Steiermark konnte das Vordringen der Sozial demokratie nicht eingedämmt werden. — Ange- gesichts dieser fehlgeschlagcnen Experimente versteht man, daß die einzige Partei, die im <deutschen Reichs tage mit Zentrum und Polen für den Iesuitenantrag gestimmt hat, die Sozialdemokraten sind. Die Sozialdemokratie für die Jesuiten Man wird zwar über diese Ueberschrift etwas erstaunt

sein, denn es ist ja gemeiniglich bekannt, wie die Sozialdemokraten bei jeder Gelegenheit über die „Pfaffen" parteigrundsätzlich losziehen lind so tun, als ob sie ihre Todfeiltde seien. Nun sind aber die Sozialdemokraten im deutschen Reichstage mit dem schwarzen Zentrum Arm in Arm für die Auf hebung des Iesuitengesetzes eingetreten, so daß also die Jesuiten im Deutschen Reiche wieder schalten und walten können nach Belieben, wenn der deutsche Bundesrat diesem Beschlüsse des Reichstages bei stimmen und damit das Gesetz

aus der Welt schaf fen würde. Aber das ist mehr als fraglich. Das Bedeutsame an der Abstimmung im Reichstage ist das Eintreten der Roten für die Jesuiten, die doch von den Sozialdemokraten stets zumindest bis ans Ende der Welt gewünscht werden. Warum also haben sie doch dafür gestimmt? Weil das Iesuiten- gesetz ein Ausnahmsgesctz ist und weil die zartbe saiteten Genossen Ausnahmsgesetze bekämpfen müß ten, ein Vorwand, der dem roten Demagogentum zur Ehre gereicht. In Wahrheit ließen sich die Ge nossen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 20.05.1926
Umfang: 16
, welche Haltung die Sozialdemokraten bis zu ihrer jetzigen sehr verdächtigen „Bekehrung" gegenüber den Bauern und deren Interessen eingenommen, könnten es diese kaum wagen, in den Bauerngemeinden als Redner ^md schon gar als Bauernretter aufzutreten. Die Sozialdemo kratie hat sich feit ihrer Gründung bis in die jüngste Zeit als die Partei der industriellen Arbeiter gefühlt und die Bauern grimmig verachtet und blindwütig bekämpft. Es gibt kaum einen Ausdruck des Spottes und der Verach tung

, der von Sozialdemokraten gegen die Bauern nicht schon gebraucht worden wäre. Solchen Gesinnungen und solchen Worten haben auch deren Taten vollauf ent sprochen. Die Sozialdemokraten sind es gewesen, die nach dem Kriege gegenüber den Bauern den schärf sten Stellungszwang auf Milch, Butter und Vieh ver- langt haben. Bei jeder Gelegenheit forderten sie, daß die Bauern zu noch größeren Stellungen und unter Berhän- gung von noch härteren Strafen gezwungen werden. Die Sozialdemokraten leisteten den längsten und entschieden

sten Widerstand gegen die Aufhebung des Stellungs zwanges. Sie hatten den Bauern ganz das gleiche Schick sal zugedacht, wie sie es den Hausbesitzern bis zum heu tigen Tage bereitet haben: Sie wollten auch den Bauern ähnlich wie den Hausbesitzern durch die Aufrechterhal tung des Stellungszwanges die freie Verfügung über ihr Eigentum wegnehmen! Der Bauernbund ist es damals gewesen, der diesen Widerstand der Sozialdemokraten ge brochen und die Aufhebung des Stellungszwanges durch- gesetzt hat. Damals

sind die Tiroler Bauern von den So- zialdemokraten kaum je anders bezeichnet worden wie als Kriegsgewinner, Lebensmittelwucherer, hartherzige Men schen und schlechte Christen, welche lieber Schweine füttern als verschmachtenden Kindern etwas zu geben. Damals betätigten die Sozialdemokraten gegen die Bauern einen förmlichen Haß. So oft bäuerliche In- tereffen in Frage kamen, haben die Sozialdemokraten mit Leidenschaft gegen die Bauern Stellung genommen. Sie führten fortwährend Klage, daß die Bauern

viel zu wenig Steuern zahlen und beantragten für alle Bauern, und zwar ausdrücklich auch für die Kleinbauern die Ver doppelung der heutigen Grundsteuer. Für die Bauern erschien den Sozialdemokraten jede Ausgabe von Seite des Staates und des Landes zu hoch. Sie wetterten bei jeder Gelegenheit über die Ausgaben für Wildbachver- bauungen, für landwirtschaftliche Schulen, für den Landeskulturrat ufw. Solcher Art sind die Leute, welche heute als Bauern retter in die Täler kommen. Man muß sich wundern

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.07.1895
Umfang: 4
will, sondern sie haben auch den Effekt, daß der Werth der Arbeit indirekt steigt. Nun wird der junge Mann für drei Jahre in das Heer einberufen. Er wiederholt die Schule, er bildet seinen Körper und seinen Geist aus, er gewöhnt sich an Mannes zucht und kommt als ein ganz Anderer wieder heraus. (Bravo!) Thun wird etwas Gutes, wenn wir dem jungen Mann diese Nacherziehung abkürzen? Gewiß nicht! Und es ist darum geradezu unbegreiflich, wie insbesondere die Sozialdemokraten gegen den Heeresdienst sprechen, der eigentlich einen Abfluß

achtungsvoll auseinander und zwei Damen, in tiefe Trauer gehüllt, gingen in raschem Schritt auf die jungen „Verbrecher" zn, von denen einer ihnen mit einen freudigen Ausruf entgegensprang. Dies alles war so rasch geschehen, daß ich nur die 1 Sozialdemokraten einberufenen. Weiter führt nun der Bürgermeister aus: Was nun die hiesigen Sozialdemokraten anbelangt, so sind es meist ordentliche, fleißige, sparsame Arbeiter und Handwerker, besonders Bauhandwerker, die, soweit sie Kinder haben, bemüht

sind, solche ordentlich zu er ziehen. Jedenfalls gehen viele Sozialdemokraten öfter zur Kirche als Andere, die Steine auf sie werfen. Es sind auch Sozialdemokraten in der Feuerwehr, in Innungen und anderen Berufsständen. Unordentliche, faule Arbeiter, Trinker, Männer, die Achtung nicht verdienen, hält sich der sozialdemokratische Verein hier am liebsten fern. Gerade weil die Sozialdemokraten hier in großer An zahl ordentliche, tüchtige Männer und Bürger sind, wäre es unrecht und unverzeihlich

haben, oder nicht weilen will, wo solche geweilt haben, der geräth in Deutschland in Ver legenheit, noch irgendwo Platz zu finden. Jedenfalls darf er auf keiner Eisenbahn mehr fahren. Das hiesige Strandschloß ist erheblich ausgebessert und das neue Ge sellschaftshaus ist vor ein paar Jahren beträchtlich erweitert worden. Da die Bauhandwerker und sonstige Handwerker hier zahlreich Sozialdemokraten sind, so ist selbstverständlich, daß die Bauten und Besserungen sowohl an der einen wie an der anderen Stelle mindestens

theilweise von Sozialdemdkraten ausgeführt sind. Was wir essen und trinken ist, wenn die Sachen in Fabriken, Brauereien rc. Arbeiten erfordert haben, der Regel nach von Sozial demokraten hergestellt. Unsere Kleidung und deren Stoffe i sind jedenfalls theilweise Ergebnisse der Thätigkeit sozial demokratischer Arbeiter. Man kann in keinem neuen Hause mehr wohnen, an welchem nicht Sozialdemokraten mitgebaut hatten. Kurz, Sozialdemokraten kann Niemand in Deutschland mehr ganz vermeiden. Jedenfalls

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 10.07.1920
Umfang: 8
, welche in der Nationalversammlung vertreten sind, ist es nun scheinbar gelungen eine neue Regierung zusammenzustellen, welche die Staatsgeschäfte bis zum Zusammentritte der Volkvertretung zu führen hat, die am 17. Oktober gewählt werden soll. Vermochte es aber die Koalitionsregierung nicht, die Ver hältnisse in der Republik zu verbessern oder gar aussichtsreicher zu gestalten, so wird dies dem neuen Kabinette sicherlich auch nicht ge lingen, obwohl in demselben alle drei Par teien vertreten sind. Die Sozialdemokraten

ihrer Unfähigkeit, die Regierung allein weiter zu führen oder sie scheuten sich die Verantwor tung allein zu tragen, um dann für die bevor stehenden Wahlen nach der bekannten Taktik den Christlichsozialen die Schuld an allem Elend beizumessen, kurz und gut, sie opferten auf einmal Staatsämter, die sie anfänglich unbe dingt weiterbehalten wollten. Dr. Renner mußte als Staatskanzler zurücktreten und soll nunmehr Abg. Dr. Michel Mayr die Leitung der Vtaatskanzlei übernehmen. Weiters gaben die Sozialdemokraten

das Staatsamt des In nern auf, welches der -sektionschef Breisky übernehmen wird. Die Sozialdemokraten be halten die Staatsämter für Aeußeres (Dr. Ren ner), für Heerwesen (Dr. Deutsch), für soziale Fürsorge (Hanusch),für Volksgesundheit (Tand ler), für Unterricht (Blöcke!) und für Sozia lisierung (Ellenbogen); die Christlichsozialen übernehmen die Staatsämter für Verfassung (Dr. Mayr), für Inneres (Breisky), für Han del (Heinl), für Ackerbau (Haueis) und die Unterftaatsämter für Kultus (Miklas

Rest nur an die Getreideyerkehrsanstalt oder an die Genossenschaften abliefern dürfen, wurde vom Ernährungsausschusse dahin abgeändert, daß die Bauern über das restliche Getreide frei verfügen können, wenn das Bezirkskontigent abgeliefert ist. Diesen Beschluß bekämpfen die Sozialdemokraten und die bäuerlichen Vertre ter. Erstere wollen die Herstellung der Re- gierungssassung und billigen den Bauern das freie Verfügungsrecht erst nach Erfüllung des Landeskontingentes zu, während letztere

die bäuerlichen Vertre ter von ihrem Standpunkte nicht abgehen, wird es zu einer Kampfabstimmung und vielleicht auch zu einer neuerlichen Krise kommen. Die Klassenwirtschaft der Sozialdemokraten hat so manches gezeitigt, was auf die Dauer unhaltbar ist und es wird einer tatkräftigen Regierung bedürfen, wenn alle die eingebür gerten Mißstände beseitigt werden sollen. Das rote Regiment hat die junge Republik an den Rand des Abgrundes gebracht; statt am Wiederaufbaue wurde am Zusammenbruche gearbeitet und plle

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.01.1912
Umfang: 12
'Seite 2 »olfÄ-Seliiitifl Samskag Fen 13. Jänner Nr. 16 Politische Rundschau. MnV. Gegen die Wohnungsnot. Wenn wir Sozialdemokraten von den Gemein den eine durchgreifende Aktion gegen die Woh nungsnot verlangen, so wird immer die faule Aus rede gebraucht, die Sozialdemokraten sollten erst selbst daran gehen, Arbeiterwohnhäuser zu er bauen. Bei dem Umstande, daß die Sozialdemokra tie die Partei der armen Leute ist — die reichen sozialdemokratischen Juden existieren bloß in der Phantasie

der christlichsozialen Zeitungsschreiber —, ist diese Aufforderung der reine Hohn, während die Gemeinden, wenn sie nur wollen, ganz leicht in der Lage wären, gegen die Wohnungsnot mit erfolg reichen Mitteln anzukämpfen. Trotz alledem setzen die Sozialdemokraten alle Hebel in Bewegung, um dort, wo sie Einfluß haben, jene Aktionen durchzuführen, die geeignet sind, der Wohnungsnot abzuhelfen. Das ist jetzt in Wien in großzügiger Weise geschehen. Die im Verbände der Genossenschastskrankenkas- sen

hatten, stimmten selbstver- stündlich dem Plane begeistert zu und schon in der Versammlung selbst wurden große Beträge ge zeichnet. Das ist praktische Arbeit im Dienste des arbeiten den Volkes. Die deutschradikalen und christlich sozialen Maulhelden hingegen wissen nur Phrasen zu drechseln und die Sozialdemokraten zu verleum den. Sie haben die Gemeinden und Sparkassen in den Händen, tun aber nichts fürs Volk. Man soll diesen Leuten die Aktion der Wiener Krankenkassen oft unter die Nase reiben und ihnen zurufen

Legislaturperiode 1871 bis 1873 aus zwei Mitgliedern, aus Bebel, den Glauchau- Meerane entsandte, und aus Schraps, den gleich falls ein Wahlkreis aus dem Königreich Sachsen, Zwickau, gewählt hatte. Unter den 10 sozialdemo kratischen Abgeordneten von 1874, unter den 16 Ab geordneten von 1877, unter den 9 Abgeordneten von 1878 finden wir immer wieder Bebel. Er fehlt aber 1881, wo die Sozialdemokraten 13 Sitze er oberten, Liebknecht zwar zweimal gewählt wurde, in der Nachwahl für Offenbach ging aber sein zwei tes

, bei den letzten Wahlen unter dem Sozialistengesetz, aber 1,427.298, 1898 2,113.073 Stimmen, 1903 wurde die dritte Million überschritten: die Sozialdemokratie erhielt damals 3,010.771; die höchste Stimmenzahl bisher erreichte in ununterbrochenem Wachsen seit 1881 die sozial demokratische Partei bei den Wahlen vom Jahre 1907 mit 3,259.020 Stimmen. Von je 10.000 giltigen Stimmen erhielten die Sozialdemokraten im Jahre 1871 291, 1874 676, 1877, 913, 1878 769, 1881 612, 1884 971, 1887 1012, 1890 1976, 1893 2321

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 24.04.1927
Umfang: 16
Gemeindewohnungen untergebracht? Sind diese Ar men denn nicht als Notstandssälle qualifiziert?" Der Mieterschutz in Deutschland. In einer Versammlung führte Abg. Kunschak vorige Woche folgendes aus: Im Jahre 1919 haben die Sozialdemokraten pro phezeit, wenn die Christlichsozialen gewählt werden, kommt ein neuer Krieg. Wir sind gewählt worden, aber der Krieg ist nicht gekommen, wir können im Gegenteil feststellen, daß der Friede nie so gesichert war. wie seit damals, als Seipel die Großmächte m Genf

dazu gebracht hat, die österreichischen Grenzen unter ihre Garantie zu stellen. Im Jahre 1923 haben sie sich wieder aufs Prophe zeien verlegt und gesagt, wenn Seipel siegt, dann kommt der 15.000fache Zins. Wir schreiben heute 1927 und der 15.000fache Friedenszins ist noch nicht gekom men. Trotzdem geben die Sozialdemokraten das Pro phezeien nicht auf und schreien wieder: Wenn Seipel siegc, dann kommt der 15.000fache Zins. Wir könnten nun den Spieß umdrehen und sagen: Wenn der Seitz siegt, dann kommt

, aber wenn die Sozialdemokraten sie veranstalten, dann müßten sie endlich aufbören, vom Mieterschutz zu reden, denn in Deutschland ist unter der Mitwir kung sozialdemokratischer Minister und Abgeordneter ein Gesetz zustandegekommen, wonach der Mieterschutz auch hinsichtlich der Kündigungsbeschränkung sehr ab gebaut wurde. Gleichzeitig ist aber bis 81. März in gang Deutschland der volle Friedenszins ein geführt worden und ab 1. April ist noch ein Zuschlag von zehn Prozent zu diesem vollvalorisierten Frie denszins

an Grund und Boden ist niemand zuzubilligen!" — Diese Aussprüche, die natürlich auch jetzt noch volle Gültigkeit haben, sollte man den roten Agitatoren unter die Nase reiben. ES ist Tatsache. Den verschiedenen mehr oder minder erlogenen Plakaten der Sozialdemokraten und der Landbündler stellen wir folgende Tatsachen gegenüber. Gegenüber dem Spektakel über die Zentralbankgeschäste stellen wir fest: Es ist Tatsache, daß die Sozialdemokratie durch ihre Zeitung „Der Abend" den Wirbel nur deswegen

hervorrief, um die Zentralbank umzubringen und die Gelder der Raiffeisenkassen und der städtischen Spar kassen an sich zu ziehen. Dieser Versuch wurde gemacht, als die Zentralbank bereits im Begriffe war, sich von den verschiedenen Verlusten zu erholen. Die „Abend"- Notiz vom bevorstehenden Zusammenbruch der Zen tralbank war eingestandenermaßen ein bewußtes Manöver der Sozialdemokraten. Es ist Tatsache, daß die Regierung durch die Uebernähme der Bürgschaft für die Spareinlagen der Zentralbank größeres

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 22.09.1912
Umfang: 12
als dreistün diger Dauer diese denkwürdige Los von Rom-Ver sammlung würdig und ernst, wie ihr Beginn es war. Die Sozialdemokratie als Gegnerin der Los von Atom- Bewegung. Mittwoch, den 18. ds., fand im Adambräusaale eine von Deutschnationalen, Sozialdemokraten und Klerikalen stark besuchte Versammlung des Vereines „Freie Schule" statt, bei welcher Wanderlehrer Dr. Bernhard einen antiklerikalen Vortrag hielt. An der sich hieran knüpfenden Wechselrede beteiligten sich auch ein römischer Geistlicher

Friedrich Wil helm IV. von Preußen. Bei der Festtafel anläßlich des Weiterbaues des Kölner Doms soll sogar der österreichische Erzherzog Johann einen Trinkspruch auf Deutschlands Einheit ausgebracht haben, die er allerdings von der Einigkeit Oesterreichs und Preußens abhängig machte. Da es jedoch nur bei Worten .blieb und nichts weiter geschah, um das Sozialdemokraten entschieden dagegen Widerspruch und erwiderten die Ausführungen des Redners mit Pfuirufen. Schließlich brachte Dr. Schneider

die Sozialdemokraten zum Schrecken ihres mitanwesen den Führers Abg. A b r a m doch zur Ueberzeugung, daß die Los von Rom-Bewegung das einzige Ret tungsmittel zur Lorsreißung des Volkes aus den Klauen des Klerikalismus sei. Die Arbeiter stimm ten dem Redner nunmehr begeistert zu, und als die Schwarzen dagegen einen Tumult erhoben, wurden sie von den Nationalen und Sozialdemokraten aus neue deutsche Reich wieder erstehen zu machen, be mächtigte sich aller guten deutschen Patrioten bald eine sehr pessimistische

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