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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 06.06.1932
Umfang: 8
- verbauungsbeiträge konnte in Anbetracht der finanziellen Lage der Gemeinde nicht Folge gegeben werden, jedoch selber und krallt die Hände gegen ihn, als ob er ihn zu sich -heranziehen wolle „gelingt dieser Sieg wirklich! Auf ewige Zeiten wird von dir g-erühmt werden, daß du die zerrissene Kirche wieder zusammengeheftet hast) daß du die -alte Zwie tracht stilltest, daß du die Wucherer bezwangest und daß du die Ketzer ausrottest! . . Sigmund ist nicht groß -entzückt davon, daß ihm der LodeNser von der Kanzel

aus gradwegs ins Gesicht redet und ihn in -einem fort mit seinen gelben Fingern anpfeilt. Nicht daß die in so verschwenderischer FM-e ausge streuten Lobsprüche Sigmung anekelten. Nein, die sind j-ä Latein und für mindestens die Hälfte der Versammelten unverständlich. Aber chm sind -all die neugierigen Blicke unbequem, die sich aus einmal vom Prediger und von Hus «Mehrten und die nun auf ihm und seinem Thronstuhl ruhen. Sigmund steht sonst gern rm Brennpunkt der Menge. Er braucht das Gesicht der Masse

und fordert -es oft geradezu heraus. In diesem Punkt ist er eitel wie Pfauen und Frauen«. Heute dagegen wäre ihm wohl-er, wenn -er un beachtet -bliebe. Szepter und Reich,sapf-el brennen ihm in den Händen; denn es sind nicht die echten Reichslkleinodien, sondern die von d-em Juden Goldschiläg-er in rasender Hast zurech-tgemachten Attrappen. Sigmund spürt durch die Handschuhe hindurch, wenn er nachher den Reichsapfel dem Truchseß zurückg-ibt und -das Szepter dem Kämmerer, so wird ihm noch das feuchte

Schaumgold die Hände bekleben! Wenn der Quatschkopf da oben doch -aufhören wollte! Nein, er macht im gleichen Ton weiter. In Sigmund steigt der grimmige Wunsch auf: für jede Kan-zelr-edc über eine Viertel stunde Dauer ebenso langes Eintunken in lauwarmes Bodenseewaster; für Lobsprüche aber, die man mit Fäust lingen greifen kann und die nicht mehr auslhöven wollen, glabbwegs Ersäufen in der Mitte des Sees! . . Darum spreche ich, zerstöre die Ketzerei und die J^ckhxen und besonders diesen balststanvigen

sind und seinetwegen zum Teil gar zerstört ..." Was/ aus Hus werden wird, weiß Sigmund; dazu braucht er von Kanzelseite her keine Aufmunterung mehr. Viel wichtiger wäre ihm zu wissen, wie er den Juden G-old- schläger loswerden wird. Er hat ihm für die schnelle und geschickte Arbeit einen Wunsch sreigestellt. Und was hat der geriebene Hebräer alleruntertänigst begehrt? „Majestät, gieß auf meine alten Tage Glanz in meinen Wickel und mache meinen Sohn Jakob zum Hoszahnarzt!" Das könnte dem Gelbhäutigen so passen

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 10.12.1935
Umfang: 6
fitem et KttgMlk und RNUymWepM Von Herbert Buzas Herrliche Wintersonne. Das Dorf St. Sigmund liegt Mig eingebettet in tiefem Schnee. Sein schlanker Krchturm reckt sich stolz in den wunderbar blauen Himmel. Schritt für Schritt stapfe ich, die braunen Brettln am Buckel, immer weiter in die Berge hinein, big mir mein Sellrainführer sagt, daß ich auf einer Zeehöhe von über 1600 Meter angelangt bin. Ich stehe im Zentrum jenes Dorfes, von dem uns die Geschichts schreiber berichten, daß hier schon

im 13. Jahrhundert eine christliche Kultstätte gestanden habe. Tatsächlich scheint inzwischen die Zeit stehen geblieben zu sein. Keine Telegraphendrähte und elektrischen Leitungen linieren den Himmel, auf den wenigen Bauernhäusern liegen tiesverschneite Steine. Auch der spitze Kirch turm scheint die Absicht zu haben, dem Wanderer zu zeigen, daß es in St. Sigmund nicht notwendig sei, zu wissen, wie spät es an der Zeit ist, denn er trägt wohl ein Ziffernblatt, aber keine Zeiger. Ein weißgekleideter Priester bahnt

sich den Weg durch den Schnee Ich komme mit ihm ins Gespräch und er erzählt mir, daß er gerade im Begriffe sei. in der Schule den Religionsunterricht zu erteilen. Schon sehe ich vor mir ein Haus, nein, ein Häuschen, das unseren Streckenhäuschen an der Bahn nicht unähn lich sieht. Da erklärt mir der Wiltener Chorherr, daß dies die Schule von St. Sigmund sei. Mein erster Ge danke ist, daß ich hier Lehrer sein möchte, denn da könnte ich ohne besonders langes Studium mit einem Schlag Hochschullehrer werden und würde dafür

noch, daß sich seine zwölf Schüler auf sieben Klassen verteilen, an- gefangen von der Taferlklasse, die nur von einer Schü lerin bevölkert ist, bis hinauf zur Abschlußklasse. Und da das weltentrückte Dorf im ganzen etwas mehr als hundert Seelen beherbergt, wetzt sich ein Zehntel der Bevölkerung täglich auf den Schulbänken den Hosen boden blank. Da habe ich in Gedanken meinen Anstellungswunsck an der Hochschule von St. Sigmund wieder zurück gezogen, denn diese Vergschule ist eine Notschule, wo 'as Unterrichten nicht ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1934
Umfang: 8
angewendet, um gegen weltliche Stellen wirksam Vorgehen zu können. Nicht nur über einzelne Orte, sondern über ganze Länder wurde das Interdikt verhängt. Mit dieser kirchlichen Strafe wurde zum Beispiel das Land Tirol im 15. Jahrhundert kurz hintereinander zweimal belegt. Das kam so: Im l'^ärS des Jahres 1450 starb der Bischof von Brixen, ^Johann Rötel; um die Nachfolgerschaft hob sofort ein großes Streiten an. Schließlich ernannte das Brixner -Kapitel den Kanzler des Erzherzogs Sigmund, den Pfar- !rer

Leonhard W i e s m a y r, zum Bischof von Brixen. In Rom fand diese Ernennung keinen freudigen Widerhall. Miesmayr war nämlich Mitglied der sogenannten kirch lichen R e f o r m p a r t e i, die die Kirche in deutschen Lan den von Rom unabhängiger machen wollte. Das gefiel nun dem Papst Nikolaus V. nicht; er schickte den Brix- nern einen zweiten Bischof, den geistlichen Herrn Nikolaus jvon Eusa. Wenn einer eine Reise tut . . . Die Brixner Domherren und der Erzherzog Sigmund protestierten

I Einige Jahre später überfiel Herzog Sigmund mit mnen Rittern den Bischof in Bruneck höchstpersönlich. Wieder wurde das Interdikt über das Land Tirol verhängt und außerdem auch noch eine Art Waren- vlockade. Man verbot den italienischen und deutschen Kaufleuten. Waren durch und nach Tirol zu liefern. Wer dieses päpstliche Verbot mißachtete, der sollte mitsamt dem Orte, in dem er wohnte, mit dem Bannfluch belegt werden. Sigmund und alle Einwohner Tirols, also weit über hunderttausend Menschen, wurden

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 14.06.1934
Umfang: 8
8 Donnerstag, 14. Juni 1934 Sir. 183 JZ Kircblicfaes ® Dir Kierustasung der KachMchen Aktiv« Die für 12. Juni vormittags und nachmittags im Leopoldensaal anberaumte Klerustagung der Katholischen Aktion war von allen Teilen Tirols, soweit sie zur Apostolischen Administratur Innsbruck gehören, sehr gut besucht. Außer dem Hoch- würdigsten Bischof Dr. Sigmund Waitz, der den Vor sitz bei her Tagung führte, nahmen die hochw. Herren Aebte Heinrich von Wilten und Johannes von Fiecht, weiters

Msgr.Propst Weingartner, mehrere Herren Dekane und zahlreicher Welt- und Ordenskle- rus teil. Nach kurzer Begrüßung durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Sigmund Waitz sprach als erster Referent der durch feine wissenschaftlichen Schriften über die Katholische Aktion bekannnte P. Joses Will S. I. über das Thema: „Zweck und Sinn der Ka tholischen Aktion nach den Aeußerungen desHeiligenVater s." Mehr als eine Reihe von Büchern, die Klarheit über die Katholische Aktion zu geben vermögen

sprach am Nachmittag als erster Referent Msgr. W e i s k o p f, der Leiter der Katholischen Aktion, und legte die Gegenwartsfragen dar, die heute die Katholische Aktton beschäftigen. Auch an seine Ausführungen knüpfte sich eine längere De batte, wodurch teils noch sehr praktische Gedanken und Anregungen dargeboten wurden. Das letzte Referat hat der Hochwürdigste Herr Bischof Dr. Sigmund Waitz sewst übernommen: „Unsere Aufgaben in der kommenden Zeit." Aufklärung gab er Mer manche Fragen, Richtlinien

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 20
Datum: 02.11.1933
Umfang: 20
habsburgischen Ländern eine wertvolle Siche rung seiner Freiheit. Das tritt besonders deutlich zutage in dem Streit, der sich zwischen der tirolischen Volksver tretung und Kaiser Friedrich III. nach dem 1439 erfolgten Tode des tirolischen Landesfürsten, des Herzogs Friedrichs mit der leeren Tasche, entspann. Kaiser Friedrich machte damals den Versuch, das Land Tirol gegen den Willen seiner Bewohner mit Oesterreich zu vereinigen. Der Kaiser hatte die Vormundschaft über seinen Vetter Sigmund

mit Oesterreich zu vereinigen. Wie die Tiroler die Freiheit ihres Landes nach außen wahrten, so wußten sie auch nach innen ihre Landesfrei heiten und das Recht des Volkes zur Mitregierung neben dem Fürsten zur Geltung zu bringen. Bei all ihrer An hänglichkeit an den Landesfürsten dachten sie doch keines wegs daran, auf ihre Freiheiten und Rechte zu verzichten und den Fürsten schrankenlos walten und schaffen zu lassen. Dies zeigt uns besonders deutlich die Geschichte jenes Herzogs Sigmund, den die Tiroler

gegen seine Pläne und seine Finanznot veran- laßten schließlich den Herzog, mit der Landschaft wegen einer Lösung der großen bestehenden Schwierigkeiten zu verhandeln. Um aus seiner schwierigen Lage herauszu kommen und seine Finanzen zu ordnen, mußte der Herzog seiner Landschaft sehr große Zugeständnisse machen. Am Meraner Landtag von 1487 ward eine Landes regierung eingesetzt, die aus 24 vom Landtag gewählten Räten bestand. Ohne Zustimmung dieser Landesregierung durfte Herzog Sigmund keine Regierungshandlung

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